Bhagavad Gita

Nur mal so ein kurzer spontaner Zwischeneinwurf, bevor ich es wieder vergesse.

Beschreiben die unterschiedlichen Samadhi-Zustände die Erleuchtung wirklich exakt? Geht es nicht in Wirklichkeit um etwas ganz anderes? Ist das, was man als Erleuchtung bezeichnet in Wirklichkeit nicht nur so etwas wie ein tranceähnlicher Zustand?

So stelle ich mir auch die Frage, warum man in die unterschiedlichen Samadhi-Zustände diesen ganzen religiösen Schnick-Schnack mit hineininterpretiert? Dieser ganze religiöse Schnick-Schnack beruht doch auf der Annahme der Existenz einer Gottheit, egal, wie die auch immer aussehen mag, was in keinster Weise bewiesen werden kann.

Ist Meditation im Grunde genommen nichts anderes als das Anwenden einer Atemtechnik, die die Muskeln entspannt und die zu einem tranceahnlichen Zustand führt? Das alles sind biologische Abläufe und sie haben mit Religion nichts zu tun.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Hallo

Mir ist auch gerade klar geworden, warum sich im 3. Jahrhundert nach Christus, im Streit zwischen der atheistischen Philosophen und den Hinduisten, die Hinduisten durchgesetzt haben.

Das Volk benutzt die Religion, um sich vor der eigenen Verantwortung zu drücken. Sie benutz sie als Rettungsanker, weil sie nicht den Mut hat, sich mit ihren Ängsten, mit ihrer Unzufriedenheit und den gesellschaftlichen Verhältnissen, die diese Zustände verursachen oder unterstützen, auseinander zu setzen.

Darum wird es immer einigen wenigen kritischen und mutigen Geistern überlassen bleiben, diese Zustände zu hinterfragen. Um Religionen zu hinterfragen bedarf es auch einer ganzen Menge an Wissen, welches beim normalen Volk nicht zu erwarten ist.

Das normale Volk wählt lieber den bequemen Weg. Es denkt nicht weiter über die Dinge nach und verhält sich so, wie die Obrigkeit und die Religion, die meistens Hand in Hand mit der Obrigkeit einhergeht, es erwarten. Darum sollte man Religion nicht nur isoliert als ethische und moralische Institution betrachten, sondern ebenso als staatstragende Kraft, die die jeweilige Herrschaftsform unterstützt.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Nur mal so ein kurzer spontaner Zwischeneinwurf, bevor ich es wieder vergesse.

Beschreiben die unterschiedlichen Samadhi-Zustände die Erleuchtung wirklich exakt? Geht es nicht in Wirklichkeit um etwas ganz anderes? Ist das, was man als Erleuchtung bezeichnet in Wirklichkeit nicht nur so etwas wie ein tranceähnlicher Zustand?

So stelle ich mir auch die Frage, warum man in die unterschiedlichen Samadhi-Zustände diesen ganzen religiösen Schnick-Schnack mit hineininterpretiert? Dieser ganze religiöse Schnick-Schnack beruht doch auf der Annahme der Existenz einer Gottheit, egal, wie die auch immer aussehen mag, was in keinster Weise bewiesen werden kann.

Ist Meditation im Grunde genommen nichts anderes als das Anwenden einer Atemtechnik, die die Muskeln entspannt und die zu einem tranceahnlichen Zustand führt? Das alles sind biologische Abläufe und sie haben mit Religion nichts zu tun.

Alles Liebe. Gerrit


Doch doch, derjenige der solche Fragen und Behauptungen aufstellt, verschwindet vollkommen. Zurück bleibt das wahre Selbst, was gleich "Gott" ist. Das ist auch der ursprüngliche Sinn von religio, die Wiedervereinigung mit "Gott", obwohl niemals wirklich eine Trennung stattgefunden hat, sondern das wahre Selbst nur vom "Ego" überschattet wurde (wie die grauen Wolken, die den blauen Himmel verdecken).

Lieben Gruß,
Ananda
 
Konventionelle Standpunkte und Erfahrungsberichte

In der Beurteilung dieser Art von Zuständen gibt es keine neutralen Standpunkte und wir befinden uns mitten im Spannungsfeld verschiedener Paradigmen. Ohne Partei ergreifen zu wollen und esoterische Betrachtungsweisen abzulehnen, möchte ich auf einige in der Esoterik verbreitete Irrtümer hinweisen, die dadurch entstanden, dass christliches Gedankengut östlichen Anschauungen aufgeprägt wurde. "Erleuchtete" werden als Göttliche Inkarnationen betrachtet und es werden weite Reisen zu ihnen unternommen. Kritisch wird es, wenn Allwissenheit in sie hineinprojiziert wird. Dies entspringt dem Hilfebedürfnis der Menschen. Die 'Erleuchteten', die diese Umstände in Selbstgefälligkeit nützen, beweisen damit, wie weit sie von Weisheit oder dem was man unter Erleuchtung versteht entfernt sind.
Ein Erleuchtungszustand beinhaltet keine intellektuellen Erkenntnisse in Form eines Wissenszuwachses im Sinne von Information über die Welt oder andere Personen; im Gegenteil, in diesem Zustand sind Intellektualität und Logik nicht existent. "Erleuchtete" können weise sein, dies ist jedoch nicht zwingend und auf jedem Fall selten. Speziell in Indien sind "Erleuchtete" oft dogmatisch eingeengt (das Erfolgserlebnis bestätigt sie in ihrem System) und Europäern und Amerikanern gegenüber überheblich, auch wenn sich dies hinter einer freundlichen Maske verbirgt.



Berichte über Erleuchtungszustände
von Personen unseres Kulturkreises


"Es ist das Erlebnis des inneren Lichtes. Ohne irgendwelche Vorahnung fühlt man sich plötzlich wie von Flammen erfasst, von einer rosigen brennenden Wolke umgeben, im gewissen Sinne so, als würde ein Feuer aus seinem eigenen Inneren emporlodern. Dabei besteht eine unaussprechliche Freude, Seligkeit, eine Gewissheit, Triumphgefühl. Alle Verstandes- und Gefühlskräfte werden erleuchtet. .. Der Kosmos ist keine tote Materie mehr. Blitzartig enthüllt sich der Sinn, das Ziel der Weltschöpfung."
„...Da fand ich mich plötzlich ohne irgendein vorhergegangenes Anzeichen in einer feurigen Wolke. Einen Augenblick dachte ich an Feuer, an einen großen Brand irgendwo in der Nähe; dann aber merkte ich, dass das Feuer in mir selbst war. Gleich darauf überkam mich ein Gefühl unaussprechlicher Freude und Wonne. Auch folgte unmittelbar eine intellektuelle Erleuchtung, die ich nicht zu beschreiben vermag. Jedenfalls gewann ich - nicht einfach durch Glauben, vielmehr durch Anschauung - die Überzeugung, dass das Universum nicht tote Materie sei, sondern lauter Bewegung und Leben. Ich wurde mir des ewigen Lebens in mir selber bewusst ...Die Vision dauerte nur wenige Sekunden.
(R.M. Bucke, "Kosmisches Bewusstsein", Celle 1925; zitiert aus Carl Albrecht, "Das mystische Erkennen", Bremen (1958), S. 102)

„...Während dieses Erlebnisses hatte ich ein Gefühl, als ob eine Menge Ameisen mir den Rücken hinaufliefen und ein sanftes, gutartiges Feuer rings um mich herum mit heller Flamme brenne. Dabei fühlte ich mich selbst ganz körperlos und wie in Lichtglast getaucht. Der Glast dieses Lichtes war wie Abendsonnenschein, in den ein feiner Staubregen fällt. Meinen Augen entstürzten Tränen. Gegen Ende dieses Erlebnisses stieß ich einen Laut aus, eine Art Ruf, und brach die Meditation ab und begann meinen Rosenkranz in der gewohnten Weise zu zählen."
(Heinrich Zimmer, "Der Weg zum Selbst", S.76)



Verschiedene Arten von Samadhi (indisch dogmatisch)

o Bhava Samadhi
o Savikalpa Samadhi
o Avikalpa Samadhi
o Nirvikalpa Samadhi
o Sahaja Samadhi


Bhava Samadhi

Bhava ist die Bezeichnung für einen ekstatischen Zustand 'kosmischer Liebe'

"Die Musik zog Indira Devi nach innen, aber in dieser weltfernen Versunkenheit verlor sie doch nicht das Wachbewusstsein gänzlich. Manchmal tanzte sie in diesem Zustand vor Verzückung."
(S.189 aus: 'Asiatische Mystiker', Hellmuth Hecker, Octopus Verl., Wien 1981)

Ramakrishna rezitiert das Mahimna Sutra. "Eines Tages betrat Ramakrishna einen Shiva-Tempel und begann als Lobpreisung Shivas das Mahimna-Sutra zu rezitieren. Als er im Begriff war, das Sutra zu sprechen, fand er sich plötzlich in Ekstase. Ramakrishna war eingetaucht in das Gefühl der Herrlichkeit Shivas, er verlor sein irdisches Bewusstsein, vergaß den Hymnus, die Worte, die Sprache, die Folge der Verse und alles andere um sich. Immer wieder rief er laut aus: 'Oh großer Gott, wie kann ich Deine Herrlichkeit ausdrücken?' Während Ramakrishna so in Ekstase verweilte, lief ein Strom von Tränen über die Wangen, die Brust, seine Kleider, so dass schließlich sogar der Boden nass war. Die Diener und Aufseher des Tempels kamen von allen Seiten gelaufen, als sie dieses Weinen und die mit halb versagender Stimme hervorgebrachten Worte, wie von einem Verrückten, hörten. Wie sie ihn in diesem außergewöhnlichen Zustand fanden, waren sie erstaunt und glaubten, sein Geist sei verwirrt. Einige lachten über ihn, andere wollten den 'Verrückten' aus der Gegenwart Shivas entfernen.
Mathur Babu aber war gerade im Tempel der Kali und kam sofort, als er von der Aufregung um den jungen Priester (Ramakrishna) hörte. Er erkannte den Zustand Ramakrishnas sofort und warnte erbost die Tempeldiener.
Als ramakrishna bald darauf aus seiner Entrückung zurückkehrte und all die Menschen um sich sah, fragte er angstvoll wie ein Kind: 'Habe ich denn etwas Falsches getan?' Mathur grüßte ihn und sagte: 'Nein, Vater, du hast einen Hymnus rezitiert. Ich stand hier, damit dich nicht jemand gedankenlos störe."
(Saradananda: 'Ramakrishna the Great Master', S. 431, Madras, Indien, 1970, 4.Auflage)


Sa-Vikalpa Samadhi

Das "Aussteigen aus dem fleischlichen Körper" im Zustand der Ekstase

"Im Jahre 1954 hatte Dilip Kumar Roy in Allahabad einen Freund von Ramdas, einem südindischen Heiligen, erzählt, den Dilip ein Jahr vorher kennen lernte. Nachdem er dann schlafen gegangen war, wachte er plötzlich auf und hörte die Stimme von Ramdas: 'Komm, komm - hier herauf!'
Und da geschah es: mein hämmernder Schädel öffnete sich oben und ich sah mich selbst himmelwärts schnellen, das Blau im Flug durchqueren, bis ich auf einmal erkannte, dass ich mich außerhalb meines Körpers befand. Es war wirklich eine Samadhi-Ekstase, die mich zutiefst erregte - ein gesegneter, befreiender Sprung (mukti) aus dem Gefängnis des Fleisches. Doch wie kann ich mit Worten die Verzückung beschreiben, die ich erfahren musste, um sie zu glauben? Als ich in meinen Körper zurückkehrte, schwang die Verzückung noch nach."
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker', S.179-180, Octopus Verl. Wien, 1981)

Über Indira Devi: "Zuerst dachte sie, sie werde im Lotossitz einschlafen, aber als sie sich dann eines Tages niederließ, stoppte der elektrische Strom, der vom Ende ihres Rückgrates emporzuckte, nicht wie gewöhnlich, sobald er den Kopf erreichte. Statt dessen öffnete sich ihr Haupt, als er es berührte, so schien es ihr zumindest, und sie befand sich außerhalb ihres Körpers - trieb auf samtenen Wogen der Seligkeit, weitete sich und bewegte sich so frei wie die Luft. Da war kein Gedanke, kein Verlangen, keine Freude, sondern etwas ganz anderes. Ein völlig anderer Rhythmus, eine andere Welt. Es gab keine Schranken von Zeit und Raum, obwohl sie ihre eigene Ganzheit beibehielt. Sie konnte ihren Körper auf dem Fußboden sitzen sehen. Nach einer Weile spürte sie eine Schwere auf dem Kopf und befand sich wieder in ihrem Körper. Dies war ihre erste Erfahrung vom Sa-Vikalpa Samadhi."
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.185-186, Octopus Verl. Wien, 1981)

Über Indira Devi: "Die zweite Art, auf die sich das Bewusstsein vertiefte begann mit einem elektrischen Strom, der vom Ende des Rückgrates ausging und zum Herzen, Nacken und Scheitel hinaufkroch oder emporzuckte. Auf einmal öffnete sich dann der Kopf und sie war frei. Frei von der Versklavung des Körpers, auf samtenen Wellen der Ekstase und Harmonie treibend. Sie sah, wie sie sich über den Körper, der unbeweglich blieb, weitete. In diesem Zustand gab es kein Denken. Dennoch dauerte das Gefühl der Dualität fort, das Ich in ihr blieb - jetzt befreit von den Grenzen von Raum und Zeit. Die meisten ihrer Visionen kamen in diesem Zustand. Nach einer Weile spürte sie eine Schwere auf dem Kopf und fand sich auf der Erde wieder."
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.189, Octopus Verl. Wien, 1981)


A-Vikalpa Samadhi

Das Schwinden des Ich

"Am 5.Mai 1972 erlebte Dilip Kumar Roy in Madras, wohin er zum Singen gefahren war, um Mitternacht, dass das Halbdunkel der Nacht plötzlich gänzlich finster wurde. Er hörte Stimmen über seinem Kopf, den Namen von Vishnu, und dann bekam er einen Schlag auf den Kopf:
'Er verursachte eine furchtbare Explosion, in der mein Körper verlosch. Aber es war eine köstliche Auflösung, in der ich spürte, dass mein Ich-Sinn, die Ichhaftigkeit, ahamta, vollständig verschwunden war und ein Bewusstsein reiner Seligkeit hinterlassen hatte, von aller Furcht befreit. "
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.180, Octopus Verl. Wien, 1981)


Nir-Vikalpa Samadhi

Auflösung von Ich und Welt

Über Indira Devi: "Wie gewöhnlich stieg ein elektrischer Schlag vom Ende ihres Rückgrats auf. Ihr Schädel öffnete sich, und sie war frei von der Knechtschaft ihres Körpers. Wie ein Vogel, der aus dem Gefängnis heraus gelassen wird, schwang sich der Geist empor. Es war, als ob sie durch verschiedene Welten triebe und dem Ruf einer Flöte folge. Indira erinnerte sich, Wesen des Lichtes und der Harmonie gesehen und die Ekstase der erdnahen Götter gefühlt zu habe, vor allem aber erinnert sie sich an den Anruf der Flöte. Er war so nah und dennoch konnte sie ihn nicht erreichen. Höher und höher stieg sie empor, bis es nichts mehr gab außer dem Flötenruf, und dieser Ton war zur Form geworden, eine Realität, die sie irgendwie berühren wollte. Kaum tat sie es, verwandelte sich die Form in eine blendende Sonne, die in eine Million Teile zersprang, und dann war nichts, und dennoch alles. Es gab kein Ich mehr, nichts Erfahrbares, keine Form, keine Zweiheit, keinen Gott, keinen Adepten. Sie hatte jegliches Bewusstsein verloren, um Bewusstsein zu werden. Es gab nur Seligkeit und eine unermessliche Wirklichkeit, die regierte, jenseits allen Denkens, aller Beschreibung, aller Vorstellung. Die Zeit blieb stehen - oder es gab vielmehr keine Zeit - dennoch kehrte sie nach einer Weile zurück in den Schatten dieser Realität, dieser Welt."
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.190, Octopus Verl. Wien, 1981)


Sahaja Samadhi

Wahrnehmung der Welt im Zustande des Nirvikalpa Samadhi

Ramana Maharshi: "Was geschah, war, dass meine Wünsche und mein Ego von mir gingen wie und weshalb, das vermag ich nicht zu sagen - und dass ich fortan in der Weite zeitlosen Friedens lebte. Manchmal verharrte ich mit geschlossenen Augen, und wenn ich sie öffnete, sagten die Leute, ich sei aus meiner gesegneten Meditation gekommen. Doch ich kannte den Unterschied zwischen Meditation und Nichtmeditation, ob gesegnet oder nicht, überhaupt nicht. Ich lebte einfach, ein ruhiger Zeuge all dessen, was um mich geschah, fühlte mich jedoch niemals aufgerufen, aktiv einzugreifen. Nie konnte ich den Drang empfinden, etwas zu tun, außer zu sein, einfach zu sein."
(Hellmuth Hecker, 'Asiatische Mystiker' S.178, Octopus Verl. Wien, 1981)



Körpersymptome während der Ekstase

- Der Körper ist in Starre und erkaltet während des Samadhi. Zurückgekehrt ist keine Erinnerung mehr vorhanden.
- Ebenfalls Starre, aber zurückgekehrt ist eine Erinnerung vorhanden.
- Keine Körperstarre, sondern ein Verzückungszustand, oft in Form eines ekstatischen Tanzes oder einer ekstatischen Gotteshuldigung.
- Körper und Geist sind unter Kontrolle und das Agieren in der Welt ist unbeeinträchtigt. Nach außen gibt sich der überbewusste Zustand durch leuchtende Augen und einem strahlenden Antlitz kund. Sehr starke Ausstrahlung.

Schlagwortartige Aufzählung einiger typischer Symptome in der christlichen Ekstase:

August Ackermann, 'Mystik und außerordentliche mystische Vorgänge', Einsiedeln, 1952. Hiervon ein Auszug:

" Die Ekstase kommt plötzlich. Sie überrascht bei jeder Beschäftigung, an jedem Ort, in jeder Lage. 'Sobald die Ekstase ausbricht wie Pulver aus dem Gewehre'...
Nach der Ekstase fahren sie mit der Predigt (hl. Thomas von Villanova, sel.Nikolaus Factor) oder Lektüre (sel.Aegidius von Santarem und Maria von Maille) dort fort, wo sie beim Ausbruch der Ekstase aufgehört hatten. Die Ekstatiker hatten wohl kein Gefühl der zeit. Sie meinten zuweilen, die Ekstase habe nur einen Augenblick gedauert (Cherubin von Stroncone).
Der Ekstatiker ist unbeweglich wie eine Marmorstatue und bleibt in der Lage, in der er sich gerade befindet.
Die Ekstatischen halten krampfhaft die Gegenstände fest, die sie gerade in den Händen halten und nehmen sie bei der aufsteigenden Ekstase (Levitation) in die Luft mit. Niemand kann sie ihnen entreißen. Unzählig sind die Fälle dieser Art, so z.B. gab Passidea einer Dame die Hände und fiel in Ekstase; die Dame konnte die Hände erst zurückziehen, als die Ekstase vorüber war. Man berichtet aus dem Leben der Ekstatiker hierüber die köstlichsten diesbezüglichen Vorkommnisse.
Das Gesicht verklärt sich. Das Gesicht mit geschlossenen Augen erhält den Ausdruck des süßen Schlafes oder der tiefen Betrachtung.
Es gibt auch die Form der Entzückung, der Wonne. Die Person ist wach mit zum Himmel gerichteten, weit offenen Augen. Das Gesicht ist glühend und leidenschaftlich in verschiedenen Formen mit dem Ausdruck der Schauung und Erleuchtung, der Freude, des Glückes und der Liebe, des Schmerzes, je nach Schauung.
Gefühllosigkeit oder Unempfindlichkeit oder Abwesenheit aller Sinne bei den Ekstasen wurde mit einer Unmenge von Versuchen festgestellt, wie durch Stechen, Brennen usw. Keine Fliege auf dem Weiß der offenen Augen veranlasst zum Zwinkern der Augen, wie man bei vielen beobachten konnte, so beim hl. Joseph von Copertino, bei Maria von Moerl, Anna Katherina Emmerick u.a.
Die Erkältung des Körpers und die scheinbare Atmungslosigkeit sind weitere Erscheinungen der Ekstase. Der Körper wird kalt wie Eis, 'die Hände und der ganze Körper werden so kalt, dass es scheint, man sei tot'. (Hl. Theresia von Jesus O. Carm. Von Avila). Ein eigentliches Sterben gibt es in der Ekstase nicht und ein Tod in ihr ist nur scheinbar, so viermal bei Agnes von Langeac.
'Höhepunkt nenne ich die Zeit, wo die Seelenfähigkeiten sich verlieren, weil sie ganz in Gott vereinigt sind. Nach meinem Dafürhalten sieht und hört und empfindet man nichts.' (Hl. Theresia von Jesus, 'Leben', 20. Kapitel)
Die Ekstasen treten in jedem Lebensalter auf.

Quelle: www.paranormal.de
 
Was ist der Zustand, der oft als Erleuchtung bezeichnet wird?

Genauso, wie die Worte "Ich liebe dich", verschiedene Bedeutungen haben können, können das auch die verschiedenen Definitionen der Erleuchtung. "Ich liebe dich" bedeutet oft, dass wenn du das für mich machst, mir das Gefühl von Sicherheit gibst etc., dann bin ich mit dir verbunden, wenn nicht kann ich dich leicht hassen oder dich sogar töten. Bedingende Liebe die auf in vielen Bereichen dem Geschäftsleben gleicht. Sehr wenige Menschen meinen göttliche oder bedingungslose Liebe, wenn sie das Wort "Liebe" benutzen. Erleuchtung ist mehr und mehr zu einem missbrauchten Wort geworden, und Kalki mag solch eine Verwirrung nicht, also nennt er es so wie es ist: Oneness (Einheit).

Manche verwechseln Erleuchtungserfahrungen mit der eigentlichen permanenten Erleuchtung. Die beiden Zustände können ähnlich sein, aber die eigentliche Sache bedeutet, dass es nie wieder irgendein inneres/mentales Leiden gibt. Es ist ein Zustand völliger innerer Freiheit. Wenn es die Menschen einmal haben, werden sie es oft anderen nicht sagen, denn es gibt keinen Grund vor anderen zu prahlen oder andere zu beindrucken. Im Falle, dass sie davon erzählen, wird es oft auf eine unschuldige Art und Weise sein, genau wie ein Kind. Oder es wird zum Wohle anderer sein. Denn anderen zu sagen, dass man es hat, kann ihnen helfen daran zu glauben, dass sie es selbst auch bekommen können.

Es gibt verschiedene Stufen der Erleuchtung bis zu den tiefsten die man als Nirvikalpa Samadhi bezeichnet. Eine vereinfachte Version könnte so aussehen:


Zeugenbewusstsein (Witness State)

1. Kein innerer Konflikt und kein Gefühl von "Oh, ich leide, ich fühle mich schlecht". Man ist nur Zeuge des Verstands (Mind) und seiner Spiele.

2. Das gleiche wie 1., aber mit einer immer neuen Präsenz der Freude.

3. Das gleiche wie 2., aber der Verstand (Mind) ist extrem still.


Einheitsbewusstsein (Oneness State)

4. Wie 3., aber mit einem permanenten Gefühl der Verbundenheit. Man fühlt sich nicht länger wie ein getrenntes Wesen.

5. Wie 4., aber oft (oder gewollt) ist man in einem höheren Zustand der Tat-Tvam-Asi oder Thou-Art-That (Du-Bist-Das) genannt wird. Hier verschmelzen Beobachter, das Beobachtete und die Beobachtung zu einem. Und man fühlt, daß man das Lied ist, welches man hört, der Tanz, den man tanzt oder die Natur die man ansieht. Man fühlt sich eins mit allem. Buddha hat in diesem Zustand gelebt.

6. Wie 4., aber oft (oder gewollt) ist man in einem höheren Zustand, der Aham Brahmasmin oder kosmisches Bewusstsein genannt wird. Man fühlt ein derart erweitertes Bewusstsein, dass man die gesamte Schöpfung umspannt. Man fühlt, dass man das ganze Leben geworden ist. Ramana Maharshi hatte diesen Zustand.


Antaryaminbewusstsein (Antaryamin state)

Die Gegenwart einer lebendigen Gemeinschaft mit der Höheren Macht in Form eines personellen Wesens nennt man Antaryamin. Der 'innere Bewohner' ist das, was normalerweise den Menschen den Zustand der Erleuchtung gibt; durch etwas, was man oft Gnade nennt. Viele die einen kraftvollen Kontakt zu ihrem Antaryamin haben, strahlen starke göttliche Schwingungen aus, sogar mehr als es manche erleuchtete Menschen tun. Aber sie können noch immer innere Konflikte und Leiden haben. Und in dieser Gruppe können wir unter anderen die Menschen finden, welche man als Propheten, Heilige, Mystiker, Wundermacher etc. bezeichnet. Aber es ist möglich beides zu haben, Erleuchtung und Antaryamin, was zuvor nicht so gewöhnlich war. Aber das ist es, was Kalki&Amma den Menschen geben möchten, wobei du derjenige bist, der entscheidet ob du das Ganze willst oder nur einen Teil.

Wenn also jemand einen guten Kontakt mit dem Antaryamin hat, könnte man ein Plus hinter jeden der erleuchteten Zustände (siehe oben) setzen. Manchmal ein sehr großes Plus. 4+ bedeutet hier "ein permanentes Gefühl der Verbundenheit" zusammen mit einer göttlichen Präsenz. Das Plus macht den Zustand viel dynamischer und nur dann kann die Liebe und Freude enorm sein. Ansonsten wird es mehr von dieser Welt sein, wohingegen das Plus es zu etwas nicht von dieser Welt macht, es hebt es sehr klar in eine himmlische Dimension.

Kalki hat einmal gesagt, dass nur wenn eine Person regelmäßig stirbt, würde er das Erleuchtung nennen. Das ist der Nirvikalpa Samadhi der geschieht, wenn man tiefer in Zustand 6 (Kosmisches Bewusstsein) geht, oder noch mehr im Zustand 6+. In diesem Zustand hält Herz und Atmung an und ein Arzt würde dich für tot erklären (die nächste Generation von Ärzten wird jedoch wahrscheinlich viel mehr über solche göttlichen Zustände wissen). Dieser kosmische Tod dauert eine vielfaches von 12 Minuten (12, 24, 48, 60, 72 Minuten etc.), aber nicht mehr als 21 Tage. Deshalb bevorzugen es Kalki&Amma, diesen Zustand an Menschen zu geben, die nicht so sehr von Arbeit abhängig sind oder die jemanden haben, der sich um sie kümmert, wenn sie auch in Halb-Samadhi gehen. Dies passt gut für die Menschen, die arbeiten um die Dikshas zu geben. Sie können auch eine normale Arbeit haben, aber sie werden kaum der hocheffiziente Arbeiter sein. Sie werden eher gemäßigt in schnellen Aufgaben sein. Als ob sich ihr Körper weigern würde, sich Stress auszusetzen. Warum muss ihr Körper manchmal sterben? Weil das Nervensystem in Zustand 6 so intensiv ist, dass Schlaf nicht genug Ruhe für den Körper ist, er braucht zusätzliches völliges Abschalten all der 'Maschinen' um sich selbst zu erfrischen. Die Sinne sind so scharf, die Freude so intensiv, die 'Spannung' ist so hoch, dass der Körper, die Meridiane und die Chakren eine komplette Erholung benötigen.

Quelle: www.livinginjoy.de
 
Freedom-Love

Ich habe gerade einen Mukti 3 Kurs in Kazakhstan beendet. Er war mit nur 58 Teilnehmern soweit einer der kleinsten, aber einer der allerstärksten, die ich je gehalten habe. Er fand statt in den Bergen von Almata, der größten Stadt in Kazakhstan. Das Wetter war die ganze Zeit über wundervoll. Es war sonnig und sehr warm in der Sonne. Alles lag unter einer dicken Schneedecke, sogar die Zweige der Bäume. Die majestätischen Berge waren unsere stillen Beobachter.

Gestern, am siebten und letzten Tag, habe ich wie ich es gewöhnlich immer tue gefragt, wie momentan die Ergebnisse waren. Die Zustände, in denen sich die Leute befinden, sind manchmal sehr oder zumindest ziemlich stabil. Für andere sind sie eher von vorübergehender Natur. Um es den Leuten einfacher zu machen natürlich zu sein und sie nicht mit Konzepten oder abgegriffenen oder sogar falsch gebrauchten Worten zu belasten, haben wir drei neue Begriffe eingeführt:

FL-0, FL-1 und FL-2.

Jede dieser drei Kategorien besitzt noch ein zusätzliches plus oder minus, je nach deren Intensität oder das Fehlen der selbigen. FL steht für Freiheit-Liebe (Freedom-Love). Wir haben also spontan damit begonnen, FL-1 einzuführen. FL-1 ist ein sehr hoher Zustand. Später haben wir eine Stufe darunter eingeführt und wir hatten keine andere Wahl, als sie FL-0 zu nennen.

FL-0 nennen wir auch Auskupplung vom Mind (declutchment from the mind) oder Freiheit im Mind und es ist ein Zustand, in dem es tiefen inneren Frieden und Stille gibt. Es gibt sehr wenige Gedanken, und selbst wenn sie kommen, stören sie nicht. Die Gedanken haben eine Qualität der Stille und sie stören nicht wirklich. Sie stören wie von weitem, wie von draußen vor dem Fenster. Zuvor haben sie dich ernsthaft gebissen, jetzt ist ihr Biss tausendmal schwächer, wenn sie überhaupt beißen :-). Oft gibt es eine völlige Abwesenheit des belastenden inneren Dialogs, innerer störender Kommentare und abschweifender Gedanken. Man kann so viel oder so wenig denken, wie man möchte. Und der Mind gehorcht dir, während du zuvor sein Sklave warst. In FL-0 können manchmal Gefühle kommen und stören (Leid entsteht), aber natürlich viel weniger als zuvor. Es ist also ein Zustand, wo es Frieden im Kopf gibt, aber manchmal kann das Herz Angst, Sorgen, Depression, Wut etc. erfahren.

FL-0 minus bedeutet, dass dieser Zustand nicht immer intensiv (vibrant) ist, aber die meiste Zeit fühlt man sich vom Mind ausgekuppelt.

FL-0 plus bedeutet, dass der Zustand permanent und intensiv ist, und auch eine Qualität von Liebe und Freude beinhaltet.

FL-1 ist ein Zustand, in dem es kein inneres, mentales Leiden und überhaupt keine Konflikte gibt. Es gibt eine große innere Freiheit. Er ist wie FL-0, aber hier stören die Gefühle nicht. Manchmal kann es als Abwesenheit von allen negativen Gefühlen empfunden werden. Manchmal ist Wut notwendig, um zu Überleben etc., aber trotzdem erzeugt solch ein Erlebnis in FL-1 kein Gefühl des Leidens. Es ist mehr wie eine physische Erfahrung und hinterlässt am Ende keine Spuren.

FL-1 minus bedeutet, dass der Zustand fast immer da ist, außer in Ausnahmefällen.

FL-1 plus ist Freiheit von allem inneren Leiden, plus einem mehr oder weniger konstantem Gefühl von Freude, Liebe, Glückseligkeit.

FL-2 hat all die guten Qualitäten von FL-1 plus, aber ist intensiver und noch viel, viel tiefer. Die deutlichste Eigenschaft ist das Gefühl der Einheit und erweitertem Bewusstsein. Das sogenannte illusionäre Gefühl des Getrenntseins ist völlig verschwunden. Man fühlt sich mit allem Verbunden, als ob man Liebe geworden ist. Man ist Liebe geworden, man ist Leben geworden. Es ist der allerschönste Zustand, aber man ist völlig funktional, man kann sogar mitten im Geschäftsleben stehen.

In FL-2 minus gibt es kein Gefühl des Getrenntseins, aber das Einheitsbewusstsein ist nicht so oft präsent.

FL-2 plus ist ein Zustand von kosmischem Bewusstsein. Wenn er intensiv ist, wird der Körper so friedvoll, dass es schwierig wird in der modernen Welt voll stressvoller Momente sehr effizient zu sein. Es gibt zwei typische Arten kosmischen Bewusstseins. Eine wird Thou-art-that (Du bist das) genannt und bedeutet, dass du alles bist, was du erlebst. Man kann sogar die Ameise oder die Menschen und ihre Gedanken fühlen, wenn man möchte.
Die andere wird in Sanskrit Aham Brahmasmin genannt und bedeutet: "Ich bin das Universum." Man fühlt einen derart erweiterten Zustand, dass es nichts außerhalb von einem gibt, alles ist in einem enthalten.
Diese beiden Zustände sind der höchste Zustand der Liebe. Buddha musste sehr funktionell sein und war meistens in FL-2. Ramana Maharshi war in FL-2 plus und war nicht so funktionell, besonders am Anfang.

Quelle: www.livinginjoy.de
 
Die Bewusstseinszustände,
wie sie in den Veden beschrieben sind



Der Geist des Menschen erreicht seine höchste Verwirklichung im Kosmischen Bewusstsein, aber das Herz führt ihn noch weiter. Maharishi Mahesh Yogi sagt: „Das ist das Geburtsrecht eines jeden Menschen!“ Mit Bhakti und einem Meister gelangt die Seele noch zu weit höheren Ebenen, die einem Erleuchteten, ohne Meister und Bhakti, verwehrt bleiben. Hier die verschiedenen Ebenen oder Stufen des Bewusstseins, gemäß der Tradition der Veden:


1. Schlaf-Bewusssein

2. Traum-Bewusstsein

3. Wach-Bewusstsein

4. Transzendentales Bewusstsein

5. Kosmisches Bewusstsein: der Geist erreicht die permanente
Unendlichkeit, die Bewusste Unsterblichkeit

6. Gottes-Bewusstsein: hier findet der Bhakta Seinen Ishta,
seinen Gott; wird nur durch das Herz und die Liebe erreicht

7. Brahman-Bewusstsein: die Einheit von Gott, Schöpfung und Seele

8. Vollkommenes und erweitertes Brahman-Bewusstsein: die Erkenntnis, dass
es nur Eine Person im gesamten Universum gibt – Aham Brahmasmi

9. Krishna-Bewusstsein: Sri Krishna schenkt der vollkommen erleuchteten
Seele körperliche und feinstoffliche Unsterblichkeit sowie ewige Verbindung mit Ihm;
hier endet die Evolution und hat ihr Ziel erreicht



******************



Soweit zu den Beschreibungen der Zustände oder Ebenen von Selbstverwirklichung. Es sei jedoch angemerkt, dass unser Bewusstsein sich nicht an Konzepte von Stufen hält, im Gegenteil: Diese Bewusstseinsebenen geben aufgrund der Erfahrungen von großen Erleuchteten die etwaigen Bewusstseinszustände wider, welche aber nur als Anregungen oder bestenfalls als Anhaltspunkte zu verstehen sind.

Liebe Grüße,
Ananda
 
Hallo Gerrit,



Oder ist die kriegerische Handlung nur symbolisch zu verstehen? Stellt sie in Wirklichkeit nur die innere Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern und Schwächen dar? Wenn das der Fall ist, dann gibt es natürlich kein Für und Wider. Jeder, der sich auf dem Wege der spirituellen Läuterung befindet, muss diesen Kampf natürlich so lange führen, bis alle Verhaftungen sich aufgelöst haben.

Das habe ich die ganze Zeit versucht zu erklären. Krieg ist sowohl eine äußere, als auch eine innere Angelegenheit.
Äußerlich ist Krieg eine Folge von Politik/Diplomatie, während der innere Krieg der Pfad zur Selbsterkenntnis ist.

Der Hl. Apostel Paulus erklärt das ungefähr mit folgenden Worten:

Eph.6,10 Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke! 6,11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt. 6,12 Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt. 6,13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen könnt.

6,14 So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit 6,15 und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft [zur Verkündigung] des Evangeliums des Friedens. 6,16 Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. 6,17 Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort.

6,18 Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen 6,19 [und] auch für mich, damit mir Rede verliehen werde, wenn ich den Mund auftue, mit Freimütigkeit das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen 6,20 - für das ich ein Gesandter in Ketten bin -, damit ich in ihm freimütig rede, wie ich reden soll.




Dann ist mir ein Vers aus der Gita aufgefallen, den ich nicht verstehe:

Vers 7.3.: ”Unter Tausenden von Menschen, bemüht sich kaum jemand um Vollkommenheit, und unter denen, die sich bemühen und sogar unter denen, die Vollkommenheit erlangen, kennt kaum jemand Mich in Wahrheit.“

Ich sehe da einen Widerspruch. Wieso sollte der, der Vollkommenheit erlangt hat, Gott nicht erkennen?

Aber ich habe gerade gesehen, dass es noch weiter in dem Text geht:

Vollkommenheit allein ist noch keine Eigenschaft, die dem Lebewesen gestatten würde, Ihn tatsächlich so zu erfahren, wie Er ist. Der Preis dafür fällt noch höher aus, wie Krishna einige Verse weiter offenbart (Vers 7.17: eka-bhaktir): es ist die ausschliessliche Herzensneigung zu Ihm, die solche Erkenntnis beinhaltet.

Kann man nicht davon ausgehen, dass derjenige, der Vollkommenheit erreicht hat, auch über die entsprechende Herzensneigung verfügt?


Es gibt zwei spirituelle Prinzipien: das aufsteigende und das herabsteigende.
Durch geistige Übung, kann man sich emporheben zur Ebene der Vollkommenheit, sprich zur Ebene des Losgelöstseins von der materiellen Welt. Man gelangt dort hin durch Verneinung der materiellen Existenz und Vielfalt. Dieser Zustand wird auch Nirvana genannt. Das ist ein dünner und unstabiler Erfahrungsbereich, so wie ein Tintenfleck zwischen zwei Kartondeckeln dünn ist. Wenn man diese zwei Kartondeckeln auseinander nimmt, dann wird man feststellen, dass der Fleck auf beiden Seiten einen Abdruck gelassen hat. Diese zwei Flecken, oder Erfahrungsbereiche stellen zwei philosophische Konzepte. Zum einen die Vorstellung, dass die Vollkommenheit das Nichts ist und zum anderen die Vorstellung, dass die Vollkommenheit das Alles ist.
In beiden Fällen existiert für diese Philosophen keine Vielfalt. Die Existenz löst sich im Nichts oder im Alles auf. Die prominenteste Schule des Nihilismus (mit dem Nichts) sind einige Strömungen des Buddhismus. Die andere Schule wird Advaiti genannt. Das heißt so viel wie: „Keine Zweiheit; keine Vielfalt und schluss endlich kein Unterschied zwischen Gott und den Lebewesen. Die Schlussfolgerung ist, dass alles Gott ist und dass man selbst zu Gott wird, wenn man mit ihm verschmilzt.“
Wenn einer dieser Zustände erreicht wird, dann gibt es keine Tätigkeit. Alles ist dann nur das Sein. Aus diesem Grund wird das auch als Vollkommenheit bezeichnet.

Jetzt haben wir über den Fleck und das Abbild des Flecks zwischen den zwei Kartons gesprochen. Dar eine Kartonedeckel ist verschtändlicher Weise die materielle Welt, doch was ist der andere Kartondeckel. Das ist die spirituelle Welt.

Hier ein Beispiel:

Wenn ich auf der Flucht vor dem Krieg in eine Stadt komme und dort Zuflucht finde, dann bedeutet das nicht, dass ich hingekommen bin, um in die Kirche zu gehen und ein Diener Gottes zu werden.
Vielmehr kam ich in die Stadt, weil ich vor der Gefahr beschützt werden wollte. Im Grunde genommen ist das ein egoistisches Motiv. Das mag zwar die Vollkommenheit sein, da ich jetzt in Sicherheit bin, doch ist es nicht die Vollkommenheit des Gottesdienstes, in dem man immer in Sicherheit ist. Sobald man wieder die Gafahr vergisst, so begibt man sich wieder aus der Stadt heraus und leidet dann wieder.

Die eine Vollkommenheit ist so zu sagen die Erlösung, doch die andere ist der Gottesdienst.
Im Vers wird also gesagt, dass von vielen Tausenden, nur einer die Erlösung von dem Kreislauf der Geburten und Tode sucht und dass von vielen Tausenden solcher Menschen, kaum einer Ihn kennt.

Von den Autoritäten auf diesem Gebiet wird erkärt, dass die Seele, auch wenn sie erlöst worden ist, trotzdem wieder in den Kreislauf von geburt und Tod fällt, solange sie nicht Zuflucht im Dienste Gottes findet.

Wir können an uns selbst sehen, dass wir lebendig sind; dass wir Austausch suchen, dass wir uns nach Liebe sehnen. Der Zustand der Befreiung, oder des Einsseins mit der Gesammt der Existenz bedeutet, dass es keine Möglichkeit für all diese unsere Bedürfnisse gibt. Wir verbleiben in einen passiven Zustand der Ewigkeit, ohne von irgend welchen Einflüßen irritiert zu werden.

Nach einer bestimmten Zeit, fängt die Neigung und das Bedürfnis der Seele nach Austausch und Liebe wieder aufzuleben. So verfängt sich die Seele wieder in der materiellen Welt, da sie nicht gelernt hat, dass diese ihren Bedürfnisse nur in der Beziehung zu Gott und den Gottgeweihten Seele erfahren werden kann.
Wenn sie sich wieder in die materielle Welt begibt, dann meistens als eine fromme Person, tätig in der Wohlfahrt, Sozial aktiv. Diese Seele macht das aus noblen Motiven heraus, weil sie eben lieben will, doch hier dient sie wiederum nur den Körpern und den Emotionen andere. Der Körper und die Emotionen können einen nicht die spirituelle Lieben schenken. Nur Gott oder eine andere Seele kann einen Liebe schenken. So wird diese Seele wieder enttäuscht. Dann läßt sie auch von diesem Handeln ab, un beschäftigt sich wieder nur mit ihrem Genuss. Ohne drum herum zu kommen, führt sie das wieder in den ausbeuterischen Zustand des Geistes und so bürgt sie sich sündhafte Reaktionen auf und fällt immer tiefer und tiefer, bis in die höllischen Existenzen. Irgend wann hat sie genug davon und dann geht es durch entsagung und frommen Handeln wieder nach oben, durch die verschiedenen 8.400.000 Lebensformen. Mal nach oben, mal nach unten. Mal Glück, mal Leid. Das ist die Erfahrung dieser materiellen Welt. Irgend wann kann sie wieder den Versuch unternehmen die Welt zu verneinen, oder mit dem Brahman, der Alldurchdringen Kraft, mit Gott zu verschmelzen. Und dann wieder das gleiche von vorne. Oder sie kann auch durch glückliche Umstände und durch den Segen Gottes mit Gottgeweiten und mit dem ewigen Dienst Gottes in Berührung kommen. Erst, dann kann sie Lernen, wie sie als Seele tätig sein kann und wie sie als Seele Gott und andere Seelen lieben kann. Das ist eben die andere Vollkommenheit und sie basiert auf der richtigen Herzensneigung. Diese Herzensbeigung kann man nur von jemanden vermittelt bekommen, der sie auch hat. Gott ist für uns abstrakt und unvorstellbar, doch es ist eine Tatsache, dass es Gottgeweite Menschen auch unter uns gibt. Sie könne einen mit dem Glauben zu Gott beschenken. Das zeigt die praktische Erfahrung und das gibt es für mich keine Zweifel diesbezüglich.


Was deine anderen Informationen angeht, diese bewiesener maßen falsch. Jetzt fehlt mir die Zeit auf all das einzugehen, doch sehr aufschlussreiche Texte diesbezüglich findest du unter:

http://www.stephen-knapp.com/

nud besonders http://www.stephen-knapp.com/death_of_the_aryan_invasion_theory.htm

Die Seite ist nur auf Englisch. Ich hoffe du kannst es lesen.

Schöne Grüße
Daniel
 
Hallo Ananda

Danke für die ausführliche Beschreibung der verschiedenen Samadhi-Zustände. Ich hatte sie früher schon einmal auf deiner Seite überflogen. Aber man muss sie richtig studieren, sonst versteht man es nicht richtig. Zu meinem eigenen Verständnis habe ich die verschiedenen Zustände noch einmal Zusammengefasst:

Bhava Samadhi: ekstatischen Zustand kosmischer Liebe (Ramakrishna fällt in Ekstase)
Savikalpa Samadhi: Aussteigen aus dem fleischlichen Körper (Das Ich ist noch vorhanden - Dualität)
Avikalpa Samadhi: Das Schwinden des Ich (Das Ich löst sich auf - keine Dualität mehr)
Nirvikalpa Samadhi: Auflösung von Ich und Welt (muss sehr schön sein)
Sahaja Samadhi: wunschlos, egolos, Friede, Zeuge

Bhava, Avikalpa und Sahaja Samadhi sehen sehr ähnlich aus. Der Sahaja Samadhi scheint mir der Normalzustand von Meditation zu sein.

Es ist sehr gut, dass Du darauf hingewiesen hast, dass Erleuchtung nichts über die intellektuellen Fähigkeiten aussagt. Wenn ich mir all diese unterschiedlichen Samadhi-Zustände ansehen, kann ich nur bedingt einer Klassifizierung zustimmen, einer Klassifizierung in dem Sinne, dass man einen Samadhi-Zustand als höher einstuft als einen anderen. Vielleicht hängt das jeweiligen Erleben eines Samadhi-Zustandes allein von der Biologie, vom Intellekt, von der Kreativität und Phantasie jedes einzelnen ab.

Wenn ich mir die unterschiedlichen Samadhi-Zustände so ansehe, so habe ich wieder einmal das Gefühl, dass sie eigentlich mit Religion direkt nichts zu tun haben. Die Religion sehe ich lediglich als Stimulus, der ekstasefördernd wirkt. Weiter drängt sich mir die Frage auf, ob all diese Samadhi-Zustände eigentlich nichts anderes sind als unterschiedliche Trancezustände, die jeder seiner eigenen Mentalität und seiner eigenen Fähigkeit, sich in mehr oder weniger tiefe Trance zu versetzen, etwas anders erlebt.

Demnächst werde ich mir noch einmal die Mühe machen, die Beschreibung der unterschiedliche Samadhi-Zustände in Patanjali's Yoga Sutras durchzulesen, da ich glaube, dass Patanjali eine etwas andere Klassifizierung vornimmt.

Bei der Beschreibung der Körpersymptome während der Ekstase ist mir aufgefallen, dass man nicht den Fehler machen sollte, das Lebensgefühl zwischen der Ekstase und dem normalen Alltag allzu sehr unterscheiden zu wollen. Damit wollte ich sagen, dass das Gefühl des Erleuchteten auch im normalen Leben von Ekstase geprägt ist. Vielleicht nicht so stark, wie er sie während der Meditation erfährt, aber immerhin so stark, dass er das normale Leben ebenfalls als Seligkeit empfindet.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Hallo Gerrit,

im großen und ganzen hast Du recht, aber während der Erleuchtung verschwindet der sogenannte "individuelle Handelnde". Das "Ich" löst sich einfach auf wie der Regentropfen im Ozean des Bewusstseins. Es geht gar nicht um höhere Zustände, nur um Versinnbildlichungen göttlicher Ekstase - wenn das sogenannte "Ich" bereits verschwunden ist (das sowieso nur in Gedanken "existierte").

Das, was du glaubst zu sein,
ist nur eine Marionette in den
Händen deines wahren Selbst.


Lieben Gruß,
Ananda
 
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