Achtung des Schicksals und Wertung

Hallo Ireland,

ganz wichtig. :danke: Das hatte ich ganz vergessen vor lauter Verteidigung. ;)

Erwachsene Kinder müssen erst lernen, dass sie unschuldig waren, als man dies oder jenes mit ihnen als Kind angestellt hat. Das sie dem ganzen hilflos ausgeliefert waren. Dass sie die Verantwortung des ganzen den Eltern ganz alleine überlassen und sich nicht ständig für der Eltern tun bestrafen müssen. Dass sie frei ihr Leben leben können. (Kein Wunder, wenn die Kinder sich in herkömmlichen Aufstellungen nach dem - zu schnellen - Nehmen der Eltern, schlimmes antun. Ihnen hat keiner gesagt, dass sie die Opfer sind und die Eltern die Täter.

Liebe Grüße Pluto

Selbst wenn Kinder erst im Alter von 11, 12, 13, 14, ... mißbraucht werden - können sie nichts dafür (allerdings wird ihnen das meist systematisch eingeredet - viele Väter-Täter argumentieren: Du bist meine Tochter, ich habe Dir das Leben gegeben, ich habe alle Rechte und Du keine ... ).
Es sind so grausame "Muster", die bei Mißbrauch wirken ... .
 
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Ich habe das einmal meinem Vater gesagt - daß ich ja auch nichts dafür kann, daß ich da bin. Und hab dafür kräftig was eingesteckt.
Jedoch - ich bin am Leben und das durch meine Eltern. Und bin sogar ganz froh drum inzwischen und leide nicht mehr an meiner Kindheit.

Es ist schön, daß Du das geschafft hast!!!
Viele andere schaffen das auch, etliche aber nicht.
 
Pluto schrieb:
Wird jemand als Lieblingskind immer auf einen Podest gestellt (weiß nicht ob das bei dir so war, es kommt mir nur als Idee zu deinem post) kommt es in eine viel zu große Rolle und dann wird es anmaßend.

Hi Pluto,:)

ein Kind, was aber der Augapfel oder der Liebling seiner Eltern war und geliebt, beschützt und umsorgt wurde, wird sich als Erwachsener kaum in einer FA, bei einem Psychologen oder einem Therapeuten wiederfinden, aus dem einfachen Grunde, weil es keine kindlichen Wunden davongetragen hat und ein glücklicher Erwachsener geworden ist.....:)

Geliebte Kinder sind gesegnet und durch die Liebe gestärkt fürs ganze Leben. Darum kann es m.E. nicht genug Podeste für sie geben. :umarmen:


LG
Juppi
 
- ich hab dasselbe gesagt wie Melodie -

Nö- Melodie hat eine Frage gestellt und sich in der Folge auf eine Argumentation eingelassen. Dich damit zu vergleichen, kommt schon beinahe einer Anmaßung gleich. Dir gehts, wann immer die Namen "Gawyrd" und "Kinnarih" auftauchen, einzig und allein darum, reflexartig (und unter Umgehung der Denkfunktionen) zu widersprechen, wurscht wie unsinnig das auch sein mag. Und das spreche ich aus.
 
Hallo Suena,

ja, das gelingt aber nur, wenn man auch weiß, warum "der Böse" überhaupt zum Bösen wurde und daß es nicht an ihm lag, daß er böse war. Dieses Milchmädchen-Spiel des "Ich übergeb Dir Deine/meine/seine Energien" klappt nur als Highlight. Danach sitzt man maximal mit einer Erkenntnis mehr da, aber ob man die überhaupt verarbeiten kann finde ich mehr als fraglich. Ich lese zu oft, daß es nicht der Fall ist und bemerke in meinem eigenen Bekanntenkreis eine nur vordergründig, sehr oberflächliche "Veränderung" nach Aufstellungen. Mehr als ein Aha-Erlebnis kommt m.E. da nicht bei heraus.

lg,
Trixi Maus

Das, Trixi Maus, befürchte ich auch inzwischen. Ein Aha-Erlebnis, manchmal sogar ein negatives. Aber vielleicht kommt es tatsächlich drauf an , wo man teilnimmt.
 
Nö- Melodie hat eine Frage gestellt und sich in der Folge auf eine Argumentation eingelassen. Dich damit zu vergleichen, kommt schon beinahe einer Anmaßung gleich. Dir gehts, wann immer die Namen "Gawyrd" und "Kinnarih" auftauchen, einzig und allein darum, reflexartig (und unter Umgehung der Denkfunktionen) zu widersprechen, wurscht wie unsinnig das auch sein mag. Und das spreche ich aus.

Eine Anmaßung , auweh! Ich kann auch nichts dafür, daß Gawyrd immer wieder den Moralisten spielen muß und du in seiner Begleitung mit dem Wolf heulst.
Schau dich in den Spiegel , Kinny, was die Denkfunktion betrifft.
Ich bleib dabei, ich hab nichts anderes gesagt als Melodie.
 
Eine drastische Konsequenz, wenn Kinder später alles richtig finden, was ihnen angetan wurde, ist die Frauenbeschneidung. Und die ist in der Kultur, in der sie stattfindet, KEIN Extrembeispiel, sondern Alltag.

Mütter und Großmütter zwingen persönlich ihre Töchter und Enkelinnen dazu (entführen sie sogar in Gebieten, wo die Beschneidung an Mädchen offiziell verboten ist) und lassen sie auf dieselbe grausame und lebensgefährliche Art verstümmeln, wie es ihnen selbst angetan worden ist. Weil sie nicht in der Lage sind zu erkennen, dass es eben NICHT richtig war, sondern dass ihre eigene Verstümmelung ein entsetzliches Unrecht war.

Nein. Solchen neo-reaktionären Ideologien (auch in der therapeutischen Szene !) gehört entschiedenst eine Absage erteilt, damit sie sich nicht klammheimlich breitmachen wie neo-konservative Strömungen in der Wirtschaft und in der Politik (verbunden mit Abbau von Persönlichkeits-, Arbeits- und Sozialrechten). Das liegt doch im Zeitgeist : die Versuche, berechtigte Kritik und das Aufzeigen von Missständen zu unterdrücken und madig zu machen.

:wut1:

Gawyrd

Wie wäre es damit:
Ich stimme dem zu, dass ich am eigenen Leib erfahren habe, wie schlimm das ist und WEIL ich es fühle, und anstatt wie Lot's Weib im Rückblick zu erstarren und mich in Hader mit meinem Schicksal zu verlieren, finde ich die Kraft, aus diesem Kreislauf auszubrechen, meine eigene Tochter zu schützen.
Vielleicht sehe ich dann meine Tochter, statt immer noch meine Mutter und Großmutter.
Vielleicht kann ich ihr dann geben, was sie braucht, statt ihr geben zu wollen, was ich mir gewünscht hätte?
Hau doch jetzt nicht noch mehr in die Kerbe "Wer dafür plädiert, sich mit dem eigenen Schicksal auszusöhnen und auch das Gute zu nehmen, versucht, berechtigte Kritik an abscheulichen elterlichen Handlungen zu unterbinden."
Darum gings hier nicht.
Das hast du importiert.
Es geht einfach nur um Verantwortung für das eigenen Leben.

Beste Grüße,
Eva
 
Was mich ein wenig stutzig gemacht hatte, war einerseits die Aussage, es ginge ihr blendend seit der FA und andererseits eben die Aussage "Sauerei", die sonst so gar nicht zu ihrem Vokabular passt. Trotzdem wirkte die Aussage beiläufig...Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich innerlich darauf reagierte. Denn es kam rüber, dass sie offensichtlich emotional doch ziemlich drauf reagiert.
ja, da sieht man, wie fein man in so einer Aufstellungssituation beeinflusst wird. Man wird nicht energetisch der erlebten Situation zugewandt, sondern man wird durch einen viel zu starken, schockierenden Reiz, der dann zu einer emotionalen momentanen Lösung führt, überrannt.

Aber Du wirst schon recht haben: Zurückgeben und Achten sind möglicherweise sowas wie Start und Ziel, und dazwischen wird die Zeit liegen.
Ich finde die Idee des Energien-Zurückgebens an sich nicht schlüssig. Ich könnte die Energie dann zurückgeben, wenn ich mit den Eltern über die Situation spreche und lerne, die tatsächlichen ursächlichen Zusammenhänge zu verstehen. Wenn ich aber nur energetisch im Zusammenhang mit Stellvertretern versuche innerlich in mir etwas zu lösen, dann falle ich aus meinen Zusammenhängen heraus. Freunden fällt das auf - es ändert sich dann u.a. der sprachliche Ausdruck. Man wurde "indoktriniert". So nennt man das, ganz wertfrei.

Ja, vielleicht ist das so. In meinem Kopf spukt halt das Bild von "zurückgegeben und frei" herum. Dieses Bild vergisst wahrscheinlich den Menschen, der dahintersteht, dabei.
Wie soll sich denn Energie lösen, wenn überhaupt kein Lösungsprozess geschieht??? Wenn nur in einer Stellvertreterfunktion gehandelt wird, bleibt der Mensch nach diesem Ereignis hilflos zurück. Kein Mensch kann Dinge, wie sie da vorgeturnt werden, in dem Tempo verarbeiten. Die Leute kommen teilweise zurück und sind entweder völlig außer Rand und Band oder wollen unbedingt nochmal hin. Mir kommt das sehr sehr spanisch vor.

Laut ihren eigenen Angaben geht es ihr gut - also ich denke nicht, dass sie so schnell wieder eine Aufstellung zu dieser Problematik machen wird. Für SIE ist es ja gelöst, zumindest sieht sie das so.
Nix ist da gelöst. Es ist eine oberflächliche Energie vermittelt worden, ein Glückserlebebnis frei zu sein. Aber es ist eine Illusion, denn man wird niemals frei von seiner Herkunft. Nie im Leben. Und das ist übrigens sehr schön so, nur kann man das nicht immer spüren und dann macht man solche Sachen wie Aufstellungen. Mich graust es, wenn ich lese, daß selbst Psychotherapeuten das schon anbieten und ich kann nur hoffen, daß sie solche Gruppenveranstaltungen nur als Zusatzelement zu einer Einzeltherapie verwenden. Und nicht als Massenware, mit der sich jeder nach einem Kurs auf den Markt begeben kann genauso wie mit Reiki et. al.

Ich habe sie auch nicht gleich darauf angesprochen und meine Zweifel geäußert, weil ich anfangs gar nicht gleich draufkam, was mich jetzt so aufhorchen ließ. Das kam erst später, als ich darüber nachdachte, was mich an dem Gespräch so verwirrt hatte. Da passten (für mich) einfach zwei Aussagen nicht zusammen.
Ein typisches Anzeichen von etwas, das ich mal so aus der Lamäng heraus jetzt "splitting" nennen würde. Das Bewußtsein wird in so einer Aufstellung geteilt, indem der Fokus der beobachteten Situation auf mehrere Personen aufgeteilt wird. Dadurch verliert ein Mensch seine innere Integrität bei der bisherigen Betrachtung und Bewertung der Situation: er stellt sich in Frage.

Und das besonders Gefährliche: wer in der Situation ist, sich in Frage zu stellen, der ist gefährdet, die nächstbeste Antwort als "wahr" zu bewerten. Bzw. völlig unkritisch zu sein.

Und daher ist nicht meßbar, was die Erfahrung des Einzelnen tatsächlich ist. Und auch die Qualität einer solchen Veranstaltung ist dann nicht mehr meßbar. Sondern es ist nur noch da das einzig Entscheidende: die Lösung.


tja, ich denke, man sollte das Problem ernster nehmen und die Lösung sich selber überlassen. Statt energetisch in Gruppen herumzufuchteln.
 
Muss ich einen Menschen mit seinen Taten verwechseln?

Nein. Aber - da gibts ein paar Fragen an dich.

Warum wehrt man sich so vehement dagegen, daß Unrecht beim Namen genannt wird? Das ist ja auch in Suenas Eingangspost das Thema: die Tochter sagt, moralisch gesehen ist es eine Sauerei, was mein Vater da mit meiner Mutter gemacht hat. Und ihre Frage ist, ob das Aussprechen dieses Satzes nicht erkennen läßt, daß etwas nicht überwunden wurde...

Warum eigentlich? Wenn ich den Mut habe, unverblümt zu sagen, was da passiert ist, war eine Sauerei - was genau daran sollte mich da noch verstricken? Der Satz läßt doch - so wie ich ihn lese - erkennen, daß Abstand genommen wurde. Etwas beim RICHTIGEN :) Namen genannt wird.

Warum müssen Eltern, die schlagen, vergewaltigen, ihren Kindern offensichtliches Leid antun, sich offensichtlich nicht richtig verhalten - in starr regulierten Aufstellungen zu den "einzig richtigen" behübscht werden??? Warum kann der befreiende Satz in so einer Aufstellung nicht heißen, "du hast von ihnen das Leben, aber sie haben sich nicht verhalten wie Eltern - und deshalb sind sie es auch nie geworden, fühl dich frei, du hast ihnen gegenüber keine Verpflichtung?"
 
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Wie wäre es damit: Ich stimme dem zu, dass ich am eigenen Leib erfahren habe, wie schlimm das ist und WEIL ich es fühle, und anstatt wie Lot's Weib im Rückblick zu erstarren und mich in Hader mit meinem Schicksal zu verlieren
Wieso gibt es für Dich nur die beiden Extreme ? Warum in aller Welt muss ich auch noch dem Schlimmen zustimmen, das mir angetan wurde ???

Wenn ich den Wut und den Schmerz zulasse, muss ich doch nicht drin erstarren ? Ganz im Gegenteil : man erstarrt in den Gefühlen, die man unterdrückt und verdrängt. In der Wut ist auch die Kraft, mich aus Behinderungen zu befreien - um vorwärtsgehen und vorwärtsschauen zu können.

Gawyrd
 
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