Christus und die Mächte des Widersachers
Der Mensch ist das Große Experiment Gottes. Aber indem er sich zur Freiheit entwickelt, läuft er Gefahr, jegliche Verbindung mit dem göttlichen Willen und den geistigen Welten zu verlieren.
Der Materialismus an sich ist nicht notwendigerweise böse. Im Gegenteil, es war die große geistige Aufgabe des westlichen Menschen, die Materie zu erforschen und zu beherrschen. Teilhard de Chardin zum Beispiel hat uns dazu angeregt, uns der Heiligkeit und Schönheit der Materie als Gefäß des Geistes bewußt zu werden. Aber ein Großteil des materialistischen Denkens bringt die Einengung unseres Blickwinkels mit sich und die Gefahr, daß der Mensch seinen geistigen Ursprung völlig aus den Augen verliert.
Er kann sich in einer verdorbenen oder pervertierten Sinnlichkeit verstricken oder die eigene Person verherrlichende Selbstsucht zeigen. Ahriman und Luzifer reißen die Seele in zwei Richtungen weg von dem wahren Lauf der Entwicklung.
Was wir <das Böse< nennen, geschieht, wen diese beiden dämonischen Impulse außer Kontrolle geraten und anfangen, Amok zu laufen.
In ihrer eigentlichen Beschaffenheit müssen sie nicht unbedingt böse sein. Im Gegenteil, sie sind notwendig. Ihre Aufgabe ist es, die Versucher zu sein, ohne die der menschlichen Seele nicht die Erziehung zuteil werden könnte, welche die Erde anzubieten hat.
Wir dürfen uns nicht über die >Schiedsrichter> beklagen, die unserem Hindernislauf die Hindernisse aufstellen. Wir müssen sie als das akzeptieren, das zu überwinden ist, aus dem Wissen, daß <dem, der überwindet, die Krone geschenkt wird.
In gewissen Sinne kann also Luzifers aufrührerische Tat als Opfer betrachtet werden, damit dem Menschen die erforderlichen Prüfungen und Proben auferlegt werden können.
Mit der Zeit wird Luzifer selbst erlöst werden, ebenso Ahriman. Gerät jedoch der eine oder der andere außer Kontrolle, lassen wir zu, daß er unsere Wahrnehmung der größeren Perspektive zerstört und uns für den weiteren Zusammenhang blind macht, dann entsteht >Böses<.
Wie soll nun wahres Gleichgewicht erreicht, eine richtige Perspektive hergestellt und aufrecht erhalten werden?
Es ist offenkundig, daß wir mir Ahriman arbeiten müssen, denn er ist die beherrschende Kraft der materiellen Welt, in der wir leben.
Zugleich müssen wir auch eine idealistische Sichtweise und Tätigkeit des Ichs entwickeln, die zum Bereiche Luzifers gehört. Der rein <praktische< Mensch, ohne jede Vison, wird verloren sein, während der Idealist festen Boden unter den Füßen haben muß. Luziferisches Streben muß in die arhrimanische Region einer technologischen Kultur durchsickern, aber mystisches Schauen muß auch in der irdischen Realität verankert bleiben.
Wahres Gleichgewicht wird durch die Gegenwart des göttlichen Impulses im Herzen erlangt. Der Mensch ist ein Wesen von Denken, Fühlen und Wollen. Wie überall im Leben wird die Einheit durch das ausgewogene Funktionieren der Dreiheit der Systeme erreicht. Aber bis der Menschen den spirituellen Impuls in seinem Herzen erweckt hat, ist er in Gefahr.
Die eine oder andere der beiden dämonischen Mächte wird ständig danach streben, seine Seele zu verstricken und sie in Verwirrung und Unausgeglichenheit zu stürzen.
In unserer Zeit des spirituellen Erwachens ist es besonders drängend, die Polarität der negativen Kräfte zu erkennen, die durch die positive Kraft des Lichts (des Christus) im Gleichgewicht gehalten werden.
Es ist offensichtlich, daß die Schleier zwischen den beiden Welten immer dünner werden, je mehr wir uns dem großen spirituellen Wendepunkt nähern, und daß geistigen Energien freigesetzt werden.
Obwohl in sich selbst neutral, können diese Energien gleichsam <geraubt< werden, in Gedanken und Willen von Luzifer oder Ahriman angeeignet. Wir widersetzen uns diesen Energien blindlings, bis wir ihre Realität anerkennen.
Steiner sagte voraus, daß Ahriman sich tatsächlich in einem physischen Körper inkarnieren würde, wie Christus es vor zweitausend Jahren getan hat.
Natürlich muß er sich nicht als politischer oder offen materialistischer Führer manifestieren. Im Gegenteil er könnte zum Beispiel als Okkultist erscheinen, als schöner junger Mann, der einige Generationen von Menschen in die Irre führen könnte. Mephistopheles Listen sind unzählig, verschlagen und von genial labyrinthischer Art.
Aber sie funktionieren weiterhin als dunkle und lebendige Kraft.
Selbstverständlich gilt das Gleiche für Luzifer. In solchen apokalyptischen Textstellen wie Matthäus 24 und Lukas 17 werden wir vor Betrügern gewarnt:
Wenn dann jemand zu euch sagt. “Sieh, hier ist Christus, oder dort, so glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, womöglich auch die Auserwählten irreführen.
Mir fallen da etliche Personen ein, vor allem in der Politik oder die ganzen „Heiler mit ihren Heilsversprechungen, Hexen, Magier usw. Denke die eigene Spiritualität ist nicht in Institutionen zu finden sondern nur in einem Selbst.
Ich selbst bin auf der spirituellen Suche und merke wie oft ich mit meinem kleinen Ego in die Falle tappe. Von selbstloser Liebe noch meilenweit entfernt, wenn auch manchmal sehr nahe dran.
Laura
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