Gibt es von Grund auf "böse" Menschen?

Dazu gibt es ein schön-schauriges Buch von Alice Miller (Am Anfang war Erziehung) über die "schwarze" Pädagogik der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. In ihm geht es auch um die Kindheitsgeschichte von Hitler. Schau mal rein, vielleicht hilft es dir weiter.
Michael
 
Werbung:
MichaelKöln;3028630 schrieb:
Dazu gibt es ein schön-schauriges Buch von Alice Miller (Am Anfang war Erziehung) über die "schwarze" Pädagogik der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. In ihm geht es auch um die Kindheitsgeschichte von Hitler. Schau mal rein, vielleicht hilft es dir weiter.
Michael
Was ist dort die Quintessenz bei Hitler?
lg
Cyrill
 
Irgendwo erübrigt sich die Frage, wenn man nicht wirklich der Ansicht ist, dass
es objektiv Gutes und Böses gibt. Andererseits denke ich schon, dass verschiedene Charakterzüge vererbt sind, es also zumindest wahrscheinlicher ist, dass X Leuten schadet im Vergleich zu Y. Als determinierter Mörder (im Sinne, dass keine Erziehung der Welt das ändern könnte) kommt denke ich aber keiner auf die Welt. Hitler wäre vielleicht sogar noch nach Ende seiner Kindheit ein unbekannter wenig sympathischer Maler geworden (ohne aber jemandem auch nur ansatzweise derart zu schaden), wenn irgendeine Kleinigkeit anders verlaufen wäre.

Was die Todesstrafe angeht, so ist wahrscheinlich die Forderung nach Rache
und die Genugtuung dabei nicht wirklich so verschieden von den Hass-und Rachegefühlen, die irgendeinen Mörder zu seiner Tat getrieben haben mögen. Natürlich wird man sagen, dass man ja berechtigt dazu ist, wegen der schrecklichen Tat, aber auch das mag der Straftäter so sehen, auch wenn
er dafür absurde Verbindungen und Rechtfertigungen kreiert. Todesstrafe ist komplett barbarisch (im Grunde komplette physische (und damit auch psychische) Zerstörung einer Person, schlimmer daher als Folter, Verstümmelung, etc) Dass wir allerdings die Gesellschaft schützen müssen, indem wir jemand gefährlichen
wegsperren steht für mich außer Frage, zudem wirkt die Androhung und der Vollzug einer Strafe präventiv auf potentielle Straftäter. Ich sehe da nicht die Schuld im Vordergrund, sondern die Gefahr die von jemandem ausgeht.
Wenn man an die Geldmittel denkt die dahin fliessen, sollte man sich auch im
Klaren darüber sein, dass in vielen Fällen Straftaten auch ein Gesellschaftsprodukt sind. Ich denke nicht, dass jede Gesellschaft die gleiche
Anzahl an Straftätern produziert.

LG PsiSnake
 
Werbung:
.......sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass in vielen Fällen Straftaten auch ein Gesellschaftsprodukt sind. Ich denke nicht, dass jede Gesellschaft die gleiche Anzahl an Straftätern produziert.
In Prozenten der gesamten Einwohnerschaft eines Staates, nicht wahr? Leider gibt es darüber noch nirgends eine Statistik.

Trotzdem ist die Verantwortlichkeit der Gesellschaft groß: Besonders die der führenden und bestimmenden Kräfte: Das sind die Filmemacher, die Medien, die Zeitungen - die Politiker. Viel viel fängt mit der scharfen Zunge oder spitzen Feder an, die miserable Worte gebraucht, die zu Unterstellungen und abfällige, gehässige Hetzjagden führen.

Die Vorbilder werden zu nichtigen, hemmungslosen Vorbildern, die beim Volk --- nicht nur zur Imitation, sondern viel zu oft bis zur bitteren Tat führen. Kinder werden geprügelt, manchmal zu Tode misshandelt. Politiker werden ermordet.

Das ist die bittere Analyse. Und was will sie sagen? Seid im Kleinen freundlich zu einander. Meidet böse Worte, denn sie fallen oft auf fruchtbaren Boden --- und nicht zuletzt auf einen zurück.
 
Zurück
Oben