Psychoanalyse und Verantwortung

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Hat er etwas in sich, was jenseits dieser Programmierung Entscheidungen treffen kann?

Dann frage ich Dich, was biologische Organismen von technischen Systemen differenziert. Roboter folgen dem elektronischen Programm, Lebewesen dem genetischen (DNA). Also, wo liegt Deiner Meinung nach der relevante Unterschied, abgsehen vom Material und vom Komplexitätsgrad?
 
Du bist noch sehr jung, hast gerade erst dein abbi gemacht, wie ich sehe und hattest wohl den altbekannten unsinnigen einführungsunterricht in psychologie und philosophie genossen...smile.. finde den persönlich absoluten quatsch... habe sechs jahre langs an der uni psychologie stuidert und kann dir nur sagen, vergiss was sie dir da erzählt haben.. das ist mal die "spitze des eisberges" (wie freud das bewusstsein nannte) :)

Meines Wissens konnte die therapeutische Effektivität der psychoanalytischen Therapie durch empirische Studien belegt werden. Ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht von Neuem eine Diskussion über die Legitimation der Psychoanalyse starten. Manche finden die psychoanalytische Lehre plausibel, andere wiederum nicht.
 
Dann frage ich Dich, was biologische Organismen von technischen Systemen differenziert. Roboter folgen dem elektronischen Programm, Lebewesen dem genetischen (DNA). Also, wo liegt Deiner Meinung nach der relevante Unterschied, abgsehen vom Material und vom Komplexitätsgrad?

Ich habe zuerst gefragt. ;)

Mal schauen, was andere dazu sagen.
 
Ich habe zuerst gefragt. ;)

Mal schauen, was andere dazu sagen.

1. Material, 2. Ursprung, 3. Komplexität - wenn es wirklich nicht mehr ist, dann scheint ja doch alles recht "mechanistisch" zu sein. Wir wären tatsächlich auch nichts weiter als hochkomplexe, komplizierte Bio-Maschinen. Die Bewusstseinsfrage wäre damit jedoch noch immer nicht schlüssig beantwortet.
 
1. Material, 2. Ursprung, 3. Komplexität - wenn es wirklich nicht mehr ist, dann scheint ja doch alles recht "mechanistisch" zu sein. Wir wären tatsächlich auch nichts weiter als hochkomplexe, komplizierte Bio-Maschinen. Die Bewusstseinsfrage wäre damit jedoch noch immer nicht schlüssig beantwortet.

Anorganische Materie hat auch Bewusstsein.
Dein Schreibtisch z.B. merkt sich auch seine Form, sonst würde er auseinander fallen. ;)
Und wenn er der Sprache mächtig wäre, würde er seinem Bastler die Schuld für seine Form geben, weil er nicht so geboren wurde.
 
schuldzuweisungen bringen nichts, das ist richtig. tatsächlich ist es aber so, das man die schuld oft ganz real bei den eltern finden kann, was auch der wahrheit entspricht, und eine schuldzuweisung gerechtfertigt ist. (alle eltern machen sehr viele fehler)
es geht um die sichtweise, und es geht darum zu erkennen, dass eltern auch nur menschen sind.
letztendlich geht es um die freiheit des einzelnen, die er mit schuldzuweisungen, aber auch mit übertriebener fürsorglichkeit gegenüber peinigern, oder förderer nie erreichen kann.
mfg
 
Und ich war der Meinung, dass es dazu eines zentralen Nervensystems bedarf. Holz verfügt also über Qualia und Reflexivität?

Wenn "Etwas" bewusst wird, dann wurde was wahrgenommen.
Das Bewusstsein nimmt nun das Wahrgenommene und baut es in die Genetik als Erfahrung mit ein.
Diese Erfahrungen reagieren nun auf äussere Umstände, wie ein Programm:
"Wenn "das" geschieht, tue "jenes"."

Das Gefühl, "Etwas" als unangenehm oder angenehm zu empfinden, ist ein genetisches Programm, das auf frühere Erfahrungen in der Familie deutet.
Wenn einige Menschen z.B. Spinnen als unangenehm empfinden, dann nur, weil ihre Vorfahren früher mit diesen netten Tierchen schlechte Erfahrungen gemacht haben. Also sagt das Gefühl: "Pfui! Komm weg von dem Zeug!" worauf die Muskeln reagieren und du zusammen zuckst.

Das Bewusstsein ist dabei wie ein Programm, das sich selbst ständig erweitert, ein intelligenter Programm.

Alles, was du siehst, hat Bewusstsein in unterschiedlichem Grad.


Ein Tisch z.B. baut sich nicht von alleine. Es reproduziert sich also nicht von alleine. Also ist sein Bewusstsein von geringem Grade, doch hat er ein Bewusstsein, sonst könnte er die Form nicht halten.
Der Mensch hingegen reproduziert sich. In ihm ist eine Programmerweiterung, im Gegensatz zum Tisch.
Beide haben Bewusstsein, der Mensch hat jedoch etwas mehr von dem Zeug.

Wichtiger ist doch die Frage: Gibt es etwas, was jenseits von Actio und Reactio dieser Programmierung, Entscheidungen treffen kann?
Weil: Wenn nicht, kann der Mensch keine Verantwortung jenseits seiner Programmierung tragen. ;)
 
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Also im Sinne von "den freien Willen gibt es nicht"?
Könnten wir dann alle Verantwortung abstreiten, wenn wir eine falsche Entscheidung getroffen oder jemandem durch unsere Handlung geschadet haben?
 
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