Die Feindeutung von Planeten in Zeichen und Haus

Arnold

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Die Feinbedeutung eines Planeten in den Tierkreiszeichen und Häusern.


Ein Tierkreiszeichen stellt den Teil des ganzen Zodiak dar, eine Phase, in welcher gemäß dem scheinbaren Lauf der Sonne sich die jeweiligen Archetypen des kollektiven Unterbewusstseins in der Persönlichkeit eines Menschen zu spiegeln scheinen. Das Problem einer Bedeutung liegt darin, dass ja nicht nur die Sonne im Horoskop eines Menschen Auskunft über seine Eigenarten und Anlagen gibt, sondern noch weitere Planeten mit ihren spezifischen Funktionen ebenso vorhanden sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass zum Beispiel eine Sonne im Skorpion in zwölf Häusern stehen kann, sowie in den entsprechenden psychologisch bedeutsamen Zonen eines jeden Hauses. Hinzu kommt die entsprechende Stellung eines Planeten im Zeichen, welche ebenso wichtige Auskünfte geben. Um einen Planeten in Zeichen und Haus bedeuten zu können, soll nachfolgender „Schlüssel“ ein wenig Systematik bringen, welche ebenso wie die Intuition eine wichtige Rolle in der astrologischen Psychologie der Huber-Schule spielt!

Ein Planet ist wie erwähnt ein Funktionsorgan, hat sozusagen seine spezifische Eigenart. Dabei ist es grundsätzlich von Vorteil, sobald man sich auf die Planetentafel besinnt, auf welcher drei Kolonnen jeweils von Oben nach Unten ersichtlich sich befinden. Dabei handelt es sich um weibliche – Venus, Saturn , Uranus – und sogenannte neutrale Planeten – Mond, Merkur, Jupiter, Neptun – und um männliche Planeten – Sonne, Mars und Pluto. Eine ganz wichtige Unterscheidung bringt die astrologische Psychosynthese hier ein, welche hier die entsprechenden Planeten zudem in drei Motivationen einteilt. Die fixe Motivation ist in der Venus, Saturn und dem Uranus ersichtlich, die veränderliche Motivation in Mond, Merkur, Jupiter und Neptun und die kardinale Motivation von der Sonne, Mars und dem Pluto.

Ein Tierkreiszeichen kann nur dann wirklich richtig bedeutet werden, indem man immer die Polarität einer ganzen Achse im Horoskop mit einbezieht! Ein Skorpion kann nur in seiner Ganzheit erfasst werden, sobald man den gegenüberliegenden Stier Aufmerksamkeit schenkt! Diese beiden Tierkreiszeichen gehören der Besitzachse der Häuser zwei und acht im Horoskop an. Ein Skorpion muss immer wieder durch den Stier erkennen, dass jeder Winter ein Ende hat, dass immer wieder alles in Blüte und Pracht stehen wird, dass am Ende eines dunklen Tunnels immer Licht sein wird! Der Skorpion hat ungemeinen Tiefgang, dieses Zeichen hat den ebenso Zugang zu diesen Abgründen des kollektiven Unterbewusstseins! Warum dies so ist, soll durch eine etwas weiterführende Erklärung grundsätzlich einen sehr wichtigen Teil als astrologischen Deutungsschlüssel vermitteln:

Ein Planet im Zeichen hat grundsätzlich drei Entsprechungen in sich. Entweder steht der Planet „schwach“ im Zeichen, dann liegt er zwischen 27 und 2 Grad. Das Wort „schwach“ soll als Begriff, als Anhaltspunkt verstanden werden, hat nichts mit einer Wertung von Gut oder Schlecht zu tun! Ein Planet steht bei 12 Grad am Stärksten in einem Zeichen, stark bei 10 – 18 Grad. Normal steht ein Planet bei 3 – 9 Grad und 19 – 26 Grad im Zeichen. Ein Planet nährt sich sozusagen aus dem Zeichen mehr oder weniger in diesen drei Kategorien. Das Zeichen färbt den Planeten entsprechend der Motivation, also des Kreuzes ein, sowie vom Temperament her. Hier wäre es zum Beispiel eine kardinale Sonne im fixen Skorpion.

Planeten in Zeichen zeigen immer die vererbte Anlage, zeigen eben die spezifische Möglichkeit an, wie sich Kreuz und Temperament mit ihm vertragen, wie es diesem Planeten dabei ergeht. Die Hauptrolle aber spielen die Häuser, dort geht die Musik ab, wird der Mensch mit Anforderungen auseinandergesetzt, um letztlich daran zu wachsen und zu lernen, sich daran weiterzuentwickeln. Sobald man sich den Skorpion im Horoskop ansieht, ist immer zunächst das ganze fixe Kreuz mit einzubeziehen! Findet sich zum Beispiel auf der Achse der Häuser zwei und acht ein Problem vor, kann ebenso die Lösung in den Häusern fünf und elf vorliegen! Im fixen Kreuz geht es immer um Besitz! Man kann materielle, ebenso geistige Werte besitzen. Ebenso könnte man im fünften Haus eine Beziehung eingehen und daran festhalten, als Basis sehen usw. Im fixen Kreuz finden sich die ältesten Archetypen der kollektiven Menschheitsgeschichte wieder! Hier sind alle Beziehungen mit ihren gegenseitigen Abhängigkeiten sichtbar, ebenso die Erbschaftsstreitereien und Besitzansprüche.

Natürlich haben wir im Horoskop drei Kreuze mit jeweils vier Temperamenten, welche wiederum die spezifische Eigenart eines Kreuzes anzeigen, eine Waage geht sicher anders wie ein Widder oder ein Krebs vor, doch alle Zeichen in diesem Kreuz haben ihre jeweilige Motivation. Die Reise der Sonne um den Tierkreis ergibt an sich schon eine Dynamik im Horoskop, aber wie will man sie erfassen? Man kann sie erfassen, sogar punktgenau! Zunächst geht es um die astrologische Begründung dieser Dynamik. Die Reihenfolge in den Tierkreiszeichen geht immer in der gleichen Folge vor sich, indem sie bei 0 Grad Widder mit „kardinal“ beginnt. Darauf folgen der fixe Stier, die veränderlichen Zwillinge, sowie wieder ein kardinales Zeichen mit dem Krebs. Ebenso wiederholt sich die Reihenfolge der Temperamenten dreimal mit Feuer, Erde, Wasser und Luft. Die Reise der Sonne durch den Tierkreis dürfte ja so weit bekannt sein, welche in unseren Breiten die vier Jahreszeiten – Quadranten – entstehen lässt.

Der Alterspunkt der Altersprogression nach API bezieht sich durch das goldene Schnittmaß durch den Tierkreis, legt eben nach diesem Maß für ein Haus eine Zeitdauer von sechs Jahren zu Grunde. Bei 12 Häusern ergibt dies eine Zeitspanne von 72 Jahren, um vom Ausgangspunkt 0 Grad Widder zurückzukehren. Ebenso benötigt die große Präzision an den Äquinoktien 72 Jahre (!) um diese um 1 Grad retograd zu verschieben! 30 x 72 Jahre ergeben somit ein astrologisches Zeitalter. Man kann jetzt hergehen und dieses goldene Schnittmaß auf den ganzen Häuserkreis anwenden, was als Ergebnis bringt, dass der Tod- oder besser gesagt Talpunkt des ganzen Tierkreises im achten Haus bei etwa 20 Grad Skorpion zu finden ist! Um den Talpunkt zu beschreiben ist es wichtig, sich der dynamischen Prozesse dieser Energieverläufe etwas näher anzusehen. Keine Sorge, es ist alles immer wie an einen roten Faden, da dieses goldene Schnittmaß sich immer wieder logisch nachvollziehen lässt, da es ein evolutionäres Gesetz darstellt! Man kann nun hergehen und den Energieverlauf ebenso auf ein einzelnes astrologisches Haus beziehen. Hierin liegt ein echter Deutungsschlüssel, welcher über „Planet in Zeichen und Haus“ weit hinausreicht, ja sogar feinste Unterschiede aufzeigt, welche eben der menschlichen Palette an Entsprechungen immer gerecht wird!

Ein astrologisches Haus unterteilt sich in folgende Zonen:

Spitze – hier ist der kardinale Bereich eines JEDEN Hauses! Hier sind die Anforderungen der Umwelt am größten, aber auch die Möglichkeit persönlichen Feedback zu bekommen. Auf einer Hausspitze geht es manchmal zu, wie auf einem Berggipfel, wo der Sturm weht.

Im „Schatten nach der Spitze“ geht es bereits etwas abgemildert zu, man ist nicht mehr so extrem den Anforderungen ausgeliefert hat aber ebenso keine Mühe sich an der Spitze mit dem entsprechenden Planeten zu zeigen und einzubringen. Je nach Hausgröße folgt dem goldenen Schnittmaß nach der sogenannte Invertpunkt eines Hauses, der fixe Bereich. Der Invert- und Talpunkt wird natürlich in den Horoskopen nach Huber mit kleinen nach innen gerichteten Dreiecken angezeigt, die Häuser sozusagen in kardinale, fixe und veränderliche Bereiche eingeteilt.

Am Invertpunkt eines Hauses hat man die Forderungen so weit erkannt, kann mit den Qualitäten dieses Hauses gut umgehen, findet aber ebenso Zugang zu sich selbst, da am Invertpunkt Zugang nach Innen, sowie Außen möglich ist. Während man sich an einer Hausspitze mit einem Planeten zu sehr nach Außen richten kann, ist dies am Invertpunkt ganz anders, da man hier eine eigene Stellung beziehen kann, und somit eigene Bedürfnisse mehr wahrnimmt.

Nach dem Invertpunkt eines Hauses richten sich die planetarischen Energien zunehmend nach Innen, können nicht mehr so einfach an die Spitze abgegeben werden. Am Talpunkt eines Hauses ist der veränderliche Bereich, es ist ein Punkt, an welchem DYNAMISCH immer das Folgehaus beginnt! „Nichts geht mehr“ – könnte man hier sagen, sobald sich am Talpunkt ein Planet befindet. Hier sind die Energien bald zu 90% nach Innen gerichtet, man hat den Eindruck, dass man sich mit diesem Planeten bei der Umwelt nicht bemerkbar machen kann, oder bemerkt diesen Planeten gar nicht zunächst bewusst! Hier ist eine primäre Wirkung wie bei Planeten in eingeschlossenen Zeichen zu verspüren! Man fühlt sich auf sich selbst zurückgeworfen, fängt nach einiger Zeit zu suchen und zu graben an, um die Energien „ganz neu“ zu entdecken. Werden solche Planeten erst einmal „ans Licht gehoben“, dann kommen sie entsprechend frei zur Entfaltung, ohne egoistische Motivationen!

Wieder dem goldenen Schnittmaß entsprechend kommt einige Grade nach dem Talpunkt der „Stressbereich“ vor der Hausspitze. Man steht vor dem Gipfel und weiß nicht was dahinter kommt. Dies kann für Planeten zur Überkompensation führen, da man ja zwei Häusern dienen soll! Natürlich kann man mit solchen Planeten unglaublich viel schaffen und erreichen.

Man betrachtet ein Horoskop auf der einen Seite statisch und ebenso dynamisch, dabei ergeben sich zwei grundlegende Unterschiede:

Statisch ist die Abfolge – kardinal, fix, veränderlich, demnach Energie, Form, Gedanke.
Dynamisch ist die Abfolge – veränderlich, kardinal, fix, demnach Gedanke, Energie, Form.

An den Talpunkten in den astrologischen Häusern finden wir immer die Gedanken- und Ideenbildung vor. Immer am sogenannten Nullpunkt – welcher als Schwungmomentum auch in der Physik bekannt ist – beginnt der Mensch aus seinem Inneren diesen Prozess im Gang zu setzen, welcher im Alterspunkt als „Einstülpstelle“ des jeweiligen Hauses eine besondere Bedeutung erfährt Je nach Haus findet man die entsprechenden „Niederlagen“ des Ich vor! Solchen Zurückweisungen folgt immer eine innere Wandlung oder Transformation.

Um zu den Planeten in der Bedeutung zurückzukommen ist es notwendig, dass man ebenso die Aspekte des betreffenden Planeten abzählt, auf ihre Farbigkeit oder fehlende Farbe untersucht. Hier finden wir wieder den roten Faden, da Aspekte der 30 Grad Ordnung exakt dem Maß des goldenen Schnittes entsprechen. Rote Aspekte sind kardinal, blaue Aspekte fix und grüne Aspekte veränderlich. Jetzt kombiniert man eben die Aspektfarben mit dem Planeten, den Zeichen und dem Haus und seine Stark- oder Schwachstellung in Zeichen und Haus. So kommt man immer zu einer Aussage, welche stimmig ist und immer einzigartig, spezifisch, da ja das ganze Aspektbild in seiner Gesamtheit ebenso mit einzubeziehen ist!

Eine Sonne zum Beispiel schätzt ebenso wie Mars und Pluto rote Aspekte, da diese ihrer Natur entsprechen. Saturn liebt blau, ebenso wie Venus und Uranus. Aber deswegen werden sie mit anderen Aspekten ebenso fertig, aber eben auf eine andere Art und Weise. Der Mond mag keine roten Aspekte, weil darin immer eine Aufforderung liegt, dass Liebe mit Leistung gleichgesetzt wird. Ein Mond entspricht der veränderlichen Motivation, auch wenn er im kardinalen Krebs herrscht! Es geht um die Unterscheidung, in welcher der astrologischen Psychosynthese gemäß der Mond dem veränderlichen Prinzip zugeordnet wird. Ebenso können blaue Aspekte eine gewisse Starre anzeigen. Daher ist immer auf die Anzahl und Farbigkeit eines Planeten bei den Aspekten zu achten.

Jedenfalls bringen solche Unterscheidungen einfach mehr Qualität, als die manchmal doch schablonenhaften Aussagen über ein Tierkreiszeichen, welche trotzdem ihre Begründung haben. Es geht letztlich darum, dass man ein Horoskop in feiner Analyse betrachtet, um letztlich zu einer Gesamtschau und Synthese kommen zu können.


Alles liebe!

Arnold
 
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Lieber Arnold,
Du weisst, wie sehr ich deine exakt durchstrukturierten und an den Themen der Huberschule orientierten Arbeiten schätze. Genau aus diesem Grunde möchte ich eine Anmerkung machen.

Ein Planet im Zeichen hat grundsätzlich drei Entsprechungen in sich. Entweder steht der Planet „schwach“ im Zeichen, dann liegt er zwischen 27 und 2 Grad. Das Wort „schwach“ soll als Begriff, als Anhaltspunkt verstanden werden, hat nichts mit einer Wertung von Gut oder Schlecht zu tun!

In den Tierkreiszeichen des Horoskops spiegeln sich die Ausdrucksformen der kosmischen Zeichenenergien. Und in den Mittenbereichen der Zeichen werden die Zeichenenergien am stärksten in die Psychodynamik des sich entfaltenden Menschen ausgestrahlt. Der Begriff ´schwach´ für die 0-Grad Bereiche zwischen ca 27 und 2 Grad sollte hingegen näher betrachtet werden.

Wir gehen davon aus, dass die Horoskopmitte den seelischen Kern des Menschen repräsentiert. Und genau in diesen Seelenkern führen die 0-Grad Bereiche zurück. Die Zeichenenergien wirken wie eine Blumenrosette (siehe Anhang).
Es ist ein Besinnen auf das, was die eigene Seele an kosmischen Energien bereitstellen kann. Planeten, die in solchen 0-Grad Bereichen stehen, sind also mit dem spirituellen Kern der menschlichen Seele verbunden. Sie sind demnach imstande, das Wollen der menschlichen Seele psychodynamisch nach aussen zu tragen. Diese Betrachtungsweise kann ein enormer Gewinn für den bewussten Menschen darstellen, sofern er sich dieser Tatsache bewusst ist.

Ich selbst habe vier 0-Grad Planeten in meiner Yodfigur. Seitdem ich mir bewusst wurde, was dieser Bewusstseinsraum bedeutet, erhalte ich vermehrt Antworten von meiner Seele auf Fragen, die in meinem Leben relevant sind.
Alles Liebe von Hans Joachim
 

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Lieber Hans Joachim,

Vielen Dank für diese wichtigen Ergänzungen! Ich bin sehr vorsichtig mit diesen Begriffen von "normal, stark, schwach" - weil sie zuletzt verwirrend sein können. Ein Planet an einer Zeichengrenze kann immer spezialisieren, weil dieser mit zwei Temperamenten zu tun hat. Der Abfolge gemäß finde ich, dass ein Planet am Ende eines Zeichens dieses bereits verinnerlicht hat, aber die Motivation das Folgezeichen zu integrieren ist absolut vorhanden; ähnlich wie vor einer Hausspitze, man will mit dem statischen Haus abschließen, weil das Folgehaus naht - besonders wirksam in der Altersprogression! Meine Widdersonne steht noch "normal" auf 26.38 Grad und trotzdem erkenne ich an mir einiges von den Stierqualitäten. Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Sohn seine Sonne ebenso auf 26 Grad im Stier stehen hat und ebenso wie bei mir am Invertpunkt des siebten Hauses steht...

Alles liebe!

Arnold
 
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