Der Weg durch die Pyramide

K

Kinnaree

Guest
An alle Pyramedis - und alle, die sich das virtuelle Gemäuer gern im Advent einmal genauer anschauen möchten.

Angeregt durch die "spirituelle" Herausforderung, mit meinem buddhistischen Buben in seiner erzkatholischen Schule am Adventkranzbinden teilzunehmen und so nach guter alter buddhistischer Gewohnheit Traditionen miteinander sinnvoll zu verbinden, bin ich auf etwas wirklich Schönes getroffen, das ich hier gern mit euch teilen möchte. Wir haben einen Adventkranz nach dem Vorbild des Dhyani-Mandalas gestaltet, das ihr euch im Anhang anschaun könnt.
(Übrigens, keine Angst wegen Copyright, ich hab Marlis Laduree persönlich um die Erlaubnis gebeten, das Bild direkt hier reinzustellen. Sie hat mir per e-mail diese Erlaubnis gegeben. Und wem es gefällt, hier gibts mehr davon http://www.marlisladuree.com/indexang.htm )

Nun gibt es eine schöne alte Meditationsform, die als Weg durch das Mandala zu verstehen ist. Advent mit seinen 4 Sonntagsstationen eignet sich hervorragend, eine solche Wanderung durchzuführen. Wir betreten das Mandala im Osten, und gehen von Sonntag zu Sonntag nach Süden, Westen und Norden - und wenn wir am 4. Sonntag im Norden angekommen sind und alle vier Elemente in uns geweckt haben, steht uns der Weg ins Zentrum zum Licht der Geweihten Nacht offen.

Diese Wanderung ist völlig unabhängig von allen Religionen und Vorstellungen. Menschen, die dem tibetischen Buddhismus folgen, können die 4 Buddhafamilien entdecken, Naturreligionspraktiker werden die Reiche der 4 Elementenwesen finden, Christen werden ihre Qualitäten in den 4 Elementen wiederfinden - Indianer werden mir freundlich sagen, sie ordnen die Elemente anders zu, aber im Prinzip ists dasselbe, Schamanen können ihre Krafttiere treffen... und alles paßt zusammen.

Also - fang ma an?
 

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Am ersten Sonntag betrete ich das Mandala von Osten, das ist der Garten des Akshobhya. Wasser ist sein Element, und seine Farbe ist das Blau des Morgenhimmels, knapp bevor die Sonne aufgeht... habt ihr Bilder, Ideen, Gschichten, die zum Wasser passen? Und zum Blau?
 
Die uralte Schlange des Meeres

Die uralte Schlange des Meeres weiß alles. Sie weiß um jede Träne, die jemals geweint worden ist, aus Freude oder aus Leid, sie weiß um jedes Schiff, das das Meer befahren hat, um die Schicksale der Menschen, die darauf waren, sie kennt alle versunkenen Städte und Schätze - sie kennt die Zeitlosigkeit, denn sie ist ewig.
Durch die Flüsse, die ins Meer münden, und durch die Regentropfen ist ihr auch bekannt, wie es in der Welt aussieht, was geschieht, jeden Tag, jedes Jahr.
In alter Zeit wurde sie gerufen von Menschen, die ihren Rat wollten oder ihr Wissen und sie erschien und antwortete. Oft nicht das, was die Menschen gerne gehört hätten, aber immer die Wahrheit.
Und so ist es noch immer: Wenn wir eine Antwort brauchen , besonders wenn es die Gefühle betrifft oder das Unterbewußtsein können wir sie rufen. Wir denken an das blaue Meer, wir rufen die Schlange, wir fragen - und warten auf den Gesang der Schlange, der klingt wie das Rauschen des Meeres. Die Antwort der Schlange wird immer kommen, wir brauchen sie nur zu hören.
Und wir können auch Botschaften an sie übermitteln, die für andere sind, denn Wasser ist überall, auch in uns selbst.
 
:liebe1: :liebe1: :liebe1: ...und das nehm ich jetzt einfach als Bild und stells für morgen ins Ost-Portal der Pyramide - für die Reise in den Wasser-Garten...
 
Im Zentrum der Pyramide tauche ich auf und wende mich zum Ost-Portal. Als ich das Portal betrete, stehe ich am Meer. Ich steige hinein und lasse mich vom weichen Wasser tragen. Mit meinem ganzen Empfinden lasse ich mich auf das Wesen des Wassers ein. Und plötzlich - ist sie da, die Königin der Nagas, die Uralte Schlange des Meeres. Ich fühle ihren geschmeidigen Körper, ohne feste Substanz und trotzdem gebündelte Kraft. Sie umschlingt mich, nimmt mich mit in ihren Tanz, bis ich meinen Körper von ihrem nicht mehr unterscheiden kann und ich mich mit ihr in Harmonie wiege.

Ich überlasse mich unserem wiegenden Tanz und erlebe, daß die Uralte bis an den tiefsten Grund der Weltmeere reicht. Mein Blick wandert in die Höhe, zu den Wolken über uns, aus denen ein sanfter warmer Regen wie ein weicher Wasserfall niederfällt. Der Regen fällt in das warme Meer... so vollzieht sich die Vereinigung. Die Bewegungen werden immer sanfter, immer stiller und ruhiger die Wellen. Bis ALLES GANZ ist - und der Wasserspiegel ruht ganz still und klar, und ich bin nicht mehr getrennt von dieser alles umfassenden Ruhe.
 
Nun ist eine Woche vergangen. Wenn ich aus der Pyramide hinausschaue in die Mandala-Landschaft, so sehe ich das Portal im Osten hell erstrahlen, und in mir leuchtet das blaue Meer, in mir tanzt die Uralte Schlange...

Der Rest der Landschaft liegt im Dunkel...

Also betrete ich am zweiten Sonntag das Mandala im Süden, das ist der Garten des Ratnasambhava. Erde ist sein Element, und seine Farbe ist das Gold, so wie es strahlt, wenn die Sonne am Mittagshimmel steht...
...was seht ihr im Mittags-Gold für Bilder? Was erzählt euch die Erde?
 
geh durch das Tor im Felsen,
bewachsen mit wilden Rosen,
die Treppe hinab
ins Dunkel der Erde.

Erhellt durch tanzende Flämmchen
sieh die Farben an der Wand:
Schwarz - Weiß - Rot
die Farben der Göttin.

Und bist du unten angelangt,
so siehst du sie,
die drei in einer ist,
sie wird dir sagen wer du bist!
...sagte Morgenwind bei den Nachteulen...

Ich hab nur noch ein kleines Bild hinzuzufügen. Soweit ich heute Nacht schon schauen konnte. Hinter dem Rosentor - und der Weg führt mitten durch die Dornen - geht es hinunter in die Höhle, tief und tiefer, still und stiller. Und unten wartet, in der ersten großen Höhle, ... die Höhlenbärin. Auf irgendeine Art und Weise muß man sie davon überzeugen, daß man reif ist, um der Dreifarbigen Göttin gegenüberzutreten... und dann...

Also gute Reise heute Nacht, am zweiten Advent, in die Tiefen der Erde.
 
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hayy,

ein zitat:

ALFONS PAQUETS IDEOLOGIE DES RHEINS

„Wenn aber die Ströme ihre Schicksalsbedeutung offenbaren, so sind sie Wegweiser; ihr Pfeil weist zum Weltmeere. Die Menschen und die Gedanken im Stromlande führt der Strom aus der Gefangenschaft des Landes in die Freiheit der Welt und verbindet sie mit dem Gesamtbild der Welt; [...] er ist die ewige Mahnung zur Freiheit.“
(Aus: Der Rhein als Schicksal)

und diesen link http://www.hpo-online.de/themen/allgemein/wasist.php

ein wenig off topic,bzw entfernt.


mfg
ahkamelie
 
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