Einfach Mensch
Sehr aktives Mitglied
Du verwechselst da was.
Im Pocken Beispiel wusste man, dass Kuhhirten seltener an Pocken erkranken.
Man wusste nicht, warum sie das tun.
Das Problem bei der Homöopathie ist anders; hier wissen wir nichtmal, ob es wirkt (d.h. ob überhaupt etwas da ist). Im Gegenteil; die Gesamtheit aller wissenschaftlichen Untersuchungen bis heute legen eher den Schluss nahe, dass sie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt.
Daher ist übrigens die "Schätzung" hier überhaupt nicht unwissenschaftlich - denn man will vorerst ja noch nicht feststellen, um welchen Faktor Homöopathie besser/schlechter ist als echte Medizin oder Placebo. Man will lediglich mal beweisen, dass sich Homöopathie irgendwie von der Wirkung reiner Zuckertabletten unterscheidet, und das misslingt dauernd.
Ich verwechsle gar nichts. Oder kannst du das Wort Homöopathie in meinem Text finden?
Es ging in meinem Text darum, wie Methoden entstehen. Und dass in der Anfangszeit es durchaus sein kann, dass der Wirkungsmechanismus unbekannt ist. Aber die Wirkung nachweisbar.
Und eine Schätzung eines PE ohne Kontrollgruppe ist unwissenschaftlich. Besonders, wenn man die Zahlen in dem Beispiel von Joey anschaut.
Letzthin habe ich über die psychiatrische Methode "Gestalttherapie" nachgelesen. In der Statistik wurde ein PE von 10% angegeben. Nun ist bei Gestaltherapie Doppel-Blind nicht möglich. Und damit auch keine Kontrollgruppe. Wie also entsteht eine solche Angabe?
Besonders wenn man weiß, dass der PE in Doppel-Blind-Studien gerne mal in Richtung 30% geht. Also ist eine Annahme von 10% eine extrem niedrige Schätzung.
Diese Studie über die Gestaltherapie trug übrigens mit dazu bei, dass diese Methode die Kassenzulassung bekam.
Andererseits wird einem Eso sofort verordnet, dass er einen Doppel-Blind-Nachweis zu führen habe. Ansonsten ist er ein Scharlatan.
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