Einfach weggehen

Ja, aber genau da fängt das eigentliche Ausbrechen, nach dem du dich sehnst, jetzt ja an! Dieses Muster, diesen gordischen Knoten gilt es jetzt zu durchbrechen, für dich selbst und auch für die, die an dir saugen und dich nicht in Ruhe lassen! Wenn du jetzt physisch davonläufst, holt dich das ungelöste Problem der mangelnden Abgrenzungsfähigkeit woanders wieder ein.


Ich weiß nur nicht, wie. Kann versuchen, morgen einen zweiten Tag durchzusetzen, das wird halt dauern.
Was soll ich machen?
 
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Geh schlafen. ;)

Nein, ich hab es nicht gelernt, mich abzugrenzen, ich war als Kind sehr krank und die Sorgen meiner Angehörigen waren eine angenehme Art, mich zu erziehen, ich hab alles gemacht, damit nur ja keiner wegen mir noch mehr leiden muß, war ja schon so schlimm, daß ich so krank war und allen so einen Kummer gemacht habe, haben sie mir immer wieder gesagt, wie schlecht es ihnen deswegen geht.
So bin ich halt brav und mach alles, was man von mir will.

Deswegen laufe ich nicht weg.
Wenn ich Grenzen setzen will, dann kommen gleich Vorwürfe und Druck.

logo, dass ein so mir naher Mensch noch Aufmerksamkeit verdient


Also Loop, ich muss morgen um 5 Uhr aufstehen


Jetzt hast du sofort Schuldgefühle - hoffentlich :D

Ich habe das Leben inzwischen aus den verschiedensten Perspektiven kennengelernt.
Rebellischer (absolut zu Recht) Teenager, überbesorgte Mutter (absolut zu Recht ;) )

Auch war ich mal Tochter einer depressiven Mutter und kenne so all die vielen Auffangmanöver, die dich nun fertigmachen

lass es einfach sein


wirklich


du darfst


deine Mutter wird dir sogar dankbar sein


probier es aus
 
Dankbarkeit ist ehrbar, jedoch sollte diese nicht eingefordert werden - wo bleibt denn da die Liebe?

Deine Familie sollte sich folgendes zu Herzen nehmen: "Wenn du etwas liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück, gehört es dir. Wenn nicht, hat es dir nie gehört!"(Konfuzius)
Davon abgesehen dass Kinder den Eltern sowieso nicht "gehören".


Das ist mir neu, daß Kinder nicht den Eltern gehören. :rolleyes:
 
das ist ihr problem, nicht deins, ohne beinharte abgrenzung(was mut erfordert) sind ihre problem die deinen, und sie lässt dich, für sich arbeiten......

irgendwann ist dein leidensdruck so hoch, und die wirst eine aktion setzen,

du musst auf dich schauen, sonst gehst du zugrunde

solche situationen erinnern mich an dieses gedicht von rilke:

der panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
(wikipedia)

und das ist herzzerreissend

:umarmen:


Ja, das Gedicht gefällt mir auch deswegen so gut.

Die Aktion wäre eigentlich das weggehen, ist aber wohl nicht durchführbar. :rolleyes:
 
Meine Träume werden alle nicht wahr.

Das mit der Hilfsorganisation hab ich ja geplant nach dem Studium, da wollte ich genau das machen und mit meinem Wissen helfen irgendwo, wo es gebraucht wird. Ist dann halt alles anders gekommen, weißt Du ja, und jetzt bin ich so müde.

Weggehen, einfach nur weggehen ohne Ziel, auf einen Berg vielleicht und dann weiß ich nicht, wahrscheinlich erfrieren.

Loop, wenn auf einen Berg, dann warte wenigstens das Frühjahr ab - auf ein paar Monate mehr od. weniger kommt es jetzt auch nicht an.

Als Kind u. auch später noch habe ich mir manchmal vorgestellt ganz allein in die Berge zu gehen, Schafe züchten. Dass in den Bergen (über)leben viel Kraft abverlangt hab ich erst nach u. nach erkannt u. diesen Traum einschlummern lassen.
 
du musst dich auf irgendeine art und weise so unmöglich benehmen, das deine mutter selbst sagt geh weg......ihr zur last werden....

so ne idee.......sozusagen das sie geht nicht du, aber in realiät muss halt doch der ausgesaugte den energievampir verlassen, weil dieser einfach nicht von einem ablässt......
 
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Das ist interessant, überhaupt so zu leben.
Und wie geht es Dir jetzt mit dem stehengeblieben sein?

nun ja, es ist einfach so, dass der Wunsch, wegzugehen nicht mehr da ist und da bleibt einfach Stehenbleiben bei gleichzeitiger Bewegung übrig. Das Stehenbleiben war anfänglich erst eine Müdigkeit, ein Überdruss immer unterwegs zu sein im Unbekannten und unsicheren und dann wandelte es sich in so eine Art konservatives Erhaltungs-Gefühl: nichts sollte sich mehr verändern, alles sollte für immer an seinem vertrauten Platz bleiben, die Zukunft sollte sicher sein, es sollte immer alles an seinem Ort sein usw. Daraus wurde dann so ein zwanghaftes Verlangen nach Ruhe und Friede und im Handeln eine Pedanterie und eine Strenge gegenüber Veränderung, es entwickelte sich ein Spießer, der die Welt so gestalten wollte, dass ihn nichts mehr gefährden konnte. So fühlte sich der Wunsch nach Stehenbleiben anfangs an, und das war einfach das andere Extrem zum Weggehen. Schließlich erschöpfte auch das sich und übrig ist jetzt so eine leichte Pendelbewegung zwischen beidem, dem Weggehen und dem Stehenbleiben - es kommen z.B. Fluchtgedanken, wenn unliebsame Umstände sich einstellen und im gleichen Moment eine Art Starre, wie eine Todesstarre inmitten dieser Umstände. Letztlich fühlt es sich total machtlos, hilflos, hoffnungslos an, aber nicht in so einem Sinne, dass es da den Wunsch gibt, zu entkommen - es ist mehr so ein Sein-wie-es-ist und das ist durch und durch total lebendig, stets neu, einerseits total sicher, andererseits aufregend und unberechenbar. Schwer zu beschreiben. Es ist aber im Grund dasselbe wie früher auch, als ich noch weggehen wollte, nur ist einfach dieser Wunsch weg.
 
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