Ich würde sagen, "das Ego" sind jene Anteile in uns, die unterernährt sind. Jene Anteile, die erst noch bewusst gemacht werden wollen. Die wir irgendwann in unserer Lebensgeschichte vor uns selbst und vor anderen verstecken mussten, weil wir sie für nicht adäquat hielten. Die wir an uns selbst ablehnen, und die uns deshalb unbewusst steuern. Sobald ein solcher Teil in unser Bewusstsein dringt, wird er integriert in die restliche Persönlichkeit. Und das ist in meinen Augen auch das Ziel des Menschseins, der Sinn des Lebens - ganz werden in sich selbst. Sich dagegen zu stemmen und "das Ego" abzulehnen halte ich für mords ungesund.
Ego als Perspektive von Bewusstsein ist total vereinfacht beschrieben gewesen. Dann müsste man ja nur die Perspektive erweitern.... „Ach so, alles klar, mach ich dann mal eben.“
Ich würde sagen, "das Ego" sind jene Anteile in uns, die unterernährt sind.
Aus einer etwas psychologischen Sicht, erinnert mich das was du schreibst an das innere Kind.
Ein nicht gestilltes Bedürfnis, das nun in anderen nach der Erfüllung strebt und dadurch evntl alle Beziehung mit den immer gleichen Mustern „ruiniert“.
Auf diese Anteile wie ein Kind zu reagieren: „Ich will jetzt aber in den Arm genommen werden, Basta“ wäre das Symptom aber nicht die Lösung wie es ein Erwachsener angeht, der erkennt, dass dieses Bedürfnis nie wieder von andere gestillt werden kann und er selbst lernen muss damit umzugehen, was vor allem bedeutet sich der Erwartungen an andere bewusst zu machen.
So verstehe ich deinen Satz, aber ich glaube du hast ihn anders gemeint!
Aus einer anderen Perspektive verstehe ich den Satz als
zulassen von dem, was wirklich in einem vor sich geht.
Vor allem wenn man dann die Lebensgeschichte von sich selbst betrachtet, welche Anteile, welche inneren Konflikte, welche Werte und Urteile über das eigene Empfinden bestehen.
Die wir irgendwann in unserer Lebensgeschichte vor uns selbst und vor anderen verstecken mussten, weil wir sie für nicht adäquat hielten.
Ich denke, dass das Ego eher dabei behilflich ist diese weiter zu verstecken, etwas anderes darstellt und dabei nicht wahrhaben zu wollen, aus Angst, aus geprägten Erwartungen an sich selbst und wahrscheinlich noch aus unzähligen verschiedenen anderen Gründen der eigenen Lebensgeschichte.
Um es etwas zu verdeutlichen gehe ich bei solchen Betrachtungen immer gerne zurück in der Geschichte.
In der Barock Zeit, hätte eine Identifizierung mit der Frage: Mag ich lieber Metal oder Elektro, keinen Sinn ergeben, da die äußeren Umstände andere waren.
Die Identifizierung des Ichs findet unter anderem mit umgebenden Phänomenen statt. Mag ich den HSV oder die Bayern, mag ich Porsche oder Ferrari, mag ich eher auf der Draisine oder in der Kutsche reisen?
Das sind nur die Vorlieben mit der eine Identifikation stattfindet. Wie fest ist aber das Ich oder auch Ego (ich unterscheide das iwie), wenn es sich an veränderlichen, dekadenten und vergänglichen Dingen identifiziert? Das soll kein Urteil sein, unter anderem entsteht es aber so. Ich mag mit dem Tablet im Garten zu liegen und im Internet zu recherchieren. So eine Identifikation hat es vor 20 Jahren noch nicht mal gegeben. Auch das ist für mich noch kein Ego, erst wenn ich mich als dieses besonders darstelle, schau mal wie cool ich bin. Im vergleich vielleicht mit anderen. Da denke ich passiert dann die Annahme im inneren, das Urteilen und das bedingte entstehen des Egos.
Das andere, als nur so da rumliegen weil es schön ist, ist aber meiner Meinung nach noch nicht das Ego, sondern nur wie wir uns mit äußeren Dingen identifizieren.
Viel komplizierter aber auch näher am Kern sind die Dinge die du beschrieben hast, wie Mythen die dazu führen das wir uns nicht für adäquat halten. Für unzureichend oder falsch, in Relation zu Mythen, den Gesellschaftlichen Konventionen usw.
Ein Problem ist, dass die Mythen angeblich die Wahrheit wieder spiegeln
sollen. Weil es wahr ist und Gottes Wille, akzeptieren wir nur die Hetero Ehe. (Als Beispiel von Tausend anderen)
Viel besser wäre es aber ähnlich wie bei den Menschenrechten zu sagen: „Weil es Sinnvoll ist, glauben wir daran das alle Menschen gleich behandelt werden müssen“ Wie die Geschichte zeigt, sind Mythen nicht wahr, früher gab es Adel, Gemeine und Sklaven. Wie kann also beides sein wo doch beides, vollkommen gegensätzliches, angeblich wahr ist? Weil es nicht wahr ist, sondern „sinnvoll“.
Ein Mensch der diese Mythen nicht erkennt, und sie als absolut nimmt, sich dann daran identifiziert und merkt das er/sie aber ganz anders empfindet, dem wird ein Konflikt beschert.
Ich bin da absolut deiner Meinung, ja, es ist enorm Sinnvoll all diese Teile zu integrieren, zu seinem eigenen Wohl.
Ich halte das für die sinnvollste Aufgabe, aber diese Probleme und Konflikte sind vom Menschen gemacht, durch viele Vorangegangene Ursachen von anderen Menschen.
Was wenn alle Probleme beseitigt wären? Dann wäre der Sinn wohl glücklich zu sein, Probleme zu lösen denen man begegnet und vielleicht zu erkennen, das all diese Identifikation, so s
innvoll und wirklich sie auch sind, einen Hintergrund haben, der nicht relativ, nicht bedingt ist, sondern eher so was wie vielleicht ein Bewusstseinsstrom. Wir werden sehen, oder nicht.
Aber bis dahin bin ich auch der Überzeugung, dass es sehr sinnvoll ist, sich bewusst zu werden, über alles mögliche, im besonderen über alles was Probleme macht, ganzheitlich, aber dabei auch das schöne nicht zu übersehen.
Das Ego also zu verleumden, es zum Sündenbock zu machen oder noch schlimmer wie es hier passiert, alles als Ego und unzureichend zu betrachten halte ich auch für sehr schädlich für den Geist.