Lotusz
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Hallo
Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich die religiösen Vorstellungen von Gott und Wiedergeburt akzeptiert werden. Sie werden überhaupt nicht mehr hinterfragt, sondern als gegebene Tatsache akzeptiert. Und zwar in dem Sinne wie der Mensch (besser gesagt, wie klein Lieschen) sich das alles vorstellt. Auch das endlose Wiederholen von Mantren wird so selbstverständlich als Mittel zur Erleuchtung betrachtet.
Ist das permanente Wiederholen eines Mantras letzten Endes nicht nur eine andere Form von Meditation? Was geschieht in dieser Meditation? Der Mensch konzentriert sich auf das dritte Auge, versucht seine Gedanken zur Ruhe zu bringen, sagt innerlich sein Mantra und fokussiert sich dabei auf Gott. Irgendwann kommen die Gedanken zum Stillstand. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Nervenzentren im Körper, die durch diese Meditation zum ersten mal aus ihrer chronischen Überbelastung befreit werden und sich zum ersten Mal entspannen können. Dies hat natürlich eine heilende Wirkung auf den Organismus. Die Muskeln, die Zellen, die Organe, die Blutgefässe, kurz gesagt, der ganze Körper bekommt zum ersten Mal eine Chanche zur Heilung.
Dieser Heilungsprozess beruht allerdings auf biologische Vorgänge und hat nichts mit irgendwelchen religiösen Ursachen zu tun. Es mag durchaus so sein, dass die religiöse Ausrichtung, den Heilungsprozess unterstützt. Man könnte als Mantra allerdings wahrscheinlich genau so ein satanistisches Mantra wählen und sich bei der Meditation auf den Satan konzentrieren. Was in der schwarzen Magie ja auch gemacht wird. Es hätte biologisch gesehen, wahrscheinlich die gleichen Folgen für den Heilungsprozess. Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich möchte hier nicht für die schwarze Magie werben.
Alle Theorien mögen zwar sehr nützlich sein, was aber zählt, ist die praktische Umsetzung im Alltag. Wenn die Advaita-Lehre behauptet, das alles im Grunde genommen bereits göttlich ist, so beruht diese Aussage, genau auf den Annahmen, die ich oben kritisierte. Es mag ja sein, dass die Selbstergründung zur Seligkeit führt. Darum ist das Entscheidende die alltägliche Praxis. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Selbstergründung ein genau so schwieriger und zeitaufwändiger Prozess wie die Meditation ist. Allein dadurch, dass man glaubt, man sei im innersten Kern bereits göttlich, hat noch niemand zur Seligkeit gefunden.
@Ananda
Diese Vorstellung baut auf all den religiösen Grundsätzen auf, die ich oben kritisiert habe. Dieses Bewusstsein, von dem Du behauptest, es sei im Inneren zu finden, gibt es nicht. Bewusstsein ist immer eine Frage einer intellektuellen Auseinandersetzung. Dieses Bewusstsein muss erst durch mühevolles Studium erarbeitet werden. Ein Teil dieses Bewusstseins wird uns natürlich auch durch unsere Erziehung und die sozialen Einflüsse mit auf den Weg gegeben.
Und genau dort liegt der Hund begraben. Man hat uns ein Bewusstsein vermittelt, welches man absolut als neurotisch bezeichnen kann. Die Folge davon ist, dass wir selber ebenso neurotisch geworden sind. Und weil wir merken, in welcher Zwickmühle wir stecken, klammern wir uns an jeden Strohhalm. Da ist uns besonders die Religion sehr willkommen.
Sie gibt uns das Versprechen uns zum ewigen Heil zu führen. Voraussetzung ist allerdings man erkennt alle Dogmen vorbehaltlos an und vertraut sich unwidersprochen dem lieben Gott an. Man gibt gewissermassen, seine Verantwortung und seinen Verstand an der Kirchentür ab. Damit hat man allerdings die Katze im Sack gekauft. Wer sich so unkritisch der Religion anvertraut, mag zwar ein guter Gläubiger sein, aber er bewisst wenig Mut und verlässt sich auf andere, anstatt selber die Initiative zu ergreifen.
Alles Liebe. Gerrit
Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich die religiösen Vorstellungen von Gott und Wiedergeburt akzeptiert werden. Sie werden überhaupt nicht mehr hinterfragt, sondern als gegebene Tatsache akzeptiert. Und zwar in dem Sinne wie der Mensch (besser gesagt, wie klein Lieschen) sich das alles vorstellt. Auch das endlose Wiederholen von Mantren wird so selbstverständlich als Mittel zur Erleuchtung betrachtet.
Ist das permanente Wiederholen eines Mantras letzten Endes nicht nur eine andere Form von Meditation? Was geschieht in dieser Meditation? Der Mensch konzentriert sich auf das dritte Auge, versucht seine Gedanken zur Ruhe zu bringen, sagt innerlich sein Mantra und fokussiert sich dabei auf Gott. Irgendwann kommen die Gedanken zum Stillstand. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Nervenzentren im Körper, die durch diese Meditation zum ersten mal aus ihrer chronischen Überbelastung befreit werden und sich zum ersten Mal entspannen können. Dies hat natürlich eine heilende Wirkung auf den Organismus. Die Muskeln, die Zellen, die Organe, die Blutgefässe, kurz gesagt, der ganze Körper bekommt zum ersten Mal eine Chanche zur Heilung.
Dieser Heilungsprozess beruht allerdings auf biologische Vorgänge und hat nichts mit irgendwelchen religiösen Ursachen zu tun. Es mag durchaus so sein, dass die religiöse Ausrichtung, den Heilungsprozess unterstützt. Man könnte als Mantra allerdings wahrscheinlich genau so ein satanistisches Mantra wählen und sich bei der Meditation auf den Satan konzentrieren. Was in der schwarzen Magie ja auch gemacht wird. Es hätte biologisch gesehen, wahrscheinlich die gleichen Folgen für den Heilungsprozess. Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich möchte hier nicht für die schwarze Magie werben.
Alle Theorien mögen zwar sehr nützlich sein, was aber zählt, ist die praktische Umsetzung im Alltag. Wenn die Advaita-Lehre behauptet, das alles im Grunde genommen bereits göttlich ist, so beruht diese Aussage, genau auf den Annahmen, die ich oben kritisierte. Es mag ja sein, dass die Selbstergründung zur Seligkeit führt. Darum ist das Entscheidende die alltägliche Praxis. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Selbstergründung ein genau so schwieriger und zeitaufwändiger Prozess wie die Meditation ist. Allein dadurch, dass man glaubt, man sei im innersten Kern bereits göttlich, hat noch niemand zur Seligkeit gefunden.
@Ananda
Wenn sich also der Mensch dem inneren Zeugen, dem allgegenwärtigen Bewusstsein in seinem Innern, bewusst wird, leuchtet das wahre Selbst in ihm auf.
Diese Vorstellung baut auf all den religiösen Grundsätzen auf, die ich oben kritisiert habe. Dieses Bewusstsein, von dem Du behauptest, es sei im Inneren zu finden, gibt es nicht. Bewusstsein ist immer eine Frage einer intellektuellen Auseinandersetzung. Dieses Bewusstsein muss erst durch mühevolles Studium erarbeitet werden. Ein Teil dieses Bewusstseins wird uns natürlich auch durch unsere Erziehung und die sozialen Einflüsse mit auf den Weg gegeben.
Und genau dort liegt der Hund begraben. Man hat uns ein Bewusstsein vermittelt, welches man absolut als neurotisch bezeichnen kann. Die Folge davon ist, dass wir selber ebenso neurotisch geworden sind. Und weil wir merken, in welcher Zwickmühle wir stecken, klammern wir uns an jeden Strohhalm. Da ist uns besonders die Religion sehr willkommen.
Sie gibt uns das Versprechen uns zum ewigen Heil zu führen. Voraussetzung ist allerdings man erkennt alle Dogmen vorbehaltlos an und vertraut sich unwidersprochen dem lieben Gott an. Man gibt gewissermassen, seine Verantwortung und seinen Verstand an der Kirchentür ab. Damit hat man allerdings die Katze im Sack gekauft. Wer sich so unkritisch der Religion anvertraut, mag zwar ein guter Gläubiger sein, aber er bewisst wenig Mut und verlässt sich auf andere, anstatt selber die Initiative zu ergreifen.
Alles Liebe. Gerrit