Was wuerdet Ihr an meiner Stelle tun? Reue und Angst

Oh Mannomann!

Bin ueberwaeltigt und geruehrt, von Euren Doktorarbeiten, von Eurem Rat und all den vielen guten Hinweisen, von Euren eigenen Geschichten, von Euren Literaturhinweisen (denen ich nachgehen werde!) und all der Liebe, die hier ist.

In Gedanken sende ich ganz, ganz viel Liebe an Euch alle….und viele Umarmungen!
DANKE an jede/n von Euch… am liebsten wuerde ich auf jedes Posting und jede einzelne Geschichte antworten, nur das wuerde dann meine zweite Doktorarbeit werden. ;-)

Mit so vielen verschiedenen Postings mit sovielen unterschiedlichen Inhalten habe ich gar nicht gerechnet.
Ihr seid wundervoll!

I Love You All!


Zitat: “Meinst Du die 4 Monate eigentlich von jetzt ab?”

Ja… ist nun der Endspurt sozusagen. Danach gibt es noch die “thesis defence”, in Deutschland eher bekannt als Rigorosum. Muss dann meine Doktorarbeit vor einem Kommittee aus Professoren verteidigen (eine wahre Freude fuer ein schuechternes Mauerbluemchen!).

Werde ich meine Arbeit einreichen?
Ich weiss es noch nicht.

Aber seit Euren Postings ist mir eine sehr schwere Last von den Schultern gefallen. Ich fuehle mich so leicht und frei wie selten :) (oder wie noch nie?), weiss aber auch dass noch ein langer Weg vor mir liegen wird, denn Aengste sind hartnaeckige Begleiter.

Danke an Euch alle!

With Love!!!!

Wantingpeace

Hi Wantingpeace!

War nur ein simpler Gedanke, als ich das mit den 4 Monaten las... Aber wenn Dir das Thema "Betty" so schwer auf den Schultern liegt. Hast Du schon mal daran gedacht, das ganze Ding einfach umzuschreiben? Es wäre nur ein kleines psychologisches Mittel, aber einfach so, das Du Formulierungen austauschst und am Ende nichts mehr von ihr drin steht. Mir ist klar, dass das nicht gleichbedeutend damit wäre das Du alles selbst gemacht hättest... Ich persönlich würde das lassen :D ...aber vielleicht würde es Dir dann zumindest was das angeht besser gehen. Übrigens... was Statistiken angeht gibts einen Spruch den ich oft gehört habe: "Ich glaube keiner Statistik die ich nicht selbst gefälscht habe." ;)

(...) weiss aber auch dass noch ein langer Weg vor mir liegen wird, denn Aengste sind hartnaeckige Begleiter.
Ja und Nein... Es ist ein seltsamer Prozess der da abläuft. Du musst Dir Ängste als Schwächlinge in einer Gruppe vorstellen. Ängste haben nur deshalb Kraft, weil Du immer den Kontext siehst, nie den einen Gedanken der genau jetzt Angst in Dir auslöst. Es taucht ein Gedanke auf, und man springt sofort zum nächsten, der befürchteten Zukunft, der Vergangenheit als Begründung ("War ja immer so"). Wenn Du die Verbindungen kappen kannst, Angst-Gedanken isolieren... was nur zum Teil geht, weil Du bemerken wirst das wenn Du Dir einen Gedanken anschauen willst, in Deinem "Hinterkopf" (es fühlt sich wirklich wie ein "dahinter-denken" an) automatisch Begründungen und Befürchtungen entstehen. Aber wenn Du bei einem Gedanken bleibst und dann bemerkst was er auslöst, dann nimmst Du ihm die Basis... Dieses Gefühl der Wahrheit, so das er Macht hat, wird von anderen Gedanken erzeugt die man nur halb-bewusst mitbekommt. Und diese Gruppe aus Gedanken, die scheinbar alle auf einmal da sind, in Wirklichkeit aber nacheinander ablaufen, erzeugen den Kontext, der dem offensichtlichen Gedanken seine Macht gibt. Es ist wirklich vergleichbar mit "Schwächlingen" die in der Gruppe stark sind. Man kann es sogar noch anders interpretieren: Jeder Gedanke für sich genommen ist nicht mal negativ. Er ist lediglich ein gedanklicher Ausdruck einer Möglichkeit der Erfahrung. Das ist nichts Schlechtes. Die Verbindung der Gedanken, plus den Gedanken die ihn überhaupt erst in schlecht uminterpretieren... Gründe warum diese Möglichkeit schlecht wäre... und das sich-verlieren darin, ist das Problem.

Aber... einfach ist es nicht, das muss ich leider zugeben. Bin ja auch nicht von allem frei wovon ich es gerne wäre. Aber es sind alles Überzeugungen, selbst das "Es ist nicht einfach". ;)

VG,
C.
 
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Hallo Wantingpeace,

ich habe nicht alles bis ins Detail gelesen. 2 Dinge sind mir sofort in den Sinn gekommen: Mach eine Famililenaufstellung um zu sehen, warum du dich so fühlst. Ich glaube auch, dass das eine familiensystemische Sache ist.
Weiters empfehle ich dir einen Homöopathen.

Und: Viele helfen sich bei den diversen Arbeiten gegenseitig. Die einen mehr, die anderen weniger. Sobald ein Professor eine Arbeit kennt, dann hast du Pech gehabt, wenn es ein Einzelstück ist, ist die Gefahr sehr klein, dass es auffliegt.

Dabei will ich unter gar keinen Umstaenden in die trockene und emotionslose Welt der Wissenschaft.
Wandle in einem Unternehmen die Emotionslosigkeit in ein soziales Unternehmen! Ich werde mich bei dir bewerben!
 
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Hallo Wantingpeace,

hier mal meine ganz pragmatische Betrachtung Deiner Situation - und ich meine damit nur die Promotion: Wir leben in einer Zeit, in der Doktoren- und Professortentitel gekauft werden, in der viele Bücher von Promis das Werk ihrer Ghostwiriter sind, in der sowohl Politiker wie auch Konzernchefs sich ihre Reden schreiben lassen, in der schon Schüler ihre Hausarbeiten fertig aus dem Internet runterladen und in der Forschungslabore ihre Ergebnisse an den Interessen des Geldgebers ausrichten. All das ist nicht schön, nicht redlich und nicht spirituell, aber es ist normaler Teil unserer Gesellschaft. Wenn Du später in einem Unternehmen arbeitest, wirst Du weitaus Übleres erleben.

Meinst Du wirklich, dass Deine Selbstzerfleischung vor diesem Hintergrund passend ist?

Mein Tipp wäre: Lass Dich von Betty inhaltlich ins Boot holen, damit Du am Ende tatsächlich über das Wissen in Deiner Arbeit verfügst, bringe Dich in die Arbeit ein und gibt sie in vier Monaten ab. Im Anschluß daran wäre ein umfangreiches inneres Aufräumen mit professioneller Unterstützung eine sinnvolle Maßnahme.

Viel Erfolg und all the best
Klartext
 
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