agnes schrieb:
Ich möchte geliebt werden, ich wünsche mir, dass er mich in den Arm nimmt, dass er immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche.
Ich möchte Geborgenheit spüren und seinen Schutz.
und noch vieles mehr.
natürlich ist das etwas schönes. ohne zweifel, ja, es ist wirklich schön und in einem gewissen sinn somit auch "wünschenswert" (und somit ein "wunsch"), dass es so ist.
es ist aber ein unterschied, zu sagen: ja, das wäre zweifellos etwas schönes. wenn diese situation da ist, dann IST sie zweifellos eine schöne. wenn ich in den armen von dieser person liege, dann IST das zweifellos wunderbar. das heißt, ich bin dann einfach fähig, das ANZUNEHMEN, was mir GEGEBEN wird, ohne es gefordert oder erwartet zu haben.
oder ob ich sage: das erhoffe, wünsche und erwarte ich mir. das ist ja doch mit forderungen verbunden. und wenn ich dann vor einer ent-täuschung stehe, wenn hier nicht meine bedürfnisse erfüllt werden. das klingt sehr eben nach dem bedürfnis nach "liebe", "geliebt werden", "geborgen sein", ...
was für wünsche stecken da wirklich dahinter? und was projiziere ich da in den partner hinein? was für erwartungen sind das?
ist denn "bedürftigkeit" eine basis für so eine bedingungslose liebe? dieses "ich möchte geliebt werden". dieses "ich will in den arm genommen werden". eben das "bedürfnis" nach geborgenheit. das bedürfnis und die erwartung, dass diese person immer da ist, wenn du sie brauchst.
ich möchte, ich brauche, ich wünsche, ich will, ...
was wird hier wirklich gesucht und gewünscht und gebraucht?
agnes schrieb:
hab ich hier oft gelesen - bedingungslose Liebe erwartet nichts.
Aber es ist so:
Ich habe Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche, Träume.
Ich MÖCHTE etwas VON IHM HABEN!!!!
es sollte liebe einfach nicht an erwartungen geknüpft sein.
so in richtung "ich liebe dich, wenn..."
und "ich möchte etwas von dir haben".
liebe möchte nicht haben. (zumindest ist das meine definition und erfahrung von liebe, aber das ist natürlich nur mein subjektiver zugang!)
liebe ist für mich auf der einen seite ein geben und auf der anderen seite ein annehmen - aber ein annehmen von dem, was der andere mir gibt, ohne dass ich es mir erwarte oder von ihm "haben möchte".
es ist ein großer unterschied zwischen "haben wollen" oder "etwas annehmen, was mir gegeben wird". denn im letzteren lasse ich los, lasse diese liebe frei, und halte meine arme einfach geöffnet für alles, was kommt.
mit offenen armen und offenem herzen bin ich bereit, zu geben und zu empfangen.
es ist wunderschön, geben und annehmen zu können.
die liebe kann erst ihr volles potential entfalten, wenn sie frei ist - frei von erwartungen, projektionen und bedürftigkeiten. am besten ist, sie einfach frei zu lassen, sie einfach SEIN zu lassen, und dann wird sie gedeihen können.
durch dieses geben und annehmen ist alles im fluss. liebe muss fließen. frei fließen. und in der liebe muss ich loslassen. mich einfach treiben lassen in diesem fluss.
agnes schrieb:
Denn Wünsche, Träume, Hoffnungen und auch Erwartungen sind das was sie sind:
WÜNSCHE
TRÄUME
HOFFNUNGEN
ERWARTUNGEN
aber keine BEDINGUNGEN!!!
ob man die begriffe da so klar voneinander trennen kann?
wünsche, träume und hoffnungen sind doch automatisch mit bestimmten erwartungen verknüpft. diese begriffe sind ja irgendwie miteinander vernetzt.
was sind denn deiner meinung nach dann "bedingungen"?
agnes schrieb:
Denn selbst wenn er keine einzige meiner Erwartungen erfüllt, wenn er all meine Träume und Hoffnungen platzen lässt, wenn er mir jeden Wunsch ausschlägt....
meine Liebe hängt nicht davon ab -
ICH LIEBE IHN JA TROTZDEM!!!!!
es ist ein unterschied, zu sagen "ich liebe ihn ja TROTZDEM" oder wenn man gleich von vornherein die erwartungen, träume und hoffnungen fallen lässt - also gar nicht den anderen dafür "verantwortlich" macht, meine träume und wünsche zu erfüllen - und einfach sage "ich liebe diesen menschen" und ich habe keine spezielle erwartung, die noch erfüllt werden muss. wenn diese liebe einfach IST.
alles liebe,
soulflower