Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 23. Oktober 2005
- Beiträge
- 26.461
Hallo Bibo,
was ich ja auch muß, das ist, diesen Gefühlen irgendwie Ausdruck verleihen. Wenn ich sie also schon nicht auf meine Umgebung ablasse, dann tue ich doch etwas für mich, das diese Wut "ist". Quasi eine Stellvertreter-Handlung.
Es ist ja so: wenn der eigene Affekt immer wieder das Gleiche tut und man es beobachtet, dann hat man die Möglichkeit, einzugreifen. Man kann warten, bis es "knallt" - dann ist das Faß übergelaufen und man war leider untätig. Man war nicht selbständig in der Behandlung des eigenen Gefühls, hat nicht entschieden, es anders zu machen, sondern hat es wieder so gemacht wie immer.
Also muß man sich etwas aussuchen, daß man stattdessen tut. Man sollte es tun können, bevor das Gefühl, so wie ich sage, zur Emotion wird und dann den Körper motiviert und nicht nur den Geist. Das Gefühl nenne ich meinen Geist gestaltend- das erlaube ich mir. Zum Beispiel nehme ich die Wut wahr und gehe dann in Gedanken mit ihr um. Überlege: was löst sie aus, wo sitzt sie mir im Körper? Wo will sie heraus? Aus dem Mund? Aus der Faust, dem Fuß? Solange der Körper nicht von dem Gefühl betroffen ist, sondern der Geist sich noch orientiert, was das Gefühl verursachen könnte, ist es Zeit, einzugreifen.
Früher bin ich dann gelegentlich rausgegangen und habe tief durchgeatmet. Zu anderen Gelegenheiten zog ich mir nen Stiefel an und trat gegen eine Mauer. Ich schlug auch schon gegen Sachen, die es dabei teilweise entzweite. Aber das waren alles einigermaßen kontrollierte Handlungen, die ein Ausflippen verhindert haben, das noch viel schlimmer gewesen wäre. (Und vor allem war selten jemand dabei und hat es gesehen.)
Heute nehme ich meist meine Daumen nach innen in die Faust und drücke einmal zu. Es macht dann Knack-Knack in den Daumengrundgelenken. Die sind nämlich bei mir blockiert, wenn ich Wut-Gefühle habe. Hab ich bemerkt. Den Zehengrundgelenken geht's bei mir ähnlich. Ob's auch bei Anderen so ist, weiß ich nicht.
...was ich Dir wohl nicht sagen muß, weil Du so diszipliniert erscheinst, ist, daß man Gefühle am besten verbalisiert, also "ich bin sauer" und am besten noch "weil". Die Ursache ist immer vielschichtig und multifaktoriell, so wie der Mensch eben allgemein bedingt ist. (Was natürlich die Frage aufbringt, was Dich genau so wütend macht. Wann war dieses Gefühl zum ersten Mal im Leben da und wie hat es sich bis heute entwickelt? Was sind die Trigger?)
lg,
Trixi Maus
was ich ja auch muß, das ist, diesen Gefühlen irgendwie Ausdruck verleihen. Wenn ich sie also schon nicht auf meine Umgebung ablasse, dann tue ich doch etwas für mich, das diese Wut "ist". Quasi eine Stellvertreter-Handlung.
Es ist ja so: wenn der eigene Affekt immer wieder das Gleiche tut und man es beobachtet, dann hat man die Möglichkeit, einzugreifen. Man kann warten, bis es "knallt" - dann ist das Faß übergelaufen und man war leider untätig. Man war nicht selbständig in der Behandlung des eigenen Gefühls, hat nicht entschieden, es anders zu machen, sondern hat es wieder so gemacht wie immer.
Also muß man sich etwas aussuchen, daß man stattdessen tut. Man sollte es tun können, bevor das Gefühl, so wie ich sage, zur Emotion wird und dann den Körper motiviert und nicht nur den Geist. Das Gefühl nenne ich meinen Geist gestaltend- das erlaube ich mir. Zum Beispiel nehme ich die Wut wahr und gehe dann in Gedanken mit ihr um. Überlege: was löst sie aus, wo sitzt sie mir im Körper? Wo will sie heraus? Aus dem Mund? Aus der Faust, dem Fuß? Solange der Körper nicht von dem Gefühl betroffen ist, sondern der Geist sich noch orientiert, was das Gefühl verursachen könnte, ist es Zeit, einzugreifen.
Früher bin ich dann gelegentlich rausgegangen und habe tief durchgeatmet. Zu anderen Gelegenheiten zog ich mir nen Stiefel an und trat gegen eine Mauer. Ich schlug auch schon gegen Sachen, die es dabei teilweise entzweite. Aber das waren alles einigermaßen kontrollierte Handlungen, die ein Ausflippen verhindert haben, das noch viel schlimmer gewesen wäre. (Und vor allem war selten jemand dabei und hat es gesehen.)
Heute nehme ich meist meine Daumen nach innen in die Faust und drücke einmal zu. Es macht dann Knack-Knack in den Daumengrundgelenken. Die sind nämlich bei mir blockiert, wenn ich Wut-Gefühle habe. Hab ich bemerkt. Den Zehengrundgelenken geht's bei mir ähnlich. Ob's auch bei Anderen so ist, weiß ich nicht.
...was ich Dir wohl nicht sagen muß, weil Du so diszipliniert erscheinst, ist, daß man Gefühle am besten verbalisiert, also "ich bin sauer" und am besten noch "weil". Die Ursache ist immer vielschichtig und multifaktoriell, so wie der Mensch eben allgemein bedingt ist. (Was natürlich die Frage aufbringt, was Dich genau so wütend macht. Wann war dieses Gefühl zum ersten Mal im Leben da und wie hat es sich bis heute entwickelt? Was sind die Trigger?)
lg,
Trixi Maus