Es ist schon ein alter Thread, aber immer wieder lesenswert, deshalb nochmal vorgekramt.
Das Konzept des Krankheitsgewinnes ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sehr lange leidet, obwohl natürlich ein Fünkchen Wahrheit dran ist...
Das Wort Krankeitsgewinn beinhaltet zu sehr Vorwurf und Schulgefühle, als ob der Mensch sich mal eben aus sehr egozentrischen Gründen entscheidet jahrelang krank zu werden.
Tut mir leid, aber es gibt Kranke, die echt schon zehn verschiedene Arten von Heilung oder Therapien hinter sich haben, viel Geld, Zeit und Mühe in ihren Gesundwerdungsprozess investieren und man darf diese sicher nicht mit den eher passiven Kranken in einen Topf werfen.
Dann muss man schauen ob viele Kranke nicht sogar in ihre Krankheit gezwungen werden weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein gesundes Leben in Einklang mit höheren Bedürfnissen und eigenen Werten teilweise nicht möglich macht.
Meines Erachtens geht es nicht darum mal kurz ein bischen Energie rüberzusenden oder Naturmedizin zu gebrauchen, es geht in erster Linie darum die tatsächlichen inneren und äusseren Bedürfnisse dieses Menschen zu erkennen, ihm bewusst zu machen und ihm dadurch zu helfen sich eben seine vollkommen legitimen Bedürfnisse auf weniger schmerzhafte Art zu erfüllen.
Und eben dieses ist kein effizienter Prozess, weil man sich laut Resonanzgesetz ein bestimmtes niedrig schwingendes Umfeld geschaffen hat, welches einen an den persönlichen Veränderungen teilweise unbewusst hindert um sich selbst nicht in Frage stellen zu müssen.
Eine Heilung kann also bedeuten sein Leben radikal zu verändern, seine Berufsrichtung zu ändern, seine Beziehung zu verändern, neue Risiken einzugehen, besser kommunizieren zu lernen, mutiger und selbstverwirklichender zu werden usw
Im Laufe dieser lebensverändernden Prozesse kann es viele Rückschritte geben und genau in diesen Situationen kann es sinnvoll sein Energie in die Situation hineinzugeben um einen aktiven Veränderungsprozess am Laufen zu halten.
Man wird auf keinen Fall zuerst gesund und danach ändert man sein Leben, macht Sport, isst gesünder... man macht erst die Veränderungen in Richtung Harmonie und als Folge davon wird man gesund.
Und genau das ist der Grund warum ein Heiler sehr viel Geduld braucht.
Woran sieht man nun was das dahinter liegende Problem ist ?
Jede Krankheit hat einen symbolischen Charakter, eine Herzkrankheit steht für eine andere Problematik als eine Hautkrankheit und dann kann man sich natürlich gleichzeitig um Ursachen und Symptome kümmern, effizienter ist es immer noch hauptsächlich die jetzt veränderbaren Ursachen anzupacken, sonst verschieben sich die Krankheitssymptome einfach in eine andere Richtung.
Dann gibt es so eine Art von Heilerhochmut.
Ich bin der Heiler, also automatisch heiler als du.
Mit mir arbeiten die Geistwesen, also bin ich moralisch besser als du.
Ich arbeite mich bis zum Burnout um die Welt zu retten und du liegst faul und genüsslich den ganzen Tag im Bett rum und lässt dich bedienen.
Wenn man sich von Mensch zu Mensch auf gleicher Ebene treffen kann hat man bessere Chancen überhaupt Gehör zu finden und jeder einzelne Kranke kann den Heiler etwas lehren, nur welcher Heiler lässt sich gerne etwas sagen ?
Man darf den Erfolgsdruck des Heilers auch nicht unterschätzen, denn dieses kann unterschwellig sehr viel Druck ausüben, gerade wenn die Behandlungskosten von der Krankenkasse nicht getragen werden und eine schnelle Lösung her muss, völlig unabhängig davon ob die Zeit reif ist.
In einigen Fällen kann eine Behandlung pro Monat, herausgezogen über ein ganzes Jahr viel erfolgreicher sein als eine wöchentliche Behandlung.
Kurz zusammengefasst: Ein Kranker wird erst heil wenn seine zugrundeliegenden menschlichen Bedürfnisse erfüllt sind. Kann ein Heiler diese nicht erkennen, dann kann er auch nicht heilen. Die Widerstände der Kranken sind eine Form von Kommunikation dass etwas nicht in die richtige Richtung läuft oder ein wichtiges Detail übersehen wurde.
Wenn ich zu einem Heiler gehe, dann sicher nicht weil ich selber zu dumm bin etwas zu erkennen oder nicht willig bin selber etwas zu tun, sondern weil man bei sich selber bestimmte Dinge nicht objektiv genug erkennen kann und ein bestimmtes Fachwissen einfach nicht hat.
Von einem Experten erwarte ich dass er genau sagen kann wo das Problem liegt und den passenden Behandlungsplan dazu hat, die Hauptarbeit mache ich selber.
Energie zu senden, einfach ins Blaue hinein ist Zeitverschwendung und unterstützt keineswegs die inneren Heilungsprozesse.