Die Grenze zwischen Leben und Tod ...

Doch. Denn in dem Stadium, in dem jemandem die Organe entnommen werden, liegt der in einer Art Koma.
Dazu kommt, dass das Bewusstsein von den Gehirnfunktionen unabhängig zu sein scheint. Das bedeutet, dass der Patient noch alles mitbekommt, auch wenn er schon (oder auch noch nicht) den Körper verlassen hat.
Sehr gut, danke! (y)

Siehe auch:

Auszug:
Irgendwann weicht sämtliches Leben aus dem Körper, so viel ist jedenfalls klar.
Doch wann genau im Sterbensprozess die Grenze zwischen Leben und Tod irreversibel überschritten wird, ist alles andere als eindeutig.
Und das führt bei der Organentnahme zu einem Dilemma: Nach den bisherigen ethischen Standards muss jemand tot sein, damit ihm Organe entnommen werden können ("dead-donor rule"), nur dann ist der Eingriff ethisch legitimiert.
Doch nach welchen Kriterien soll man den Tod feststellen? Letztlich berufen sich Ärzte hier auf anthropologische Definitionen wie den Hirntod.

Ähnliche wie Embryonen
Dieser lässt sich zwar recht eindeutig feststellen, allerdings: "Unter anthropologischen Gesichtspunkten ist es nicht offenkundig, dass der Hirntod mit dem Tod gleichzusetzen ist", bemerkte der Philosoph Professor Dieter Birnbacher auf der Arbeitstagung Neurologische Intensivmedizin (ANIM) in Berlin.
Das Mitglied der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer verwies auf die Tatsache, dass wichtige Körperfunktionen des Hirntoten nach wie vor persistierten, auch wenn das Herzkreislaufsystem künstlich am Leben gehalten werden muss.
 
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Dazu kommt, dass das Bewusstsein von den Gehirnfunktionen unabhängig zu sein scheint.
Das Bewusstsein entsteht im Gehirn, wo mehrere Areale zusammenwirken um ein "Bewusstsein" zu erzeugen. Wichtig dabei ist vor allem der Neocortex. Ist, beispielsweise ,die Biochemie im Gehirn gestört, verändert sich auch das Bewusstsein und hat großen Einfluss auf Wahrnehmung und Persönlichkeit.

Natürlich ist dahingehend noch längst nicht alles geklärt, aber doch schon sehr viel.....
 
Es gibt auch eine sehr interessante Studie, die mit Patienten mit Nahtoderfahrung durchgeführt wurde:


Auszug:
Nahtoderfahrungen: Das erlebten die Patienten nach dem Herzstillstand
Die Studie bezieht sich auf die Daten von 567 Männern und Frauen aus den USA und dem Vereinigten Königreich, die während eines Krankenhausaufenthalts einen Herzstillstand erlitten und reanimiert wurden. Forschungsleiter Sam Parnia und seine Kollegen arbeiteten dafür mit 25 Krankenhäusern zusammen, um die angewandten Wiederbelebungsmethoden sowie die Art der Gehirnaufzeichnungen besser vergleichen zu können.

Trotz der sofortigen Behandlung erholten sich nur 53 der Patienten so weit, dass sie aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten. Davon ging es 28 Teilnehmern gut genug, um zwei bis vier Wochen nach ihrem Herzstillstand von den Forschern befragt zu werden. Dabei stellten Parnia und seine Kollegen etwas Erstaunliches fest: 39 Prozent der Probanden berichteten, einzigartige und klare Nahtoderfahrungen gemacht zu haben. Zwei der 28 Teilnehmer erzählten etwa, während der Reanimation das medizinische Personal gehört zu haben. Drei weitere Patienten berichteten von traumähnlichen Erlebnissen – wobei unter anderem ein singender Fischer auftauchte. Sechs Probanden erinnerten sich sogar an die Erfahrung des Sterbens. Eine Person hörte, wie ihre verstorbene Großmutter zu ihr sagte, sie solle in ihren Körper zurückkehren.
 
Interessant auch dieser Auszug übrigens:
Bis zu einer Stunde nach Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen wurden starke Gamma-, Delta-, Theta-, Alpha- und Betawellen bei den Patienten verzeichnet – Hirnströme, die normalerweise auftreten, wenn ein Mensch bei Bewusstsein ist und kognitive Funktionen wie Denken oder Gedächtnisabrufe ausführt.

„Unsere Ergebnisse belegen, dass Menschen, die kurz vor dem Tod und im Koma sind, eine einzigartige bewusste innere Erfahrung machen“, beschreibt Parnia in der Pressemitteilung. Das menschliche Selbstgefühl und das Bewusstsein würden – ähnlich wie andere Körperfunktionen – zum Zeitpunkt des Todes nicht vollständig aufhören.

Hier noch mal die Quelle:
 
Noch zwei interessante Artikel:


(Das ganze Spektrum-Interview findet man als PDF-Link am Ende des Artikels.)



Und diesen dritten leider hinter der Bezahlschranke:
 
Zum Thema Organspende, Teil 3 und 4:

Auszug:
Wer ganz sichergehen will, dass die Hirntoddiagnose im Falle eines Falles korrekt durchgeführt wird, kann Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und beispielsweise im Organspendeausweis auf ein zusätzliches Dokument verweisen. In diesem Dokument lässt sich etwa festlegen, dass beide untersuchenden Ärzt:innen Neurolog:innen sein sollen und dass zusätzlich zur normalen Hirntoddiagnostik ein EEG gemacht wird. Diese Messung der Hirnaktivität zeigt an, ob noch Restaktivität im Gehirn vorhanden ist. Nur, wenn das EEG eine Nulllinie anzeigt, kann ein Arzt/eine Ärztin den Hirntod bestätigen.
Verpflichtend ist ein EEG bei der Hirntoddiagnostik zurzeit aber nicht. Einen Vordruck für so ein ergänzendes Dokument gibt es leider nicht. Man kann sich aber zu diesem Thema bei der Deutschen Stiftung Patientenschutz beraten lassen. Die Berater:innen der Stiftung helfen auch beim Erstellen einer Patientenverfügung, in der man ebenfalls die eigene Haltung zur Organspende und die Bedingungen festlegen kann, unter denen man seine Organe spenden würde.
 
Aber zum Thema Organspende gibt es keinen Zusammenhang.
@Felicia1, für eine Organspende (das ist gesetzlich verankert) müssen die gesamten Hirnfunktionen ausgefallen sein und sich dieser Zustand auch nicht mehr umkehren lassen bzw. irreparabel sein. Man spricht diesbezüglich auch von einem Hirntod.

Dennoch kann das gesamte Herz-Kreislauf-System noch voll funktionstüchtig sein. Bei diversen Beeinträchtigungen wird sogar bis zu einer Transplantation das System noch künstlich aufrechterhalten, um die Organe bis dahin noch ausreichend mit Sauersoff und Nährstoffen zu versorgen.

Sobald ein Organ aus dem Körper entnommen worden ist oder, bei einem Hirntod nicht mehr ausreichend versorgt wird, können dadurch Organschäden entstehen durch die Spende unbrauchbar werden kann.
 
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Doch. Denn in dem Stadium, in dem jemandem die Organe entnommen werden, liegt der in einer Art Koma.
Dazu kommt, dass das Bewusstsein von den Gehirnfunktionen unabhängig zu sein scheint. Das bedeutet, dass der Patient noch alles mitbekommt, auch wenn er schon (oder auch noch nicht) den Körper verlassen hat.
Ich führe das mal etwas weiter aus. :)

Ein tiefes Koma kann ein Anzeichen für ein Hirntod sein und leider ist es auch schon vorgekommen, dass weitere Untersuchen ausgeblieben sind. Bei Bewusstlosen mit funktionsfähigem Hirnstamm können die Hirnstammreflexe ausgelöst und gut sichtbar gemacht werden, zwischen einem sehr tiefen Koma und dem Hirntod können auch mitunter falsche Zuordnungen getroffen werden.

Das Bewusstsein ist noch solange intakt bis eindeutig keine Funktionsfähigkeiten mehr vom Hirnstamm ausgehen.
Annähernd den Nahtoderfahrungen, kann auch mit einem vollem Bewusstsein die eigene Operation mit erlebt werden, wenn dann auch der körperliche Schmerz nicht wahrgenommen wird.
 
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