Was ist Astrologische Psychologie?

Arnold

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Was ist Astrologische Psychologie?


Die Astrologische Psychologie ist eine Methode, in welcher die humanitäre Psychosynthese von Roberto Assagioli in die Astrologie integriert wird. Kernpunkt ist die Persönlichkeit eines Menschen, um ihn im Horoskop besser verstehen und erfassen zu können. Die Psychosynthese geht von der Tatsache der Reinkarnation aus, da ein Mensch innerhalb eines einzigen Lebens unmöglich dem evolutionären Entwicklungsauftrag nachkommen kann. Bruno und Louise Huber, Begründer des API ( Astrologisches, Psychologisches Institut ), waren bereits in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Florenz bei Roberto Assagioli und absolvierten dort ein mehrjähriges Praktikum. Assagioli selbst war Sohn einer italienischen Kaufmannsfamilie aus Venedig. Er wurde während der Nazi Zeit als Jude verfolgt und konnte sich jedoch erfolgreich in diesen Jahren verstecken. Nach dem Krieg gründete er zu Rom noch eine weitere Klinik in Florenz, welche weitgehend seine sehr vermögende Frau finanzierte.

Bruno und Louise bekamen es im Laufe der Zeit mit unzähligen Kindern von Prominenten Geschäftsleuten aus Italien zu tun, die meistens unter den Erfolgszwang ihrer Eltern zu leiden hatten. Die zu behandelnden Fälle zogen sich nahtlos über alle möglichen psychologischen Erkrankungen hin. Roberto Assagioli war ein Mann, welcher seine Klienten regelrecht einkreiste; solange, bis er an die Wurzeln der Probleme vorgedrungen war. Assagioli selbst lehnte seine Psychosynthese eng an die esoterischen Schriften von Alice Bailey an, in welchen sie per Medium die Thesen des „Tibeters“ vortrug. So entstand in der Psychosynthese die Lehre vom „Höheren Selbst“ im Menschen, welches im Unterbewusstsein unzertrennbar verankert ist. In seinen Büchern zeigt Assagioli immer wieder Methoden und Wege auf, um zu diesem Höheren Selbst zu gelangen.

Er war auch von der „Esoterischen Astrologie“ nach Alice Bailey sehr begeistert und bat eines Tages Bruno und Louise, diese Psychologie in die Astrologie einfließen zu lassen. In über 30 Jahren Forschungsarbeit entstand nun die Astrologische Psychologie, welche heute sehr bekannt und verbreitet ist. Dabei haben die Hubers wirklich hervorragende Arbeit geleistet und eine Astrologie geschaffen, welche frei von jeglichen Determinanten ist. Die Astrologische Psychologie verwendet keine Begriffe von Gut oder Böse. Sie sieht den Mensch innerhalb seiner Polarität als etwas Ganzes, der bewusst oder unbewusst dieses Höhere Selbst sucht. Ein Mensch sucht immer nach Zufriedenheit und Erfüllung.

Nur ein Horoskop ist in der Lage die Einzigartigkeit einer Persönlichkeit herauszuschälen, die Motivation, die Lebensbereiche, Probleme und Lösungen. Dabei war es notwendig, mit klassischen Dogmen der Astrologie zu brechen, indem man auf Grund der Erforschung Tausender Horoskope Erkenntnisse gewonnen hatte, die sich mit der klassischen Astrologie nicht erklären lassen konnten. Die Astrologische Psychologie sieht in den Planeten Funktionsorgane, welcher mehr oder weniger integriert und zu einer Ganzheit gebracht werden sollen, jeder Planet sollte entsprechende Beachtung und Spielraum bekommen.

Ebenso wurde der Begriff von der Dreifachen Persönlichkeit geschaffen, welche im Horoskop durch die drei Planeten Saturn – Körper-Ich, Sonne – Mentales Ich und dem Mond – Gefühls-Ich erkannt wurden. Als höherem Leitbild wurden dem Saturn Uranus, der Sonne Pluto und dem Mond Neptun zugeordnet. Sie sind Imagos, Wegweiser für den Menschen. Genauso finden die esoterischen Herrscher zu den exoterischen Herrschern der Häuser und Tierkreiszeichen in den Horoskopen große Beachtung, weil diese immer tiefere Zusammenhänge über die Psyche des Menschen offenbaren. Eine ganz wichtige Neuerung in der Astrologie ist bei API das Lesen des Aspektbildes, dabei wurden inzwischen alle geometrischen Figuren der 30 Grad – Ordnung psychologisch bedeutet und analysiert.

Die Aspekte werden in drei Farben eingezeichnet, welche in der Psychologie entsprechende Motivationen beinhalten. Rot, Grün und Blau enthalten diese drei Grundprinzipien, welche auch den drei Kreuzen im Horoskop entsprechen! Im kardinalen Kreuz fühlen sich die männlichen Planeten zu Hause, ebenso die roten Aspekte. Pluto, Sonne und Mars entsprechen dieser kardinalen Motivation, welche mit Wille und Macht, mit Selbstdarstellung und –Durchsetzung zu tun hat. Der Mensch erlebt in diesen drei Kreuzen des Horoskops auch seine entsprechenden Wandlungen; oft geht es wirklich vom „Saulus zum Paulus“. Oder das „Waterloo-Erlebnis“, die persönliche Niederlage bildet immer den Keim für Läuterung und späteres geistiges Wachstum im Menschen.

Im fixen Kreuz finden sich die ältesten Archetypen der Menschheit wieder. Hier geht es um Besitz und Verlust, um Beziehung, Moral und Ethik. Das fixe Prinzip ist immer mit dem Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit, sowie nach Besitz geistiger und materieller Art motiviert. Die weiblichen Planeten Uranus, Saturn und Venus entsprechen diesem Prinzip, ebenso die blauen Aspekte im Horoskop. Hier geschieht die Wandlung im Menschen immer durch Loslassen, durch das Stirb und Werde im endlosen Fluss des Schicksals; also dem, was die Seele geschickt hat.

Im veränderlichen Kreuz geht es um Liebe, Freiheit, Beweglichkeit und Hinterfragen. Hier findet man die Künstler, Philosophen, Religion und Geisteswissenschaften. Die Liebes- und Kontaktplaneten Mond, Merkur, Jupiter und Neptun werden diesem Kreuz zugeordnet, ebenso die grünen Aspekte. Die Wandlungen erfolgen meist durch Liebes- und auch Freiheitsverlust, durch Einschränkungen.

Uranus, Neptun und Pluto wirken sehr stark auf der kollektiven Ebene, formen immer wieder aufs Neue den Zeitgeist. Durch ihre sehr lange Umlaufzeit wirken sie langsam aber stet. Sie bringen Probleme mit sich, beinhalten aber ebenso deren Lösung. In dem Moment, wo das Ich „zurücktritt“, beginnen diese drei Transformationsplaneten im Menschen schöpferisch und kreativ zu wirken. Aber zunächst muss sich das Ich eben bewusst werden, auf Sinnsuche gehen und verstehen lernen, dass die Lösungen immer in der Tiefe des eigenen Bewusstseins zu finden sind. Man geht also nach Innen, lauscht in sich hinein, und man weiß, dass man nichts weiß! Der Intellekt tritt zurück, ordnet sich dem eigenen Höheren Selbst unter, dessen Motivation besonders die Nächstenliebe, der Dienst am Nächsten ist.

Damit eröffnet sich eine Quelle, aus welcher immer diese All-Liebe kommt, sobald man sie weitergibt. In der klassischen Astrologie bekommen die Planeten Klischees verpasst, welche nur einen Teil der Wahrheit ausmachen. Jeder Planet hat polare Eigenschaften, da die Polarität eine notwendige Voraussetzung des Lebens ist! Aber, es gibt eben eine Mitte im Menschen, in welcher sich diese Polarität auflöst, wo sie nicht vorhanden ist, sondern zur ureigentümlichen Einheit verschmilzt. Um die Entwicklungsprozesse eines Menschen nachvollziehen zu können, wurde die Lebensuhr im Horoskop, die Altersprogression entwickelt. Beginnend am Aszendenten schreitet der Alterspunkt in Schritten von sechs Jahren gegen den Uhrzeigersinn in Richtung durch die astrologischen Häuser. Nach 72 Jahren kehrt man wieder zum Aszendenten zurück, setzt gegebenenfalls wie eine Spirale den Weg im ersten Haus wieder fort. Innerhalb von 72 Jahren bildet der Alterspunkt 132 Aspekte zum eigenen Horoskop. Mit der Altersprogression erkennt man somit immer, wo sich ein Mensch derzeit befindet, durch welches Zeichen und Haus er läuft und welche Aspekte er „anzündet“. Hinzu kommt die Feinunterteilung der Häuser im Horoskop, welche nach dem Maß des goldenen Schnittes in mehrere Zonen wie Spitze, Invertpunkt, Talpunkt, Stressbereich, im Schatten der Spitze unterschieden werden.

Das API arbeitet mit mehreren Horoskopen zugleich, obwohl es sich im Grunde immer um das Radix handelt! Allerdings gibt es entsprechende Darstellungstechniken, welche erlauben, drei grundsätzlich wichtige Horoskope entsprechend psychologisch zu interpretieren! Dabei handelt es sich um das bekannte Radix- Horoskop, in welchem immer die subjektive Wahrnehmung eines Menschen zu seiner Umwelt ersichtlich ist. Dies ist letztlich auch das wichtigste Horoskop. Es dient ebenso als eine Art Ausgangspunkt. Mit dem Mondknotenhoroskop ist es möglich, die Summe der bisher gemachten Inkarnationen zu erfassen. Damit kann man sofort sehen, in welchen Lebensbereichen jemand in seiner Vergangenheit bereits Erfahrungen gemacht wurden Dabei kann man das MKH als fruchtbare Vulkanasche betrachten, aus welcher positive Anteile in das Radix integriert werden können. Hiefür gibt es das sogenannte Integrationshoroskop.

Das Häuserhoroskop zeigt an, wie die Umwelt und die Erzieher einen Menschen sehen, wie sie ihn formen, fördern oder reduzieren. Es zeigt immer reale Umstände an, aber es macht natürlich auch im gewissen Sinne fremdbestimmt, sobald sich das Aspektbild zu sehr vom Radix unterscheidet. Aber, man kann auch positive Förderung oder Erkenntnisse aus dem HHK ziehen und in das Radix integrieren.

Auch in Partnerhoroskopen wurden neue Methoden der Vergleiche geschaffen, welche ebenso mehr Aussagekraft und reale Spiegelung einer Partnerschaft preisgeben. Astrologische Psychosynthese wirkt in jeden Falle immer bewusstseinserweiternd, der eigene Vorhang kann sehr weit aufgezogen werden. Doch alles Gute braucht immer ein wenig Zeit, viele Dinge müssen sich setzen, reifen und im Menschen heranwachsen. Daher ist Geduld und Zeit ein ganz wichtiger Faktor.

Arnold

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