ja, da sieht man, wie fein man in so einer Aufstellungssituation beeinflusst wird. Man wird nicht energetisch der erlebten Situation zugewandt, sondern man wird durch einen viel zu starken, schockierenden Reiz, der dann zu einer emotionalen momentanen Lösung führt, überrannt.
Ich finde die Idee des Energien-Zurückgebens an sich nicht schlüssig. Ich könnte die Energie dann zurückgeben, wenn ich mit den Eltern über die Situation spreche und lerne, die tatsächlichen ursächlichen Zusammenhänge zu verstehen. Wenn ich aber nur energetisch im Zusammenhang mit Stellvertretern versuche innerlich in mir etwas zu lösen, dann falle ich aus meinen Zusammenhängen heraus. Freunden fällt das auf - es ändert sich dann u.a. der sprachliche Ausdruck. Man wurde "indoktriniert". So nennt man das, ganz wertfrei.
Wie soll sich denn Energie lösen, wenn überhaupt kein Lösungsprozess geschieht??? Wenn nur in einer Stellvertreterfunktion gehandelt wird, bleibt der Mensch nach diesem Ereignis hilflos zurück. Kein Mensch kann Dinge, wie sie da vorgeturnt werden, in dem Tempo verarbeiten. Die Leute kommen teilweise zurück und sind entweder völlig außer Rand und Band oder wollen unbedingt nochmal hin. Mir kommt das sehr sehr spanisch vor.
Nix ist da gelöst. Es ist eine oberflächliche Energie vermittelt worden, ein Glückserlebebnis frei zu sein. Aber es ist eine Illusion, denn man wird niemals frei von seiner Herkunft. Nie im Leben. Und das ist übrigens sehr schön so, nur kann man das nicht immer spüren und dann macht man solche Sachen wie Aufstellungen. Mich graust es, wenn ich lese, daß selbst Psychotherapeuten das schon anbieten und ich kann nur hoffen, daß sie solche Gruppenveranstaltungen nur als Zusatzelement zu einer Einzeltherapie verwenden. Und nicht als Massenware, mit der sich jeder nach einem Kurs auf den Markt begeben kann genauso wie mit Reiki et. al.
Ein typisches Anzeichen von etwas, das ich mal so aus der Lamäng heraus jetzt "splitting" nennen würde. Das Bewußtsein wird in so einer Aufstellung geteilt, indem der Fokus der beobachteten Situation auf mehrere Personen aufgeteilt wird. Dadurch verliert ein Mensch seine innere Integrität bei der bisherigen Betrachtung und Bewertung der Situation: er stellt sich in Frage.
Und das besonders Gefährliche: wer in der Situation ist, sich in Frage zu stellen, der ist gefährdet, die nächstbeste Antwort als "wahr" zu bewerten. Bzw. völlig unkritisch zu sein.
Und daher ist nicht meßbar, was die Erfahrung des Einzelnen tatsächlich ist. Und auch die Qualität einer solchen Veranstaltung ist dann nicht mehr meßbar. Sondern es ist nur noch da das einzig Entscheidende: die Lösung.
tja, ich denke, man sollte das Problem ernster nehmen und die Lösung sich selber überlassen. Statt energetisch in Gruppen herumzufuchteln.