Gita

Prema 108

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Wie steht ihr zu den Aussagen in der Bhagavadgita:

2.Kapitel

Sankhya-yoga

Die Natur der Seele​

Vers 1
Sanjaya sagte: Als Sri Krishna (Madhusudana) Arjuna in diesem verzweifelten Zustand sah, von Sorgen erfüllt und die Augen voller Tränen, sprach Er folgende Worte:

Vers 2
Der Höchste Herr (Sri Bhagavan) sagte: O Arjuna, wie ist es möglich, dass du in dieser kritischen Stunde so von Illusion überwältigt worden bist? Dies ziemt sich nicht für jemanden, der die höheren Werte des Lebens kennt. Deine Schlussfolgerung wird dich nicht zu den höheren Planeten führen, sondern vielmehr deinem guten Ruf schaden.

Vers 3
O Sohn Prthas (Kuntis), gib dieser unwürdigen Schwachheit nicht nach, denn sie entspricht nicht deinem Wesen. O großer Held, löse dich von dieser Schwäche und erhebe dich!

Vers 4
Arjuna sagte: O Madhusudana, wie könnte ich mich Bhisma, meinem Großvater, und Dronacharya, meinem Lehrer, mit Pfeil und Bogen entgegenstellen, da sie doch eigentlich meiner Verehrung würdig sind?

Vers 5
Es ist besser, ein Bettler zu werden, als die verehrenswürdigen Lehrer und Verwandten zu töten. Denn wenn sie durch unsere Hand sterben, werden wir nur ihren mit Blut befleckten königlichen Reichtum erhalten.

Vers 6
Auch wissen wir nicht, was für uns besser ist, den Sieg zu erringen oder von den Söhnen Dhrtarastras besiegt zu werden. Doch nun stehen sie alle vor uns auf dem Schlachtfeld. Wenn wir sie töten, welchen Sinn hätte es für uns, noch weiterzuleben.

Vers 7
Ich weiß nicht, was ich tun soll? Ich fühle mich von der Sorge überwältigt, dass unsere Dynastie durch diesen Kampf zerstört werden wird. Bitte hilf mir. Sage mir, was das Beste für mich ist. Jetzt bin ich Dein ergebener Schüler, bitte unterweise mich.

Vers 8
Selbst wenn wir ein unvergleichliches Königreich hier auf Erden oder sogar die Herrschaft über die höheren Planeten erlangen würden, könnte ich nichts finden, was diesen Gram, der mich völlig lähmt, zu lindern imstande wäre.

Vers 9
Sanjaya sprach: Nachdem Arjuna, der große Bezwinger der Feinde, so zu Sri Krishna (Hrsikesa) gesprochen hatte, sagte er: ”Govinda, ich werde nicht kämpfen!”, und verstummte.

Vers 10
O Nachkomme Bharatas (Dhrtarastra), daraufhin lächelte Sri Krishna ermutigend und sprach inmitten der beiden Armeen folgende Worte zu Arjuna, der von Sorgen überwältigt war.

Vers 11
Der Höchste Herr sprach: O Arjuna, obwohl du weise Worte sprichst, beklagst du etwas, was des Klagens nicht wert ist. Die Weisen beklagen weder die Lebenden noch die Toten.

Vers 12
Niemals gab es eine Zeit, da Ich, du oder all diese Könige nicht existierten. Noch wird in der Zukunft einer von uns aufhören zu sein.

Vers 13
So wie die Seele in diesem Leben die körperlichen Veränderungen der Kindheit, Jugend und des Alters erfährt, ebenso geht sie nach dem Tod in einen neuen Körper ein. Die Weisen werden durch diesen Wechsel nicht verwirrt.

Vers 14
O Sohn Kuntis, die Beschäftigung der Sinne mit ihren Sinnesobjekten vermitteln uns die Empfindungen von Hitze und Kälte, Freude und Schmerz. Doch diese Wahrnehmungen sind zeitweilig - sie kommen und gehen. O Bharata, lerne sie zu erdulden.

Vers 15
O Edelster unter den Menschen, jemand, der eine stetige Intelligenz hat, und daher in Glück und Leid gleichmütig bleibt, ist ungestört durch sinnliche Erfahrungen und daher geeignet, Befreiung zu erlangen.

Vers 16
Die Weisen, die in der Wahrheit leben, haben das Veränderliche (den materiellen Körper) als zeitweilig und die Seele als ewig und unwandelbar erkannt. Zu diesem Schluss sind sie gekommen, nachdem sie das Wesen beider studiert haben.

Vers 17
Wisse, dass die Seele, die den gesamten Körper mit Bewusstsein durchdringt, unzerstörbar ist. Sie ist unveränderlich und ewig, und niemand kann sie vernichten.

Vers 18
Nur der materielle Körper der ewigen und nicht messbaren Seele ist der Vernichtung unterworfen. Daher folge deiner Bestimmung, o Nachkomme Bharatas, und kämpfe.

Vers 19
Wer glaubt, das Lebewesen töte oder werde getötet, kennt nicht das Wesen der Seele. Wer die Wahrheit kennt, weiß, dass die Seele weder tötet noch getötet wird.

Vers 20
Die Seele kennt weder Geburt noch Tod. Schon immer existierend, hört sie ebenso niemals auf zu sein. Sie ist ungeboren, ewig, unwandelbar, unerschöpflich, jung und gleichzeitig uralt. Auch wenn der Körper getötet wird, bleibt sie bestehen.

Vers 21
O Arjuna (Partha), wie kann jemand, der weiß, dass die Seele unveränderlich, unzerstörbar, ungeboren und unerschöpflich ist, jemanden töten oder jemand anderen veranlassen, zu töten?

Vers 22
So wie ein Mensch alte Kleidung ablegt und neue anzieht, so nimmt die Seele auch einen neuen Körper an, nachdem er den alten und unbrauchbar gewordenen Körper abgelegt hat.

Vers 23
Die Seele kann weder von Waffen durchbohrt noch von Feuer verbrannt, vom Wasser benetzt oder von der Luft ausgetrocknet werden.

Verse 24-25
Die Seele ist weder teilbar noch brennbar. Auch kann sie nicht aufgelöst oder ausgedörrt werden. Sie ist immerwährend, unveränderlich und ewig dieselbe. Sie ist unsichtbar, unbegreiflich und nicht den sechsfachen Veränderungen des Körpers (Geburt, Jugend, Reife, Bestehen, Alter und Tod) unterworfen. Daher brauchst du nicht um den vergänglichen Körper zu klagen.

Verse 26-27
O Bester der Krieger, selbst wenn du glauben solltest, dass die Seele ständig aufs neue geboren werde und sterbe, gibt es trotzdem keinen Grund zu klagen. Einem, der geboren wurde, ist der Tod gewiss. Und jemandem, der verstorben ist, ist auch die Geburt sicher. So erfüllen sich die Reaktionen seines vergangenen Handelns. Deshalb solltest du nicht über das Unvermeidliche klagen.

Vers 28
O Bharata, wenn die Lebewesen am Anfang unmanifestiert, nach ihrer Geburt manifestiert und nach ihrem Verscheiden wieder unmanifestiert sind, warum sollte man dann sie beklagen?

Vers 29
Einige halten die Seele für wunderbar, andere beschreiben sie als unvergleichlich, wiederum andere hören, ihre Natur sei einzigartig. Manche jedoch können sie nicht im geringsten verstehen, obwohl sie von ihren außergewöhnlichen Qualitäten gehört haben.

 
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Hab ich euch mit meiner Frage überfordert?

Nee - aber ich weiß nicht, was du willst...

Soll man hier nun eine Erörterung über diesen Abschnitt der Gita schreiben oder willst du ein schlichtes " Jo, das stimmt?"

Stell doch einfach eine präzise Frage, dann kommen da bestimmt auch Antworten.

Gruß von RitaMaria
 
Ich dachte, dass dieser Teil des Forums speziell für: Bücher zu Religion und Spiritualität ist.
Leider sehe ich nur selten hier solche Abhandlungen. Daher wollte ich mal einen Beitrag leisten.
 
Nun hier werden im allgemeinen und besonderen weniger Bücher und schon ganz sicher nicht ganze Seiten daraus diskutiert, sondern Grundaussagen, über die man geteilter Meinung sein kann.
Also nicht eine ganze Seite, sondern eine spezielle Aussage daraus.

Ich habe dieser SEITE aus der Gita, die schon lange kenne und liebe, nichts diskussionswürdiges entgegenzusetzen, daher habe ich dazu geschwiegen.

Wenn du über eine Grundaussage daraus gerne diskutieren möchtest, nur zu:clown:

Gruß von RitaMaria
 
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