Laguz
Sehr aktives Mitglied
Sehr gut, danke!Doch. Denn in dem Stadium, in dem jemandem die Organe entnommen werden, liegt der in einer Art Koma.
Dazu kommt, dass das Bewusstsein von den Gehirnfunktionen unabhängig zu sein scheint. Das bedeutet, dass der Patient noch alles mitbekommt, auch wenn er schon (oder auch noch nicht) den Körper verlassen hat.
Siehe auch:

Hirntod ist nicht gleich Tod
Der Hirntod bedeutet nicht zwangsläufig, dass jemand tot ist, erläutert der Philosoph und Ethikexperte Professor Dieter Birnbacher. Es gibt dennoch gute Gründe, am Hirntodkriterium für die Organentnahme festzuhalten.

Auszug:
Irgendwann weicht sämtliches Leben aus dem Körper, so viel ist jedenfalls klar.
Doch wann genau im Sterbensprozess die Grenze zwischen Leben und Tod irreversibel überschritten wird, ist alles andere als eindeutig.
Und das führt bei der Organentnahme zu einem Dilemma: Nach den bisherigen ethischen Standards muss jemand tot sein, damit ihm Organe entnommen werden können ("dead-donor rule"), nur dann ist der Eingriff ethisch legitimiert.
Doch nach welchen Kriterien soll man den Tod feststellen? Letztlich berufen sich Ärzte hier auf anthropologische Definitionen wie den Hirntod.
Ähnliche wie Embryonen
Dieser lässt sich zwar recht eindeutig feststellen, allerdings: "Unter anthropologischen Gesichtspunkten ist es nicht offenkundig, dass der Hirntod mit dem Tod gleichzusetzen ist", bemerkte der Philosoph Professor Dieter Birnbacher auf der Arbeitstagung Neurologische Intensivmedizin (ANIM) in Berlin.
Das Mitglied der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer verwies auf die Tatsache, dass wichtige Körperfunktionen des Hirntoten nach wie vor persistierten, auch wenn das Herzkreislaufsystem künstlich am Leben gehalten werden muss.