OK, zu den unterdrückten Aggressionen gab es jetzt versch. Antworten, aber "wohin gehen positive Gefühle, die nicht gelebt werden, aber in einem drin sind"?
Wohin gehen Liebe und Zärtlichkeit, wenn sie nicht zum Ausdruck gebracht werden können oder dürfen? Gipfeln sie ebenfalls in Krankheiten?
Etwas das positiv ist fließt und staut sich nicht auf. Das Problem liegt dann woanders.
Lieben kannst du auch ohne es zum Ausdruck zu bringen, das Bedürfnis es zum Ausdruck zu bringen ist wieder etwas anderes als die Liebe selbst!
Bei Zärtlichkeit ist das auch so, das Problem ist nicht die Zärtlichkeit, die an sich ja eine positive Sache ist sondern das Bedürfnis es zum Ausdruck zu bringen und auch etwas zurückzubekommen.
Das heißt es geht eigentlich um unerfüllte Bedürfnisse. Nicht nur darum etwas zu geben sondern viel mehr darum so auch etwas zurück zu bekommen.
Dadurch verändert sich das Bild, vorher schien hier ein zuviel zu sein doch so ist es eher ein zuwenig, es ist ein Mangel und auch so etwas schlägt sich körperlich nieder wenn dieses Loch zu groß ist, zu lange ungefüllt blieb.
Krankheiten sind an sich nichts schlechtes, es ist der Versuch des Körpers das Gleichgewicht wieder her zu stellen. Krankheiten sind ein künstliches Gleichgewicht, das meist weitere Konsequenzen mit sich zieht (Tabletten, Maschinen etc.). Sie füllen die Lücke wo eigentlich etwas anderes hingehört.
Es ist ein Ersatz für das was eigentlich da sein sollte....
Zuviel oder Zuwenig auf längere Zeit speichert sich immer ab im Körper, nicht immer ist das für uns so bemerkbar wie eine Krankheit. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit können wir sogar bemerken wie an manchen Stellen bei bestimmten Themen ein leichter Schmerz auftritt der sobald das Thema gewechselt wird auch gleich wieder weg ist. Manchmal ist es nur ein Druck, vielleicht macht es sich auch anders bemerkbar aber es ist immer das gleiche Thema. Wenn man sich diesem Thema zuwendet und auch das Gefühl achtet so kann man auch dieses Thema lösen und der Schmerz ist weg.
Es gibt Methoden die genau so arbeiten und die diesen Teil gezielt integrieren, so dass er wieder ein Teil des ganzen Körpers wird und erlöst ist.
Ein zuviel wird sich immer Luft machen durch einen plötzlichen Ausbruch, immer etwas auf Distanz gehen... ein zuwenig wird immer versuchen an etwas zu klammern, etwas an sich heran zu ziehen um so die Lücke zu füllen, auch auf Umwegen.
Was auch immer sich abspeichert ist wie eine Schleife. Es kommt immer wieder durch uns zum Ausdruck was wir in uns abgespeichert haben. Manchmal sind es bestimmte Sätze die wir sehr häufig sagen, manchmal zeigt es sich nur in unserem Verhalten oder darin wie wir mit bestimmten Dingen umgehen. Aber es ist ein Muster das sich immer wiederholt... bei mir war es z.B. der Satz "Du verstehst mich nicht" ... und mit jeder Wiederholung setzt sich das Thema noch fester bei einem ab. So wie ich oben sagte es gibt Themen die merkt man erst mit gezielter Aufmerksamkeit und wenn man diese nährt werden auch die irgendwann zu ernsthaften körperlichen Problemen.
Es gibt viele Menschen die scheinbar gar nichts haben... aber wie oft trügt der Schein? Außerdem gibt es auch die Möglichkeit selbst einen Ersatz zu schaffen, was dann ähnlich wie bei einer Krankheit zunächst weitere Konsequenzen mit sich bringt.
Mir sagte mal jemand es gibt 4 Stufen. Dieses Modell kann man auf alles anwenden, Probleme oder Ziele...was auch immer man erreichen möchte.
1. Erkennen (Ziel oder Problem, zugeben ja ich habe ein Problem)
2. Benennen (genauer definieren was ist los? worum gehts)
3. Hilfsmittel suchen (Ersatz schaffen)
4. Lösen
Und meistens bleibt man auf der dritten Stufe hängen. Über den Ersatz kommen wir dann nicht hinaus. Oft ist es auch so dass wir den Ersatz bereits für die Lösung halten und deswegen nicht weiter suchen...
Es ist alles in allem sehr komplex... aber mit solchen Modellen haben wir für den Anfang auch schon wieder ein Hilfsmittel an der Hand an dem wir uns zunächst orientieren können. Wir dürfen nur nicht daran kleben bleiben sondern müssen uns letztendlich auch davon wieder lösen...
Lieben Gruß,
Anakra