Ich will dir mal was sagen, was ich ganz ruhig mache... Damit du auch meine Stimmung wahrnimmst.
Mein Mann hat es, im Gegenzug zu dir gerade, verstanden.
Wir sind gute Eltern bzw. ich bin eine Mama, die immer für ihre Kinder da ist. Tag und Nacht. Immer.
Davon kannst du nichts mitbekommen, da ich virtuell hier bin, um über ein Thema zu schreiben. Eine Seite an mir, über die du spekulierst, aber nicht kennst. Es ist also schon provozierende, was du da gerade los lässt. Hier hab ich aber Sicherheit und kann dir deshalb auch komplett emotionslos antworten. Jedenfalls nicht mit der Emotion Wut.
Mein Mann weiß von meinen Gefühlen. Etwas so ernstes und großes, kann man doch gar nicht verbergen? Wir reden und wir gehen damit um. Denn es ist etwas, was eben nicht morgen so einfach vorbei geht. Es geht nämlich nicht darum, mal eben so darum, sich besteigen zu lassen. Also ein Leck zu stopfen. Dafür bin ich im Leben zu ernsthaft unterwegs.
Es geht um Liebe. In jeder Hinsicht. Und für alle.
Und hier weiß mein Mann genau, wie ich ticke. Nämlich, dass ich ihn nie belügen würde. Es war noch nie meine Art, mich mit Heimlichkeiten und Lügen zu bevorteilen. Und das wird es auch bis zu meinem Lebensende nicht. Nur mal als kleiner Einblick, wie ich tatsächlich bin. Als Mensch, der sich sein Leben noch nie einfach gemacht hat.
Und da er genau weiß, dass ich nicht ohne Konsequenzen, wild pimpernd im Wald herum springe, vertraut er mir auch. Und das kann er. Sollte sich nur ein Kuss ergeben, der nicht freundschaftlich ist, dann wird er das auch erfahren. Und dann würde ich auch handeln bzw. mein Seelchen dazu animieren. Denn „nur“ ein Kuss, gibt es bei mir nicht.
Ja. Ich liebe mein Seelchen. Und ich leide sehr unter der Situation, nicht mit ihm befreundet sein zu können. Maßlos. Und mir geht es tatsächlich richtig, richtig scheisse!
Tatsächlich eben nicht mit ihm im Wald spazieren (!) gehen zu können. Keine vertrauten Gespräche mehr zu führen. Mit ihm nicht im Garten sitzen zu können. Kein Austausch mehr über unsere Seelen und Gefühle. Diese geliebten Gespräche mit ihm, die mir soviel bedeuten.
Nur noch eindeutige Gefühle. Die möglicherweise nicht einseitig sind. Denn das kann ich deutlich spüren. Nur, sie machen eine Freundschaft eben wirklich schwierig. Sonst wäre das ja alles gar kein Problem, nicht wahr? Aber er kommt mit all dem Druck eben noch viel weniger zurecht, wie ich. Und was da so auf uns (und ich sage bewusst uns) einschlägt, uns daran hindert, einfach nur glücklich aufgrund der Gesellschaft des anderen zu sein, ist enorm.
Ich habe es da mit meinem strukturierten Aspergerdenken, wahrscheinlich viel leichter.
Fakt ist, dass ich im realen Leben viel zu ernsthaft unterwegs bin, um mal eben so, ne Affäre zu starten. Wenn ich liebe, dann liebe ich sehr tief. Und ja... Vielleicht auch bis zum Lebensende. So bin ich. Nicht anders.
Und klar ist, ich liebe meine Kinder. Von der ersten Sekunde an in meinem Bauch. Und genau so, sind sie auch immer in ihrem noch kurzen Leben behandelt, gehegt und gepflegt worden. Ich habe nie zu den Müttern gehört, die quatschend an der Ampel standen, während der Kinderwagen sich verselbstständigte (tatsächlich mal beobachtet). Trotz meiner „Behinderung“ ist mir nie eines meiner Kinder aus dem Arm gefallen... Und genau so, schütze ich sie auch heute noch! Mit Liebe! Ich würde sie nie alleine lassen, mit sich oder ihren Sorgen.
Das es da Jemandem gibt, mit dem ich mich seelenverwandt fühle, den ich ebenfalls auf eine ganz besondere Art und Weise liebe. Der mir Schmerz bereitet, weil ich jegliche Grundlage verloren habe, um auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln... Dafür kann ich nichts. Und lebe es natürlich schriftlich aus. Wo denn bitte sonst, wenn nicht schriftlich? Wo sonst?
Ja. Er ist und bleibt meine große Liebe. Ebenfalls Punkt.
(Und wenn du das hier liest. Du hast die Steine im Wald zu dir mitgenommen. DA steht es!) Ich meine das sehr ernst.
Etwas ernst zu meinen, bedeutet aber auch, dass Gefühle enorm verletzt werden können. Und es gab einen Moment, wo ich mir sagte: du willst jetzt nicht mehr darüber schreiben. Lass einfach alles hinter dir. Versuche, ein neues Blatt zu schreiben, ein leeres Blatt zu beschriften.
Da sind auch schon mal drastische Aktionen nötig. Denn es ist meine Seele, die sich vor unnötigen, bissigen Kommentaren schützen möchte. Öffnen und gleichzeitig schützen. Und als ich meinen alten Namen löschte, ging es mir schlecht. Richtig schlecht. Hey, ich kann dann keine weiteren, virtuellen Prügeleien gebrauchen. Und ich wollte mich lediglich schützen. Nur noch mitlesen. Das hätte ich nicht zwei Wichen tun können, ohne irgendwas zu schreiben. Echt jetzt... Soviel Selbstdisziplin hab ich dann doch nicht.
Wenn ich dann aber lese, dass es tatsächlich doch Leute gibt, die traurig sind, weil ich gehe. Dann lässt mich das doch nicht kalt. Geht mir nahe. Und da ich im realen Leben ziemlich korrekt bin, war es unmöglich, das so stehen zu lassen. Deshalb bin ich zurück. Aber nicht etwa unter inkognito. Nee, ich hab ja nie einen Hehl daraus gemacht, wer ich bin. So einen Kack, mache ich nicht. Wenn schon, denn schon.
Das war es, was ich hier einfach noch mal los werden wollte. Aufgrund der letzten Fragen, die mich ziemlich traurig gemacht haben.
Und noch was... Eines war ich noch nie: egoistisch. Und an mir geht nie etwas unbefleckt vorbei.
Nur... Klar das man nicht ohne Grund hier ist und über seine Beispiele schreibt. Welche Beispiele hab ich denn sonst noch?
Ich hatte bei all dem immer nur das Forum. Wo sollte ich mit all dem sonst hin?
Und ich sage jetzt eines: die Leute, die es (mich) verstehen WOLLEN, die verstehen es. Sind vielleicht ganz froh, dass ich das mal klar stelle.
Die, die es nicht verstehen wollen, die werden das auch morgen nicht tun.
Was aber immer noch so ist... Ich brauche ne virtuelle Pause und versuche das jetzt erstmal so, ohne mich mit ner Löschung zu Fesseln. Ja. Es war zu drastisch und ist aus etwas entstanden, was man Schmerz nennt.
Ich entschuldige mich hiermit offiziell dafür. Bei allen. Ich komme wieder, brauche aber ein bisschen Zeit. Ihr wisst nicht, was passiert ist. Ansatzweise vielleicht. Aber niemals mit erkennbaren Fakten.
Was ich liebe, schütze ich.