Joey
Sehr aktives Mitglied
Keine Ahnung was Any (?) damit meinte - lies mal hier:
Any meinte das hier:
Es nutzt ja wenig, zu wissen, wie etwas wirkt, wenn es in der Praxis nicht so wirkt, wie es soll.
So wenig nützlich, wie noch so viele Studien dem Patienten, der entweder nicht zum getesteten Personenkreis gehört oder eben anders auf eine Behandlung oder Medikament reagiert.
Es wäre hier sinnvoll, sich eingehend mit der Kritik an der evidenzbasierten Medizin zu beschäftigen. Und warum immer mehr Patienten den Wunsch nach Individualmedizin aussprechen. Beziehungsweise auch in der Komplementärmedizin Hilfe suchen. Unabhängig davon, ob man da von Ersatz spricht oder anderem.
Es ist eine logische Folge des Scheiterns ärztlicher Behandlungen, die ein Mensch dann tatsächlich erfährt.
Die Sache ist die, dass selbst mit irgendeiner "Individualmedizin" das von mir fett hervorgehobene Problem NICHT gelöst werden kann. Auch individuel abgestimmt auf den Patienten muss der Arzt ja ein medikament verschreiben anhand einer gewünschten Wirkung. Dass das Medikament irgendwie paradox auf den Patienten wirken kann - anders als auf die große masse - kann auch, wenn der Arzt den Patienten noch so individuel betrachtet, nicht vorhergesagt werden. Natürlich kann er auf Alter, Allergien, Unverträglichkeiten, Wünsche des Patienten, Individuel abgestimmtes Behandlungsziel etc. Rücksicht nehmen und danach dann auch die Medikation abstimmen - das geht aber auch wieder nur mit evidenzbasierten Daten, bei was für Faktoren das Medikament mehr Schaden als Nutzen bringt. Damit sinkt aber nicht die Rate der Patienten mit unerwarteten Medikamentenwirkungen.
D.h. egal wie toll man sich das Wort "Individuel" auf die Fahnen schreibt, man verschreibt Medikamente anhand einer erwarteten Wirkung. Der Patient kann immernoch paradox - abseits der großen Masse - auf die Medikation reagieren. Das Problem ist durch das Schlagwort "Indoviduel" nicht gelöst.