Eine Beziehung: Borderline / Narzissist

Ich würde mich nicht mit Klassifizierungen a la Borderline/Narzissmus etc. aufhalten, sondern fragen, wie es sich anfühlt, ob ich das Gefühl habe, dass der/die andere und ich einander vorwiegend gut tun oder uns eher gegenseitig in einer Abwärtsspirale stetig runterziehen.

Es gibt Leute, deren Neurosen sind mit den eigenen hervorragend kompatibel und wenn beide den ehrlichen Wunsch in sich tragen, einander liebevoll zugetan zu sein und entsprechend zu handeln, kann man auch so manche holprige Strecke zusammen meistern, weil die Basis weiterhin in Ordnung ist.
Bei anderen wiederum spürt man von Anfang an einer so einen negativen Druck und dass sie einen von innen zersetzen, in gewisser Weise auflösen, da bleibt man dann wahrscheinlich eher aufgrund frühkindlicher und schon damals zerstörerischer Muster hängen - die es vielleicht aufzu-lösen gilt, wenn das gelingt, haben Schmerz und Kummer immerhin eine Weiterentwicklung gebracht, wenn man allerdings im Stillstand verweilt und mit dem/der anderen hauptsächlich negative Erlebnisse verbindet, dann stellt sich wieder mal die Frage nach dem Warum?
Man muss in der Liebe NICHT leiden, sondern hat die Wahl. Mit wem du zusammen bist und warum - das weißt im Grunde nur du und du gibst und entziehst dem Zusammensein im selben Umfang die Berechtigung, ganz nach deiner Entscheidung.
 
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Meine Frau ist im psychosozialen Dienst tätig und in ihrem Tageszentrum gibt es sowohl Boarderliner als auch Narzisten und zwar unter eindeutiger Diagnose, in langfristiger Betreuung...

Was jedoch das rein zwischenmenschliche angeht, und das ist keine wissenschaftl. Studie, sondern rein die subj. Beobachtung meiner Frau innerhalb der Mauern ihrer Einrichtung, :gehen sich jene Gruppen grundsätzlich aus dem Weg, bzw. meiden den Kontakt zueinander so gut wie möglich und vor allem konfliktfrei - die wollen miteinander nichts zu tun haben.

(Eigener Gedankensenf: Vielleicht ist man sich des Zündstoffs ja bewußt, der in einer solchen Beziehung lauern könnte und die eigene "Natur" nicht unberührt lassen würde, was zumindest der Narzist ganz sicher nicht will, denn der Boarderliner würde den Narzisten in den Himmel loben, um ihn anschliessend zu zerstören...der Narzist ist kein Dummerchen.)
 
..im psychosozialen Dienst ... Tageszentrum .. Boarderliner als auch Narzisten .. in langfristiger Betreuung...
jene Gruppen .. meiden den Kontakt zueinander .. die wollen miteinander nichts zu tun haben...

fragt sich, ob man die spezielle Situation dort, wo die Leute quasi mit einem Schild um den Hals herumlaufen,
auf dem ihre Diagnose steht, gleichsetzen kann mit der "freien Wildbahn". ich glaub da ja eher an ein "Nein".
 
fragt sich, ob man die spezielle Situation dort, wo die Leute quasi mit einem Schild um den Hals herumlaufen,
auf dem ihre Diagnose steht, gleichsetzen kann mit der "freien Wildbahn". ich glaub da ja eher an ein "Nein".

Sogar ganz sicher nicht. Für einen Borderliner in einer Einrichtung laufen in freier Wildbahn 1000(e) andere herum, mit unterschieldichen Ursachen und unterschiedlichem Grad der Störung oder mit unterschiedlichen Therapieerfolgen. Deshalb ist es ja - wie ich eingangs schon geschrieben habe - so schwierig, etwas Allgemeingültiges dazu zu sagen.
 
wäre vllt besser gewesen, die TE hätte nicht von "Narzisst" und "Borderliner" geschrieben,
sondern von "Personen, die wirken, wie man sich im allgemeinen Narzisst und Borderliner vorstellt".
 
wäre vllt besser gewesen, die TE hätte nicht von "Narzisst" und "Borderliner" geschrieben,
sondern von "Personen, die wirken, wie man sich im allgemeinen Narzisst und Borderliner vorstellt".

Das kann man so nicht sagen. Borderline basiert auf einer Traumatisierung, hier kann man eine relativ klare Grenze ziehen, ob das Trauma da ist oder nicht. Narzissmus ist eine Prägung, und hat daher keine konkrete Ursache, Narzissmus ist auch bei normalen Menschen vorhanden, nur halt oft nur als geringer Anteil.
 
Narzissmus ist auch bei normalen Menschen vorhanden, nur halt oft nur als geringer Anteil.

@KingOfLions

Narzissmus ist aus einem Missverständnis des basierenden Ursprungs entstanden.

@wandervogel hat in einem anderen Thema den schönen Satz geschrieben,
der "in diesem Thema" eigentlicher Ursprung von Narzissmus und in
Wirklichkeit gar nicht negativ aufzufassen ist.

Oder mit meinen Worten:
"Der Weg ist nicht das Ziel. Du SELBST bist das Ziel, also mach Dich auf den Weg!"

Dankesehr

Narcissus machte sich auf den Weg, "sich selbst zu finden", allerdings ohne, dass er es wusste. Er war auf der Suche nach dem "Schönsten", und er fand es im Außen nicht. Bis er eines Tages, in einer Zeit als es noch keine Spiegel gab, an einem Teich sein Antlitz erblickte, und dies für das Schönste empfand, wo nach er gesucht hatte. Er fragte sogar nach, wessen Gesicht dies sei, und sein Begleiter antwortete, es sei sein eigenes. Nun muss man "verstehen", dass er dieses Schönste "in sich trug", sonst hätte er sich gar nicht auf diese Suche begeben können. Es ist der Beginn der Selbsterkenntnis, welche letztlich zum Ziel, nämlich dem Selbst führt. Narzissmus ist korrekter Weise ausgedrückt mit "Selbstforschung" zu übersetzen. Die "herrschenden Sklavenhalter in unserem System" sehen jedoch in einem Narzissten einen "kranken Selbstsüchtigen" (interessiert sich nur für sich selbst), was grundweg falsch ist, sich jedoch in der psychologischen Medizin als Krankheitsbild etabliert hat.

Sagt irgendwer, wenn jemand an Krebs erkrankt ist, er "leidet an Krebsismus" ? Nein!
Sagt irgendwer, wenn jemand eine Depression hat, er "leidet an Depressionismus"? Nein!
Sagt irgendwer, wenn jemand ein Journal liest, er "leidet an Journalismus"? Nein!

Ziemlich viel, was in Narzissmus und somit dem Narzissten untergeschoben wird, trifft auf den Egoisten zu. Und Egoismus selbst ist auch nicht die Krankheit sondern die Erforschung vom Ego. Das Krankheitsbild davon ist die Egomanie.
 
fragt sich, ob man die spezielle Situation dort, wo die Leute quasi mit einem Schild um den Hals herumlaufen,
auf dem ihre Diagnose steht, gleichsetzen kann mit der "freien Wildbahn". ich glaub da ja eher an ein "Nein".

Da hast du eine falsche Vorstellung vom PSD Tageszentrum. Die Leute tauschen sich untereinander aus, es werden div. Spiele gespielt, soz. Kontakte gepflegt, umfangreiches Freizeitprogramm ist Teil der Therapie.

Keiner läuft da mit einem Schild herum, die Diagnose kennt nur das Personal. Besagte Gruppen beschränken ihren Kontakt aufs Notwendigste.
 
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