nun ja, es ist einfach so, dass der Wunsch, wegzugehen nicht mehr da ist und da bleibt einfach Stehenbleiben bei gleichzeitiger Bewegung übrig. Das Stehenbleiben war anfänglich erst eine Müdigkeit, ein Überdruss immer unterwegs zu sein im Unbekannten und unsicheren und dann wandelte es sich in so eine Art konservatives Erhaltungs-Gefühl: nichts sollte sich mehr verändern, alles sollte für immer an seinem vertrauten Platz bleiben, die Zukunft sollte sicher sein, es sollte immer alles an seinem Ort sein usw. Daraus wurde dann so ein zwanghaftes Verlangen nach Ruhe und Friede und im Handeln eine Pedanterie und eine Strenge gegenüber Veränderung, es entwickelte sich ein Spießer, der die Welt so gestalten wollte, dass ihn nichts mehr gefährden konnte. So fühlte sich der Wunsch nach Stehenbleiben anfangs an, und das war einfach das andere Extrem zum Weggehen. Schließlich erschöpfte auch das sich und übrig ist jetzt so eine leichte Pendelbewegung zwischen beidem, dem Weggehen und dem Stehenbleiben - es kommen z.B. Fluchtgedanken, wenn unliebsame Umstände sich einstellen und im gleichen Moment eine Art Starre, wie eine Todesstarre inmitten dieser Umstände. Letztlich fühlt es sich total machtlos, hilflos, hoffnungslos an, aber nicht in so einem Sinne, dass es da den Wunsch gibt, zu entkommen - es ist mehr so ein Sein-wie-es-ist und das ist durch und durch total lebendig, stets neu, einerseits total sicher, andererseits aufregend und unberechenbar. Schwer zu beschreiben. Es ist aber im Grund dasselbe wie früher auch, als ich noch weggehen wollte, nur ist einfach dieser Wunsch weg.