Diabetes

Der Neugierige

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11. September 2005
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Österreich
Hallo,

da ich gestern einen TV-Beitrag gelesen habe, frage ich mich welches seelisches Thema dahintersteckt?

Wenn man Diabetes hat, muss man lernen damit umzugehen, oder steht das tatsächlich für ein seelisches Lernthema? Das hätte zur Folge, dass ich irgendwann wieder beliebig essen kann was man will.

Was denkt ihr darüber?

Lg
 
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dein Körper möchte dir dadurch auf jeden Fall etwas mitteilen - versuche in dich hineinzuhorchen was es sein könnte!

Der Überbegriff für Diabetes; die nicht gelebte Süße, also man verbietet sich die Süße des Lebens zu genießen. Natürlich sind wir alle Individuen und es gehörte bei jedem genau abgecheckt - aber der Überbegriff passt mal.

:liebe1:
 
ja so etwas habe ich schon gehört -> nicht eingestandene Süße des Lebens

Wer hat Erfahrungen damit?

Keine Angst, ich gestehe mir die Süße des Lebens in jeglicher Art, ich bin diabetesfrei, mich interessiert nur das Thema generell, da ich gestern mit meiner Freundin darüber diskutiert habe.
 
Beim Diabetes gibt es Typ I und Typ II - Jugend- und Altersdiabetes.
Beim ersteren fehlt die Insulinproduktion gänzlich,
beim zweiten ist eine Restfunktion der Bauchspeicheldrüse, sprich der Langerhans'schen Zellen, noch vorhanden und kann mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Das reicht von der Gabe von Insulin verschiedener Ausführungen (Langzeit-/Kurzzeit-, Depot/Retard, schnellwirksam u.a.) bis über Medikamente, die die Langerhans'schen Inseln sozusagen ausquetschen und die Insulinproduktion anregen.

Beim Typ I-Diabetiker ist es so gut wie ausgeschlossen, dass er wieder vom Diabetes wegkommt. Wo keine funktionierenden Insulin produzierenden Zellen mehr vorhanden sind, kann auch nichts mehr repariert werden.
 
Ich habe mal gehört, dass Diabetes besonders häufig bei Personen auftritt, die irgendetwas kontrollieren müssen (und das vielleicht gar nicht hinkriegen, weil nicht alles kontrollierbar ist) - bei meiner Mutter könnte das passen.
Bei meinem Bruder hingegen trat diese Erkrankung auf, nachdem er eine andere Diagnose erfahren hat, gegen die er sich warscheinlich innerlich gewehrt hat, daraufhin ist der Blutzucker hoch, die Insulinproduktion kam nicht nach.
Mein anderer Bruder (mit denselben Genen) hat keine Diabetes, es ist also nicht rein genetisch bedingt, wie manche einen glauben machen möchten.

Ob es heilbar ist, weiss ich nicht, die Ärzte sagen was anderes, aber denen glaub ich nicht alles...

LG
Ahorn
 
Hallo Neugieriger,

Wenn man Diabetes hat, muss man lernen damit umzugehen,

richtig. Das heißt aber nicht unbedingt, daß man sich damit abfinden muß, Diabetiker (krank) zu bleiben. Man schätzt, dass etwa 80% aller Diabetiker wieder gesund werden und ohne Medikamente auskommen könnten, wenn sie sich angepaßt ernähren und ein bißchen bewegen würden. Alle müssen lernen, mit der Stoffwechselschwäche umzugehen. Aber nur für einen relativ kleinen Teil der Betroffenen bleibt es eine Erkrankung mit allen Risiken und Spätfolgen.

oder steht das tatsächlich für ein seelisches Lernthema? Das hätte zur Folge, dass ich irgendwann wieder beliebig essen kann was man will.

Das Lernthema besteht gerade darin, daß man nicht beliebig ißt, sondern nur das, "was man will", um wieder gesund zu werden. Das beliebige unkritische Essen hat den Diabetiker krank gemacht *). Speziell die Überbelastung des Stoffwechsels mit Kohlenhydraten und eine allgemeine Überernährung hat den Stoffwechsel überfordert und schließlich krank gemacht. Diesen Prozeß kann man auch wieder rückgängig machen, wenn die Erkrankung nicht schon zu weit fortgeschritten ist. Das gilt für die meisten Typ II-Diabetiker.

Wer Typ I-Diabetiker ist, im Extremfall keine Bauchspeicheldrüse mehr hat, der muß ebenfalls lernen, damit umzugehen, um die Spätfolgen und um akute Stoffwechselentgleisungen zu vermeiden. Häufige Spätfolgen des Diabetes mellitus sind beispielweise Herzinfarkt, Schlaganfall, Blindheit, Inkontinenz, Gängrän...

*) Es gibt einige Ausnahmen. Beispielsweise kann man durch Infektion oder durch fehlende Muttermilch Diabetiker werden. Tiere sterben meistens, wenn ihnen das Kolostrum (die erste Portion Muttermilch) fehlt. Der Mensch stirbt nicht unbedingt daran. Er wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit krank, zum Beispiel kann er Diabetiker werden. Diese Diabetiker müssen sich aber auch angepaßt ernähren und die richtigen Medikamente in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt zuführen. In diesem Sinne lernen sie ebenfalls, damit umzugehen.

Gruß
Otto
:schaf:
 
Hallo Romaschka,

=Romaschka;1036997]Beim Diabetes gibt es Typ I und Typ II - Jugend- und Altersdiabetes. Beim ersteren fehlt die Insulinproduktion gänzlich,
beim zweiten ist eine Restfunktion der Bauchspeicheldrüse, sprich der Langerhans'schen Zellen, noch vorhanden

Man sagt, es gibt absoluten und relativen Insulinmangel. Dem Typ I-Diabetiker fehlt *absolut* Insulin. Diese fehlende Menge muß er mit der Spritze ersetzen.

Der Typ II-Diabetiker leidet unter relativem Insulinmangel, d.h. seine Bauchspeicheldrüse liefert das Insulin zu spät und zu langsam.

Gruß
Otto
:schaf:
 
Danke für die Antworten! Die sind alle super, doch das reicht mir nicht.

Ich glaube an etwas größeres. Ich glaube daran, dass alles im Leben seine Berechtigung und seinen Sinn hat, auch die Krankheit hat seinen Sinn. Ich denke Krankheiten werden uns geschickt, wenn wir etwas nicht kapieren wollen - grob formuliert.

Ottokar ich aktzeptiere voll deine Meinung, kann Sie aber nicht teilen:

Das Lernthema besteht gerade darin, daß man nicht beliebig ißt, sondern nur das, "was man will", um wieder gesund zu werden. Das beliebige unkritische Essen hat den Diabetiker krank gemacht [...]

Vielleicht haben wir den Sinn hinter Diabetes noch nicht verstanden, vielleicht sind mehrere Themen dahinter abhängig von der Person. Ich glaube aber daran, dass das geheilt werden kann bzw. man heilt sich selbst in dem man versteht wo man sich "blockiert".

Was denkt ihr darüber?

Lg
 
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