Nun hab ich mir ein bissl Zeit genommen, um in das einzutauchen, was du mir erklärt hast, Mara. Dabei hat sich auch mir einiges geklärt
...und nun löse ich selbst mich genauso auf wie vorher dieses Bild. Wenn ich das aus mir entstandene Bild loslassen kann, dann kann ich auch alles loslassen, von dem ich im Alltag annehme, ich sei es...
...habe ich gesagt, und das war, wie alles, was man sagen kann, eben nicht das, was man erlebt
. Was gesagt werden kann, ist bereits wieder ein Bild, das man macht.
Aber man kann versuchen, die Momentaufnahme so unverwackelt wie möglich zustande zu bringen.
Deshalb knüpfe ich da jetzt an. Das Bild, das ich mir angefertigt habe, sagte ich, sei ja dem Wesen nach nichts anderes als ich, denn sonst hätte es ja nicht aus mir entstehen können. Dieses hat nun mindestens drei Weggabelungen, die man weitergehen, oder besser -tanzen kann.
Irgendwann kommt bei dieser Übung der Punkt, wenn ich nun wieder und wieder versuche, mich selbst aufzulösen, wo mir bewußt wird, ach so, das, was ich da auflösen soll, das, was ich da auflöse, ist das, als was ich mich selbst empfinde, erlebe - das ist ja wieder ein Bild, das ich mir nun eben von mir selbst mache. Das meine Sinne und mein Denken und Fühlen mir von mir selbst ver-mitteln. Es ist ein Bild, von dem ich bis jetzt überzeugt war, ich sei das, felsenfest (irgendwann werde ich übrigens herausfinden, daß 'Felsen nix Festes sind
). Nun lerne ich, dieses Bild von mir selbst aufzulösen und loszulassen...
Nebenbei wird mir dabei gleich noch kostenlos und in der Vorteilspackung mitgeliefert, daß ich erkennen kann, daß all diese Bilder ja einen Grund haben. Meine Sinne, meine Möglichkeit der Wahrnehmung läßt nichts anderes zu. Meine Wahrnehmungsfähigkeit ist von Natur aus so beschaffen, daß sie Bilder macht. Aber ich hab meine Denkfähigkeit dazu, mir das bewußt zu machen. Ich kann mir bewußt machen, daß ich mir dauernd Bilder mache, die vermutlich auch ganz knapp an der Wirklichkeit liegen, denn dazu hab ich ja meine Sinne, die sollen mir ja ein möglichst wirklichkeitsnahes Bild liefern.
Nun liegt also meine Hauptaufgabe darin, meine Fähigkeit zum Denken dazu einzusetzen, daß Bewußtsein in mir entsteht, Achtsamkeit, Wachheit. Mit der richtigen Art von Wachheit werde ich erkennen, woher die Bilder kommen, die entstehen, wo sie entstehen, ich werde erkennen, wohin sie gehen, wenn ich sie ziehen lasse. Ich werde erkennen, daß alles in mir zum Bild wird - das ist aber so, weil alles in mir enthalten sein muß, sonst könnte ich es ja nicht als Bild in mich aufnehmen...
Daher ist das, was du erlebst, auch ein Bild, das du dir machst, Mara. Und wenn du diesem Bild bis zu seinem subtilsten Entstehen folgst, findest du wohl heraus, daß das ein freudvoller Prozeß ist, wie dieses Bild entsteht. Genauso freudvoll ist es am anderen Ende des Kreises (Achtung, paradox!), dieses Bild wieder in seine subtilsten Bestandteile aufzulösen. Was wirst du finden? Wohin geht es? Was bleibt?