Was wuerdet Ihr an meiner Stelle tun? Reue und Angst

Wantingpeace

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an der Ostkueste der USA
Hallo Ihr Lieben!

Erstmal vorweg: mein Computer blockiert, wenn ich versuche Smileys einzufuegen. Ich hoffe, mein laaaanges Posting, das nun folgt, wird trotzdem nicht zu langweilig.

Es geht um zwei Grundfragen:
Was wuerdet Ihr an meiner Stelle tun?
Ihr haettet acht Jahre lang bis heute vergeblich an einer Doktorarbeit geschrieben, aus Verzweiflung Statistiken gefaelscht, eine andere Studentin gegen Bezahlung fuer Euch an Eurer Promotion arbeiten lassen... und jetzt waere Eure Arbeit, trotz allem, fast fertig.

Und bin ich ein schlechter Mensch? (ich wuerde am liebsten ueber das, was ich gemacht habe, die ganze Zeit weinen)

Hier kommt nun meine Geschichte und wie alles anfing:

Mein Leben begann glanzvoll und privilegiert.
Als Nesthaeckchen von drei Schwestern wurde ich Anfang der 70er Jahre in eine sehr heile Welt geboren, zumindest dem Anschein nach: mein Vater erfolgreich und angehender Unternehmer, meine Mutter Hausfrau, die die Seitenspruenge meines Vaters tolerierte, weil sie nicht den Lebensstandard aufgeben wollte, der an meinen Vater gekoppelt war.
An uns Maedels hing mein Vater sehr, vor allem an mir.

Dennoch begleitet mich bis zum heutigen Tage ein Gefuehl der Minderwertigkeit.
Waehrend meine beiden Schwestern (Einser-Schuelerinnen) fuer ihre jeweiligen Traumberufe studierten, versperrte mir meine bescheidene Abiturnote (schlechter als eine 3) den Weg zu so ziemlich allem, was mit Universitaet zu tun hatte.
Meine durchschnittliche Note war nicht nur aber auch der Tatsache zuzuschreiben, dass ich sehr schuechtern war (und zum Teil noch bin) und mich nicht traute mich am Unterricht zu beteiligen.

So erhielt ich mein Abi mit zwei Jahren Verspaetung und da ich keinerlei Vertrauen in meine eigenen Faehigkeiten besass, folgte ich dem Rat einer Freundin, die eine Ausbildung zur Krankengymnastin begonnen hatte und meinte, dieser Beruf sei die Erfuellung schlechthin.
Da ich es nicht fuer moeglich hielt ueberhaupt irgendetwas zu koennen, folgte ich ihrem Rat, denn es war ja eh alles egal.
Ich wuerde schon bei Zeiten feststellen, dass ich sowohl physisch als auch verbal zu ungeschickt fuer diesen Beruf bin.
... Ich hatte Angst vor jeden Tag und ging jeden Tag weinend nach Hause. Ich hasste mich fuer meine Schuechternheit und es tat weh zu sehen, wie erfolgreich meine Schwestern in ihrem Studium waren.
“Mache eine Ausbildung im kaufmaennischen Bereich”, “fuer den Umgang mit Patienten bist Du viel zu schuechtern”, “studiere irgendetwas, aber halte Dich fern von Patienten”… diese und andere “guten” Ratschlaege von Ausbildern und Mitschuelern wollten nicht verstummen.

Doch ich biss mich durch, zwang mich dazu aufgeschlossener zu werden; und eines Tages bekam ich mein erstes Lob: “Sie sind nett, die Patienten moegen Sie, nur Sie geben einfach nicht genug auf sich”, sagte eine der Pflegerinnen der Reha-Klinik, in der ich derzeit arbeitete und lernte, zu mir.
Von da an ging es bergauf und ich glaubte zu wissen: meine Zukunft lag in der Krankengymnastik. Ich begann das, was ich tat, zu lieben.

Nachdem ich meine Ausbildung beendete, bekam ich sofort eine Stelle angeboten, aber ich schaffte es einfach nicht den Weg zu gehen, der mir wohl bestimmt war.
Stattdessen blickte ich innerlich staendig auf meine studierten Schwestern. War ich wirklich duemmer als sie?
Waren meine schlechten Noten in der Schule nicht ganz einfach nur die Folge von Schuechternheit und einer Entwicklungsverzoegerung? Ich wollte es wissen!
Wer weiss, vielleicht koennte ich eines Tages die Nachfolge meines Vaters in seinem Unternehmen antreten, wenn ich nur die notwendigen Fertigkeiten entwickeln wuerde. Meine Schwestern wollten diese Verantwortung nicht und waren andere Wege gegangen.

Mein BWL-Studium war mir eine Qual, genauso wie damals der Anfang meiner Ausbildung zur Krankengymnastin. Ich hatte mich daran gewoehnt mich zu quaelen und vieles war sogar leichter als in der Ausbildung.
Kein Dozent interessierte sich fuer mich, niemand schimpfte mich aus.
Ich war eine Immatrikulationsnummer, mehr nicht.
Teilweise schmerzte diese Tatsache, denn ich sehnte mich danach gebraucht zu werden und nach Anerkennung, die ich nun allerdings von ganz anderer Seite bekam: meine Familie war unglaublich stolz auf mich, vor allem als ich nach Beendigung meines Studiums in Deutschland in ein angesehenes MBA Programm an einer renommierten Uni in den USA aufgenommen wurde (noch nicht sehr bekannt: ein MBA ist ein zweijaehriger Magisterstudiengang in Business).
Ja… ich hatte tatsaechlich Faehigkeiten entwickelt, die ich mir in meinen kuehnsten Traumen nicht zuzusprechen getraut haette.
Zwar interessierte mich das Fach, das ich studierte, nicht, aber ich hielt mich an die Devise “durchhalten” und “mich nicht von Schwaechen unterkriegen lassen.”
Da ich mich minderwertig fuehlte, wollte ich es der Welt und mir selber beweisen.
Die Fallstudien im MBA Programm, in denen ich Projekte mit anderen Studenten in Teamarbeit loesen musste, waren mir ein Graus, denn letzten Endes war ich noch immer das stille, schuechterne Maedel, das zu nah am Wasser gebaut war.

Als ich mein MBA Zeugnis in der Hand hielt, sagte ich zu meinen Eltern: “ es tut mir sehr Leid, aber ich glaube, ich bin nicht dafuer gemacht ein Unternehmen zu fuehren.”
Bei dem Gedanken einen Posten in der Wirtschaft ausserhalb des Familienunternehmens zu uebernehmen, zog sich mein Magen zusammen.
Ich gehoerte in die Krankengymnastik, nicht in die Wirtschaft.
Das war mir mittlerweile klar, aber mir fehlte der Mut nach all dem Geld, das man in mich investiert hatte, zu sagen: “all das, was ich gemacht habe, war umsonst.”

Vor allem meiner Mutter haette es das Herz gebrochen, deshalb sagte ich: “mein Platz ist in der Wissenschaft. Ich moechte promovieren und dann, eines Tages, Professorin werden.” Damit waren meine Eltern zwar weniger gluecklich als haette ich gesagt “ich werde Papas Nachfolgerin”, doch sie waren zufrieden.

Meine Promotion in Wirtschaftswissenschaften fuehrte mich zurueck in die Vereinigten Staaten, wo ich auch jetzt lebe.
Die notwendigen Kurse absolvierte ich ohne Freude, aber mit Erfolg, doch der Beginn meiner eigentlichen Doktorarbeit sollte einen Lebensabschnitt einleiten, der durch Isolation, Panikattacken und Depression gekennzeichnet war und nicht nur das.
Auch koerperlich erkrankte ich schwer.

Als ich meiner Mutter nach vier Jahren Promotion (ohne ein Ende in Sicht) am Telefon beichtete, dass ich meine Doktorarbeit lieber beenden moechte, reagierte diese hysterisch und meinte, man muss das, was man begonnen hat, auch zuende bringen. Mein Vater stand mittlerweile unter der Kontrolle meiner Mutter und tutete in dasselbe Horn. Abgesehen von seinen Seitenspruengen hatte er das perfekte Leben gefuehrt, doch jetzt war er alt, schwach und verbittert.

Mein Hauptproblem war, dass meine wissenschaftlichen Faehigkeiten mit einer Promotion (in englischer Sprache) ueberfordert waren.
Dazu kam: man sollte niemals eine Entscheidung aus Minderwertigkeitsgefuehlen heraus faellen und den Mut haben, bei Zeiten eine Kurskorrektur einzuleiten, wenn einem der Bauch sagt: "hierhin gehoerst Du nicht."
Einmal hatte ich den Mut zu einer Kurskorrektur und bewarb mich heimlich um Jobs als Krankengymnastin, - ohne Erfolg.
Wer will schon eine Moechtegern-Doktorin einstellen, von der man glaubt, sie wuerde im Grunde viel lieber in Harvard unterrichten als eine “normale” Taetigkeit auszufuehren?
Dabei will ich unter gar keinen Umstaenden in die trockene und emotionslose Welt der Wissenschaft.
Auch muss ich zugeben: nach all den Jahren an der Uni haette ich meine Bewerbungen engagierter angehen muessen, denn vielleicht scheiterten sie letzten Endes daran, dass ich zu lange aus der Krankengymnastik raus war.

... so nahm das Drama seinen Lauf.

Depressiv, koerperlich krank und komplett ueberfordert mit meiner Situation fing ich an eine andere Doktorandin fuer mich arbeiten zu lassen, die ich jetzt einfach mal Betty nenne.
Die mutige Betty war ueberaus begabt, aber eines Tages sagte sie, dass sie endlich leben wolle; und so schmiss sie ihre Promotion vorzeitig hin und nahm einen Job in einer Organisation an, die sich fuer Menschenrechte einsetzt. Da sie erst einmal ganz unten anfangen musste und NGOs in den USA (so wie anderswo) meist nicht soviel Geld haben wie Firmen, musste Betty sich mit Nebenjobs ihre Miete und ihre warmen Mahlzeiten erarbeiten.

Sie war keine Freundin von mir, aber eine gute Bekannte und ich bot ihr –zuerst nur aus Spass- einen verhaengnisvollen Deal an: “Du schreibst meine Doktorarbeit fuer mich; dann hast Du nur noch einen Nebenjob.”
Zu meiner Ueberraschung ging Betty auf das, was eigentlich als Scherz gemeint war, ein. Sie wusste, dass ich aus einer wohlhabenden Familie in Deutschland kam.
Betty wurde sozusagen meine ganz persoenliche akademische Ghostwriterin, die mir etwa die Haelfte meiner Arbeit abnahm.
Und alles, was von Betty kam, war besser als meine eigenen Schoepfungen.

Ich hatte schreckliche Gewissensbisse, aber gleichzeitig Angst davor nach Deutschland zurueckzukehren und als Versagerin darzustehen. Diese Angst begleitete mich Tag fuer Tag, Jahr fuer Jahr.
Sie verleitete mich dazu Dinge zu tun, die ich mir selber niemals zugetraut haette.

Da meine Forschungen fuer meine Promotion keine Ergebnisse ans Licht brachten, faelschte ich diese.
Aber wann immer ich auf meine gefaelschten Statistiken blickte, wurde mir schlecht.
Also musste wieder meine Ghostwriterin ran; und als Folge davon, ging es mir noch viel schlechter. Ein Teufelskreis, der kein Ende nahm.

Meine Promotion begann vor acht Jahren, in denen nicht nur die Haeufigkeit meiner Panikattacken, sondern auch mein schlechtes Gewissen stetig zunahm.
Die andere Seite in mir sagte mir jedoch wieder und wieder: “mach Dir nicht soviel daraus. Eine Doktorarbeit liest sowieso niemand, und kein Mensch kommt durch Dein Schummeln zu Schaden…und sollen all die (acht) Jahre umsonst gewesen sein?”
Ich weiss, dass ich viel, viel eher haette aufhoeren sollen, aber ich war wie gelaehmt. Nach meinem vergeblichen Versuch wieder den Einstieg in die Krankengymnastik zu schaffen, hatte ich resigniert.

Meine Schummelei (gepaart mit viel tatsaechlicher und eigener Arbeit) hat mich nun soweit gebracht, dass sie nun fast fertig ist.
Lediglich Kleinigkeiten muss ich noch veraendern.
In vier Monaten waere es also soweit und ich wuerde meine Arbeit einreichen.

Ich spiele mit dem Gedanken, mich einige Jahre danach selbstaendig zu machen (in der Krankengymnastik oder als Heilpraktikerin), und da waere ein Doktortitel vielleicht nicht schlecht. Das sagt mir die Vernunft (oder die Eitelkeit?).
Meine Angst sagt mir “reiche die Arbeit auf jeden Fall ein, denn sonst stehst Du da und hast nichts.”

Meine Eltern wuerden mich unterstuetzen, wenn ich eine Praxis eroeffnen und/oder eine Ausbildung zur Heilpraktikerin beginnen wuerde, aber sie drohten mir, mich zu enterben, wenn ich meine Promotion hinschmeisse, und sie meinen das ernst.
Auch auf deren sonstige finanzielle Unterstuetzung kann ich nicht mehr bauen, wenn ich meinen Doktor vorschnell beende (auch wenn man acht Jahre wohl kaum als schnell bezeichnen kann). Alle Versuche mit meinen Eltern zu reden (oder ihnen meine Situation in einem Brief zu verdeutlichen) waren nutzlos.

Ich habe Angst in Hartz IV abzurutschen. Ich habe Angst vor den Sticheleien meiner Verwandten und dem Urteil meiner Freunde und Schwestern, die ein erfolgreiches Leben fuehren, mit Liebe, Karriere und Spass. Mich hat bisher noch kein Mann richtig geliebt. Auf meinem bisherigen Lebensweg liegt nur eine einzige, triste Beziehung.

Der Titel ist jetzt (endlich) nicht mehr fern.
Doch was passiert, wenn ich meine Arbeit einreiche?

Wird dann nicht die eine Angst durch eine andere ersetzt, naemlich die, dass es irgendwann auffliegen koennte, dass mein Doktortitel zum Teil ein Resultat aus Faelschungen (von Statistiken) und einer Hilfe ist, die ich nicht in Anspruch haette nehmen duerfen (der von Betty)?

Werde ich mich fuer immer so fuehlen als haette ich eine Leiche im Keller, die irgendwann erwacht, mich bloss stellt und mir meinen Titel wieder nimmt?
Ich kenne Betty nicht gut genug um zu sagen, wie schweigsam sie auf Dauer wirklich sein wird.

Werde ich mit meinem schlechten Gewissen leben koennen?

Oder wird irgendwann diese eine meiner inneren Stimmen siegen, die mir sagt: “das, was Du getan hast, war falsch. Aber Du hast dadurch keinem Menschen Leid zugefuegt und die Dinge, die Betty ihrem Freund und ihrer Familie erzaehlen mag, werden nicht so schnell den Weg nach Deutschland finden.”

Dennoch habe ich das Gefuehl, dass ich ein ganz schlechter Mensch bin.

Auch habe ich Angst davor, mein Karma zu verschlechtern (ich glaube an Reinkarnation) und dass ich das, was ich in diesem Leben verbockt habe, in meinem naechsten Leben wieder gut machen muss.
Gleichzeitig habe ich Angst vor dem mir bevorstehenden Absturz, wenn ich meinen Doktor nicht beende.
Angst vor der Reaktion meiner Familie, Angst vor der Enterbung, Angst vor der Zukunft ohne mir ein Fundament dafuer erarbeitet zu haben… Angst vor dem Nichts.

Was wuerdet Ihr an meiner Stelle machen?

Ich muss zugeben, dass ich mich davor fuerchte, in diesem Forum verurteilt zu werden, aber das waere mir lieber als gar kein Feedback.
Wenn sich die/der eine oder andere zu Wort melden wuerde, waere ich auf jeden Fall sehr dankbar.

Liebe Gruesse an Euch alle!
 
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Hallo, Wantingpeace!

Mal gleich vorab, ich finde es sehr mutig von dir, diese deine Geschichte hier zu erzählen.
Schade, dass du dich für einen schlechten Mensch hältst. Denn es ist doch absolut menschlich, dass man Fehler macht, dass man auch mal Irrwege geht!
Und schade, dass deine Eltern das nicht wissen und dir auch nicht vermitteln konnten. Es ist sehr schmerzhaft, wenn man nur geliebt wird, wenn man Bedingungen erfüllt!
Die Arbeit hast du aus Angst gefälscht und weil du es deinen Eltern recht machen wolltest! Das ist keine BÖSE Motivation!
Vielleicht suchst du dir mal eine Therapeutin deines Vertrauens, mit der du deine Geschichte aufarbeiten kannst. Auch eine (oder mehrere Familienaufstellungen) könnte dir helfen, deine Last zu erleichtern!
Wir haben alle in uns eine Instanz, die uns hilft, wenn wir sie darum bitten. Die versteht auch, dass uns das Leben und die Umstände schreckliche Angst machen können. Es hilft, innerlich mit ihr zu reden. Falls du es noch nicht tust, probiere es doch mal aus!


Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe, ganz viel Kraft und dass sich bald alles löst!


believe :liebe1:
 
Eine tolle Geschichte meine liebe!!
Du erinnerst mich an mein Leben.
Schüchtern,angst vor Menschen und unbewusst,den Eltern alles recht machen wollen!!
Ich hasse mich dafür,es verfolgt mich immer und immer wieder!!!:nono:

Immer wieder der weifel an mich selbst,so das ich nicht einmal den Führeschein gemacht habe,vor lauter Angst,zu versagen!!!!:stickout2
Mitlerweile habe ich gelernt mich langsam aber sicher durchsetzen zu können.Denn ich weiß und verstehe,wo der fehler sitzt!!
Zb. biete ich langsam meinen Eltern kontra(denn ich bin ja so eine schlechte Tochter,alle anderen sind doch besser als ich!)

Ich werde jetzt auch den Führeschein machen!(Die grösste herausforderung bis jetzt für mich!(Habe doch Angst zu versagen)

Ich werde mich jetzt meiner grössten Angst stellen!!
Und die ist: VERSAGEN!!
Dann wäre ich ja wieder die schlechte Tochter!!!!
Ich werde mich jetzt meinen Ängsteb stellen,denen ins Gesicht schauen und sagen:Ich schaffe es!!!!!

Ich hatte auch und habe immer noch ein wenig, angst vor den Menschen;
bin wirklich sehr schüchtern.
Doch ich habe gelernt freiwillig auf sie zuzugehen,diese Aufgabe stelle ich mir jeden Tag.
Ich arbeite jeden Tag an meinem Selbstbewustsein.
Keiner hat gesagt das es leicht wird,es gibt immer wieder einen schritt
nach vorn und dann vielleicht ein,oder zwei nach hinten!
Da muss ich und will ich durch!!!!

Und das alles nur, weil meine Mutter immer wollte das ich die beste der besten bin!
Sie hat mich darauf getrimmt,du musst in allen bereichen des Lebens die beste sein!
Und wehe nicht,dann gibt es prügel!
Ich hatte eine tolle Kindheit.....
:nono:


Und jetzt muss ich da durch!!!!!


Ich drücke dich gaaanz lieb,
Magdalena

PS: Du bist ein wunderbarer Mensch!:)
 
Hi, ihrs!

Ich bin ja auch so eine schlechte Tochter. Habe 2 Studiengänge geschmissen, lange schwere Depressionen gehabt, meine Eltern zur Verzweiflung getrieben.
Heute weiß ich, dass das alles einen Sinn hatte.
Manche Kinder übernehmen einen großen Teil des Familienschattens und helfen damit auch den anderen Familienmitgliedern sich zu entwickeln.
Mir hat die Lektüre von Alice Millers Büchern sehr geholfen, meine Geschichte zu bewältigen.
Hier mal der Link von iher Website, falls es euch interessiert!
http://www.alice-miller.com/bucher_de.php



Liebe Grüße und auch dir, Herscherin, alles Liebe und viel Kraft!

believe :liebe1:
 
Hi, ihrs!

Ich bin ja auch so eine schlechte Tochter. Habe 2 Studiengänge geschmissen, lange schwere Depressionen gehabt, meine Eltern zur Verzweiflung getrieben.
Heute weiß ich, dass das alles einen Sinn hatte.
Manche Kinder übernehmen einen großen Teil des Familienschattens und helfen damit auch den anderen Familienmitgliedern sich zu entwickeln.
Mir hat die Lektüre von Alice Millers Büchern sehr geholfen, meine Geschichte zu bewältigen.
Hier mal der Link von iher Website, falls es euch interessiert!
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Liebe Grüße und auch dir, Herscherin, alles Liebe und viel Kraft!

believe :liebe1:

Du meine liebe ich danke dir vom Herzen!:liebe1::liebe1:

Das Leben ist ein ewiges Lernen.

Das Buch schaue ich mir auf jeden fall an!!

Bei meiner süssen Maus werde ich alles besser machen!
Sie wird eine starke Frau werden!!!!!


Dir,wünsche ich ebenso sehr viel Kraft und viel positive Energie schicke ich dir!!:):):):):liebe1:


Drücke dich gaaanz lieb,
Magdalena
 
Du meine liebe ich danke dir vom Herzen!:liebe1::liebe1:

Das Leben ist ein ewiges Lernen.

Das Buch schaue ich mir auf jeden fall an!!

Bei meiner süssen Maus werde ich alles besser machen!
Sie wird eine starke Frau werden!!!!!


Dir,wünsche ich ebenso sehr viel Kraft und viel positive Energie schicke ich dir!!:):):):):liebe1:


Drücke dich gaaanz lieb,
Magdalena



Liebe Magdalena!

Vielen Dank, ich kann es auch brauchen, weil mir mal wieder ein Umbruch ins Haus steht. Mein Mann und ich werden uns demnächst trennen.


Zurückumarmundliebdrück!

believe :liebe1::liebe1::liebe1:
 
Hi WantingPeace!

Name passt zur Geschichte... ;)

Deine Frage, was man selbst in Deiner Situation tun würde... Ich weiß nicht, ob Dir eine Antwort darauf wirklich etwas bringt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und geht mit ein und derselben Handlung (sagen wir mal "Dr.Arbeit einreichen") unterschiedlich um... psychisch. Meine Denke dabei wäre rein zweckmäßig, ein bisschen wie Du es unten formulierst. Darin, eine Ghostwriterin für sich arbeiten zu lassen, sehe ich persönlich kein Problem. Ich habe selbst schon mal für jemanden sehr viel an einer Arbeit (nicht Doktor)mitgeschrieben, auch am Konzept mitgestrickt, weil die Zeit knapp wurde. Das wussten viele und es war für niemanden ein Problem. Ich würde da auf keinen Fall Moral in den Vordergrund stellen....wo sollte sie sein? ...sondern Zweckmäßigkeit. Die gefälschten Statistiken sehe ich dann als ein Problem, wenn das auffliegen würde und die Arbeit abgelehnt wird. "Betty" ist dann ein Problem, wenn Du damit rechnen müsstest das sie Dir irgendwann Druck machen sollte.... Richtung "erpressen" oder ähnlich. Andererseits... selbst wenn sie es jemandem erzählt. Sie hat Dir geholfen. Das ist legitim. Es ist ja nicht so, das Du die Arbeit das erste mal liest nachdem sie fertig ist. Steckt ja auch sehr viel von Dir mit drin. Ich glaube, das "Ghostwriter-Ding" solltest Du abhaken. Da gibt es ganz andere... Man kann sich im Internet Doktorarbeiten kaufen. Das machen auch Ärzte, das hat sehr wahrscheinlich der russische Präsident gemacht usw.usf.

Nur... Du sprichst es unten an:

Wird dann nicht die eine Angst durch eine andere ersetzt, naemlich die, dass es irgendwann auffliegen koennte, dass mein Doktortitel zum Teil ein Resultat aus Faelschungen (von Statistiken) und einer Hilfe ist, die ich nicht in Anspruch haette nehmen duerfen (der von Betty)?

Betrachte dieses Problem mal nicht als "faktisch", sondern eher als psychologisches Problem. Du hast ja auch dann Angst/Druck, wenn gar nichts Befürchtetes geschieht. Ob Du die Arbeit einreichst oder nicht, so wie Du momentan "gebaut bist", bleibt der Druck und die Angst bestehen. Beides hat psychologisch gesehen Konsequenzen die es Dir nicht leicht machen. Der Punkt wo Du ansetzen musst, wirklich musst... es geschieht sowieso, weil das Leben genau diesen Zweck erfüllen wird, ist Deine Psyche. Deine Wahl besteht aus äußeren Handlungen, die in jedem Fall dazu führen werden, dass das Leben Dich mit Situationen und Ängsten und Druck konfrontieren wird, so dass Du damit umgehen lernst. Aber das ist eine wirklich harte Schule. Und... in Wirklichkeit hast Du noch eine ganz andere Wahl, auf die Du vielleicht noch nicht gekommen bist und meiner Ansicht nach die Beste ist: An Deiner Psyche arbeiten. Könntest Du von jetzt auf gleich, mit dem Finger schnippen, und der Druck wäre weg, die Angst vor jedem der zwei Wege (wenn man als Beispiel nur mal Deine Dr.-Arbeit nimmt), dann könntest Du beide einschlagen und keiner davon wäre ein Problem. Dein Verstand wird jetzt wiedersprechen, weil Du gewisse Dinge... Konsequenzen... als Fakten siehst, und Deine derzeitige Reaktion darauf Angst ist, und Du diese Angst als ebensolchen Fakt und angemessen ansiehst. Du kannst die Situation aber so gar nicht beurteilen, weil Du Dich momentan wahrscheinlich nicht in den Zustand hineindenken kannst, Dir der Abstand dazu fehlt, wie es wäre wenn Du psychisch-emotional unabhängig wärst. Und es wäre wirklich anders. Sogar was die Konsequenzen angeht, was wichtig ist. Das würde jetzt hier wirklich zu weit führen das zu erklären, aber versuch mal für einen Moment anzunehmen, das die Lösung Deiner Probleme nicht zwingend in der richtigen Wahl bestimmter äußerer Handlungen besteht. Du siehst ja selbst, dass Du da vor 2 Wänden stehst. Aber das die Lösung in Dir zu einer Lösung im Außen führen würde und zwar sehr konkret.

Ich glaube, Du solltest an einem Punkt ansetzen. Versuch Dir mal Dein Leben anzuschauen und im Gefühl einen roten Faden zu finden. Mit Gefühl meine ich, das Du auf die Situationen schaust, die für Dich prägend waren und sind. Dazu musst Du nicht nachdenken, die werden von selbst nach oben gespült und identifizier das Gefühl dazu. Das ist als Überbegriff Angst oder Druck. Aber da sind viele Gefühle, weil Du diese Angst und den Druck zerlegst, interpretierst. Du hast Überzeugungen die alles in richtig und falsch einteilen und dann sind da Schuldgefühle, Minderwertigkeitsgefühle, Angst vor materiellem Mangel, Angst vor der Familie und vieles andere. Dein Denken folgt einem klaren Prinzip, und Dein Leben ebenfalls. Emotional bzw. psychisch ist das Resultat das auch da ein deutlicher roter Faden existiert, den ich jetzt einfach mal Druck nenne, wo es aber wichtig wäre die Ursachen herauszufinden. Weil jede Situation ein und demselben roten Faden folgt, musst Du nicht jede Situation untersuchen, was aber erst mal oberflächlich Dir selbst deutlich zeigen würde, wie der rote Faden überhaupt aussieht. Ich würde momentan darauf tippen, das Deine Familie eine riesen große Rolle spielt. Aber: Ob es die Familie ist, oder andere Menschen... Damit bist Du nicht alleine, das geht fast allen so. Es geht fast immer darum: Wie muss ich sein, damit ich nicht Ablehnung erfahre? Wenn Du Dir mal andere Menschen anschaust, mit der Distanz die Du zu Dir selbst nicht haben kannst, und Dich fragst, warum sie tun was sie tun, warum sie lassen was sie lassen... Das alles ist von dem Wunsch motiviert Liebe zu erfahren und Ablehnung/Isolation zu vermeiden. Die individuellen Prägungen die Überzeugungen geschaffen haben, wie "Ich muss gut aussehen.", "Ich muss dieses und jenes leisten" sind im Konkreten verschieden, aber nicht was das angeht, was darunter liegt. Das Prinzip ist gleich. Du kannst jede profanste Handlung darauf hinterfragen, was sie motiviert. Warum will man zumindest nicht vollkommen fertig aussehen, selbst wenn man nur einkaufen geht? Es gibt tausend kleiner Handlungen, jeden Tag, viele "Ich sollte nicht" oder "Ich muss", einfach weil man die Blicke der anderer nicht als ablehnend erfahren will. Was bestimmt das? Es sind die eigenen Überzeugungen von richtig und falsch, von "Ich muss, weil..." und "Ich darf nicht, weil..." Hinter dem "Weil" kommen Deine persönlichen Überzeugungen, die Du als absolut wahr ansiehst und hinterfragen kannst und solltest. By the way... Es gibt eine Art Methode, die ich schon mal jemandem empfohlen habe. Sie heißt "The Work" von Byron Katie. Sie ist wirklich simpel, aber wirksam wenn man sie macht. Dazu muss natürlich eine gewisse Zuversicht da sein. Gib das vielleicht einfach mal in Google ein und lies ein bisschen darüber.

Auf jeden Fall denke ich, das Du versuchen solltest Deine Ängste in den Griff zu bekommen und emotional eine gewisse Unabhängigkeit zu erreichen. Nichts, auch nicht die äußeren Umstände, müssen so sein wie Du sie befürchtest. Deine Ängste lösen sich, wenn Du verstehst worauf sie basieren und sie basieren auf Glauben/Überzeugungen. Diese Überzeugungen steuerst Du nicht. Das sind reaktive Muster aus der Vergangenheit. Strategien der Problemlösung, die Du schon ewig anwendest.

Mach vielleicht mal einen kleinen Selbstversuch...
Denk mal Extreme durch.
Beispiel vielleicht Deine Arbeit.
Denk mal den Gedanken:
"Ich gebe sie nicht ab."
Denk dabei kein "Weil" oder was auch immer. Fass nur, als Gedankenspiel, den Vorsatz sie nicht abzugeben, ohne das jetzt zu begründen.
Dann denk das Umgekehrte.... "Ich gebe sie ab."
Dann vielleicht: "Früher oder später wird es auffliegen."
"Betty wird reden, bald wissen es alle."

usw.

Der Sinn liegt darin: Erstens mal, fällt es Dir schwer das überhaupt zu denken. Nicht weil Du nicht kannst, sondern weil Du den Schmerz fürchtest der damit einhergeht. Woraus besteht er aber? Was geschieht in Deinem Bewusstsein? Du kratzt an einer Stelle, wo Du emotional sozusagen verwundet bist, und diese Stelle antwortet sofort mit Überzeugungen die Angst auslösen. Du denkst "Ich gebe sie nicht ab." und diesen einen Gedanken kontrollierst Du, er folgt Deiner Absicht. Aber was dann kommt, das kontrollierst Du nicht mehr. Da kommen dann die ganzen Gedanken an die Konsequenzen... Etwa Deine Familie... Du verlierst Dich in negativen Konsequenzen und Ängsten und glaubst Du denkst das alles selbst, während Du in Wirklichkeit von Mustern "manipuliert" wirst, die auch früher schon nicht funktionierten. Du wirst damit in eine Ecke gedrängt und Du läßt Dir keine Wahl mehr auf Reaktion die Deinem wirklichen Willen entspricht. Denn was Du Dich auch fragen kannst: Wie sähe etwa Dein Weg aus, wenn Deine Familie gar nicht existieren würde? Sicher wäre es einerseits hart ganz alleine zu stehen, aber wäre es nicht vielleicht auch befreiend? Musst Du nicht beantworten, es geht nur darum, das Du verstehst das es wichtig sein kann, sich kennenzulernen und den reaktiven Teil Deines Verstandes, der aus Verletztheit und Angst, Dich tatsächlich manipuliert. Du kannst nämlich gar nicht kühl über etwas nachdenken, wenn Du eine "verwundete Stelle" berührst die Dir dann Überzeugungen um die Ohren haut, so das Du innerhalb kürzester Zeit auch überzeugt bist das es nur Wände um Dich herum gibt. Schau Dir mal mit Distanz an, was da alles hochkommt und versuch dem mal zu wiederstehen, ein bisschen als ob Du ein inneres lächeln bewahren willst, obwohl jemand auf Dich einredet um Dir Angst zu machen. Das schaffst Du nicht lange... was übrigens bei bestimmten Punkten so gut wie allen so geht. Der Trick ist psychologische Sanftheit sozusagen. Es gibt keinen anderen Weg, als Dich kennen zu lernen, bzw. diese Muster die wie Programme reagieren, basierend auf Überzeugungen von "Wann bin ich wertvoll und liebenswert und wann bin ich es nicht?"




Und bin ich ein schlechter Mensch? (ich wuerde am liebsten ueber das, was ich gemacht habe, die ganze Zeit weinen)
Das ist auch so ein Thema... Beispiel: Ich habe meine eigene Meinung dazu, könnte Dir aber das Gegenteil argumentativ begründen, Dir hier eine Abhandlung darüber schreiben, warum Du in einer Liga mit Drogendealern bist, die ihren Stoff verschneiden, damit aus weniger mehr wird, was deren Version von "Statistik fälschen" wäre :D Ich könnte das aber wirklich ernsthaft machen, Dir einzureden versuchen, warum Du vollkommen auf dem falschen Weg bist, und wenn der Text dann mehr oder weniger aus Zufall das berührt was Du sowieso schon "denkst" (was in Dir dann reagieren wird), dann wird genau das gestärkt. Deine reaktiven Muster... und vielleicht bekommst Du sogar noch ein paar Überzeugungen dazu, mit denen Du Dich dann in den nächsten Jahren auch noch herumschlagen kannst. Was wäre aber, wenn Du nicht auf solche Meinungen von Moral und richtig und falsch mit einem Schulterzucken reagierst? Du hast doch sowieso schon jede Menge Überzeugungen die auch nicht Deine sind. Du hast mit Sicherheit seeeehr viele Werte die aus Deiner Familie stammen, aus Deiner Kultur, aus Büchern, Filmen, Freunden.... fast alle haben eine ganze Sammlung mit Begründungen ab wann sie ein schlechter Mensch sind. Frag Dich mal was Du selbst denkst, weil Du kühl zu einem Schluß kommst, und was Dir Dein Verstand so alles vorzaubert, was eigentlich Meinungen Deiner Eltern z.B. sind. Und dann frag Dich mal, wo da Objektivität zu finden sein soll. Du kannst Dich zu allem machen (lassen). Guter Mensch, schlechter Mensch... Wer entscheidet das?





So erhielt ich mein Abi mit zwei Jahren Verspaetung
Willkommen im Club :D


Von da an ging es bergauf und ich glaubte zu wissen: meine Zukunft lag in der Krankengymnastik. Ich begann das, was ich tat, zu lieben.
Das hat mir mein Onkel immer gesagt... Das man alles gerne machen kann, wenn man sich die Zeit gibt. Und weißt Du was da passiert? Das ist das was ich oben mit "harter Schule" meinte. Deine Erfahrungen haben Dich geschliffen, Ängste weggeschliffen. Der Weg ist hart, aber funktioniert. Das wird auch weiterhin geschehen, aber Du kannst sie vorher selbst abschleifen...

Nachdem ich meine Ausbildung beendete, bekam ich sofort eine Stelle angeboten, aber ich schaffte es einfach nicht den Weg zu gehen, der mir wohl bestimmt war.
Warum sollte das so sein? Warum sollte nicht das Deine Bestimmung sein was ist, bzw. dazu führen?


Stattdessen blickte ich innerlich staendig auf meine studierten Schwestern. War ich wirklich duemmer als sie?
Den Gedankengang kenne ich... Aber momentan bin ich auf dem Standpunkt: Ich bin klüger als mein Bruder, aber er ist netter. Also bin ich cooler, also besser... :D Man muss nur richtig bewerten. ;)


....

Da ich mich minderwertig fuehlte, wollte ich es der Welt und mir selber beweisen.
Das hängt doch auch fast in jedem... Also das beweisen wollen. Da wären wir auch wieder bei Gemeinsamkeiten mit Ghetto-Kindern die in Armut aufwachsen und dann mit verschnittenen Drogen reich werden... ;)


......

Damit waren meine Eltern zwar weniger gluecklich als haette ich gesagt “ich werde Papas Nachfolgerin”, doch sie waren zufrieden.
Zwei Dinge: Erstens ist hier doch offensichtlich, das Du nicht frei entschieden hast, sondern auf der Basis von Wertvorstellungen Deiner Familie. Das könntest Du leicht als Fehler bewerten oder auch als richtig. Aber versuch es doch mal so zu sehen, das es erstens kein Fehler war, aber es trotzdem richtig sein kann, Dich mehr zu befreien. Rein vom Denken her. Deine Eltern kommen schon damit klar. Das ist deren Part...
 
Mein Hauptproblem war, dass meine wissenschaftlichen Faehigkeiten mit einer Promotion (in englischer Sprache) ueberfordert waren.
Dazu kam: man sollte niemals eine Entscheidung aus Minderwertigkeitsgefuehlen heraus faellen und den Mut haben, bei Zeiten eine Kurskorrektur einzuleiten, wenn einem der Bauch sagt: "hierhin gehoerst Du nicht."
Wie soll man eine Entscheidung aber anders treffen, wenn diese Gefühle und Ängste nun mal da sind? Ich meine, wieso sich dafür verurteilen wie man war? Wann glaubst Du hast Du den Fehler gemacht das Du geworden bist wie Du warst, wann hast Du Dich bewusst für Minderwertigkeitsgefühle entschieden? Sich dagegen zu entscheiden, etwas dagegen tun zu wollen, ist doch lediglich ein Umgang mit dem was ist und richtig. Aber das macht doch nicht falsch was man war oder noch ist. Wenn Du wirklich tief denkst, wirklich hinterfragst, wirst Du an gar keiner Stelle Schuld finden. Weder bei Dir noch bei anderen. Aber der eigene Part ist Verantwortung. Und auch die Verantwortung die andere haben auch bei denen zu belassen. Damit meine ich etwa Deine Eltern, deren Part es ist damit klar zu kommen, wenn bei Dir nicht alles läuft wie sie sich wünschen. Abgesehen davon... Hättest Du keine Schuldgefühle und diese Ängste, hättest Du Selbstbewusstsein.. Deine Sicherheit im Auftreten würde Deinen Eltern die Ängste ebenfalls nehmen.


Dabei will ich unter gar keinen Umstaenden in die trockene und emotionslose Welt der Wissenschaft.
Auch muss ich zugeben: nach all den Jahren an der Uni haette ich meine Bewerbungen engagierter angehen muessen, denn vielleicht scheiterten sie letzten Endes daran, dass ich zu lange aus der Krankengymnastik raus war.

... so nahm das Drama seinen Lauf.
Dir ist eines nicht klar... Welche Macht Du alleine durch Deine (zumindest theoretisch) freie Wahl der Bewertung hast. Du interpretierst das als Drama und hast Gründe dafür. Du kannst es auch als "harte Schule" interpretieren und das Du trotz allem ja auch viel gelernt hast. Sicher würdest Du nicht sagen, das Du Dich in dem wie Du bist wirklich verschlechtert, Rückschritte gemacht hast. Und wenn Du wirklich hinterfragst, kannst Du sogar Sinn erkennen. Du kannst auch keinen erkennen... Du hast da ganz simpel die Wahl, weil Du an keiner Stelle Objektivität in der Bewertung finden kannst. Das funktioniert nicht und ist eine gute Nachricht. ;)


Ich weiss, dass ich viel, viel eher haette aufhoeren sollen, aber ich war wie gelaehmt. Nach meinem vergeblichen Versuch wieder den Einstieg in die Krankengymnastik zu schaffen, hatte ich resigniert.
Versuch auch hier mal es anders zu sehen. Nicht weil es richtiger wäre, aber das muss Deine Version auch nicht sein... Warum hätte es richtiger sein sollen aufzuhören? Warum war es, wenn Du alles einbeziehst (v.a. Dich), nicht richtig... ? Frag es Dich nur mal selbst...

In vier Monaten waere es also soweit und ich wuerde meine Arbeit einreichen.
Meinst Du die 4 Monate eigentlich von jetzt ab?



Meine Angst sagt mir “reiche die Arbeit auf jeden Fall ein, denn sonst stehst Du da und hast nichts.”
Wärest Du ohne Angst, könntest Du beides tun und beides würde funktionieren. Übrigens sind moralische Gedanken auch eine Form von Angst. Das Paradox ist: Ohne Gedanken der Moral ist man "moralischer" weil frei, was bedeutet das man das was als unmoralisch gilt auch nicht mehr als nötig empfindet.

Meine Eltern wuerden mich unterstuetzen, wenn ich eine Praxis eroeffnen und/oder eine Ausbildung zur Heilpraktikerin beginnen wuerde, aber sie drohten mir, mich zu enterben, wenn ich meine Promotion hinschmeisse, und sie meinen das ernst.
Abgesehen davon, dass sie das nicht so leicht können, zumindest nicht vollkommen, geht es Dir doch wahrscheinlich gar nicht so sehr um die Kohle. Das Problem wäre sicher nicht so viel kleiner, wenn gar nichts zum Unterstützen oder (ent-) erben da wäre. Ich denke, Du hast deutlich mehr Angst davor was sie denken...

Auch auf deren sonstige finanzielle Unterstuetzung kann ich nicht mehr bauen, wenn ich meinen Doktor vorschnell beende (auch wenn man acht Jahre wohl kaum als schnell bezeichnen kann). Alle Versuche mit meinen Eltern zu reden (oder ihnen meine Situation in einem Brief zu verdeutlichen) waren nutzlos.
Frag Dich mal warum... Ohne das zu bewerten. Aber in Deinen Eltern spuken ja auch jede Menge Vorstellungen von richtig und falsch herum.

Werde ich mit meinem schlechten Gewissen leben koennen?
Wenn Du eines hast und weiter haben wirst... dann wirds hart. Genau wie mit diesen Ängsten. Sie lösen sich wirklich, wenn Du sie mal ohne Bewertung anschaust und hinterfragst. Und das schlechte Gewissen... Das ist auch Angst. Da gibts keine Moral zu finden, die nicht wieder auf Überzeugungen basieren die Angst machen.

Oder wird irgendwann diese eine meiner inneren Stimmen siegen, die mir sagt: “das, was Du getan hast, war falsch. Aber Du hast dadurch keinem Menschen Leid zugefuegt und die Dinge, die Betty ihrem Freund und ihrer Familie erzaehlen mag, werden nicht so schnell den Weg nach Deutschland finden.”
Diese Stimme ist m.A.n. gar nicht so relevant. Das ist nur eine Art Gegenwehr gegen Deine Ängste, ein "dagegenhalten" und sie ist ebenfalls durch Angst motiviert. Das was Du willst und wie Du sein willst, tritt dann zu Tage, wenn Du Distanz zu diesen Stimmen entwickelst und sie Dir mal genau anschaust ohne Dich davon beeindrucken zu lassen. Das bedeutet, Dir zuzuhören, den reaktiven Teil Deines Verstandes reden zu lassen ohne das zu beurteilen. Du bekommst da Ängste präsentiert wie auch Problemlösungs-Strategien die wieder auf Ängsten basieren. Das ist alles nicht das Optimum. Es gibt Wege die Du gar nicht kennen kannst, weil Dir die Sicht versperrt ist.

Dennoch habe ich das Gefuehl, dass ich ein ganz schlechter Mensch bin.
Was das angeht wäre mein Tipp, erstens die Gründe zu hinterfragen, die Du dafür hast. Das ist wirklich immer richtig. Kann nicht falsch sein. Kannst sie ja behalten wenn sie Dir zusagen. Zweitens würde ich mal andere Sichtweisen versuchen, nur um mal das Verhältnis klar zu kriegen... Es gibt Menschen, die nicht nur eine Arbeit von einem Ghostwriter schreiben lassen, sondern ihm auch noch mit einem "Unfall" drohen damit er nicht quatschen kann. Schlechter? Wenn ja, dann Du besser... Aber warum? Wer bewertet das? Nimm mal als Beispiel jemanden der als wirklich böse gilt... In dem Moment wo er die böse Tat begeht, muss er Gründe haben. Das muss als Fakt angenommen werden. Ob man diese Gründe teilt oder nicht ist nicht wesentlich. Aus seiner Perspektive ist seine Handlung angemessen, genau wie Deine auch. Ist das ein "Nicht-schuldig-sprechen" ? Nein, weil jeder mit den Konsequenzen klar kommen muss. Aber konsequent wäre, sich zu entscheiden, und dann zumindest den Schuldaspekt wegzulassen, weil aus der eigenen Perspektive die Entscheidung die man traf zu diesem einen Zeitpunkt richtig war. So wie man war, konnte man nicht anders. Das trifft auch auf jeden anderen zu. Es geht ganz simpel nicht um Schuld und richtig und falsch. Es geht um Verständnis für sich selbst, das überhaupt erst die Freiheit ermöglicht eine Wahl zu haben. Vorher wird man in sich selbst regiert von Ängsten. Glaubst Du der böseste Mensch der Dir einfällt tut was er tut weil er sich so frei fühlt? Eine wirklich gute Entscheidung wird ohne Angst getroffen, was bedeutet: nicht-reaktiv. Nicht aus Angst vor "Außen", vor "anderen Menschen". Intuition und Kreativität kommen von Innen und werden als glücklicher Zufall betrachtet wenn sie auftauchen. In Wirklichkeit sind sie Normalzustand oder sollten es sein, wenn ihnen der Weg frei gemacht wird, der von Ängsten versperrt ist.

Auch habe ich Angst davor, mein Karma zu verschlechtern (ich glaube an Reinkarnation) und dass ich das, was ich in diesem Leben verbockt habe, in meinem naechsten Leben wieder gut machen muss.
Karma funktioniert anders... Du lebst in jedem Moment damit, weil Du Muster mit Dir herumschleppst. Das ist Dein Karma. Aber keine urteilende Macht, die eine objektive Entscheidung über Dich fällt. Was brauchst Du noch Verurteilung? Dafür sorgst Du doch schon selbst... ;)

Gleichzeitig habe ich Angst vor dem mir bevorstehenden Absturz, wenn ich meinen Doktor nicht beende.
Angst vor der Reaktion meiner Familie, Angst vor der Enterbung, Angst vor der Zukunft ohne mir ein Fundament dafuer erarbeitet zu haben… Angst vor dem Nichts.

Was wuerdet Ihr an meiner Stelle machen?

Um Dir mal ein paar Möglichkeiten anzubieten, die ich für richtig halte... Es geht meiner Ansicht nach immer darum, Ängste zu lösen, weil sie Dich reagieren lassen, an dem vorbei was Du eigentlich willst. Ängste lösen sich, wenn man sie als Überzeugung erkennt, was bedeutet dass sie keine absolute Wahrheit ist. Nicht-absolute-Wahrheit bedeutet, dass das Gegenteil ebenso wahr sein kann, eine gleichwertige Möglichkeit darstellt. Um das zu erkennen, muss man versuchen das "Bewerten/Verurteilen" zu lassen. Das Spiel ist nicht ganz einfach, weil Dein reaktiver Verstand auch der ist, der bewertet. Du präsentierst Dir eine Überzeugung und im nächsten Moment sagst Du "Das ist absolut wahr." und dann sagst Du "Das ist gut oder schlecht" usw. Da laufen Prozesse ab, die Du nicht überschauen kannst wenn Du Dich von ihnen beeindrucken läßt. Daher meinte ich weiter oben, man muss da psychologisch sanft vorgehen, was auch bedeutet das man einen kühlen Kopf bewahrt. Man hat es in gewisser Weise mit einem "Irren" zu tun, der einen nicht in seinen Wahnsinn hineinziehen sollte. Ob er auch ein paar gute Dinge zu sagen hat, kann man später entscheiden. Erst mal geht es nur darum ihn anzuhören, ohne darauf zu reagieren. Nimm z.B. eine konkrete Angst und schreib Dir mal auf was sie begründet. Die Gründe haben weitere Gründe. Die Überzeugung überzeugt zu sein ist eine Überzeugung ;) Damit meine ich: Man ist nicht überzeugt von etwas, man glaubt eigentlich gar nichts, aber man wird mit Gedanken zugemüllt die die Aussage haben: "Verdammt, ich glaube das", selbst wenn man eigentlich weiß, das es keine objektive Wahrheit ist. All das sagt Dir Dein kleiner Wahnsinniger den Du mit Dir herumschleppst (hat jeder, meiner ist total durchgeknallt :D ). Wenn Du ins Bewerten kommst, denkst Du "durch ihn". Wenn Du in negative Gefühle rutscht, denkst Du ebenfalls durch ihn. Das machst Du zum Teil sowieso, weil Du erst Distanz entwickeln musst. Aber das geht bei konkreten Themen, wie Du sie hast, schnell.
Es geht wirklich nur um das Kennenlernen. Wenn Du eine Überzeugung in ihren Facetten kennst und Dir selbst oft genug vor Augen hältst, ohne darauf zu reagieren, so als ob Du Dir vornimmst keine Angst mehr vor einer Vogelscheuche zu haben, dann verschwinden sie. Solange Du sie für angemessen hältst verschwinden sie nicht und das tust Du, wenn Du ihre Begründungen nicht als "nicht-absolut-wahr" entlarvst. Sie sind nicht unwahr, weil diese Begründungen zutreffen können, Du kannst Deine Befürchtungen erfahren. Die Magie ist, das Du das nicht musst, wenn Du es in Dir löst.

Ich würde wirklich schreiben, habe ich auch sehr viel.
Eine Methode habe ich oben angesproch. "The Work" von Byron Katie.
Was auch sehr gut ist:
Die Bücher von "Chuck Spezzano"
Das hier z.B.: http://www.amazon.de/Wege-loszulassen-glücklich-sein-Vergangenes/dp/3936486204/ref=pd_bxgy_b_img_b

...aber es gibt einige...
Sie haben echt blöde Titel teilweise, aber sie sind wirklich gut, bzw. die die ich kenne. Er unterteilt in verschiedene Themen, erklärt diese wirklich tief. Oft mit Blick auf Beziehungen jeder Art, weil das einfach ein wichtiges Thema ist. Aber eigentlich jedes Thema das mit Angst, Druck, Schuld zu tun hat. Am Ende einer jeden Erklärung sind sozusagen Übungen... Da werden Fragen gestellt, die darauf abzielen das man erkennt wie man denkt, wovon man übereugt ist etc. Das Gute daran ist, das man alleine durch lesen und dabei auf sich schauen schon vieles lernt. Man muss nicht alle Übungen machen, das sagt er selbst. Es ist besser wenn man eine wirklich tief macht, die einem zusagt.

Aber.. es gibt wirklich jede Menge guter Bücher, falls Du gerne liest. Tipp wäre definitiv auch "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" von "Tolle".
Das ist im Prinzip wie eine Kartierung des Bewusstseins und des Teils den ich eben "Irrer" ;) nannte. Er nennt das "Schmerzkörper". Manche nennen es "inneres Kind", manche sogar "Satan". Alles dasselbe. Schmerzkörper passt sehr gut, weil es psychische Verletzungen sind die sich nicht berühren lassen wollen und mit alten Strategien antworten.

Das wäre wirklich mein Tipp, egal ob Du Bücher lesen willst oder nicht. Es geht auch ohne, wenn Du Dir anschaust wie Du denkst und wie reaktiv das abläuft und wie manipulativ das ist, was Du merken kannst, wenn Du mal für einen Moment versuchst Deinen Überzeugungen und Ängsten zu wiederstehen. Den vielen "Ja, aber..." lächelnd zu begegnen wie Du einem dummen Kind zuhörst das Dir von Geistern unter dem Bett erzählt. Sag dem dummen Kind nicht das es dumm ist, dann hat es vielleicht keine Angst mehr vor Geistern, wenn Du argumentativ gut bist, aber ein neues Problem "Bin ich dumm, glaube an Geister...." :D Es geht nicht um Argumente und nicht um richtig und falsch. Auch nicht was die Methoden angeht. Es gibt nur passend oder nicht so passend, kein objektiv gut oder schlecht. Man muss es subjektiv machen und wegschmeißen was man für objektiv (wahr) hielt. Das gibt einem auch die Freiheit selbst zu bewerten. Auch das was einem andere gerne in den Kopf setz(t)en und dabei so überzeugend auftraten, das man glaubte da wüsste jemand mehr. Was sich nicht gut anfühlt, ist nicht zwingend falsch, aber unpassend, und das Gegenteil kann wahr sein. Das sollte man sich immer mal vor Augen halten.

So, damit beende ich mal meine kleine Doktorarbeit :D

VG,
C.
 
Oh Mannomann!

Bin ueberwaeltigt und geruehrt, von Euren Doktorarbeiten, von Eurem Rat und all den vielen guten Hinweisen, von Euren eigenen Geschichten, von Euren Literaturhinweisen (denen ich nachgehen werde!) und all der Liebe, die hier ist.

In Gedanken sende ich ganz, ganz viel Liebe an Euch alle….und viele Umarmungen!
DANKE an jede/n von Euch… am liebsten wuerde ich auf jedes Posting und jede einzelne Geschichte antworten, nur das wuerde dann meine zweite Doktorarbeit werden. ;-)

Mit so vielen verschiedenen Postings mit sovielen unterschiedlichen Inhalten habe ich gar nicht gerechnet.
Ihr seid wundervoll!

I Love You All!


Zitat: “Meinst Du die 4 Monate eigentlich von jetzt ab?”

Ja… ist nun der Endspurt sozusagen. Danach gibt es noch die “thesis defence”, in Deutschland eher bekannt als Rigorosum. Muss dann meine Doktorarbeit vor einem Kommittee aus Professoren verteidigen (eine wahre Freude fuer ein schuechternes Mauerbluemchen!).

Werde ich meine Arbeit einreichen?
Ich weiss es noch nicht.

Aber seit Euren Postings ist mir eine sehr schwere Last von den Schultern gefallen. Ich fuehle mich so leicht und frei wie selten :) (oder wie noch nie?), weiss aber auch dass noch ein langer Weg vor mir liegen wird, denn Aengste sind hartnaeckige Begleiter.

Danke an Euch alle!

With Love!!!!

Wantingpeace
 
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Liebe Wantingpeace!


Das Schöne hier ist, dass man sich gegenseitig helfen kann und es auch tut! :)

Ich wünsche Dir ganz fest, dass Du Deinen Weg findest und schicke Dir ganz viel Liebe! :liebe1: :liebe1: :liebe1:


Liebe Grüße


believe :liebe1:
 
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