In Bezug auf Yoga und Meditation begegnet man immer wieder dem Ziel der Selbstverwirklichung. Ich formuliere hier einmal meine Beobachtungen, Überlegungen und Gedanken dazu und freue mich über einen regen Austausch.
Wenn ich verschiedentlich nachfrage, was denn mit dem Begriff „Selbstverwirklichung“ genau gemeint sei, so erhalte ich meist folgende Antworten:
„Selbstverwirklichung ist, wenn ich mich selbst verwirkliche. Das heißt, ich mache das, was ich selbst will.“
„Selbstverwirklichung heißt, ich bin ganz ich selbst.“
„Selbstverwirklichung ist, für sich selbst etwas tun.“
Demnach meint man mit „Selbst“ also das eigene Gemüt und die eigenen Wünsche und Sehnsüchte.
Auch in der Psychologie gibt es den Begriff der Selbstverwirklichung. Hier versteht man darunter im Allgemeinen, dass man seine Talente und Fähigkeiten entsprechend seinen Neigungen im Leben umsetzen lernt.
In der Yoga-Philosophie gibt es schließlich unterschiedliche Begriffe: „atman“, das höchste unsterbliche individuelle Selbst, und „jiva“, das individuelle Selbst bzw. die individuelle Seele, die sich mit dem Körper identifiziert, und das Ziel ist es, „jiva“ zu überwinden und „atman“ zu verwirklichen.
„Atman“ wiederum steht zu „brahman“, dem absoluten universalen Selbst bzw. Weltenselbst, das allem zugrunde liegt und alles umschließt, in Beziehung. Hieraus wird deutlich, dass es sich bei der Verwirklichung des Selbst nicht um eine rein individuelle Angelegenheit handeln kann, sondern diese in einem Zusammenhang mit einem Gesamten steht.
So scheint dieses „Selbst“, von dem im Yoga oder auf dem Meditationsweg gesprochen wird, nicht das gleiche „Selbst“ zu sein, wie es allgemein oder auch psychologisch verstanden wird.
In der Bhagavad Gita sind mehrere Stellen zu finden, wo die göttliche Inkarnation und geistiger Lehrer Krishna zu seinem Schüler Arjuna sagt:
„Richte dein Denken auf mich, sei Mir ergeben, opfere Mir und verneige dich vor Mir. Du wirst zu Mir gelangen; wahrlich Ich gebe dir das Versprechen, denn du bist Mir lieb.“ (Kap. 18,65)
Es wird also von Hinwendung gesprochen, das heißt, man geht von sich selbst weg und wendet sich etwas außerhalb von sich, in diesem Fall Krishna, zu.
Auch im Neuen Testament wird diese Hinwendung bzw. das Sich-selbst-Verlassen sehr deutlich angesprochen:
„Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden.“ (Mat. 16,24-25)
So könnte man die Formel, die so weit verbreitet ist „Ich tue etwas für mich selbst.“ verwandeln in „Ich tue etwas für das Selbst.“
Hiermit eröffnet sich etwas ganz Neues: Denn es scheint gerade nicht darum zu gehen, „sich selbst“, also das, was man bei sich kennt als subjektive, gewöhnliche Gemütsstimmungen oder was durch die Genetik ausgeprägt ist, zu verwirklichen. Die Herausforderung im Yoga und in der Meditation besteht demnach darin, dieses „Selbst“, das man noch nicht kennt, zu erforschen und sich damit objektiv auseinander zu setzen. Mit dem Rückzug auf das Gewohnte und Bekannte oder auf die eigene Genetik würde man sich gerade den neuen Impulsen und inspirativen Gedanken, die einem aus einer forschenden intensiven Auseinandersetzung mit dem Begriff „Selbst“ entgegen kommen würden, verschließen. In dem Maße aber, wie man dieses „Selbst“ kennenlernt, wird man es – wie in beiden Zitaten angeklungen – verwirklichen.
Wenn ich verschiedentlich nachfrage, was denn mit dem Begriff „Selbstverwirklichung“ genau gemeint sei, so erhalte ich meist folgende Antworten:
„Selbstverwirklichung ist, wenn ich mich selbst verwirkliche. Das heißt, ich mache das, was ich selbst will.“
„Selbstverwirklichung heißt, ich bin ganz ich selbst.“
„Selbstverwirklichung ist, für sich selbst etwas tun.“
Demnach meint man mit „Selbst“ also das eigene Gemüt und die eigenen Wünsche und Sehnsüchte.
Auch in der Psychologie gibt es den Begriff der Selbstverwirklichung. Hier versteht man darunter im Allgemeinen, dass man seine Talente und Fähigkeiten entsprechend seinen Neigungen im Leben umsetzen lernt.
In der Yoga-Philosophie gibt es schließlich unterschiedliche Begriffe: „atman“, das höchste unsterbliche individuelle Selbst, und „jiva“, das individuelle Selbst bzw. die individuelle Seele, die sich mit dem Körper identifiziert, und das Ziel ist es, „jiva“ zu überwinden und „atman“ zu verwirklichen.
„Atman“ wiederum steht zu „brahman“, dem absoluten universalen Selbst bzw. Weltenselbst, das allem zugrunde liegt und alles umschließt, in Beziehung. Hieraus wird deutlich, dass es sich bei der Verwirklichung des Selbst nicht um eine rein individuelle Angelegenheit handeln kann, sondern diese in einem Zusammenhang mit einem Gesamten steht.
So scheint dieses „Selbst“, von dem im Yoga oder auf dem Meditationsweg gesprochen wird, nicht das gleiche „Selbst“ zu sein, wie es allgemein oder auch psychologisch verstanden wird.
In der Bhagavad Gita sind mehrere Stellen zu finden, wo die göttliche Inkarnation und geistiger Lehrer Krishna zu seinem Schüler Arjuna sagt:
„Richte dein Denken auf mich, sei Mir ergeben, opfere Mir und verneige dich vor Mir. Du wirst zu Mir gelangen; wahrlich Ich gebe dir das Versprechen, denn du bist Mir lieb.“ (Kap. 18,65)
Es wird also von Hinwendung gesprochen, das heißt, man geht von sich selbst weg und wendet sich etwas außerhalb von sich, in diesem Fall Krishna, zu.
Auch im Neuen Testament wird diese Hinwendung bzw. das Sich-selbst-Verlassen sehr deutlich angesprochen:
„Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden.“ (Mat. 16,24-25)
So könnte man die Formel, die so weit verbreitet ist „Ich tue etwas für mich selbst.“ verwandeln in „Ich tue etwas für das Selbst.“
Hiermit eröffnet sich etwas ganz Neues: Denn es scheint gerade nicht darum zu gehen, „sich selbst“, also das, was man bei sich kennt als subjektive, gewöhnliche Gemütsstimmungen oder was durch die Genetik ausgeprägt ist, zu verwirklichen. Die Herausforderung im Yoga und in der Meditation besteht demnach darin, dieses „Selbst“, das man noch nicht kennt, zu erforschen und sich damit objektiv auseinander zu setzen. Mit dem Rückzug auf das Gewohnte und Bekannte oder auf die eigene Genetik würde man sich gerade den neuen Impulsen und inspirativen Gedanken, die einem aus einer forschenden intensiven Auseinandersetzung mit dem Begriff „Selbst“ entgegen kommen würden, verschließen. In dem Maße aber, wie man dieses „Selbst“ kennenlernt, wird man es – wie in beiden Zitaten angeklungen – verwirklichen.