Die Pharmaindustrie

Das ist für mich eine billige Ausrede. Der Zusammenhang muss vielleicht nicht bestehen, wird es aber wohl in den meisten Fällen. ;)

Ja, in einigen Fällen gibt es einen Zusammenhang, in anderen nicht. Wie groß der Anteil der beiden Teile ist, kann nicht gesagt werden. D.h. Du kannst nicht behaupten "in den meisten Fällen".

Und ich wiederhole nochmal: Wenn man die gleichen Regelungen der Zusammenstellung der Nebenwirkungen für die "Alternativen" heranziehen würde, wie bei der "Schulmedizin", wäre der Vergleich der Sanftheit nicht so eindeutig, wie hier immer wieder gerne behauptet wird.
 
Werbung:
Wer sagt dann das Naturmedizin nicht evidenz-basierte Medizin enthalten kann ?

Ich habe das nicht behauptet. Lies mal genau nach, was ich schrieb. Denn, wenn etwas mit einer guten Studie belegt ist, ist es keine "Alternative" zur Schulmedizin mehr. Ärzte, die auf dem neuesten Stand der Forschung sind, werden dann das einsetzen.

Natürlich ist Naturmedizin ein Alternative, da es eben auch wirksam ist und schlussendlich der gleiche Effekt erzielt werden kann, ... . Nun halt oft viel besser vertragen wird von Menschen und es weniger Nebenwirkungen gibt.

Und was macht Dich da so sicher, dass es oft weniger Nebenwirkungen hat, wenn es die gleiche Hauptwirkung besitzt?
 
Ist es auch nicht. Ärzte machen da eine Äbwägung zwischen Kosten, Risiko und Nutzen.



Und, sind sie auch genauso wirksam? Wenn ja, gibt es sicher gute Studien dazu. Wenn Du da nur auf den Beipackzettel verweist, bedenke, dass Du da evtl. mit zweierlei Maß misst. denn der Beipackzettel von "bad Pharma" wird anders hergestellt als andere Beipackzettel. Homöopathie und co. haben da diverse Sonderregelungen.



Chemotherapie wird auch wirklich nur dann eingesetzt, wenn nichts anderes mehr in Frage kommt.
Ich spreche da nicht von Homöopathie sondern von Präparaten die auch wirksam sind aber eben *Naturheilmittel* sind und genauso auch den selben Auflagen wie die Pharmaprodukte unterliegen, ... . Aber oft halt nun mal viel weniger Nebenwirkungen haben und deshalb sehe ich die als echte Alternativen, ... .
Das Ärzte immer auf Kosten schauen ist was Neues, oft wird ja auch festgestellt das besonders gerne auch Medikamente mit besseren Marchen verkauft werden. Nebst dem sollte man sich bewusst sein, wie viele ungebrauchte Medikamente einfach so über die Arzttheke gehen was wiederum auch ein immenser Kostenfaktor ist. Die Risikoanalyse ist vielleicht auch eine Sache für sich, denn sonst glaube ich kaum, dass so viele Antibiotika einfach so verschrieben werden würden, ... .
Nutzen tut es oft dem Portemonnaie des Arztes und der Pharma, das mag wohl so stimmen, ... .:D
 
Und wieso ist die Erschließung von Märkten für die Pharmaindustrie Unsinn? Wieso dann die Werbung für Alltagsmedikamente überall? Weil sich damit kein Geld verdienen lässt?
Nein, weil sich damit sonst kein Geld verdienen lässt.

Das größte Standbein der Pharmaindustrie sind Patente. Wenn man ein Patent auf ein Medikament hat, das gegen eine schwere oder chronische Krankheit wirkt, braucht man keine Werbung - Menschen mit diesen Krankheiten gehen zum Arzt, kriegen das Medikament verschrieben und die Krankenkasse zahlt's. Da muss man auch weniger auf den Preis gucken, denn der Konsument zahlt ja eh nur die Rezeptgebühr.

Bei patentfreien Medikamenten für "kleine Wehwehchen" (so wie das von dir zitierte Dolormin) muss man aber Werbung schalten, denn dafür müssen die Leute auch großteils selbst zahlen, das kaufen sie sich auch ohne vorigen Arztbesuch und da müssen sie sich auch entscheiden.

Punkt ist aber der: nur weil du am meisten Werbung für Hustenmittel oder Schmerzmittel siehst, heißt das nicht, dass das auch die Hauptzielgruppe der Pharmaindustrie oder auch nur ein sehr profitabler Markt ist - denn das ist er nicht. Er ist heiß umkämpft von Generikafirmen, die sich gegenseitig mit Preisen unterbieten. Das ist der Grund, warum du auch keine Hustenstiller oder "einfache" (rezeptfreie) Schmerzmittel unter den heutigen Blockbustern finden wirst. Denn die echte Kohle liegt, wie gesagt, in schweren und/oder chronischen Krankheiten, und dafür braucht man keine Werbung machen, denn solche Medikamente können die Leute ohnehin nicht ohne Arzt kaufen.
 
Punkt ist aber der: nur weil du am meisten Werbung für Hustenmittel oder Schmerzmittel siehst, heißt das nicht, dass das auch die Hauptzielgruppe der Pharmaindustrie oder auch nur ein sehr profitabler Markt ist - denn das ist er nicht. Er ist heiß umkämpft von Generikafirmen, die sich gegenseitig mit Preisen unterbieten.

Unter Pharmaindustrie verstehe ich nicht nur die Hersteller, sondern auch der Vertrieb gehört dazu.

Und Hauptzielgruppe verwendest du als Begriff. Ich schrieb "nur" von Zielgruppe.

Duhu, ich merk solche eingeschlichenen Bedeutungsumleitungen. :D

LG
Any
 
Ich habe das nicht behauptet. Lies mal genau nach, was ich schrieb. Denn, wenn etwas mit einer guten Studie belegt ist, ist es keine "Alternative" zur Schulmedizin mehr. Ärzte, die auf dem neuesten Stand der Forschung sind, werden dann das einsetzen.



Und was macht Dich da so sicher, dass es oft weniger Nebenwirkungen hat, wenn es die gleiche Hauptwirkung besitzt?
Wie schon erwähnt die Naturmedizin wirkt oft sanfter und das hat schlussendlich den selben Effekt auf Dauer gesehen, halt nur weniger schädlich als die chemische Keule, ... . Die Nebenwirkungen der beiden Sparten sprechen oft Bände und nicht umsonst gibt es nun mal Menschen die lieber weg wollen von der chemischen Keule und lieber halt ein Naturheilmittel nehmen wollen wo den selben Effekt hat, ... . Vor allem Langezeitmedikamentationen sind sinnvoll durch Naturmedizin zu ersetzen wenn die Mittel den selben Effekt haben, da die Nebenwirkungen oft geringer sind als bei synthetisch hergestellten Medikamenten, ... .
 
Nein, weil sich damit sonst kein Geld verdienen lässt.

Das größte Standbein der Pharmaindustrie sind Patente. Wenn man ein Patent auf ein Medikament hat, das gegen eine schwere oder chronische Krankheit wirkt, braucht man keine Werbung - Menschen mit diesen Krankheiten gehen zum Arzt, kriegen das Medikament verschrieben und die Krankenkasse zahlt's. Da muss man auch weniger auf den Preis gucken, denn der Konsument zahlt ja eh nur die Rezeptgebühr.

Bei patentfreien Medikamenten für "kleine Wehwehchen" (so wie das von dir zitierte Dolormin) muss man aber Werbung schalten, denn dafür müssen die Leute auch großteils selbst zahlen, das kaufen sie sich auch ohne vorigen Arztbesuch und da müssen sie sich auch entscheiden.

Punkt ist aber der: nur weil du am meisten Werbung für Hustenmittel oder Schmerzmittel siehst, heißt das nicht, dass das auch die Hauptzielgruppe der Pharmaindustrie oder auch nur ein sehr profitabler Markt ist - denn das ist er nicht. Er ist heiß umkämpft von Generikafirmen, die sich gegenseitig mit Preisen unterbieten. Das ist der Grund, warum du auch keine Hustenstiller oder "einfache" (rezeptfreie) Schmerzmittel unter den heutigen Blockbustern finden wirst. Denn die echte Kohle liegt, wie gesagt, in schweren und/oder chronischen Krankheiten, und dafür braucht man keine Werbung machen, denn solche Medikamente können die Leute ohnehin nicht ohne Arzt kaufen.
Ich finde Selbstmedikamentation zwar in Ordnung wenn Menschen damit verantwortungsvoll umgehen, nur gibt es halt viele Menschen die einfach sofort zum nicht verschreibungspflichtigen Medikament greifen, ... .
Das heisst aber nicht das wenn es nicht verschreibungspflichtig ist, dass es keine Nebenwirkungen haben kann, ... . Die Werbung für Medikamente sollte auch verboten werden, denn auch hier ist ein Missbrauch möglich wie bei anderen Konsumwaren wie Alkohol oder Tabak, ... .
 
Ich spreche da nicht von Homöopathie sondern von Präparaten die auch wirksam sind aber eben *Naturheilmittel* sind und genauso auch den selben Auflagen wie die Pharmaprodukte unterliegen, ... .

Ok, dann liest sich deren Nebenwirkungsliste aber auch ganz anders. Ich habe mal Johanneskraut wegen Depressionen versucht. Auf der Nebenwirkungsliste standen auch so einige Dinge, die mich erschrocken haben. "Lichtempfindlichkeit" war da noch das harmloseste. Ich habe keine der Nebenwirkungen gemerkt... und die Hauptwirklung leider auch nicht (die Depris wurde ich später im Rahmen einer Therapie ohne Medikation los).

Aber oft halt nun mal viel weniger Nebenwirkungen haben und deshalb sehe ich die als echte Alternativen, ... .

Und, was macht Dich da so sicher bei "oft weniger Nebenwirkungen"? Wie sieht denn die Nebenwirkungsliste von verschreibungspflichtigen Naturheilmitteln aus?

Was die Sache mit den Antibiotika angeht: Ich gebe Dir Recht, dass die zu oft verschrieben werden. Das sagen auch viele medizinische Forscher, von denen ich das weiß. Na und? Das ist ein Punkt gegen Antibiotika aber immernoch kein Punkt gegen die "Schulmedizin" - bzw. gegen die evidenz-basierte Medizin. Denn, wenn die Evidenz da ist, werden auch Naturheilmittel von "Schulmedizinern" verschrieben. Es ist ja nicht so, dass die immer nur "Chemie" verschreiben würden.
 
Jeder Mensch ist froh wenn er krank ist, wenn er aus diesem Zustand rauskommen kann. Es spricht auch nichts gegen die Notfallmedizin.
Wenn aber die Hauptwirkung dermassen krass ausgelegt ist, dass ein Mensch nachher Schäden davon trägt nur weil das Medikament zu heftig war, kann das ja auch nicht Sinn und Zweck der Übung sein ?
Nebenwirkungen sind nun mal ein Kapitel das man nicht totschweigen kann und viele Menschen leiden auch an Nebenwirkungen. Das Ziel sollte sein die Nebenwirkungen auf ein absolutes Minimum zu begrenzen und da sind nun halt mal Naturheilmittel *sanfter* als die chemischen Keulen der Pharma, ... .
Chemotherapie ist so eine Sache wie der Name schon sagt und oft wirklich ein Mittel was man erst dann einsetzen sollte, wenn alles andere nicht mehr in Frage kommt, ... .
Jedes Medikament hat ein Profil, das sowohl Dosis, Wirkung als auch Nebenwirkung in Relation stellt. Wenn dieses Profil nicht passt, kriegt das Medikament keine Zulassung.

Was du auf Packungsbeilagen liest, ist dabei nicht repräsentativ. Wie oft hattest du z.B. schon einen Magen-Darm-Durchbruch von Aspirin? Ich schätze mal nicht so oft. Trotzdem steht das drauf. Wie Joey bereits sagte; es muss nicht mal ein echter kausaler Zusammenhang belegt sein - Firmen knallen aus rechtlichen Gründen jede Nebenwirkung auf den Beipackzettel, der auch nur ansatzweise auftritt oder auftreten könnte (!) (z.B. weil andere Medikamente, die einen ähnlichen Wirkungsmechanismus haben, ähnliche Nebenwirkungen hervorrufen können) - ganz einfach deshalb, weil sie je nach Gesetzeslage für jeden Fall einer Nebenwirkung, die nicht angegeben ist, haften können. Das führt zu sehr kuriosen Kombinationen, auf Tabletten, die ich nehmen muss steht z.B. "Gewichtsverlust" direkt neben "Übergewicht" bei den aufgetretenen Nebenwirkungen.

Der Punkt ist aber der: Bei geringer Dosierung hat man auch entsprechend geringere Nebenwirkung. Wenn du dir mehrmals 15 Aspirin 500 nacheinander reinziehst, dann wirkt der Magen-Darm-Durchbruch gar nciht mehr soo unwahrscheinlich. Wenn du aber nur eine ganz kleine Dosis nimmst, ist Aspirin nicht schädlicher als "natürliche" Heilmittel. Die "natürlichen" Heilmittel kommen natürlich ohne eine Liste mit den Nebenwirkungen, einfach weil die Hersteller oft keine derart strengen gesetzlichen Auflagen haben, aber ich kann dir versprechen - für die meisten natürlichen Heilmittel könntest du, sobald du die Dosis so adjustierst, dass sie von der Hauptwirkung mit ihren pharmazeutischen Gegenspielern konkurrieren können - was teils gar nicht möglich ist -, eine ebenso lange und teilweise längere (!) Liste an Nebenwirkungen aus dem Hut zaubern wie für die meisten Tabletten.

Sola dosis facit venenum.

Anevay schrieb:
Unter Pharmaindustrie verstehe ich nicht nur die Hersteller, sondern auch der Vertrieb gehört dazu.

Und Hauptzielgruppe verwendest du als Begriff. Ich schrieb "nur" von Zielgruppe.

Duhu, ich merk solche eingeschlichenen Bedeutungsumleitungen.
Wenn du aber "Zielgruppe" schon so betonst, dann gehe ich davon aus, dass du eine besonders wertvolle Zielgruppe meinst, denn sonst war die Aussage noch unsinniger, als sie ohnehin schon war - denn potentielle Zielgruppe der Pharmaindustrie ist jeder Mensch, und jedes Tier auf diesem Planeten. Und wie ich sagte; rezeptfreie Schmerzmittel sind jetzt kein wirklich besonders lukrativer Markt im Vergleich zu schweren Krankheiten, Werbung hin oder her.
 
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Es geht ja nicht um die Grenzen oder Rechenschaft zwischen den Einzelnen Arbeitskollegen oder was auch immer. Es ist ein Prinzip das es eben nun mal auch Menschen gibt, die unter Medikamentenallergien leiden oder die einfach sehr stark auf Medikamente *im negativen Sinne* ansprechen und für die sind doch die Alternativen eben halt Alternativen, ... . Es will auch nicht jeder Mensch Medikamente einnehmen die unter anderem auch Langzeitschäden verursachen können, ... . Deshalb ist es doch in Ordnung das es eben Alternativen gibt die unter anderem Naturheilmittel sein können.

Doch genau darum geht es. Zumindest im Alltag.
Alternativen sind aber eben medikamentöse Alternativen und kommen immernoch von den Pharmafirmen.
 
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