Einsamkeit.....

Hallo Lightning,

ich finde gut, dass du deinen Text einerseits relativ neutral, offen schreibst und andererseits doch ein klares Gesprächsangebot unterbreitest. Eine derartige Kommunikation lässt es tendentiell auch zu, dass die angesprochenen Widerstände in Kommunikationen einfließen können, während eine bloß aufzeigende Haltung umso mehr Widerstände entwickeln lässt, da sich hierdruch - auf beiden Seiten - alte Muster besonders gerne wiederholen; darüber hinaus besteht ja bei direkten Analysen auch oft die Tendenz, dass man vielleicht die eigenen Mutterprobleme auf andere Texte projiziert.
Es ist ja oft gerade in Bezug auf Texte nicht ganz ersichtlich, wie unbewusst bzw. bewusst ein Text verfasst wird: ob lediglich ein blindes Ausagieren stattfindet oder ob der Text gerade dazu dient, ganz bewusst bestimmten Impulsen und Gefühlen - diese vernehmend, fühlend, zentriert - Ausdruck zu verleihen. Und zwischen diesen beiden Polen ist ein weites menschliches Feld.
Der erste Pol führt zu einer weiteren Einmauerung in die verschließende Einsamkeit, der zweite Pol führt gerade aus dieser Einsamkeit heraus, da eine Öffnung für sich selbst und andere stattfindet.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Ich dacht' schon ich komm' zu spät *g*

Nö.:umarmen:

Ein wesentlicher Teil unseres Weges ist es auch, Widerstände abzubauen. Diese durchlaufen auf unserem Weg vier Phasen: Ich hab' alles im Griff/unter Kontrolle, Ich will mich nicht spüren, es wird sowieso nicht besser, Tod.

Ich glaub, die vier Phasen kenn ich ganz gut.:rolleyes::D Mit dem Tod geht meist auch ein Ausbruch/Durchbruch einher, jedenfalls hab ich es, wenn, bisher so erlebt. Allerdings kommt es wohl auch drauf an, wen ich vor mir habe.:rolleyes:

Ich beobachte immer wieder, dass viele Leute der Meinung sind, sie sind am Arbeiten, aber es verändert sich nicht wirklich etwas. Die Kosten/Nutzen Rechnung scheint schief zu sein. Man schafft hier und da etwas, aber irgendwie wird es trotzdem nicht besser. Und immer dann, wenn man dann mit diesen Leuten in eine bestimmte Richtung arbeiten will, kommen genau die oben beschriebenen Widerstände durch.

Kann ich nachvollziehen. Hmm....ich kann schon Fortschritte rückblickend sehen, dennoch kenne ich aber auch solche Momente, wie du es beschreibst. Allerdings gelange ich meist an einem Punkt IN mir, der dann sagt, es ist an der Zeit....wohl auch zu wissen, es ist kein drum rum kommen dann und dann folgt Handlung in neuer Haltung. Momente kommen immer wieder, mal gelingt es gut und mal eben weniger. Ein Prozess.

Diese Phasen können auch bestimmte Themen beinhalten. Meine Freundin hat gute 20 Jahre "gearbeitet" aber ist nicht wirklich vorwärts gekommen wie wir heute wissen. Weil sie z.B. nicht an ihren Elternanteilen arbeiten wollte und überhaupt nicht in die Wut gegenüber ihren "armen" Eltern wollte. Das war ein ziemlicher Block.

Verstehe. Nun, das wird es wohl weniger alleine sein bei mir.....hab viele, viele Jahre erst Wut auf meinen Vater gehegt und dann zur Abwechslung über 2 Jahre auf meine Mutter...so dass sich ständig irgendwelche Kampfszenen ereigneten...meinerseits vor allem...kein wirklicher Frieden sichtbar....heute kommt ab und an immer noch die Wut, aber sie richtet sich dann eher nach Innen, mir selbst gegenüber...ich hab viel runtergeschluckt an Gefühlen...mich auch abgeschnitten....es ist schwierig manchmal mit den unterschiedlichsten Gefühlen einen Umgang für sich zu finden, m.E. Sie benötigen ihr Ventil und wenn sie keines bekommen, dann suchen sie sich ihren Weg.....

Problem ist meist, dass man zwar irgendwie am Arbeiten ist aber kaum Möglichkeiten hat zu kontrollieren/nachvollziehen ob man auch wirklich vorwärts kommt. Einreden kann man sich ja immer viel und das viele die Dinge gerne so interpretieren wie es grade am besten in den Kram passt kennt man ja auch.

Naja, mit groß Interpretieren ist da letztendlich doch weniger....Fakten holen einen da ganz schnell wieder runter auf den Boden der Tatsachen. Denke ich zu mindestens. Macht wohl auch meine realistische Jungfrau aus.:rolleyes: Ich hab eher das Thema, zu hart mit mir zu sein, der liebevolle Umgang geht desöfteren mal flöten und Schwächen werden rationalisiert und abgetan. Grosses Thema! Dann auf der anderen Seite die stierige Seite in mir...die es gerne mal gemütlich und sehr bequem hat...die gerne Mist bauen würde...die egoistisch und egozentrisch sein kann...sich kaum um den anderen groß scherrt, solange die eigenen bedürfnisse erfüllt werden und gleichzeitig doch auch wieder das herdentier. Ich frag mich gerade, wo da der Schütze in mir bleibt?....Ah..ich hab ihn...hab neulich gelesen...die sind ständig auf dem Trip des Wissendurstes und können keine Nähe eingehen....nutzen die Menschen solange, sie was lernen, aber wenn dann Entwicklung aufhört.....etwas stehen bleibt...sind sie weg....loool.....in gewisser Art und Weise ist da was dran.......hmmm....soviel mal von mir jetzt....

So hört es sich zumindest an. Ich kenne Dich zu wenig um beurteilen zu können, was Du tust und was nicht...

Lieben Gruß
Andreas

Jedenfalls hab ich die Nase derzeit voll, wenn jemand von mir irgendwas meint, was ich tun soll, oder ähnliches...da pack ich mich quer...geht gar nichts.......genug das kleine, liebe, perfekte Mädchen gespielt....immer brav und artig sein, nie Mist bauend.....Schnauze voll......ahhhh Teufel kommt raus.....grrrrr.....:D


Schon alleine das Schreiben ist gerade unendlich beferiend für mich.....es gibt Tage...da würde ich gerne mal den einen oder anderen diebisch zur Sau machen...das zu denken, geschweige zu tun....ist gar ein Unding in meinem bisherigen System, welches sofort den moralischen Zeigefinger hebt und wohl möglich noch bestrafend (re)agiert. Kommt mir gerade sehr bekannt vor......Mutter.....


Wäre schön, noch mehr von dir hier zu lesen....hab zwar bissl Selbstgespräch gerade geführt, aber deine Zeilen gaben mir schön Ansätze, wo ich einklinken konnte.

DANKE.

LG
Gaia:)
 
Hallo Lightning,

ich finde gut, dass du deinen Text einerseits relativ neutral, offen schreibst und andererseits doch ein klares Gesprächsangebot unterbreitest. Eine derartige Kommunikation lässt es tendentiell auch zu, dass die angesprochenen Widerstände in Kommunikationen einfließen können, während eine bloß aufzeigende Haltung umso mehr Widerstände entwickeln lässt, da sich hierdruch - auf beiden Seiten - alte Muster besonders gerne wiederholen; darüber hinaus besteht ja bei direkten Analysen auch oft die Tendenz, dass man vielleicht die eigenen Mutterprobleme auf andere Texte projiziert.
Es ist ja oft gerade in Bezug auf Texte nicht ganz ersichtlich, wie unbewusst bzw. bewusst ein Text verfasst wird: ob lediglich ein blindes Ausagieren stattfindet oder ob der Text gerade dazu dient, ganz bewusst bestimmten Impulsen und Gefühlen - diese vernehmend, fühlend, zentriert - Ausdruck zu verleihen. Und zwischen diesen beiden Polen ist ein weites menschliches Feld.
Der erste Pol führt zu einer weiteren Einmauerung in die verschließende Einsamkeit, der zweite Pol führt gerade aus dieser Einsamkeit heraus, da eine Öffnung für sich selbst und andere stattfindet.

Liebe Grüße,
Energeia

Na Schatzle...welcher Pol ist es????:D


:kiss4:
deine Gaia
 
Hehe, kauf Dir doch einen Satz neue Kissen, dann hast' was zu boxen. Mehr scheint doch grad gar nicht Notwendig zu sein. Ist doch schon alles an der Oberfläche...

Ich muss jetzt einkaufen. Bis nachher. Und nein, ich bring nix schönes für irgendwen mit. *g*

Gruß
Andreas
 
Na Schatzle...welcher Pol ist es????:D


:kiss4:
deine Gaia


sag du es uns :D

Ich habe allerdings noch etwas vergessen: die Zeitdimension ;-)

ob lediglich ein blindes Ausagieren stattfindet oder ob der Text gerade dazu dient, ganz bewusst bestimmten Impulsen und Gefühlen - diese vernehmend, fühlend, zentriert - Ausdruck zu verleihen. Und zwischen diesen beiden Polen ist ein weites menschliches Feld.

das "blinde Ausagieren" kann ja durchaus dazu führen, dass ein Mensch sich anschließend auf sich öffnend zurückwendet und dass es einfach gut tut, dem Ganzen unmittelbar Ausdruck zu verleihen - ein bewusst fühlender, vernehmender, zentrierter Ausdruck schließt Unmittelbarkeit allerdings nicht aus, so lange man sich nicht künstlich dazu zwingt.
Die Frage ist dann also, was anschließend passiert. Verurteilt der Mensch sich für seine Unmittelbarkeit oder wird er von anderen verurteilt und zieht er sich diesen Schuh an? Oder ist dann doch ein Öffnen möglich? Vielleicht auch erst einmal im Gespräch mit anderen.
Das Einsamkeitsgefühl verweist meines Erachtens darauf hin, dass sich hier entweder irgendwo der Kreis nicht schließt und/oder dass sich Anteile melden, die abgespaltet/verdrängt wurden und (noch) keine (Selbst)Liebe erfahren.

Ach ja, für einen sich quer legenden Stier hier (noch einmal) eine kleine Geschichte:

Eines Tages wachte K auf und konnte sich nicht mehr richtig erinnern, wer er sei und woher er gekommen war. Er blickte sich um und fand sich in einer Zelle sitzend vor. Er wollte die Zelle verlassen, fand jedoch keinen Weg heraus.

Eines Morgens wachte er auf und erblickte die offene Zelltüre. Er fühlte sich nun jedoch gezwungen, die Zelle zu verlassen und blieb deshalb sitzen: er wollte selbst entscheiden, wann er die Zelle verlassen würde und wann nicht.

Eines Tages kam eine fremde Person an der Zelle vorbei, erblickte die offene Zelltüre und K in der Zelle sitzend. Er fragte K durch die Zelltüre, warum er die Zelle nicht verließe. K antwortete nicht.

Die fremde Person blickte sich um und meinte daraufhin, welch großes Glück es sei, dass das Schloss der Zelltüre durchgerostet und die Türe aufgegangen ist, weshalb er nicht verstehen könne, dass K immer noch in der Zelle sitze.
K glaubte nicht und schwieg – er vertraute der fremden Person nicht und fühlte sich nun noch mehr gezwungen.


kuss
 

Steht hier schon:

das "blinde Ausagieren" kann ja durchaus dazu führen, dass ein Mensch sich anschließend auf sich öffnend zurückwendet und dass es einfach gut tut, dem Ganzen unmittelbar Ausdruck zu verleihen - ein bewusst fühlender, vernehmender, zentrierter Ausdruck schließt Unmittelbarkeit allerdings nicht aus, so lange man sich nicht künstlich dazu zwingt.

Irgendwie beides.:D

Kann ich bestimmt sagen, ich bin voll und ganz bewusst? Hmm....



Die Frage ist dann also, was anschließend passiert. Verurteilt der Mensch sich für seine Unmittelbarkeit oder wird er von anderen verurteilt und zieht er sich diesen Schuh an? Oder ist dann doch ein Öffnen möglich? Vielleicht auch erst einmal im Gespräch mit anderen.

Joa.....sieht ganz danach aus.


Das Einsamkeitsgefühl verweist meines Erachtens darauf hin, dass sich hier entweder irgendwo der Kreis nicht schließt und/oder dass sich Anteile melden, die abgespaltet/verdrängt wurden und (noch) keine (Selbst)Liebe erfahren.

Trifft wohl letzteres zu, mein Schatz.:)

Ach ja, für einen sich quer legenden Stier hier (noch einmal) eine kleine Geschichte:

Eines Tages wachte K auf und konnte sich nicht mehr richtig erinnern, wer er sei und woher er gekommen war. Er blickte sich um und fand sich in einer Zelle sitzend vor. Er wollte die Zelle verlassen, fand jedoch keinen Weg heraus.

Eines Morgens wachte er auf und erblickte die offene Zelltüre. Er fühlte sich nun jedoch gezwungen, die Zelle zu verlassen und blieb deshalb sitzen: er wollte selbst entscheiden, wann er die Zelle verlassen würde und wann nicht.

Eines Tages kam eine fremde Person an der Zelle vorbei, erblickte die offene Zelltüre und K in der Zelle sitzend. Er fragte K durch die Zelltüre, warum er die Zelle nicht verließe. K antwortete nicht.

Die fremde Person blickte sich um und meinte daraufhin, welch großes Glück es sei, dass das Schloss der Zelltüre durchgerostet und die Türe aufgegangen ist, weshalb er nicht verstehen könne, dass K immer noch in der Zelle sitze.
K glaubte nicht und schwieg – er vertraute der fremden Person nicht und fühlte sich nun noch mehr gezwungen.



*Schmunzel*



:liebe1::kiss3::umarmen::kiss4:

deine Gaia
 
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