Maraiah
Sehr aktives Mitglied
shamiradin schrieb:Aber wenn euer ´Liebster´ Euch dann nicht mehr ´hält´, was er ja ohnehin nicht zu tun scheint, es gibt sie ja, die Antidepressiva .....
hi shamiradin.
es ist doch nicht viel unterschied, wenn du mal genauer hinschaust. früher habe ich mich auch halten lassen, von ganz greifbaren partnern. sie hatten dieselbe funktion wie später dann die imaginären partner ... es gibt auch noch viele andere dinge, die uns halten, solange wir außerhalb dieser liebe stehen. viele materielle dinge - und statussymbole auch ... essen, süchte ... auch der übermäßige konsum ... alles nur dinge die uns halten sollen, uns ersatzbefriedigen.
wenn man diesen imaginären partner gehen lassen kann, dann steht man in dieser liebe. nicht man selbst liebt, sondern man hat sich dieser liebe geöffnet, sie fließt durch einen hindurch und heilt ... bei diesem heilvorgang kommt alles ans tageslicht, was so in uns abgelegt worden ist über all die jahre ... das führt zu leid und schmerz ... das ist so. da hilft kein schönreden. wer sich auf diesen weg macht, der wird durch seinen schmerz durchmüssen.
diese entscheidung trifft ein jeder selbst ...
den partner den wir uns wählen um durch diesen schmerz gehen zu können, den brauchen wir, weil nur diese zusätzliche energie, diese liebe des anderen uns das durch- und aushalten läßt. ich kenne bis heute keinen, der das allein geschafft hat, was aber nicht heißt, dass es das nicht geben tut ... es ist eine abhängigkeit, da kann man nichts drumherum reden. man ist abhängig - deshalb wählt man mE entweder den nicht erreichbaren partner - oder einen partner, der am gleichen punkt ist oder der auf dem weg schon ein weites stückerl vor uns geht und in der lage ist, uns aufzufangen und zu stützen, solange aber nur, wie wir ihn wirklich brauchen ...
danach können wir alleine gehen, danach sind wir in der liebe und am ende des weges steht der gottmensch, der völlig in sich selbst alles verwirklicht hat, was er braucht ...
dann kann man meiner vorstellung nach wählen, ob man zusammenbleibt oder nicht. wer in dieser liebe lebt, braucht keine liebe mehr von außen. es geht mE nicht darum andere zu lieben, sondern man ist selbst IN dieser liebe, wird also geliebt und spürt das zu jeder zeit in sich - im endeffekt lieben wir uns dann selbst und sind frei !
was ist daran schlimm ? das ist doch was wir alle wollen, oder nicht ? man kann nun mal das ziel nicht ohne den weg haben, dass ist etwas was ich auch erst verstehen mußte ... man muss den weg gehen ... auch wenn es eben mal unangenehm bis sehr höllisch wird ... auch wenn es mal depressiv bis selbstmörderisch wird und auch wenn ein stück des weges in die isolation und in die einsamkeit führt...
es ist ja nicht immer so. das sollte man nicht vergessen. es gibt momente auf dem weg, die sind unbeschreiblich. man macht erfahrungen und hat begegnungen, die man wohl als wunder bezeichnet, und so wie man im inneren diese liebe immer mehr spüren kann, so begegnet sie einem auch im außen ... allein dafür würde ich den weg jeder zeit wieder gehen. für diese momente der liebe, der nähe, des miteinanders ... es wechselt sich halt ab. mal so, mal so ...
ich glaube diese heftigen reaktionen hier, die kommen daher weil viele gerne diese liebe realisieren wollen aber instinktiv wissen, dass dazu eben auch schmerz und leid und auch das was venus schrieb gehört: man muss den weg auch leben, man kann ihn sich nicht erdenken ... man muss auch bereit sein, dass was man erfährt, erkennt umzusetzen und alles loszulassen, was nicht mehr zugehörig ist und paßt ... dass kann uU auch der job sein, die ehepartner, materielle dinge wie ein haus oder sein auto oder was weiß ich ... das macht angst ...
aber ohne fleiß kein preis ...