M
**Mina**
Guest
Guten Abend,
habe gerade eben vom Tod eines sehr lieben Menschen erfahren (nach wochenlangem KH-Aufenthalt). Und da ist mir wieder etwas aufgefallen, was sehr viele Menschen betrifft, die in meinem Umfeld - egal in welchem Alter - aufgrund schwerer, quälender Krankheit verstorben sind: Sie alle waren gute Menschen, also die Art Menschen, die sehr selbstlos sind, tierlieb, naturverbunden, anderen Freude machen wollen, kinderlieb, usw. - Eben einfach Menschen, bei denen man sich wohlfühlt, die Wärme und Güte ausstrahlen, usw.
Teilweise auch sehr gläubige Menschen, und manche von ihnen sind in Krankenhäusern oder Pflegeheimen voller Depressionen dahingesiecht.
Ich weiß, es heißt dann oft (auch auf Begräbnissen) so als "Trost": "Der liebe Gott hat die Seele so geliebt, dass er sie schon zu sich geholt hat."
Und eine zeitlang dachte ich auch, vielleicht sind Krankheiten einfach nur so eine Art "Ticket" zu Gott und das Leid, das dabei erfahren wird, ist sozusagen der Preis, der danach "belohnt" wird.
Aber jetzt, wo es wieder einmal bei jemandem eintrat, frage ich mich schon, weshalb es tatsächlich so häufig die wirklich lieben Menschen trifft, die Zeit ihres Lebens nur (oder hauptsächlich) Gutes taten.
Ich habe oft den Eindruck, dass die Psychopathen, die Narzissten, die Egoisten mit eingem an Leid verschont bleiben.
Ob es vielleicht daran liegt, dass liebende Menschen aus Rücksicht mehr in sich hineinfressen und dadurch erkranken? Hieße das dann nicht, dass allumfassende Liebe zu Mitmenschen einen irgendwie krankmacht, wenn man selbst dauernd zurücksteckt?
Ich habe letztens Nonnen unter sich sprechen gehört und offenbar sprachen sie von einer Schwester, die es auch ganz hart getroffen hat. Dann dachte ich mir, wie unfair das doch ist, wenn eine Frau ihr gesamtes Leben nach Gott ausrichtet, und dann dennoch so leiden muss ... - und es ist mir egal, ob es den katholischen Gott gibt oder nicht; mir geht es darum, dass jemand offenbar aus bestem Gewissen in Verzicht gelebt hat und am Lebensende dennoch leiden muss.
Haben sie dann doch recht, die ganzen Rücksichtslosen?
Oder denke ich gerade zu "vermenschlicht", weil ich die göttliche Intention nicht verstehe?
Oder würde "allumfassende Liebe" bedeuten, dass man gar nichts mehr in sich "hineinfressen" muss, weil man gar keinen Ärger mehr verspürt, der uns krank macht, wenn wir zurückstecken?
Irgendwie macht mich das mal wieder nachdenklich.
LG
Mina
habe gerade eben vom Tod eines sehr lieben Menschen erfahren (nach wochenlangem KH-Aufenthalt). Und da ist mir wieder etwas aufgefallen, was sehr viele Menschen betrifft, die in meinem Umfeld - egal in welchem Alter - aufgrund schwerer, quälender Krankheit verstorben sind: Sie alle waren gute Menschen, also die Art Menschen, die sehr selbstlos sind, tierlieb, naturverbunden, anderen Freude machen wollen, kinderlieb, usw. - Eben einfach Menschen, bei denen man sich wohlfühlt, die Wärme und Güte ausstrahlen, usw.
Teilweise auch sehr gläubige Menschen, und manche von ihnen sind in Krankenhäusern oder Pflegeheimen voller Depressionen dahingesiecht.
Ich weiß, es heißt dann oft (auch auf Begräbnissen) so als "Trost": "Der liebe Gott hat die Seele so geliebt, dass er sie schon zu sich geholt hat."
Und eine zeitlang dachte ich auch, vielleicht sind Krankheiten einfach nur so eine Art "Ticket" zu Gott und das Leid, das dabei erfahren wird, ist sozusagen der Preis, der danach "belohnt" wird.
Aber jetzt, wo es wieder einmal bei jemandem eintrat, frage ich mich schon, weshalb es tatsächlich so häufig die wirklich lieben Menschen trifft, die Zeit ihres Lebens nur (oder hauptsächlich) Gutes taten.
Ich habe oft den Eindruck, dass die Psychopathen, die Narzissten, die Egoisten mit eingem an Leid verschont bleiben.
Ob es vielleicht daran liegt, dass liebende Menschen aus Rücksicht mehr in sich hineinfressen und dadurch erkranken? Hieße das dann nicht, dass allumfassende Liebe zu Mitmenschen einen irgendwie krankmacht, wenn man selbst dauernd zurücksteckt?
Ich habe letztens Nonnen unter sich sprechen gehört und offenbar sprachen sie von einer Schwester, die es auch ganz hart getroffen hat. Dann dachte ich mir, wie unfair das doch ist, wenn eine Frau ihr gesamtes Leben nach Gott ausrichtet, und dann dennoch so leiden muss ... - und es ist mir egal, ob es den katholischen Gott gibt oder nicht; mir geht es darum, dass jemand offenbar aus bestem Gewissen in Verzicht gelebt hat und am Lebensende dennoch leiden muss.
Haben sie dann doch recht, die ganzen Rücksichtslosen?
Oder denke ich gerade zu "vermenschlicht", weil ich die göttliche Intention nicht verstehe?
Oder würde "allumfassende Liebe" bedeuten, dass man gar nichts mehr in sich "hineinfressen" muss, weil man gar keinen Ärger mehr verspürt, der uns krank macht, wenn wir zurückstecken?
Irgendwie macht mich das mal wieder nachdenklich.
LG
Mina