Das ist eine Illusion dass das irgendwie ein ultimatives Glück wäre, weil auch dieses Erlebnis genauso vergänglich ist wie ein Kokain-High.
Was die Hormone anbelangt - stimmt, dieses Hoch zu Beginn der Liebe wird nach und nach abgelöst und zwar im besten Fall durch das stille, tiefe und dauerhafte Glück einer innigen Verbindung zwischen zwei Menschen.
Der hormonelle Ausnahmezustand ist netterweise begrenzt, denn auf Dauer würde man diesen wohl nicht durchstehen, sondern irgendwann den Verstand verlieren.
Ich finde auch, man kann gewisse Sachen nicht vergleichen. Der Sex am Anfang ist einfach schon alleine deshalb aufregend, weil man sich kennenlernen muss und das Fremde einen hohen Reiz und einen starken Kick darstellt, ebenso wie das "Erkunden" des anderen. Das ist sehr intensiv, aber die vertraute Ebene, wenn man sich bereits kennt und ganz hingeben kann, voll im Vertrauen und Wissen, dass man angenommen, geliebt und begehrt wird und das nicht nur ein kurzer "Funkenflug" sondern echt ist, im Sinne von nachhaltig und gewachsen, geht dann nochmal auf eine ganz andere Weise viel tiefer.
Für mich ist das wie auf eine Welle steigen und einander mitnehmen und sich völlig ungestört auf jede Schwingung einlassen können, nicht fixiert auf ein bestimmtes Wollen oder Programm, sondern ganz im Tun miteinander und die Gefühle aufgehend. Was da passieren kann, ist für mich schlicht die Krönung und schafft eine Form die Verbindung, die man erleben muss, sonst glaubt man gar nicht, dass es sowas gibt. Hat aber meiner Meinung nach überhaupt nix mit dem zu tun, was in irgendwelchen Filmen gezeigt wird, sondern da geht es um ganz was anderes, etwas, das nur zwischen denjenigen fassbar ist, mit denen es passiert und deshalb gibt es auch keine Filme darüber, weil man gar nichts zeigen könnte. Es ist kein konkretes Bild oder ein bestimmter Satz, sondern einfach eine Art von Wissen und das ist für mich, seitdem ich es in mir trage, ein steter Quell' von Freude.
