esperanto schrieb:
hi mara,
danke für deine antwort.
ich kenne diesen zustand, in dem sich (fast) gar nichts mehr regt. da gibt es dann keine fragen, nichts mehr. es ist wie das auge eines hurrikans.
aber genau an diesem punkt beginnt etwas enorm zu revoltieren. es muss irgendwie unbewusst passieren, etwas, das sich langsam ins bewusstsein vorkämpft; und dann wieder die oberhand gewinnt.
vielleicht ist es desswegen, weil ich mir das irgendwo durch erwünsche, weil der "regungslose zustand" etwas vollkommen ohnmächtiges an sich hat. es ist die pure ohnmächtigkeit. und wahrscheinlich will ich das nicht. ja, das liegt eigentlich auf der hand, das kanns doch nicht sein, dass ich der vollkommene idiot werde?!!
es ist wohl der nachgeschmack der angst und ein problem des vertrauens. aber vertrauen wovon?
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... ich glaube, dass kenne ich auch. es ist so ein verklärter zustand mit innerem frieden und einem dämlichen grinsen im gesicht. alles ist gut - alles ist himmlisch - bis irgendjemand an der tür klingelt, dann könnte ich zur furie werden und denjenigen masakrieren
... meistens ist es mein sohn, der mich da rausholt ...
es gibt aber auch zustände, da ist alles perfekt und harmonisch. es ist das pure leben mit allen aktivitäten, fragen, freuden etc. - in diesen momenten bin "ich" wie abgekoppelt von der welt. "mich" gibt es in dem sinne gar nicht. soll heissen: den ich gedanken gibt es schon, aber abgekoppelt von meiner selbst.
klingt vollkommen verblödet und schizophren, sorry, ich kanns nicht so gut in worte fassen... (lassen wir das)
den zustand kenne ich glaube ich auch: ich nannte es "im fluß sein" ... in diesem zustand war ich ganz im hier und jetzt ... kein gedanke störte - ich war reine aufmerksamkeit und aktivität... leider funktioniert das bei mir bisher nur im job oder in stress-situationen. oder auch hier am compi schaffe ich das schon mal ... in diesem zustand fühle ich mich sehr lebendig, ganz da, sehr präsent ... aber irgendwie egolos ... ohne wollen oder lenken - einfach halt im fluss, in einklang mit dem was ist ...
ich denke es ist genau wie du sagst, mara, das "ich" wehrt sich. aber was kann ich dafür tun, dass alles reibungsloser läuft?
kann ich nichts tun? wäre das ein widerspruch? ---> ich gegen ich?!
bin ich der ohnmächtige zuschauer?
mannnmannn! es gibt bestimmt etwas das man tun könnte!?
liebe grüsse
wenn ich das wüßte, esperanto. ich kenne noch andere zustände... zb. den der total überschwenglichen energie. ich vibriere dann innerlich und alles irdische, komplizierte ist mir zuwider. ich habe dann überhaupt kein verständnis mehr für probleme anderer menschen, keine mitgefühl. ich bin dann reine euphorie, voller tatendrang - übersprudelnd. ich bin dann wie ein bulldozer, der alles aus dem weg räumt. es gibt dann für mich keine hindernisse mehr, alles erscheint mir mehr als leicht und jede angst, jede problematik einfach nur lächerlich. ich bin dann unbesiegbar, sozusagen ...
ich hole mich dann aus diesen zuständen immer wieder raus: ich esse fleisch, trinke kaffee oder alkohol ... irgendwas wovon ich weiß dass es mir schadet (subjektiv) ... dann werde ich hundemüde und leicht depressiv und bin wieder zufrieden mit dem heimeligen zustand und in mir sagt eine stimme: "lass das. du hast sie nicht mehr alle. warum nur tust du das" ...
immo esse ich jeden tag fleisch, obwohl mir schlecht davon wird, es mir wie ein stein im magen liegt und ich total verstopfe davon.
ja. ich bin sicher, dass ist das ich, dass sich krampfhaft an sein sein klammert ... aber ich habe das gefühl, es hilft ihm nicht allzuviel, denn es wirkt immer weniger, was ich tue
...
dieser unterschwellige glückszustand ist ständig präsent und läßt sich kaum noch unterdrücken, egal wie sehr "ich" mich auch anstrenge *lol*
somit würde ich sagen: du kannst gar nichts tun, es wird getan. alles was du brauchst ist ein bissi geduld ... und sanftmut zu sich selbst und vll. etwas verständnis für das "ich", dass sich da windet und windet ... es hat qualen und ängste ...
nehmen wir es in den arm und lassen die zustände über uns ergehen ?!?