Tommy
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Hallo
"Der Geschmack des Todes ist auf meiner Zunge, ich fühle etwas, das nicht von dieser Welt ist." (Letzte Worte von Wolfgang Amadeus Mozart)
Visionen auf dem Sterbebett bilden neben den bereits skizzierten Erlebnissen klinisch Totgewesener und Wiederbelebter ein weiteres großes Feld der NTE-Forschung. Sie sind so verbreitet, daß nahezu jeder in seinem Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden kennt, der einen solchen Fall zu berichten weiß. "Seit Jahrtausenden sind sie ein natürlicher Bestandteil des Sterbeprozesses", schreibt Jakoby (B.Jakoby, S.89)
Einer ersten systematischen Behandlung dieser Visionen widmete sich der 1926 erschienene Klassiker "Deathbed Visions" von William Barrett. Ich möchte im Folgenden einige dieser Forschungsergebnisse kurz vorstellen (Quellenangaben ganz unten).
Sterbeforscher hatten bei Patienten im Endstadium immer wieder Folgendes bemerkt:
Seit Jahrhunderten gilt ein solcher, medizinisch nicht erklärbarer Stimmungsumschwung als untrügliches Anzeichen dafür, daß der Tod unmittelbar bevorsteht. Osis und Haraldsson, die sich seit 1960 mit Todesvisionen auf dem Sterbebett beschäftigen, haben in zwei großangelegten Studien gezeigt, daß dieser Volksglaube auf einer empirischen Basis steht. Ihre Analysen beruhen auf einer enormen Fallsammlung, die sich ausschließlich auf die Aussagen von über 1000 Ärzten und Krankenschwestern stützt. Dabei stellte sich heraus, daß Patienten, die eine Todesvision hatten, über eine Art unwiderlegbare Information verfügen,"wann sie sterben werden,und es zeigt sich, daß sie sich nicht irren." (Ring,101) Diese Ankündigungen bewahrheiteten sich auch entgegen der ärztlichen Prognose.
Beispiele:
Während und nach einer Vision verzichten viele Patienten auf Schmerzmittel, weil sie auf unerklärliche Weise keine mehr benötigen; geistig Verwirrte werden wieder normal und formulieren klare, deutliche Sätze; selbst bei Schizophrenie-Patienten stellt sich augenblicklich der normale Bewußtseinszustand wieder her. (Osis/Haraldsson, S.169f.) Nicht nur die körperliche Verfassung, die Stimmung und das Verhalten des Patienten ändern sich auf seltsame Weise, sondern auch das typische äußere Erscheinungsbild:
Wenn alle diese seltsamen physischen und psychischen Veränderungen am Patienten vor sich gehen, so fragt sich natürlich: Was sehen die Patienten eigentlich?
Osis und Haraldsson fanden heraus, daß die Visionen der Sterbenden einem typischen Muster folgen, deren charakteristische Elemente leicht zu beschreiben sind. Sie unterscheiden zwischen einer "Totalvision", in der die Patienten eine andere Welt sehen, während die Krankenhausrealität ausgeblendet ist und einer Vision, "als ob er in zwei Welten zugleich wäre." (Osis/Haraldsson,S.63) Letztere kommt am häufigsten vor: die beiden Wirklichkeitsebenen (Krankenhausrealität und visionäre Realität) gehen ineinander über, ohne daß die Patienten sie unterscheiden können. Der NTE-Forscher Kenneth Ring hat darin ein Unterscheidungsmerkmal zu den NTEs von Patienten, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden, gesehen:
Was oder wen sehen die Sterbenden nun?
Zuallererst: Sie sehen an ihrem Krankenbett Gestalten stehen. Und diese Gestalten sind für sie so real wie die anwesenden Ärzte und Krankenschwestern. Es handelt sich bei diesen Gestalten um eigene Verwandte, die zwei Bedingungen erfüllen müssen:
1. Sie müssen bereits gestorben sein.
2. Zwischen dem Sterbenden und der visionären Gestalt muß eine starke affektive Beziehung bestanden haben (oder weniger nüchtern ausgedrückt: ein "Band der Liebe", wie Kübler-Ross immer sagt).
Und diese Verwandten, so ergab weiterhin die Analyse von Osis und Haraldsson, geben eine unmißverständliche Absicht zu erkennen: Sie kommen, um die Sterbenden abzuholen.
Beispiele:
Der Arzt Dr. Wilson schildert den Tod des amerikanischen Tenors James Moore:
Es scheint so, als wollten diese wohlvertrauten Jenseitsfiguren den Sterbenden beim Übergang ihre helfende Hand reichen. Der letzte Fall verweist auf das Motiv der visionären Landschaften, die von den Sterbenden beschrieben werden. Sie sind ungleich anders als die irdischen, und doch mit ihnen verwandt.
--Fortsetzung gleich
"Der Geschmack des Todes ist auf meiner Zunge, ich fühle etwas, das nicht von dieser Welt ist." (Letzte Worte von Wolfgang Amadeus Mozart)
Visionen auf dem Sterbebett bilden neben den bereits skizzierten Erlebnissen klinisch Totgewesener und Wiederbelebter ein weiteres großes Feld der NTE-Forschung. Sie sind so verbreitet, daß nahezu jeder in seinem Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden kennt, der einen solchen Fall zu berichten weiß. "Seit Jahrtausenden sind sie ein natürlicher Bestandteil des Sterbeprozesses", schreibt Jakoby (B.Jakoby, S.89)
Einer ersten systematischen Behandlung dieser Visionen widmete sich der 1926 erschienene Klassiker "Deathbed Visions" von William Barrett. Ich möchte im Folgenden einige dieser Forschungsergebnisse kurz vorstellen (Quellenangaben ganz unten).
Sterbeforscher hatten bei Patienten im Endstadium immer wieder Folgendes bemerkt:
(Kübler-Ross, S.36f.)Wir beobachteten, daß Patienten, die bitter, häßlich und schwierig gewesen waren, kurz vor dem Sterben ein tiefer Friede überkam. Ihre ganze Erscheinung strahlte große Gelassenheit aus. Das mußte einen Grund haben. Ich beobachtete auch, daß sie mit jemandem sprachen, der für uns nicht sichtbar war, und diese Gespräche sie mit Freude erfüllten.
Seit Jahrhunderten gilt ein solcher, medizinisch nicht erklärbarer Stimmungsumschwung als untrügliches Anzeichen dafür, daß der Tod unmittelbar bevorsteht. Osis und Haraldsson, die sich seit 1960 mit Todesvisionen auf dem Sterbebett beschäftigen, haben in zwei großangelegten Studien gezeigt, daß dieser Volksglaube auf einer empirischen Basis steht. Ihre Analysen beruhen auf einer enormen Fallsammlung, die sich ausschließlich auf die Aussagen von über 1000 Ärzten und Krankenschwestern stützt. Dabei stellte sich heraus, daß Patienten, die eine Todesvision hatten, über eine Art unwiderlegbare Information verfügen,"wann sie sterben werden,und es zeigt sich, daß sie sich nicht irren." (Ring,101) Diese Ankündigungen bewahrheiteten sich auch entgegen der ärztlichen Prognose.
Beispiele:
(Osis/Haraldsson, S.171)Plötzlich sagte sie, sie würde diese Welt verlassen, obgleich wir überhaupt nicht erwarteten, daß sie sterben würde. Sie erzählte das auch Besuchern und den Krankenschwestern und brachte ihnen gegenüber Dankbarkeit zum Ausdruck. Sie war entspannt und bei klarem Verstand. Am nächsten Morgen verschied sie.
(Osis/Haraldsson, S.21f.)Eine siebzigjährige Patientin hatte ihren verstorbenen Ehemann schon mehrere Male gesehen, als sie schließlich ihren eigenen Tod ankündigte. Sie sagte, daß ihr Mann am Fenster erschienen sei und ihr bedeutet hätte, aus dem Haus herauszukommen. Der Grund für seine Besuche war, daß sie sich ihm anschließen sollte. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Tochter und ihre Verwandten bei ihr. In deren Anwesenheit kündigte sie ihren eigenen Tod an, holte ihre Sterbekleidung aus dem Schrank, legte sich für ein Nickerchen hin und verschied etwa eine Stunde später. Sie erschien ruhig in ihren Tod ergeben, und sie wollte auch wirklich sterben. Sie hatte nie von ihrem bevorstehenden Ende gesprochen, ehe sie die Erscheinung ihres Mannes gehabt hatte. Ihr Arzt war dermaßen über diesen plötzlichen Tod, für den es keine ausreichende medizinische Erklärung gab, überrascht, daß er überprüfte, ob sie sich nicht selbst vergiftet hatte.
(Osis/Haraldsson, S.166)Eines Tages sagte er zu mir: "Frau Jones, würden Sie mir ein großes Glas Wasser mit viel Eis bringen?" Und ich tat es. Er trank es und sagte: "Frau Jones, dieses Wasser wird mir über den Jordan helfen." Er starb nach 90 Minuten. Die Ärzte waren über seinen Tod äußerst überrascht, da es keine sichtbaren Anzeichen für ein bevorstehendes Sterben gegeben hatte.
Während und nach einer Vision verzichten viele Patienten auf Schmerzmittel, weil sie auf unerklärliche Weise keine mehr benötigen; geistig Verwirrte werden wieder normal und formulieren klare, deutliche Sätze; selbst bei Schizophrenie-Patienten stellt sich augenblicklich der normale Bewußtseinszustand wieder her. (Osis/Haraldsson, S.169f.) Nicht nur die körperliche Verfassung, die Stimmung und das Verhalten des Patienten ändern sich auf seltsame Weise, sondern auch das typische äußere Erscheinungsbild:
(Osis/Haraldsson,S.118)Ich bemerkte, daß der Patient für etwa eine Stunde ein anderes Aussehen hatte: Er sah aus, als wenn er weit weg wäre, und er hatte einen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht.
(Osis/Haraldsson, S.66)Ihr Gesichtsausdruck war..... ich wünschte, ich hätte eine Kamera gehabt! Aus ihrem Gesicht waren alle Runzeln verschwunden. Sie lächelte, war heiter und schien keine Beschwerden zu haben. Es war irgendwie unheimlich.
(Currie,S.152)Wenn er Visionen hatte, ließen die Schmerzen nach, und man sah ihn nur noch lächeln. Er sagte: "Es war so wunderbar, man kann es gar nicht beschreiben. Es war ein überwältigender Anblick, ganz anders als in Wirklichkeit." Mehr konnte er nicht sagen.
Wenn alle diese seltsamen physischen und psychischen Veränderungen am Patienten vor sich gehen, so fragt sich natürlich: Was sehen die Patienten eigentlich?
Osis und Haraldsson fanden heraus, daß die Visionen der Sterbenden einem typischen Muster folgen, deren charakteristische Elemente leicht zu beschreiben sind. Sie unterscheiden zwischen einer "Totalvision", in der die Patienten eine andere Welt sehen, während die Krankenhausrealität ausgeblendet ist und einer Vision, "als ob er in zwei Welten zugleich wäre." (Osis/Haraldsson,S.63) Letztere kommt am häufigsten vor: die beiden Wirklichkeitsebenen (Krankenhausrealität und visionäre Realität) gehen ineinander über, ohne daß die Patienten sie unterscheiden können. Der NTE-Forscher Kenneth Ring hat darin ein Unterscheidungsmerkmal zu den NTEs von Patienten, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden, gesehen:
(Ring,S.100)Sie tauchen in sie hinein, und wieder aus ihr auf. Wir haben es also letztlich mit verwandten Vorgängen zu tun, mit dem Unterschied, daß es sich bei der NTE um einen plötzlichen, ja fast explosionsartigen Zugang zu dieser Welt handelt, wogegen die Vision auf dem Sterbebett ein allmähliches Aufwachen in diese Welt hinein darstellt.
Was oder wen sehen die Sterbenden nun?
Zuallererst: Sie sehen an ihrem Krankenbett Gestalten stehen. Und diese Gestalten sind für sie so real wie die anwesenden Ärzte und Krankenschwestern. Es handelt sich bei diesen Gestalten um eigene Verwandte, die zwei Bedingungen erfüllen müssen:
1. Sie müssen bereits gestorben sein.
2. Zwischen dem Sterbenden und der visionären Gestalt muß eine starke affektive Beziehung bestanden haben (oder weniger nüchtern ausgedrückt: ein "Band der Liebe", wie Kübler-Ross immer sagt).
Und diese Verwandten, so ergab weiterhin die Analyse von Osis und Haraldsson, geben eine unmißverständliche Absicht zu erkennen: Sie kommen, um die Sterbenden abzuholen.
Beispiele:
(Currie, S.155)Sie wußte, daß sie sterben würde, und erklärte unserer Mutter, wie diese ihre kleinen, persönlichen Habseligkeiten unter ihren Freunden aufteilen solle. Plötzlich hob sie den Kopf, als blickte sie angestrengt auf die Zimmerdecke in der anderen Ecke. Unverwandt schaute sie dorthin und lauschte offenbar einige Zeit, neigte dann ihren Kopf und sagte: "Ja, Großmutter, ich komme, warte bitte noch ein wenig." Unser Vater fragte sie: "Siehst du deine Großmutter?" Offensichtlich erstaunt über diese Frage, antwortete sie prompt: "Aber ja, Papa, siehst du sie denn nicht? Da steht sie und wartet auf mich." Bevor sie ihre Aufmerksamkeit schließlich wieder ihrer Großmutter schenkte, die sie offensichtlich drängte, sofort zu kommen, sagte sie jedem von uns Aufwiedersehen. Ihre Stimme klang sehr matt und schwach, doch der Ausdruck ihrer Augen, als sie jeden noch einmal kurz ansah, war so lebendig und wach wie nur möglich. Dann heftete sie die Augen fest auf ihre Vision und sagte, so schwach, daß wir ihre Worte gerade noch hören konnten: "Ja, Großmutter, ich komme jetzt." Dann starb sie.
(Currie,S.168)Es war das Erlebnis eines Zusammentreffens mit jemandem, den er sehr liebte. Er lächelte, richtete sich auf und streckte die Hände aus. Sein Gesicht drückte Freude aus. Ich fragte ihn, was er sähe. Er sagte, seine Frau stände hier und wartete auf ihn. Er wurde ganz ruhig und gelöst. Er starb.
(Osis/Haraldsson,S.60)Er schaute meistens in die Ferne; dann erschienen ihm gewöhnlich diese Dinge, und sie schienen für ihn völlig real zu sein. Er starrte immer die Wand an; seine Augen und sein Gesicht leuchteten auf, als ob er jemanden sähe. Er pflegte dann von dem Licht zu sprechen, von Helligkeit, und er sah Menschen, die anscheinend für ihn wirklich waren. Gewöhnlich sagte er dabei: "Hallo" und "Da ist meine Mutter". War die Vision vorbei, schloß er die Augen und schien voller Frieden. Er machte mit ausgestreckten Händen Gebärden. Vor der Halluzination war er sehr krank und unleidlich, danach war er heiter und friedlich.
(Osis/Haraldsson, S.66)Sie führte eine zärtliche Unterhaltung darüber, wie sehr sie ihn (ihren verstorbenen Mann) liebte, wie sehr sie ihn vermisst hatte und wie bestimmt sie wußte, daß sie ihm nachfolgen würde. Sie sagte:
"Es wird jetzt nicht mehr lange dauern, bis ich bei dir bin."
Der Arzt Dr. Wilson schildert den Tod des amerikanischen Tenors James Moore:
(Currie,S.156)Dann geschah etwas, das ich bis an mein Lebensende nicht vergessen werde Er machte einen völlig vernünftigen und gesunden Eindruck und wurde plötzlich, anders kann ich es nicht ausdrücken, in eine andere Welt entrückt, denn er sagte lauter als bisher: "Da ist Mutter! Warum bist du denn hergekommen, Mutter? Nein, ich komme zu dir. Warte noch etwas, Mutter, ich habs bald geschafft. Ich mach hier Schluß. Warte noch." Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck unbeschreiblichen Glücks, und die Art und Weise, in der er sprach überzeugte mich, daß er seine Mutter sah und mit ihr redete. Es war das Eigenartigste, das mir je in meinem Leben passiert ist."
(Osis/Haraldsson,S.65)In einem Fall sah der Patient seine verstorbene Jugendliebe, die bei einem Autounfall umgekommen war, bevor sie heiraten konnten. Er sagte zu ihr: "Ich habe gewartet und gewartet. Ich wußte, daß du zu mir kommen würdest."
(Osis/Haraldsson,S.144)"Ich fragte ihn, was er sah. Er sagte, seine Frau stünde gerade dort und warte auf ihn. Es sah so aus, als ob dort ein Fluß wäre und sie auf der anderen Seite stehen und darauf warten würde, daß er herüberkäme."
Es scheint so, als wollten diese wohlvertrauten Jenseitsfiguren den Sterbenden beim Übergang ihre helfende Hand reichen. Der letzte Fall verweist auf das Motiv der visionären Landschaften, die von den Sterbenden beschrieben werden. Sie sind ungleich anders als die irdischen, und doch mit ihnen verwandt.
--Fortsetzung gleich