Emanzipation hat bedeutet, dass Frauen das Wahlrecht bekamen. Dass sie Menschenrechtssubjekte (Menschenrechte waren anfangs Männerrechte!) wurden. Dass sie nicht mehr Eigentum des Mannes/Vaters waren. Dass sie Rechtssubjekte wurden. Selber ihre Verträge unterschreiben durften (ohne Emanzipation bräuchten Frauen für jeden Mietvertrag, für jeden Arbeitsvertrag, für jede Urlaubsbuchung die Erlaubnis von Vater oder Ehemann!), selbst entscheiden, ob sie arbeiten gehen, eine Ausbildung (die Universitäten stehen Frauen knapp über 100 Jahre offen!) machen, lernen wollten. Es ist noch nicht so lange her, da konnte eine ledige VOLLJÄHRIGE Mutter ihr Kind nicht rechtlich vertreten. Das bedeutet zB: das Kind nicht mal in der Schule anmelden!
Diese Errungenschaften kann doch nicht jemand ernsthaft in Frage stellen!
Hallo Pelisa,
nein, diese Errungenschaften stelle ich auch nicht in Frage, denn zum damaligen Zeitpunkt waren sie einfach not-wendig im wahren Sinne des Wortes. Was ich in Frage stelle, sind die heutigen Auswüchse des Feminismus und die allgemeine zeitgeistige Tendenz, das Gewöhnliche aufzuwerten.
Die Frauenbewegung hat m. E. nicht gelernt zu unterscheiden, was wirklich sinnvoll und gerecht ist (z. B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit - das ist eine Sache, die selbstverständlich sein sollte und die ich auf jeden Fall unterstütze), und was einer egalitären - gleichmacherischen - Ideologie entspringt.
Frauenquoten z. B. empfinde ich als eine solche zeitgeistige Verirrung (dasselbe gilt für Ausländer- und andere Quoten), die darauf hinausläuft, daß z.B. bei einer Stellenbesetzung nicht nach Fähigkeit und Persönlichkeit ausgewählt wird, sondern nach "Quote", nach Zahl. Quantitäten bekommen Priorität vor Qualitäten.
Arbeitgeber werden gegängelt, weil sie nicht mehr nach Fähigkeit oder Sympathie auswählen dürfen, sondern sich an "Quoten" halten müssen, die ihnen zeit(un)geistige Ideologen vorgegeben haben: man muß soundsoviel Prozent Frauen einstellen - auch wenn man dafür evtl. einen fähigeren männlichen Bewerber laufen lassen muß.
Natürlich kann es sein, daß der fähigste Bewerber eine Frau ist - dann hat man noch mal Glück gehabt... noch besser natürlich, wenn die Dame dann noch ein paar Randgruppenkriterien erfüllt
Ich weiß nicht - mich selbst würde es nicht glücklich machen, nur wegen einer "Quote" irgendwo aufgenommen zu werden. Ich betrachte mich als Persönlichkeit, und als solche möchte ich respektiert werden.
Quoten sind etwas für farb- und kraftlose Gestalten, die auf andere Weise keine Position erringen würden, aber aus unerklärlichen Gründen der Meinung sind, sie hätten Anspruch darauf.
Das ist wie, wenn man das Niveau eines Bildungsabschlusses herabsenkt, nur damit möglichst viele die Chance zu diesem Abschluß bekommen. Beides entspringt derselben, alle Unterschiede nivellierenden und jegliche Elitenbildung konterkarierenden, Ideologie.