Kein Ich, keine Probleme

hugh Roket soft

Ich leugne das ich.

wow, diese Ironie, das ich leugnet sich selber... ausserdem, wenn du da ich leugnest, und lügen so viel heisst wie "nicht die wahrheit sagen" - wenn du, bzw dein Ich ehrlich währe müsste es wohl sagen

ich bin ich

*gg*

mfg by ICH
 
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Das Ich ist wohl einer der größten Geheimnise auf dieser Erde.
Warum wir es haben, was es überhaupt soll, wie wir es erleben...
Die einen wollen ein ganz großes, die anderen wollen es auflösen, überwinden,irgendwie loswerden...
Für die einen ist es selbstverständlich für die anderen ein permanentes Konfliktfeld...
Ich habe auch lange mit meinem Ich gehadert, nach dem Motto:
Kein Ich, keine Probleme

Doch wie werde ich ein Ich los,das ist das "Problem" überhaupt.
Die Lösung liegt wohl in der Erkenntnis, das man sein Ich auf solche Weise nie los wird...
Das Ich hat an sich keine Probleme mit den Problemen, sind sie doch sein Futter...

Keine Probleme mehr haben zu wollen, ist zwar ein Futter was nicht ganz so gut schmeckt, besser jedoch als garnichts.

Die letzte Option eines ausgehungerten Ich's ist:"Hilfe, ich habe kein Problem".
 
FIST schrieb:
hugh




Ich war auch einmal auf dieser Buddhismus das Ich ist Illusionsschiene, aber durch mein leben und mein Empfinden fand ich für mich heraus, dass das Ich als solches wohl die Genialste Erfindung der Natur ist und das Menschsein erst möglich macht - denn das ich ist es, dass sich selber im Spiegel erkennt, dass Ich ist es, das uns zum Denken und handeln motiviert, das Ich ist es, welches und bejaen oder verneinen lässt und das ich ist es, welches nach erläuchtung strebt...

Weist du, diese ganze "Erläuchtungs-selbst-und-nicht-mehr-ich-schiene" hat einen kleinen Hacken - man meditiert nicht für die Welt oder die Erläuchtung der Welt - man meditiert fpr sich und seine Erläuchtung - ist also im Prinzip ziemlich egoistisch, also ichbetont und auch alles andere als Selbstlos - man kann sogar krischierweise sagen, dass es nichts egoistischeres gibt, als sich von der Welt zurückzuziehen und für sich selber zu meditieren und auf erläuchtung zu warten.

Naja, da ich ja nix gegen das Ego habe ist das natürlich kein negatives Urteil, sondern einfach eine Tatsache - Faktum das niemand am Meditieren hindern soll, denn meditation ist gut, die Frage ist nur, ob man sie als Flucht vor sich selber braucht, oder ganz einfach als seinen eigenen persönlichen Weg...

in dem Sinne

ICH
Hallihallo, ich sagte NICHT, daß es gar kein Ich gibt. Ich sagte, daß es das Ich so, wie man es sich einbildet, oder wie es sich die anderen einbilden, nicht gibt. Weil das, was du wahrnimmst, immer relativ ist.
Was mich zu dieser Einsicht brachte, hatte absolut nichts mit Buddhismus zu tun. (Obwohl er für mich ein guter Weg zum Weiterdenken ist.) Es war eine Alltags-Arbeitssituation, wo die Bemerkung einer absolut nicht buddhistischen Kollegin mir klarmachte, daß eine andere Mitarbeiterin mir gegenüber nur auf die Funktion reagiert, die ich innehabe - und das bin aber nicht ICH, sondern das, was sie dafür hält. Warum das damals so befreiend für mich war, ist schwer zu erklären. Ich war nur unheimlich erleichtert, zu erkennen, daß "ICH" auf einmal etwas total Relatives war. Plötzlich war das Problem, um das es ging, nicht mehr so ungeheuer groß und schwer, "ICH" war daraus verschwunden. Und dann konnte i c h es plötzlich lösen. Ist das irgendwie nachvollziehbar, was ich meine?

Und ja, stimmt, sich in die Höhle hocken und auf Erleuchtung zusteuern ist egoistisch. Aber ich tus nicht - mir zeigt eine Weltanschauung ihren Wert dadurch, wie ich mit ihr IN der Welt zurechtkomme. Auch in diesem Sinn sind buddhistische Ideen für mich persönlich sehr hilfreich. Es lebt sich leichter mit sämtlichen anderen Menschen, wenn man ein bißchen Abstand zu sich selbst hat und nicht immer glaubt, die eigene Ansicht sei unverrückbar und alleinseligmachend. Wenn man erkennt, wie oft man die eigene Ansicht schon geändert hat.

Schienen sind was für Eisenbahnen. Ich bin keine. Selbst buddhistische Lehrer weisen darauf hin, daß wir westlichen Wesen :rolleyes: nicht in den Fehler verfallen sollten, so zu tun, als seien wir in östlicher Tradition großgeworden. Gute buddhistische Lehrer ermutigen zum Selbstdenken, zum Experimentieren.
Eventuell wird daraus etwas ganz Neues.

Ich wollte nur ganz einfach sagen, daß jemand, der sein Ich nicht als etwas Großes, Wichtiges, Fixes erlebt, nicht unbedingt in einer traurigen Welt lebt. Wir können uns selbst nicht ganz so furchtbar wichtig nehmen und trotzdem jede Menge Freude haben. Oder vielleicht grad deshalb.
 
Und ja, stimmt, sich in die Höhle hocken und auf Erleuchtung zusteuern ist egoistisch

ah ja!
dazu fällt mir nur ein:
Ein Pferd zum anderen: «Und immer müssen sie auf mir herumreiten!» :D

gut, das Du den Buddhismus dienlich findest
die Krux ist nur, er wurde nicht in der "Alltags-Arbeitssituation" entdeckt, sondern unter einem Bodhi Baum.

..dieser egoistische Gautama...:schaukel:

Das was Du bestätigst, sollte sein das, worin Du warst, was Du gesehen und so erkannt hast.
Und das was Du ablehnst, sollte sein das, worin Du warst, was Du gesehen und so erkannt hast.
(nach MI 265, Buddha)

Seilig ist, wer durch das, was er ist, erkennt, aber der nicht in dem ist, was er erkennt.
(nach 98 "Der muslimische Jesus")
 
:) Und der egoistische Gautama ist, nachdem er lang genug unter dem Bodhibaum gesessen ist, als Buddha wieder darunter hervorgekommen und hat sich entschlossen, den anderen von dem zu erzählen, siehe Zitat, "worin er war, was er gesehen und so erkannt hat".:angel2:
Und was wir unter all unseren Bodhi(odersonstwelchen)bäumen entdecken, müssen wir im Alltag verwenden können. Was nur unterm Baum funktioniert und sonst nirgends, gehört halt untern Baum und sonst nirgends hin.

Wenn nur darüber gelesen wird, dann steht man auf einer Schiene. Wenn es erfahren wird, ist man auf dem Weg. Das ist der Unterschied, den ich meinte.
 
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kein "ich" kann ich mir nicht vorstellen :D - das ist wohl das problem.

deshalb denke ich mal, dass es ausreicht, so wie tomsy es treffend beschrieben hat:

es geht nicht darum, dass ich loszuwerden,
sondern als das zu erkennen was es ist
und zu verstehen was es macht

wissen, dass das "Ich" eine illusion ist und es genießen, was man damit hier alles so anstellen kann...

irgendwann vielleicht - während ich das zusammensein mit meinem ich genießen - verabschiedet es sich maybe und dann werde ich wissen, wie es ist ohne ich zu sein. dann weiß ich, dass ich dazu bereit bin und der zeitpunkt da ist, wo ich diese "ich"-erfahrung nicht mehr brauche.

die frage ist ja auch eigentlich: wozu ist das ich überhaupt da und wenn es geht, was bleibt ?

ich bin ja immer der meinung, dass wir menschen eine alternative brauchen, bevor wir etwas "altes" gehen lassen können ...
 
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