Was ist eine Lüge?

Ein Mensch, so winzig klein,
sich Moment für Moment
durch seine eigene und anderer
Illusionen wühlt;
er kennt nicht das Unbekannte
er kennt nicht das Bekannte
er kennt die Menschen nicht
letztendlich
kennt er sich selbst nicht;
er hat ein Bild von sich selbst erschaffen
und für die anderen auch...
-gleichfalls eine Illusion
für sich selbst und
die anderen...

wie kann so ein Mensch überhaupt die Wahrheit sagen,
auch wenn er das mit seinem ganzem Herzen tun möchte ?

Eine mögliche Definition könnte sein:
„Die Lüge ist eine Illusion, über die sich man bewusst ist
und die Wahrheit eine Illusion, über die sich man nicht bewusst ist.“

Das Wichtige hinter den Worten ist doch die Absicht.

Wenn eine Wahrheit hinter sich die Absicht hat, jemandem zu schaden,
ist das vielleicht nicht unbedingt so lobenswert... nicht immer, wenigstens,
und wenn eine Lüge einen glücklicher macht, wie auch immer,
ohne jemandem dabei zu schaden,
ist das dann so schlimm ?

Klar, wir sind so erzogen, dass wir schnell denken können,
dass irgendwelche Regeln & Regale
solche komplexen Fragen vereinfachen könnten...
und das ist, würde ich sagen, ein Irrtum.

Keine Situation wiederholt sich.

Eine kleine Lüge kann, nur so, zum Beispiel, sogar dein oder jemandens Leben retten,
wobei dir die lebenslang dauernde Wahrheit die Hölle auf Erden bringen kann.

Wer soll entscheiden ?

Gibt es keinen Engel der Lügen ?
 
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genau das ist der punkt ALnei,

ob es nicht besser ist in einer schönen und scheinbaren besseren lüge zu leben?

die antwort darauf ist ein klares: NEIN !!!

das dazugehörige betriebssystem kann ich dir auch stück für stück
exakt erläutern, lasse es ohnehin oft genug angklingen.

bislang ist nur die eine oder andere vorschau auf dem markt,
mag sein aus zeitmangel oder bedingt durch inkompetenz,
jedoch haben diese mittelchen nebenwirkungen,
die gar nicht so sehr erwünscht sein werden.

zum beispiel "katzenjammer", im bezug auf die eigene vergangenheit.

und ein :weihna2
 
Wenn ich lüge, und derjenige will nur Lügen hören, oder wenn ich Lüge, und mein gegenüber kennt mich besser als ich mich selber, was ist dann eine Lüge? Da das für mich eine religiöse frage ist, kommt das für mich hierher.

Wenn ich lüge und derjenige will nur Lügen hören...

bin ich einer, der sich verleugnet... einer der un-mutig ist... der gefallen will...


wenn ich lüge und mein Gegenüber kennt mich besser als ich mich selber...

bin ich in Unkenntnis... mir meiner selbst noch eher unbewußt... noch eine eher junge Seele (als in Menschengestalt inkarniertes Geistwesen)...



Was sollte an dieser Frage 'religiös' sein? Wie definierst Du RELIGIÖS? (Es gibt ihrer mehr an Auslegungen...)


Mercie
La Dame
 
Unter moralischen Gesichtspunkten betrachtet stellt
sich natürlich die Frage nach dem Grund der Lüge.
Die kleine Unwahrheit um niemanden zu verletzen in Gegensatz
zur infamen Lüge um sich selber einen Vorteil zu verschaffen?
Nichtsdestotrotz ist aber beides gelogen.


Da sollte man differenzieren-das stimmt, eine Lüge muss nicht immer etwas schlechtes sein.
Eine Lüge kann z.B. auch Leben retten und wenn man sich damit einen Vorteil verschafft-den Vorteil des Überlebens z.B., dann zeugt das nur von gesundem Menschenverstand...in solchem Fall sollte man auch bewußt lügen.Der Zweck heiligt manchmal die Mittel.
 
Der Verwirklichte IST die Wahrheit, er verkörpert sie mit seinem ganzen Sein. Wir, die wir suchend sind, wir können nur eins tun- die Unwahrheit als Unwahrheit erkennen- und die dann als Unwahrheit verwerfen. Was ganz zum Schluss übrig bleibt, ist die Wahrheit- ein Zustand absoluter Klarheit.

Alchemie der Seele...?!

Wahrheit erscheint dem unbedarften Betrachter immer paradox, das liegt daran, dass in einer einheitlichen Sicht beide Seiten vorhanden sein müssen: der Pol und sein Gegenstück. Ohne Polarität keine Materie und keine Welt- in diesem Sinne sind beide Seiten wahr, sie bestätigen einander. Aber! Wer weiter fortschreiten will, kommt nicht umhin, einer Seite den Vorzug zu geben- der, die ein bisschen wahrer ist als die andere.

Ich bin in diesem Fall für so eine Art Synthese

Die andere Seite ist die, dass man sich damit in die Tasche lügt- man sieht sich im eigenen Bewusstsein als edler und liebevoller Mensch. Tatsächlich belügt man den anderen aber nicht, um ihn zu schonen, sondern sich selbst. Würde man dem anderen die Wahrheit sagen, wäre sein Verhalten absehbar- und genau diese Konsequenz befürchtet man. Denn dann gäbe es Stress und Streit- und die Illusion der Liebe und des Verstehens flöge auf.

Das ist wohl wahr-natürlich sollte man Andere und sich Selbst mit der Wahrheit konfrontieren, es ist oft einfach nur eine Frage der Formulierung und des richtig gewählten Zeitpunktes-alles zu seiner Zeit eben,Eile mit Weile und so.
Oft lügt man sich ja in die Tasche um sich vor Verletzungen zu schützen, denn nichts ist schmerzhafter und zugleich befreiender als die Wahrheit.Trotzdem ist nur durch die Auseinandersetzung mit derselbigen eine Lösung möglich, sonst dümpelt man am Ende in einem schönen Luftschloss aus Illusionen dahin und sieht die Dinge so wie man sie sehen will und nicht so wie sie wirklich sind.

"Siehst du nicht die Gitter, brichst du nicht aus"

Nur die Wahrheit kann also erlösen, aber die muss man erstmal finden unter dem ganzen Schutt aus vorgefertigten Meinungen, Indoktrinationen, Prägungen usw.Also hat Wahrheit irgendwo auch was mit Freiheit zu tun und Freiheit hat widerum etwas mit Selbstentfaltung zu tun- jedenfalls in meinem Verständniss.

Ein Gedicht, ein Gedicht:

Um gross zu sein, sei ganz,
entstelle und verleugne nichts,
was dein ist.
Sei ganz in jedem Ding.
Leg was du bist in dein gerigstes Tun.
So glänzt in jedem See der ganze Mond,
denn er steht hoch genug.
(F. Pessoa)

:)
 
Man kann mit eine Lüge sogar die Realität verändern.
Erfindet man erstmal einen Gott
und verändert damit die Gedankenwelt;
am nächsten Tag werden viele andere ganz brav beten
oder irgendwie anders passend halluzinieren.
Kirchen und Tempel bauen.

Das ist dann die feste Realität, das ist dann die Wahrheit.
Die Wahrheit auf Lüge gebaut.
 
[Das ist dann die feste Realität, das ist dann die Wahrheit.
Die Wahrheit auf Lüge gebaut.

Eben nicht!Was du meinst ist ein allgemeines/vorgefertigtes Weltbild, ein gruppendynamischer Prozess, nur weil dies oder jenes die Meinung Vieler ist und als wahr empfunden wird, heisst das noch lange nicht das es wirklich so ist ...
Aber ich denke mal das weisst Du auch selbst,stimmts?;)
Ich verstehe deinen Beitrag als Anregung zum Nachdenken...schönen Tag noch.
 
Im Prinzip hab ich kein Problem meinen Geburtsort zu benennen, sofern
du lieb danach fragst. Das mit den Grad und Minuten kann schon sein, allerdings
hab ich die Koordinaten so aus einer Karte im Net entnommen. Für mich sind
diese Angaben auch nicht wichtig. Du allerdings dürftest einiges an Infos den
Sternen entlocken, wie es aussieht.
Ach so, das stand als Zahl mit Komma in einer Karte aus dem Netz, dann entschuldige bitte- den Ort hab' ich bereits gefunden, danke. Mein Werkzeug ist die Astrologie, und als ich las, dass du Religion mit Moral gleichsetzt, da hab' ich mir gleich gedacht, dass du ein Feuriger bist. Crash-Kurs für den Laien: jeder Mensch orientiert sich bei der Betrachtung der Welt an anderen Dingen.
Der Feuer-Mensch an Moral.
Der Luft-Mensch an Logik.
Der Wasser-Mensch an Gefühl.
Der Erd-Mensch an Materie.
Das Feuer-Element entspricht den Zeichen Widder, Löwe und Schütze- je mehr Planeten jemand in einem solchen Feuer-Zeichen stehen hat, desto wichtiger ist ihm Moral, wobei die Sonne natürlich der wichtigste Planet ist. Du hast die Sonne im Löwe-Zeichen stehen, da ist es nicht weiter verwunderlich, dass du mit Moral um die Ecke kommst. Aber was ist Moral?

Ischariot schrieb:
Wenn du nochmal nachlesen möchtest ... (ich setz das gern für dich hier rein)

Als religiöse Frage hat das sehr wohl mit Moral zu tun. Unter dem Aspekt will
ich das auch gerne mal so betrachten.
Ich hab' das gelesen, ich hab's nur anders verstanden- nämlich so, wie Verrückta es meinte. Mit Religion meinte sie, es sei eine Frage der spirituellen Entwicklung, der Rückverbindung mit der Quelle, mit Gott. Moral beschäftigt sich mit Fragen von Gut und Böse- mit Schuld.

Ischariot schrieb:
Das dir das Rückschlüsse auf meine
persönliche Denkweise und Moralvorstellungen zulässt finde ich äusserst
überraschend. Aber ich lerne ja gerne dazu ...
Nein, wie du zu Fragen von Gut und Böse stehst, weiss ich nicht, dazu hab' ich zuwenig von dir gelesen. Aber dass dir Fragen zu Gut und Böse, zu Moral also, so wichtig sind, das liegt daran, dass du ein Feuriger bist.

Ischariot schrieb:
Verstehe ich nicht wirklich ...
... warum willst du mir das Privileg mein Kind ausleben zu wollen denn absprechen?
Wenn du die Bemerkung nicht verstanden hast, werde ich sie dir nicht erklären können. Ich will dir auch nichts absprechen- sei, was immer du bist. Es ist tatsächlich ein Privileg, wieder ein Kind geworden zu sein. Keins ist es allerdings, eins geblieben zu sein. Es heisst: "Werdet wie die Kinder..."- nicht: "bleibet".

Um aber das Thema selber nicht ganz links liegen zu lassen:
Abgesehen vom deinem anfänglichen "Nein" und dem Schlusssatz stimme
ich hier mit dir völlig überein. Ich kann zwischen den beiden Zitaten auch
keinen Widerspruch finden. Vielleicht möchtest du dieses "Nein" näher erklären?
Genau- zum Thema also. Du sagtest:
Ischariot schrieb:
Aber um es kurz zu machen: Gelogen ist es dann, wenn du dich schuldig fühlst!
Das Nein deshalb, weil Schuldgefühle zwar auch auftreten, wenn man sich und andere belügt, sie haben ihren Ursprung aber nicht in der Lüge an sich- sondern in der Wahl, die man trifft. Soll man lügen oder lieber die Wahrheit sagen- aus der scheinbaren Entscheidungsfreiheit entsteht das Schuldgefühl. Für welche Seite man sich entscheidet, spielt keine Rolle- wenn man lügt, fühlt man sich schuldig, weil man gelogen hat. Sagt man die Wahrheit, fügt man damit einem anderen Schmerz zu- und fühlt sich auch schuldig.

Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen- aber wie kommt man dahin, sich nicht mehr schuldig zu fühlen, Ischariot? Das Theater begann mit dem Biss in den Apfel- mit dem Augenblick, als der Mensch zu der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Gut und Böse gelangte. Das war's, was ihn aus dem Paradies verbannt hat- wenn er dahin zurück will, muss er aufhören, Entscheidungen zu treffen. Er muss aufhören, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Wie das geht? Indem man erkennt, was das Falsche ist- das muss man nur lassen. Man muss gar keine Entscheidungen treffen, das Richtige wohnt den Dingen bereits inne, man braucht sich davon nur leiten zu lassen. Wäre da nur nicht der Eigenwille, gell? Der Eigenwille, der trifft gerne nach seinen moralischen Vorstellungen von Gut und Böse selbst eine Entscheidung- so wird das nix mit der Rückkehr ins Paradies. Deshalb ist Moral nicht nur wertlos, sondern eine der wesentlichen Blockaden überhaupt.

Schuld ist irrelevant- frag' mal Seven of Nine.

:)
 
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Hallöchen Simi!

Grundsätzlich ist es eine Frage der Perspektive und des Verständnisses von
Religion. Dahingehend kann es schonmal passieren, das man aneinader vorbei
redet und es kaum sieht. Ich denke das war eben hier der Fall.
In meiner Sicht der Dinge hat Religion meist nicht allzuviel mit spiritualität
zu tun. Vielmehr mit Moral. Die Gesetze sind dem Menschen auferlegt um
ein brauchbares, soziales Gefüge herzustellen ... etc. etc. Ich bin sicher
das du verstehst was ich meine. So gesehen ist es auch nichtmehr von
Relevanz in diesem Thread, da dieser seine Funktion erfüllt haben dürfte.
Es liegt mir auch fern jetzt noch meinen Blickwinkel zu erklären oder meine
Haltung zu rechtfertigen, weil es schlichtweg Sinnlos wäre.
Vor allem weil ich dem von dir im letzten Post gesagten durchwegs
zustimme und dem ohnedies nichts hinzufügen könnte.
Natürlich könnten wir ein Gespräch über die Moral aus der Religion
noch fortsetzen. Aber das ist weder der richtige Thread noch
der rechte Zeitpunkt. Aber mal liest sich ja immer wieder mal.
In diesem Sinne ...
... alles liebe, den Involvierten und Mitlesern!


Euer feuriger Ischariot
 
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