Da gehe ich nicht ganz mit. Wenn der Chef des Arbeitgeberverbandes beklagt, daß 1/3 der Lehrlinge faktisch nicht ausbildungsfähig ist, weil's selbst an lesen, schreiben und rechnen (nota bene: rechnen, nicht höhere Mathematik!) hapert, dann kann es mit der Bildung nicht weit her sein.
Das deckt sich auch mit meinem Eindruck, den ich aus dem Web habe. Was da an groben Rechtschreibfehlern kursiert (ich meine richtige, fette Rechtschreibfehler aus Nichtwissen (z.B. "Leihe" statt "Laie"; gerade eben erst gesehen), nicht Tastenpreller, Buchstabendreher oder mal fehlende Buchstaben, wie sie immer wieder bei schnellem Schreiben vorkommen, wenn nicht sorgfältig redigiert wird), ist echt heftig! Ebenso heftig ist es im realen Leben: "eingekärt" statt "eingekehrt", "Fosfor" statt "Phosphor" etc., um nur 2 Stilblüten zu nennen...
Will sagen: Auch für eine Lehre braucht es flüssiges Lesen, fehlerfreies Schreiben und Rechnen bis mindestens zum Dreisatz, Zinseszins etc., und zwar, ohne sich dabei einen abzubrechen.
Die deutsche, duale Berufsausbildung gehört jedenfalls immer noch zum besten, was es auf der Welt gibt, aber Berufsschulen sind nicht dazu da, Defizite der normalen Schulbildung aufzuarbeiten.