Inti, gerade auf diesen Umstand der Strecke oder des Denkweges habe ich ja hingewiesen. Ich verstehe also deinen Einwand nicht. Das habe ich ja nicht erfunden, sondern entdeckt (ja tatsächlich!). Auf den Umstand des homogenen Charakters des Denkens jedoch hat mich Bergson aufmerksam gemacht. Ich sagte ja bereits, dass Denken, also auch dieses Denken das hier gerade zu Worten findet, in der Zeit stattfinden muss. Warum? Weil es nicht nur Zeit bedingt, sondern Denken durch das Gedachte (zeitliches, was sonst?) Andenken ist und Andenken meint aus dem Gedächtnis kommend, dort bewahrend. Es würde so nur auf den Moment extrapoliert. Ebenso würde zukünftiges aus der Vergangenheit gespiesen. Das hätte zur Folge, dass Denken nie neu ist, auch Morgen nicht, der zeitliche Moment dahingegen immer neu ist, nie alt. Das ist aber wie gesagt nur eine (un?-)denkbare Theorie, weiter nichts. Denkbar wäre auch eine abgewandelte Form, zum Beispiel das sich das Denken des Momentes bemächtigt um ihn sich nutzbar zu machen, indem es ihn im Gedächtnis konserviert. Nun genug der Ideen, Denkanstösse und Phantastereien? ;-) Wie ist das alles zu beweisen? Meine Meinung, eben gar nicht, bzw. nur zur Hälfte, weil das Denken über keinerlei heterogenen Eigenschaften verfügt! Es findet in
der Dauer (seiner unsichtbaren Eigentlichkeit?) statt, nicht in der objektiven Zeit von der es denkt und mit der es wirtschaftet. Nutzbare Zeit ist eine hilfreiche Stütze für den Verstand, für das Denken. Die Dauer in der es stattfindet, kann es nicht fassen.
Zu deinem letzten Punkt ist anzumerken, dass die Ausdehnung der Ich-Sphäre (ich nenne das mal weiterhin so) auf alles auch geradewegs zum Solipsismus führen kann. Das Eins-Sein mit der Wahrnehmung halte ich für ausgeschlossen. Wie soll ich alles (was alles?)sein, wenn ich alles(alles!) bin? Im Gegensatz zu was? Es gibt ja dann keinen mehr. Wo wäre ich dann? Überall! Also mir ist das noch nie passiert.
)) Ich weiss aber auch nicht alles...
Grüsse
bernstein