Es ist das Gesetz Gottes.
Dabei ist es für Gott völlig egal, ob du dir was vorstellst oder nicht.
Nein es ist etwas, was du mir hier mit Gewalt aufzwingen willst. Und noch obendrein die Dreistigkeit besitzt es so hinzustellen als sei es ein Faktum.
Wenn ich bekehrt werden möchte, bist du der erste, der es erfährt. Ich erwarte auch nicht von dir, dass du den Hemdenträger mit Rauschebart künftig in Olofin, was soviel wie höchster Herrscher bedeutet und einer der Namen von Olódùmarè ist, umbenennst.
So wie ich ebensowenig erwarte, das das hier künftig für dich zu gelten habe und du mal eben kurz die Adam und Eva/Lilith Kiste abzuhaken hast.
Am Anfang gab es keine trockene Erde, nur Wasser und Sümpfe. Darüber war der Himmel, wo Olorun, der höchste Gott, mit den anderen Göttern lebte. Nachts stiegen die Götter meistens in die Sümpfe hinab, spielten dort und schaukelten auf den grossen Seilen der Spinngewebe, die zwischen Himmel und Erde hängen.
Nach einiger Zeit beschloss Olorun, trockenes Land zu schaffen. Er rief den höchsten der anderen Götter, Orisha Nla, zu sich und gab ihm ein mit Erde gefülltes Schneckenhaus und dazu eine Henne mit fünf Zehen. Er befahl ihm, auf der Erde einen Platz mit festem Grund zu schaffen, auf dem man gehen kann.
Orisha Nla machte sich auf zu tun, wie ihm befohlen war. Aber unterwegs kam er an einigen Göttern vorbei, die zusammen ein Fest feierten. Er feierte mit ihnen und betrank sich so, dass er einschlief. Sein jüngerer Bruder, Oduduwa, hatte die Befehle gehört, und als er Orisha Nla schlafend daliegen sah, nahm er die Erde und die Henne und kam von Himmel herab. Oduduwa warf die Erde auf das Wasser unter ihm und setzte das Huhn darauf. Das Huhn begann zu scharren und breitete so die Erde aus, bis ein grosses Stück trockenes Land entstanden war. Dann befahl Oduduwa dem Chamäleon, das Land zu prüfen. Das Chamäleon schaute sich mit seinen grossen beweglichen Augen immer sehr gut um und setzt seine Füsse sehr langsam und vorsichtig auf die Erde. Das erstemal berichtet das Chamäleon, dass die Erde zwar breit, aber nicht trocken genug sei. So setzte Oduduwa das Huhn noch einmal auf die Erde, und es scharrte wieder. Noch einmal prüfte dann das Chamäleon die Erde, und diesmal berichtete es, dass alles in Ordnung sei.
Dann säte Oduduwa Bäume und andere Pflanzen auf die Erde: alle möglichen Sorten von Gras, Waldbäume für die Tiere und Pflanzen, die die Menschen brauchen können, vor allem Palmen, deren Nüsse Öl spenden und deren Saft ein gutes Getränk ist.
In diesem Augenblick erwachte Orisha Nla. Er sah, dass die Erde schon erschaffen war und kam herunter, um zu sehen, wer das getan hatte. Als er Oduduwa begegnete, sagte er ihm, die Erde gehöre ihm, weil Olorun ihm befohlen habe, sie zu schaffen. Oduduwa aber fand das nicht recht, und so begannen sie zu streiten. Als Olorun das sah, befahl er ihnen aufzuhören und entschied, dass Oduduwa der König der Erde sein solle, weil er sie geschaffen habe. Orisha Nla bekam dafür die Aufgabe, menschliche Körper zu formen, die Olorun dann zum Leben erweckte.
Olorun sandte beide Götter zurück auf die Erde. Dort sollten sie leben. Er schickte den Donnergott mit, damit er für Frieden zwischen ihnen sorgen sollte. Oduduwa baute sein Haus in Ife, dort, wo er mit der Erschaffung der Erde begonnen hatte. Das ist für viele Yoruba noch heute eine heilige Stätte. Er hatte sechzehn Söhne, und sie wurden die Ahnen aller Yoruba-Könige.