Adam und Eva - die Bibelgeschichte

Nach den jüdischen Apokryphen schuf Gott zunächst aus demselben Lehm Adam und Lilith. Sie wollte sich jedoch Adam nicht unterordnen und verließ deshalb das Paradies. Erst danach erschuf Gott aus der Rippe Adams die Eva. An dem Sündenfall von Adam und Eva war sie also nicht beteiligt.

Eigentlich beschrieb ja Lilith eine vorgeschichtliche Göttin Sumers. Lilith war die Göttin des Windes, der ebenfalls mit der Fruchtbarkeit verbunden war. Wie ich schon schrieb (#24), musste sie also aus dem Weltenbaum der neuen Göttin der Fruchtbarkeit Inanna weichen. Die alten Götter und Geister wurden gerne mit dem Bösen verbunden, dem das Neue als etwas bessere herauszustellen. So geschah es also auch bei Lilith und Inanna in Sumer.

Die Geschichte von Lilith und Adam wurde etwas später in die jüdischen Apokryphen aufgenommen (Midrasch). Es sollte damit verdeutlicht werden dass es in einer patriarchalen Gesellschaft keinen gottgewollten Platz für eigenwillige Frauen geben kann. Lilith sollte also ein verachtungswertes Gegenstück zu der gottgefälligen Ehefrau (Eva) darstellen.

Die in die Wildnis vertriebene Lilith bot sich da also als Gleichnis an. Mit der Wildnis wurde in Sumer gerne die vergangene Welt umschrieben. So zum Beispiel lebte der aus Lehm geschaffene Gefährte Enkidu zunächst in der Wildnis bei den Tieren – ehe er Gilgamesch begleitete.

Merlin
Langsam verstehe ich, warum man Theologie studieren muss, um das alles zu verstehen....:D
Für mich persönlich macht das Ganze das Alte Testament nur noch unnachvollziehbarer.
Trotzdem danke für deine Zeilen, Merlin!
 
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Vieles im alten Testament darf man nicht wörtlich nehmen, wenn es ums verstehen geht. Aber was ich bis heute überhaupt nicht verstehe, warum Gott gesagt haben soll, dass Adam und Eva nicht vom Baum der Erkenntnis essen sollten ?
Warum sollte Gott nicht wollen, dass Menschen Erkenntnis erlangen?
Erkenntnis ist doch etwas sehr Positives, oder etwa nicht?
Dabei hat diese Geschichte meiner Meinung nach wichtige schamanische Elemente in sich, wie man sie auch heute noch begegnen kann:
Adam und Eva waren die ersten Menschen.
Man könnte auch sagen, sie waren unsere Urmenschen.
Urmenschen, wie es sie heute noch vereinzelt zum Beispiel im Amazonasgebiet gibt.
Das Amazonasgebiet als der Garten Eden?
Auch hier wird vom "Baum der Erkenntnis" gegessen, besser gesagt getrunken. Sie nennen es Ayahuasca. Es ist "augenöffnend" und somit verhilft es zu Erkenntnis.
Und nicht selten erscheint den dortigen Schamanen dabei eine Schlange, die zu ihnen spricht...
Hier liegt allerdings der große Unterschied zu Adam und Eva's Geschichte -
Die Schlange die in Form einer Vision erscheint, erscheint erst nachdem der Schamane die "verbotene" Frucht eingenommen hat.
Der zweite und nicht minder wichtige Unterschied ist der, dass Gott den Menschen am Amazonas niemals gesagt hat, sie dürften diese "Frucht" nicht "essen".

Versteht ihr, warum aus der Sicht von Gott der Mensch keine Erkenntnis erlangen soll?
Sehr interessant dargestellt.

Aber, Fangen wir Mal andersrum an: Was wissen wir denn vom Paradies?
Als alles daneben gegangen war, wurden die Bewohner von Engeln vertrieben und diese bewachten danach den Eingang. Dann ist doch Abraham nach seinem Tod ins Paradies eingegangen und hat da auch den armen Lazarus empfangen, der vom reichen Prasser dermassen vernachlässigt wurde. Dann wissen wir, dass Jesus am Kreuz dem Schächer zur Rechten versprochen hatte, noch heute mit ihm im Paradies zu sein.

Sicher gäbe es noch mehr, aber das gesagte zeigt schon Mal, dass das Paradies nicht auf der Erde gewesen sein kann sonder eine geistige Sphäre ist. Es ist nicht einmal sicher, dass die Materie zu diesem Zeitpunkt schon geschaffen war.

Was sagt uns nun die Geschichte, die hier erzählt wird? Gott hat damals Wesen ins Paradies entsandt, mindestens 2, es können aber auch ganz viele gewesen sein, die Bibel sagt darüber nichts. Wichtig jedoch ist, dass Gott die Wesen prüft!!

Wie aber kommt Gott dazu, Wesen zu prüfen? Ist er denn nicht sicher, dass die von ihm erschaffene Qualität auch hält, was er sich von ihr verspricht? Und noch wichtiger: woher kommt den die Schlange, die Verkörperung des Bösen? Gott ist vollkommen und absolut gut die Liebe in Person. Gott kann unmöglich das Böse erschaffen haben!!

Woher also kommt das Böse?? Die im Paradies auftretende Schlange?? Und was ist denn ihr Interesse, die Wesen zu verführen? Sie weiss doch auch, dass sie irgendwann zur Rechenschaft gezogen wird?
 
Langsam verstehe ich, warum man Theologie studieren muss, um das alles zu verstehen
Lieber nicht. Theologie ist materialistisch, theoretisch, ihr fehlt der lebendige Bezug und dadurch ist sie ohne direkte Beziehung zum Menschen.

Es ist an sich ja die Aufgabe des Klerus, vernünftig zu erklären, aber er versagt völlig und lässt nur Parolen des Fanatismus als Glaube entstehen, weil er an der kalten Theologie orientiert ist.

Was DruideMerlin über Lilith erklärt hat, tritt ohne Beziehung zum Menschen auf. Es ist daher völlig abstrakt, komplex und theoretisch.


Für mich persönlich macht das Ganze das Alte Testament nur noch unnachvollziehbarer.
Sehe ich auch so aus den oben genannten Gründen.

Für mich, darf ich sagen, ist es zunehmend nicht mehr unnachvollziehbar, weil ich begriffen hab', dass ich die Sprache und ihre Eigenart, die im AT verwendet wird, zu erlernen habe und nicht mit meiner umgangssprachlichen daran herantreten darf.
 
Vieles im alten Testament darf man nicht wörtlich nehmen, wenn es ums verstehen geht.
Als alles daneben gegangen war, wurden die Bewohner von Engeln vertrieben und diese bewachten danach den Eingang.
Ich sehe diese Formulierungen nicht als wörtlich zu nehmende gemäß unserer Umgangssprache, sondern als sinnbildliche. Wörtlich klingen sie weltlich und fürchterlich strafend. Der Gedanke des Strafens ist ein Übel im Verständnis.



Aber was ich bis heute überhaupt nicht verstehe, warum Gott gesagt haben soll, dass Adam und Eva nicht vom Baum der Erkenntnis essen sollten ?
Nun, weißt du es denn mittlerweile?
 
Ja, das ist eine Frage die mich auch schon länger beschäftigt. Erkenntnis ist grundsätzlich sicherlich etwas positives. Jedoch geht es hier nicht darum, dass man allgemein keine Erkenntnis haben soll, sondern es geht um eine bestimmte Erkenntnis, der Erkenntnis von Gut und Böse. (aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen. 1. Mose 2,17).
Hier habe ich gelesen, das der Baum für Gottes Recht stand festzulegen, was für den Menschen gut oder schlecht ist.
und er gab dem Menschen eben auch die Wahl, sich für oder gegen die Gemeinschaft mit Gott zu entscheiden.
Was es weiter mit dem Baum der Erkenntnis auf sich hat fand ich sehr gut hier beschrieben.
Buddha kam auch zu einer sehr wichtigen Erkenntnis, die wahrscheinlich sogar die Erkenntnis von Gut und Böse mit einschließt. Aber anders als Gott, wollte Buddha sehr wohl, dass die Menschen diese Erkenntnis auch erfahren sollten. Seine ganze Lehre ist im Grunde nichts anderes, als das Weitergeben dieser Erkenntnis.
Deshalb kann ich mich nur wiederholen: Gott war es bestimmt nicht, der den Menschen verboten hat, von der Frucht des Baumes zu essen.
Gott verbietet nicht, er lässt einfach geschehen...
Vermutlich waren es die kirchlichen Oberhäupte selbst, die die Texte der Bibel so interpretierten bzw. so manipulierten, damit sie Macht über die Menschen ausüben konnten.
 
Deshalb kann ich mich nur wiederholen: Gott war es bestimmt nicht, der den Menschen verboten hat, von der Frucht des Baumes zu essen.
Er lässt geschehen, wie du es meintest, dafür empfiehlt er einem freien Wesen. Empfehlung wäre für den heutigen Wortsinn die bessere Übersetzung als Verbot.

Hat er geschehen lassen, so wird er selbstverständlich alles tun, um trotz des Sündenfalls den Menschen weiter zu fördern. Die "Vertreibung" und der Engel als Wächter dürfen dann nur im Sinne des Förderlichen verstanden werden - auch wenn man's vorerst noch nicht versteht. Förderliches Denken aber ist der Zugang dazu.


Vermutlich waren es die kirchlichen Oberhäupte selbst, die die Texte der Bibel so interpretierten bzw. so manipulierten, damit sie Macht über die Menschen ausüben konnten.
Soweit würde ich nicht gehen, du sprichst ja auch vorsichtig nur eine Vermutung aus. Ich habe einfach zu wenig Erkenntnis über die damaligen Menschen der Kirchen. Aber ich schätze, dass sie mehr von der spirituellen Tiefe verstanden haben dürften als die heutigen.
 
1. Moses 2[16] Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten [17] aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst Du nicht essen: denn welches Tages du davon isst, wirst du des Todes sterben.

Wenn man nun diesen Versen weiter folgt, wird deutlich, dass es hier um die Gebote Gottes geht, denen der Mensch ohne Wenn und Aber folgen müsse. Mit dem ersten Sündenfall hatte sich der Mensch also erstmalig von Gott entfernt.

Merlin
.
Lieber Merlin,

Er wird also des Todes sterben!!

Wie kann man denn sonst noch sterben?

Ist nicht das Reich des Todes, wo die Toten ihre Toten beerdigen, das Reich der Finsternis, die Hölle?
Ist dies doch ein weiterer Hinweis, dass das Paradies eine geistige Sphäre war, wo Gott die Gefallenen - und somit nicht nur Adam und Eva - prüfte?

Somit wäre das Paradies eine erste Möglichkeit der Rückkehr gewesen, die Luzifer erfolgreich zu verhindern wusste und die Geprüften erfolgreich wieder in sein Reich des Todes lockte.

Somit wäre der Kosmos erst danach entstanden.
 
Gott verbietet nicht, er lässt einfach geschehen...
Vermutlich waren es die kirchlichen Oberhäupte selbst, die die Texte der Bibel so interpretierten bzw. so manipulierten, damit sie Macht über die Menschen ausüben konnten.
Das sehe ich auch so.
In Bezug auf die Erde ist es aber so, dass Gott die Erde erschuf mit Pflanzen, Tieren und Menschen.
Leid, das Böse, Krankheiten und Intrigen, Kriege ....

Gott lässt einfach geschehen, nach den von ihm erstellten Gesetzen - aber es hat auch eine Ursache und ER verfolgt auch eine bestimmte Absicht.
 
Er wird also des Todes sterben!!
Wie kann man denn sonst noch sterben?
Lieber Syrius,

lebten Adam und Eva nicht im Garten Eden, in dem der Baum des Lebens stand? Soll heißen, dass sie unsterblich waren. Wie man in der Genesis lesen kann, endete diese Unsterblichkeit, als sie aus diesem Garten vertrieben wurden:
1. Moses 2[24] und (Gott) trieb Adam aus und lagerte vor dem Garten Eden die Cherubim mit bloßem, hauenden Schwert, zu bewahren (verwehren) den Weg zum Baum des Lebens.

Deshalb auch zuvor Gottes Mahnung und Konsequenz mit dem Tod. Daraus ergibt sich dann auch die Aufgabe Jesus, als der Erlöser schlechthin:
1. Korinther 15[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden, unter jenen, die da schlafen. [21] So wie durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. [22] Denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. [23] Ein jeder in seiner Ordnung: der Erstling Christus; darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird.

Soll nun heißen, dass am Jüngsten Tag die Auferstandenen und die Lebenden als Unsterbliche in das Reich Gottes eingehen werden:
1. Korinther 15[51] Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt; [52] ... zur Zeit der letzen Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. [53] Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.

Die Alternative zum Tod wäre also die Unsterblichkeit! (y)

Merlin
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Sicher gäbe es noch mehr, aber das gesagte zeigt schon Mal, dass das Paradies nicht auf der Erde gewesen sein kann sonder eine geistige Sphäre...
In der Genesis gibt es Hinweise, dass das Paradies, also der Garten Eden sich schon auf der Erde befand. Aber mit Paradies als eine geistige Sphäre meinst du wohl das himmlische Paradies, den Himmel, oder?
Ich glaube nicht, dass es ein und dasselbe ist.
Es ist nicht einmal sicher, dass die Materie zu diesem Zeitpunkt schon geschaffen war.
Naja, offensichtlich schon!
Gott hatte doch zuvor die Welt (Materie) in 6 Tagen erschaffen...
 
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