@Alfa-Alfa , Na ja, wann wird Nächstenliebe zur Selbstverleugnung oder Selbstausbeuterei? Wann ist sie unauthentisch, im Sinne von "geben, um zu bekommen", zB Bestätigung, Dankbarkeit, das Gefühl von Überlegenheit usw? Wann ist Hilfsbereitschaft angemessen und wann drängt man sie auf, wieder um sein Ego zu erhöhen oder sich von seinen eigenen Problemen abzulenken? Ich mag den Begriff Menschen mit "Liebesmaske", das sind die immer Lieben, Hilfsbereiten, Selbstlosen...und die sind dann extrem enttäuscht und sauer, wenn ihre "Taktik", und die mag ihnen völlig unbewusst sein, nicht das bringt, was sie sich wünschen.
Und was die "Selbstliebe" betrifft: Dass das Selbst die Liebe IST, und sich damit der Auftrag "sich selbst zu lieben" im Grunde ad absurdum führt, diese Erkenntnis wird einem in einer Welt wie dieser ja auch nicht unbedingt auf dem Silbertablett serviert. Landläufig meint dieses "liebe dich wie du bist" ja, akzeptiere deine Persönlichkeit, wie sie ist, dann kannst du auch die des anderen akzeptieren, wie sie ist, und es geht friedlicher und verständnisvoller zu.
Vergebung ist sowieso ein Kapitel für sich, wir vergeben ja nicht nur dem anderen zuliebe, sondern auch um selbst wieder frei zu werden, aber wir müssen nicht vergessen. Wenn mich zB ein Autohändler beim Kauf eines Autos übers Ohr gehauen hat, vergebe ich ihm, aber ich werde ihn danach weder weiterempfehlen noch ihm ein weiteres mal etwas abkaufen.
Vergebung üben heißt ja nicht, dass wir unterscheidungslos alles gutheißen müssen oder alles mit uns machen lassen müssen.
So habe ich das gemeint.