Natürlich kann man eine Liebe auch dann leben, wenn der Seelenpartner sich dem entzieht - der Umstand, daß er auf Distanz geht, ändert ja nichts an der Liebe selbst. Wenn es wirklich tiefe Zuneigung ist, dann ist die ja nicht auf einmal weg... Nur ist es manchmal schmerzhaft , dieses Gefühl, daß zusammen alles noch viel schöner sein könnte. Dieses Gefühl, den Menschen gefunden zu haben, bei dem man sich "angekommen" fühlt, und ihn doch nicht an seiner Seite zu haben - und das Gefühl Liebe auszusenden, die vom Empfänger nicht angenommen wird.
In so einer Situation stecke ich selbst... ich spüre seine Freude, wenn wir uns begegnen, sehe das Strahlen in seinen Augen, aber sobald ich anfange, unsere Kommunikation tiefgründiger werden zu lassen, und sei es nur per mail, geht er auf Distanz und zieht sich erst mal zurück (ohne allerdings den Kontakt ganz abzubrechen - wenn wir uns dann ein paar Wochen oder Monate später wiedersehen, ist die Freude im Herzen dennoch wieder da). Er sucht sich, was das andere Geschlecht betrifft, lieber "was zum Spielen", ein bißchen schmückendes Beiwerk... ich glaube, ihm ist bewußt, daß das zwischen uns tiefer geht als mit seinen Liebeleien, und davor hat er Angst - obwohl ich ihn so liebe, wie er ist, und als der, der er ist... und ihm ist anscheinend noch nicht der Gedanke gekommen, daß ich ja im Grunde auch ein verspieltes Wesen bin wie er und liebend gern mit ihm gemeinsam spielen würde (und wie perfekt es doch eigentlich wäre, eine Spielgefährtin an der Seite zu haben, die auch gleichzeitig Gefährtin in allen Lebenslagen ist).
Ja, ich liebe ihn wegen all dem nicht weniger - aber schöner wäre es, wenn wir zusammen wären.
Und selbst, wenn es im Chaos enden würde, weil wir beide nicht gerade die Alltagstauglichsten sind, und dann doch irgendwann wieder getrennte Wege gehen würden (wobei ich glaube, daß in dem Fall die Freundschaft zwischen uns bestehen bleiben würde)... aber zumindest hätten wir es dann versucht, und ich glaube, daß mir dann auch das Loslassen leichter fallen würde.
Bei diesem bestimmten Mann habe ich einfach das Gefühl, daß wir nicht so einfach aneinander vorbei können. Da will etwas gelebt werden, um erlöst zu werden.
Ich glaube, bei Conny ist es eine ähnliche Situation, deswegen schreibe ich es hier rein.