Gibt es von Grund auf "böse" Menschen?

Das nenne ich Krankheit. Ja, das ist eine Perversion. Aber solche Menschen böse zu nennen, ist in meinen Augen zu kurz gedacht, was solche Taten natürlich nicht entschuldigen muss.

Die ganzen Einteilungen in Böse und Gute finde ich einfach zu kurz gedacht - irgendwie nicht bis zum Schluss gedacht, ja, in gewisser Weise kindisch.
Nein das ist nicht krank, das ist unbeschreiblich,

ich bin der Ansicht das es sehr wohl gut und böse gibt...
 
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Du glaubst wirklich, dass all diejenigen (um ein einfaches Beispiel zu nennen), die früher an Hexen glaubten, sie verfolgten, um sie dann zu töten, wussten, was sie da anrichteten? Wer waren die Bösen - wer die Guten - heute wie damals?

Ich würde mal sagen, die Sache ist gar nicht so einfach - und wie hier schon erwähnt wurde, ist das Grundübel in der Tat, dieses Schwarz-Weiss-Denken, sowie die entsprechenden Einteilungen.

Das kann dann u.U. zu Taten führen, die man später bereuen könnte. So im Sinne:

Denn sie wussten nicht, was sie tun.

P.S. Im Yin und Yang gibt es in der Tat kein Gut und Böse. Genau das gibt es da nicht. Das wurde oft falsch interpretiert.

Aus einem Saulus wurde ein Paulus, das hat aber mit erkennen zu tun und mit Bewußtsein und bewusstwerden und mit umkehr, mit einsicht und Reue und last but not least Demut.

Nicht zu wissen was man tut, bedeutet nicht von der Schuld frei zu sein.

Im wahren Leben gibt es halt gut und böse...
 
Nichts äußeres kann das innere überwinden.

das wage ich zu bezweifeln... Lass ein Mensch hungern, lass ihn frieren, schlag ihm die Zähne aus dem Mund, foltere seine Angehörigen und früher oder später wird er genau das tun, was man von ihm verlangt, egal was es ist

Das sind alles nur Ausflüchte, Gründe im Außen zu suchen oder die Verantwortung abzuschieben auf die Umwelt oder andere Leben oder oder oder...
Das ist verantwortungslos...

Das Leben ist nun mal eine Interaktion von Innerlichkeiten und Äusserlichkeiten, die sich aneinander Reiben und hin und wieder auch einander überwältigen... was dann von was Ursache und was von was Wirkung ist, ist kaum Abzuschätzen. Es währe also genau so Fatal alle Ursachen nur im inneren zu suchen, wie alle Ursachen nur im äusseren - man wird der Wirklichkeit in beiden Fällen nicht gerecht.

Es liegt in dem Menschen und in seinem freien Willen...

Ob es wirklich einen Freien Willen gibt ist fraglich - und wenn es ihn gäbe, wäre immer noch nicht geklährt wie die eigene Erfahrung mit dem Leben unfähigt macht, den Freien Willen auch frei zu gebrauchen
 
das wage ich zu bezweifeln... Lass ein Mensch hungern, lass ihn frieren, schlag ihm die Zähne aus dem Mund, foltere seine Angehörigen und früher oder später wird er genau das tun, was man von ihm verlangt, egal was es ist
ok wenn du diesen Aspekt berücksichtigst, liegst du auf der richtigen Seite...
Ich ging von normalen alltäglichen Einflüssen aus.

fist schrieb:
Das Leben ist nun mal eine Interaktion von Innerlichkeiten und Äusserlichkeiten, die sich aneinander Reiben und hin und wieder auch einander überwältigen... was dann von was Ursache und was von was Wirkung ist, ist kaum Abzuschätzen. Es währe also genau so Fatal alle Ursachen nur im inneren zu suchen, wie alle Ursachen nur im äusseren - man wird der Wirklichkeit in beiden Fällen nicht gerecht.

Es ist aber genauso fatal die Verantwortung von sich zu weisen und zu sagen
ich kann nichts dafür
lag an meiner Kindheit
lag an meinen Eltern
lag an meiner Arbeit
lag an meinen Freunden
lag am Staat
lag am ...
 
ok wenn du diesen Aspekt berücksichtigst, liegst du auf der richtigen Seite...
Ich ging von normalen alltäglichen Einflüssen aus.



Es ist aber genauso fatal die Verantwortung von sich zu weisen und zu sagen
ich kann nichts dafür
lag an meiner Kindheit
lag an meinen Eltern
lag an meiner Arbeit
lag an meinen Freunden
lag am Staat
lag am ...

Ja das lag am, wird oft benutzt um die Verantwortung abzuschieben.
lg
Cyrill
 
Originalbeitrag im Link

Simi: Das Bild denkt nicht, sondern sein Betrachter.
Was denkst du denn, wenn du dieses Bild betrachtest, Kinny?
Welcher Sinn offenbart sich dir?

Mir: die Ur-Dualität- und die besteht für mich in Gut und Böse.


Yin-Yang hat nichts mit Gut/Böse zu tun, weil Yin und Yang sehr viel mehr symmetrisch zueinander sind. Gut und Böse sind einfach sehr asymmetrisch.

Die Bibel spricht z.b. von denen, die Böses tun, dass es ihnen vier Generationen lang folgt, und von denen, die Gutes tun, dass es ihnen tausende von Generationen lang folgt. Das ist einfach extrem asymmetrisch.

Ähnlich stark asymmetrisch wird das Verhältnis von Gut und Böse im Daoismus begriffen, dort als Bild von Töpfer und Ton, wobei der Töpfer der "Gute" ist und der Ton der "Böse".

Yin und Yang sind sehr viel mehr ähnlich zu männlich und weiblich. sehr ähnlich, nur ein kleiner Unterschied zwischen ihnen.

Im Daoismus ist es zudem das spezifische Sinnbild des sechsten Chakra, dieses Verhältnis von Yin und Yang, und da ist die Asymmetrie wirklich verschwindend gering, wenn auch trotzdem noch vorhanden.
 
Ähnlich stark asymmetrisch wird das Verhältnis von Gut und Böse im Daoismus begriffen, dort als Bild von Töpfer und Ton, wobei der Töpfer der "Gute" ist und der Ton der "Böse".

warum sollte der Ton böse sein? ohne Ton kann der Töpfer sein Werk nicht vollbringen. Wenn also der Töpfer gut ist, dann ist auch sein Werk gut... ist aber sein Werk gut, dann mus auch das Material seines Werkes gut sein.

Ausserdem unterscheidet der Daoismus kaum nach gut und Böse... er unterscheidet zwischen Edel und Gewöhnlich, zwischen Blind und Sehend, zwischen Menschen die im Einklang mit dem Dao leben und solchen, die das nicht tun. Wer dem Dao folgt, dem ist nicht böse und gut eine Kategrie, sondern Nützlichkeit und Unnützlichkeit, Konzentration und Ablenkung, Anhaftung und Nicht verhaftet sein.

Würde ein Daoist "böses" tun, wenn es nützlich ist? er würde - denn es ist Dao
Würde ein Daoist "böses" tun, wenn dadurch das Volk erhebt, der Staat gefestigt, die Hoffnung gross, das Glück aller erziehlt, die Tugend gestärkt, die Brunnen gefüllt, die Kultur erhaben und die Sitte gestärkte würde? er würde - denn es ist Dao.

"Gut" und "böse" sind neue Kategorien der Ethik, viel Neuer als der Daoismus, der recht ursprünglich und Archaisch ist, wo das Gute noch nicht Gegensatz zu "böse" waren, sondern zu "schlecht" - wobei das Schlechte eben nicht böse, verdammungswürdig, hinterhältig, teuflisch ist, sondern blos Mangelhaft, nicht ausgeformt, schwach - nicht etwas was man verdammen muss, sondern etwas das man erheben und überwinden muss, nichts was man hasst, sondern etwas was man Bemittleidet und ein bisschen verachtet
 
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dalai: Hallo zusammen,

was meint ihr: Gibt es Menschen, die auf Grund der Eigenschaften/Physiologie ihres Gehirns vom Anfang ihres Lebens an dazu "verdammt" sind, anderen Wesen "Böses" anzutun?

Anders formuliert:
Hätte ein Hitler/Stalin/Mao usw. das Mitgefühl eines buddhistischen Mönches entwickeln können, wenn er nur unter anderen Umständen aufgewachsen wäre?


so einfach sind diese Zusammenhänge nicht.
Das Gehirn besitzt ein sehr beträchtliches Maß von Plastizität, d.h. es entwickelt sich so, wie es gebraucht wird.
Es gibt ganz schöne Studien z.b. zu Londoner Taxifahrern, die haben wirklich ein sehr viel größeres Areal, in dem Ortsgedächtnisinhalte gespeichert werden, und das ist einfach Trainingssache.

Insofern gibt es sicher Anlage und Umwelt und Einflüsse und eigene Wahlen, die insgesamt das Bild bestimmen.
 
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FIST: warum sollte der Ton böse sein? ohne Ton kann der Töpfer sein Werk nicht vollbringen. Wenn also der Töpfer gut ist, dann ist auch sein Werk gut... ist aber sein Werk gut, dann mus auch das Material seines Werkes gut sein.

Ausserdem unterscheidet der Daoismus kaum nach gut und Böse... er unterscheidet zwischen Edel und Gewöhnlich, zwischen Blind und Sehend, zwischen Menschen die im Einklang mit dem Dao leben und solchen, die das nicht tun. Wer dem Dao folgt, dem ist nicht böse und gut eine Kategrie, sondern Nützlichkeit und Unnützlichkeit, Konzentration und Ablenkung, Anhaftung und Nicht verhaftet sein.

Würde ein Daoist "böses" tun, wenn es nützlich ist? er würde - denn es ist Dao
Würde ein Daoist "böses" tun, wenn dadurch das Volk erhebt, der Staat gefestigt, die Hoffnung gross, das Glück aller erziehlt, die Tugend gestärkt, die Brunnen gefüllt, die Kultur erhaben und die Sitte gestärkte würde? er würde - denn es ist Dao.

"Gut" und "böse" sind neue Kategorien der Ethik, viel Neuer als der Daoismus, der recht ursprünglich und Archaisch ist, wo das Gute noch nicht Gegensatz zu "böse" waren, sondern zu "schlecht" - wobei das Schlechte eben nicht böse, verdammungswürdig, hinterhältig, teuflisch ist, sondern blos Mangelhaft, nicht ausgeformt, schwach - nicht etwas was man verdammen muss, sondern etwas das man erheben und überwinden muss, nichts was man hasst, sondern etwas was man Bemittleidet und ein bisschen verachtet


Dao De Jing, Kapitel 27:

Ein guter Wanderer läßt keine Spur zurück.
Ein guter Redner braucht nichts zu widerlegen.
Ein guter Rechner braucht keine Rechenstäbchen.
Ein guter Schließer braucht nicht Schloß noch Schlüssel,
und doch kann niemand auftun.
Ein guter Binder braucht nicht Strick noch Bänder,
und doch kann niemand lösen.
Der Berufene versteht es immer gut, die Menschen zu retten;
darum gibt es für ihn keine verworfenen Menschen.
Er versteht es immer gut, die Dinge zu retten;
darum gibt es für ihn keine verworfenen Dinge.
Das heißt die Klarheit erben.
So sind die guten Menschen die Lehrer der Nichtguten,
und die nichtguten Menschen sind der Stoff für die Guten.
Wer seine Lehrer nicht werthielte
und seinen Stoff nicht liebte,
der wäre bei allem Wissen in schwerem Irrtum.
Das ist das große Geheimnis.
 
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