Stell Dir vor, jemand hat ein Beet voller wild wuchernder Vegetation und entdeckt plötzlich etwas, das er*sie für eine Tomatenpflanze hält. Es sind keine Tomaten dran, weder grüne noch rote, weil sie noch ganz, ganz klein ist. Sie ist vielleicht sogar noch so klein, dass es auch genauso gut eine andere Pflanze sein könnte.
Welcher Gärtner würde neben seiner ausgewachsenen Tomatenpflanze - voll behängt mit roten, reifen Tomaten - stehen, die Nase rümpfen und sagen: das da? Das soll eine Tomatenpflanze sein? Blödsinn! DAS HIER ist eine Tomatenpflanze.
Alle diese Erlebnisse sind Auslöser, die jemanden auf ihren Weg führen bzw. lenken können. Vermutlich können die Wenigsten, denen zum ersten Mal klar wird, dass da was Schräges passiert, es richtig einordnen.
Tatsache ist, dass Du nicht bei den Erlebnissen der anderen dabei warst und es nicht miterlebt hast. Einem Seelenpartner zu begegnen bedeutet, dass jemand etwas in uns auslöst, was ausgelöst werden soll. Etwas - was das ist, ist der*dem Betroffenen unbekannt und allen anderen sowieso.
Ich stimme Dir darin zu, dass die Schlussfolgerungen der betroffenen Personen unter Umständen falsch bzw. nicht sinnvoll sind, um das Erlebnis für sich verarbeiten zu können. Jemandem zu verstehen zu geben, sich das alles nur einzubilden, ist allerdings keine liebevolle Art der Unterstützung, eher ein Tritt gegen's Schienbein.
Meiner Meinung nach ist Hinterfragen ein konstruktiver Weg, jemanden dabei zu unterstützen das jeweilige Erlebnis für sich einzuordnen. Es würde mich freuen, wenn Du für die Zukunft diesen Weg in Betracht ziehen würdest. Es tut mir jedes Mal in der Seele weh, wenn ich sehe, wie Du die kleinen Pflänzchen zertrampelst. Ich finde es herzlos und lieblos.