Et libera nos schrieb:
Die "Sakralisierung" ist ein schlimmes Werkzeug, das gerne von religiösen und parareligiösen Einrichtungen angewandt wird.
Sendungsbewusstsein, "Gott will es"...
@ La Dame:
ich glaube nicht dass man Muster dauernd wiederholen muss.
Es würde genügen, wenn man die eigenen Motivationen, wortwörtlich die An-triebe hinterfragen würde - bei guten wie bei weniger guten Taten/Handlungen. Wirken eben. Tat/Wirkung=Karma im Sanskrit.
Egal ob "gut" oder "schlecht": Warum tue ich dies oder jenes? Woher kommt dieser An-trieb? Wo hat er seine Wurzeln?
Häufig löst sich vieles schon allein durch die Bewusstheit DASS man gerade einen Drang verspürt, dies oder jenes zu tun.
antrieb..............
impulse.........
was ELN so alles in mir bewegen kann
da kommt mir mein vater in den sinn. resp. mein grossvater.
dies war ein grosser, breiter mann, immer schwarz angezogen, mit gossem schnauzer und schwarzem hut.
der gutsverwalter.
der seine kinder, wenn sie sich nach der schule beim murmelspielen zeitlich vertan hatten, mit der hundepeitsche nach hause trieb.
er hatte natürlich auch pferdepeitschen, die hunde wurden mit einer separaten peitsch behandelt.
dann war da noch die peitsche aus leder die in der küche an einem nagel hing. diese kurze, mit den sieben oder neun lederriemen, die für die kinder gedacht war.
bei schweren vergehen, wie die zeit vergessen, kam aber die hunderpeitsche in aktion.
mein grossvater.
ich erinnere mich, wie ich mit ihm hoch zu pferd, zu den pachtbauen ritt, um den pachtzins einzuforden.
die bauern standen schon vor der türe, den hut gezogen, während ich und mein grossvater auf dem pferd sitzenblieben.
den kopf gesenkt klaubten sie die wenigen schweizerfranken die hatten, aus dem lederbeutel und übergaben meinem grossvater den zins.
der sackte das geld ein und verliess den hof mit einer strengen ermahnung. die bauern standen schweigend auf dem hofplatz, bis wir ausser sicht waren.
ich erinnere mich aber auch, dass wenn alleine ich zum milchholen geschickt wurde, die bauern mich immer sehr freundlich grüssten, die milch lachend in den kessel füllten und mir liebevoll über die kopf strichen. jedesmal gab es ein mit frischer butter oder niedeln bestrichenes brot, mit zucker bestreut. von herzen geschenkt und herzlich verabschiedet.
ich fürchtet diesen dunklen unnahbaren grossvater sehr. ich war sehr ungerne bei meinen grosseltern. eine kalte und abweisende gutsverwalter villa.
mit eine atmosphäre von strenge und zucht.
nun, was hat meinen vater bewogen, uns ohne peitsche und züchtigungen grosszuziehen.
eigentlich hätte er uns in der tradition seines grossbürgerliche elternhauses erziehen sollen. mit strenge und zucht.
ich hatte mit 12 schon seine ganze "esoterische bibliothek" durchgelesen. er hat uns nie geschlagen sondern viel humor und liebe ausgestahlt, ein grosszügiger und liebevoller mann, gross und hell.
heute, zurückdenkend, meine ich zu wissen was meines vaters hintergrund war, einen anderen weg zu gehen.
wie ich aus seinen erzählungen aus seiner kindheit weiss
auch er ging als kind bei den selben bauen die milch holen.