Tieropferungen

FIST

Neues Mitglied
Registriert
16. Februar 2004
Beiträge
25.976
Schalom Alechem

Im Treat "Hasenpfote" ging es auch, am Rande, um Tieropferungen, und damit verbunden um grosse Missverständnisse.

Wenn wir uns heute Tieropferungen vorstellen, dann stellen wir uns vor, dass ein Tier getötet wird und Verbrannt wird und niemand etwas davon hat ausser Gott... aber genau dem ist nicht so... Wenn man die alten Tieropferbräuche betrachtet, so findet man nämlich immer dies : Gott oder die Götter bekamen die Innereien, das Fett, die Haut, die Knochen und was sonst noch für den Menschen ungeniessbar ist, der Mensch aber bekam das Fleisch und eine Opferung des Tieres war ein Grosses Festessen, eine heilige Komunion.
Auch glauben heute viele, dass ein Tieropfer "untierisch" ist - aber was ist Grausamer? Ein tier auf einer Massenschlachtbank in der Fabrik, so das der Fleischkäufer weder vom tier noch von der Tötung eine Ahnung hat, also steril getrennt lebt von der Blutigen Zubereitung des Fleisches, oder aber, dass man das Tier heilig und rein erhaltet und bei der Opferung jedem Menschen ganz klar bewusst wird, was hier getan wird, dass etwas unschuldiges und Reines geopfert, wird?

Und betrachte ich das Jüdische Gesetz über die Opferungen, so finde ich kein anderes Gesetz, dass dem Tier mehr wert und respekt gegenüber bringt? Es war nicht einfach so erlaubt, ein tier zu töten um es zu essen... das Tier musste Makellos sein, es musste nach einem bestimmten Ritus von einem Priester geschlachtet werden - es durfte nichts vom Tier verschwendet werden - das Fleisch essen war so von Riten und Gesetzen umgeben, dass es teuer war, ein Tier zu töten. Das Fleisch war dadurch etwas seltenes, ein Fest, und durch dei Rituale und Opfervorschriften auch nicht, so wie heute, etwas ganz banales, das keinen tieferen Hintergrund hatte, sondern etwas hochheiliges, etwas spezielles, besonderes.

Mfg by FIST
 
Werbung:
Irgendwo ein schönes Thema, wenn man deinen Gedankengang betrachtet. Ich habe mir über Tieropferungen ansich bisher keine näheren Gedanken gemacht, (mich aber mit meinem nicht-mehr-vegetarischen-dasein auseinandergesetzt) aber ich muss dir da recht geben.

Wie denkst du denn über Menschenopfer?
 
Schalom Alechem

nu ja, ich bin Christ - das Thema Menschenopfer ist für mich ein kompliziertes. Natürlich finde ich es Unmenschlich einen MEnschen, der dies nicht will zu Opfern, also so, wie in der Antike Menschen geopfert wurden - aber ist nicht der Krieg eine ständige Menschenopferungsmaschinerie? Die MEnschheit Opfert doch die Ganze Zeit Menschen irgend einem """"""""""höheren""""""""""" Zweck, meines erachtens ein Armutszeugniss.

Handkehrum aber gibt es MEnschen, die sich Opfern wollen - das heisst nicht zwingend, dass sie Sterben wollen, sondern nur, dass sie sich mit Haut und Haar an eine Sache, an Gott oder an sonst etwas verschreiben und den Tod nicht schäuen.... Sterben solche MEnschen werden sie Heilige.

Allerdings hatten einige Kulturen ganz spezielle Formen der Menschenopfer... so war es in einigen Ländern gang und Gäbe den König zu opfern, wenn seine Politik den Menschen innerhalb des Landes nur Schwierigkeiten bereitete - in diesem Falle war die Opferung wohl teil der Politik (sehr evizient).
Und dann gibt es da noch Abraham und Isaak, welche zwar die Opferung nicht vollzogen, jedoch zur Opferung bereit waren...

Frage : würde ich einen Menschen opfern? Nein. Würde ich mich selber opfern? Warscheinlich

mfg by FIST
 
Hallo,

und wer schlachtet, pardon, opfert dann die zusätzlichen Tiere?
Wenn das Schächten so tierfreundlich ist warum wird es dann selbst von den Tierschützern abgelehnt?
Und was ist denn mit all den anderen "schönen"traditionellen Tieropfern, wie dem noch heute in Italien oder war´s Griechenland üblichen Ziegen(selbstverständlich lebend) aus dem Kirchturm werfen?
Das Einmauern von einem lebenden Salamander in Neubauten etc etc etc.
Nicht zu vergessen die wunderbaren Zeremonien beim Voodoo.
Da freut sich doch jedes Tier.
Das das offizielle Schlachen reformbedürftig ist, keine Frage. Aber daß in Zukunft dann jeder, der irgendeiner "Naturreligion" angehört, wild drauflos metzeln darf, weil ja vor 700- 2000 Jahren irgendwelche blutgierigen Priester ein besonderes Spektakel brauchten, ist wohl im21.Jh ziemlich daneben. Vor allem wenn man bedenkt, daß es Überlegungen gibt, sich das auch noch vom Staat anerkennen zu lassen, als offizielle Religion.
Tatsache ist ja auch, daß z.B. die "Blumenkriege" der Tolteken anfangs vollkommen unblutig waren, dann aber als ie Priester immer mächtiger wurden, haben diese plötzlich behauptet, daß die Götter Menschenopfer verlangen.Mit den Tieropfern wird es wohl auch nicht viel anders gewesen sein.
Außerdem hat sich ja wohl auch das Verhältnis zum Tier in der heutigen Zeit zum Teil zum Positiven verändert.
Es gibt weltweit genügend alte Zöpfe, die abgeschnitten gehören, wie auch Hahnenkämpfe, Stierkampf und das Grand National und noch einige andere "Veranstaltungen" bei denen zum "Gaudi" des Publikums Tiere gequält werden.

Alles Gute


Sage
 
sage schrieb:
Nicht zu vergessen die wunderbaren Zeremonien beim Voodoo.
Da freut sich doch jedes Tier.
Das das offizielle Schlachen reformbedürftig ist, keine Frage. Aber daß in Zukunft dann jeder, der irgendeiner "Naturreligion" angehört, wild drauflos metzeln darf, weil ja vor 700- 2000 Jahren irgendwelche blutgierigen Priester ein besonderes Spektakel brauchten, ist wohl im21.Jh ziemlich daneben. Vor allem wenn man bedenkt, daß es Überlegungen gibt, sich das auch noch vom Staat anerkennen zu lassen, als offizielle Religion.
Man siehe und staune. Unglaublich.:escape:
Mal sehen, vielleicht schreib ich später noch was dazu, obwohl das wahrscheinlich wieder verschenkte Liebesmüh ist.
 
Schalom Alechem

ich würde ich für die Wahrheit und die Liebe opfern - und ich würde mir darin erhoffen, dass die Wahrheit offenbar würde, oder die Liebe damit mehr ins Zentrum gerückt würde

mfg by FIST
 
@sage, ich denke fists beitrag war nicht so gemeint ;)

wenn ein tier von einem könner geschächtet wird, denke ich nicht, dass es mehr leiden muss, als wenn es auf herkömmliche art geschlachtet wird.

man könnte an dieser stelle die verschiedenen sterbensformen von tieren endlos diskutieren, doch darum geht es nicht, sondern darum, aus welchen gründen man tiere tötet.

und da gebe ich fist vollkommen recht, mit seinem ersten beitrag.


@ fist: denkst du dass das wirklich relevant wäre?
 
Hi Rosenrot,

es kann aber jeder Muslim hingehen und siche in Schaf kaufen und es dann schächten und das sind nicht alles Metzger.
Die Gründe, die Fist angeführt hat, sind heute nicht mehr gegeben, da sich jeder im Supermarkt sein Schunitzel kaufen kann.
Was bleibt sind verquaste Esoteriker, die alte "Bräuche "aufleben lassen wollen und das mit Steuergeldern(Anerkennung als Religion).
Dann sollen sie auch in den wald ziehen und so leben wie ihre Idole aus der guten, alten Zeit.


Alles Gute


Sage
 
Werbung:
Hallo Sage,

mit Verlaub du schreibst Unfug. Es mag für uns so superzivilisierte Westeuropaer merkwürdig anmuten und vielleicht grausam wirken, doch haben diese Bräuche lange Traditionen und ich glaube kaum, das es jemandem zusteht es als verquaste Esoteriker, die im Wald sich eine Höhle graben sollen, oder sich ein Schnitzel im Supermarkt zulegen sollen, mal hier in den Raum zu stellen.
Da du den Voodoo angeführt hast, ich hoffe, dir ist klar, das es sich dabei um eine der ältesten bzw. vielleicht sogar der ältesten Relgion handelt und wir sicher nicht das Recht haben, uns ein Urteil zu erlauben, wenn das gros an Wissen aus schlechtinszenierten Hollywood Produktionen stammt.
Auch ist es lange nicht so, das ständig Tiere geopfert werden, auch wenn dies gerne als Schauergeschichten verkauft werden. Aber ist immer schön, wenn man sich Feindbilder schaffen kann. Wir gut, die böse. Wir zivilisiert, dort wilde blutrünstige Barbaren.
Schau in die Bibel, dort findet sich genug Blut, das geflossen ist. Aber richtig, sowas machen wir ja heute nicht mehr, denn wir sind ja zivilisiert. Wir qüalen und beuten ja nur das aus, wozu wir uns selber per Gesetzeslage nen Freischein gegeben haben.

Neben Kräutern, Pflanzen, Obst, Getränken, Kerzen usw. werden auch zu bestimmten Anlässen Tieropfer gebracht.
Im Prinzip unterteilt man Opfergaben:
Als Dankesgeschenk an die orisha, die einem in einer bestimmten Situation Schutz gewährt haben.
Als Buße für eine begangene Sünde
Als Vorbeugung (um sich den Schutz des/der jeweiligen orisha zu sichern)
Bei Initiationen um das ashé (die spirituelle Kraft) zu stärken oder auch um ein Menschenleben zu schützen.

Meist werden diese Tiere hinterher in der Gemeinschaft zubereitet und gemeinsam verspeist oder werden auch den einzelnen orisha als Opfer dargereicht.

Auch kann es im Rahmen eines bestimmten ebos (einer rituellen Handlung, eine Opfergabe) Anwendung finden, bei einem sogenannten ebori wird bspw. das Blut von meist Tauben über das Haupt geschüttet.

Auch wenn das Thema Tieropferungen kontrovers ist, sollte man sich vor Augen halten, das nicht Hinz und Kunz mal kurz was abschlachten, sondern es Priester/innen sind, die darin geübt sind und dem Tier kein übermäßiges Leid oder Qual zufügen. Und du darfst dir sicher sein, der Respekt vor dem Leben ist sehr hoch. Denn in den von dir als barbarisch bezeichneten Naturreligionen ist alles beseelt.

Schau dir an, wie Schweine abtransportiert werden, oder andere Tiere, die abgeschlachtet werden, dann kannst du von Quälerei reden.
Beim nächsten Frühstücksei überlege, was mit den männlichen Küken, die geschlüpft sind, passiert ist, oder wenn du dich in deine Daunendecke des nächtens kuschelst. Alles hat zwei Seiten und niemand sollte sich einfach über ihm Fremdes stellen und sich ein Urteil erlauben, schon gar nicht über ihn völlig fremde Religionen und deren Gebräuche.

Gruß
Palo
 
Zurück
Oben