Tariel
Aktives Mitglied
Schlüssel zur Freiheit
1.Teil
Einleitung
Die Schwingung der Liebe weckt das schlafende Sensorium unserer Gehirne und öffnet unser geistiges Auge.
Die Redaktion des Lichtfokus hat den folgenden, an sie gerichteten Leserbrief zur Stellungnahme direkt an Beat weitergeleitet. Er hat die Stimme aus der Leserschaft zum Anlass genommen, noch näher auf die Thematik der menschlichen Ängste sowie der Befreiung von Furcht durch die hohe Schwingung der Liebe einzugehen.
Frage einer Leserin:
Mein Leserbrief bezieht sich auf "Fragen an Beat" im Lichtfokus 7/2004, und zwar auf seine Antwort an Gloria. Ich habe Ihre Zeitung heute zum ersten Mal in den Händen und weiß nicht, wer dieser Beat ist, der dort antwortet. Seine Antwort an Gloria jedoch ist fatal und für Gloria unter Umständen (lebens)gefährlich. Ich kann ihm zustimmen, dass unser ureigenstes Selbst Licht und Liebe ist. Dennoch halte ich absolut nichts davon, als Lichtarbeiter sich immer nur dem Licht zuzuwenden und die dunklen Seiten wie Ängste, Verletzungen usw. außen vor zu lassen. Wie sollte ich jemandem helfen können, der gerade von Dunkelheit umgeben ist, aus dieser Dunkelheit zu entkommen, wenn ich gar nicht weiß, wie ich mich in der Dunkelheit zu bewegen habe? Wenn ich meine eigenen Abgründe nicht kenne? Wenn ich nicht weiß, wie es ist, von Dunkelheit umgeben zu sein? Diese Ratschläge, sich nur nach dem Licht zu wenden, kommen als esoterische Variante der gut gemeinten Ratschläge von Freunden daher, es alles mal nicht so schwer zu nehmen oder als Meinung, Heilung lasse sich über Verdrängen realisieren. Und was, wenn es Gloria auch mit diesen Ratschlägen immer schlechter gehen sollte, sie vielleicht suizidal wird? Hat sie dann versagt, weil sie sich eben nicht nur dem Licht zuwendet? Weil sie zu viele Energien an "Blockaden" bindet? Und warum eigentlich hat sich Gloria damals zu diesem Familienstellen begeben? Solche Schritte geht man nicht, wenn man das Gefühl hat, alles sei in Ordnung. Die Antwort von Beat beinhaltet eine völlig unangebrachte Schuldzuweisung an Gloria, ihr Zustand resultiere aus ihren Ängsten, die durch ihre Hinwendung zu diesen noch verstärkt werden. Was aber ist mit der Botschaft, die Ängste oder Schmerzen vermitteln? Sollte es nicht viel mehr darum gehen, den Ängsten wirklich auf den Grund zu gehen, ihre Botschaft zu verstehen, sie zu transformieren und darüber zu heilen? Natürlich könnte mir Beat jetzt entgegenhalten, dass das der von ihm zitierte Irrtum unserer westlichen Gesellschaft sei. Aber wir sind eben nicht nur Licht, sondern hier in unserem Leben sind wir auch endliche, duale Wesen, die trotz des Bewusstseins für Licht und Liebe genauso ihre Verletzungen mit sich tragen und damit leben bzw. sich damit auseinandersetzen müssen. Es ist richtig, dass in unserer Gesellschaft eine Unkultur der Selbstbespiegelung entstanden ist, die mit Heilung nichts zu tun hat. Es ist aber die gleiche Unkultur mit umgekehrtem Vorzeichen, Heilung über den Weg einer fehlenden Selbstreflexion und nur mit Hinwendung auf die Liebe zu propagieren, auch das kann nicht gelingen. Mystiker aller Zeiten und Kulturen haben immer wieder angemahnt, sich selbst auf den Grund zu gehen, sich schonungslos seinen Schattenseiten zu stellen und sich eben nicht nur dem Licht zuzuwenden. Jesus z. B. sagt: "Ich bin das Licht der Welt..." (Joh. 12,8), und weiter heißt es im Glaubensbekenntnis: "...hinab gestiegen in das Reich des Todes..." Jesus ist hinab gestiegen in die Dunkelheit, in die Abgründe; er hat gelitten, er hat in die Hölle geschaut und er ist auferstanden! Im 1. Korintherbrief heißt es: "Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib....Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch, der zweite Mensch ist vom Himmel." (1. Kor, 15, 44-47) Oder Bernhard von Clairvaux (1090-1153) schreibt: "Fange damit an, dass du über dich selbst nachdenkst, damit du dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst. Was nützt es dir, wenn du die ganze Welt gewinnst und einzig dich verlierst? Denn wärest du auch weise, so würde dir doch etwas zur Weisheit fehlen, solange du dich nicht selbst in der Hand hast. Wie viel dir fehlen würde? Meiner Ansicht nach alles." Eine ehrliche und reife Auseinandersetzung mit seinen Schattenseiten bewirkt eine heilende Reinigung, und durch diese Reinigung braucht es keine äußerliche Hinwendung zum Licht mehr, sondern der ureigenste Lichtkern kann zum Strahlen gelangen, das innere Wachsen, die Auferstehung zum "himmlischen Menschen", zum Lichtarbeiter kann schon in diesem Leben gelingen. Und wenn ich denn um mein Lichtsein weiß, um mein absolutes Geborgensein im Licht, in Gott aus welchen Gründen sollte ich mich meinen Schattenseiten denn nicht stellen wollen, gerade von dieser Basis aus? Wirkliche Lichtarbeiter wissen um ihre Abgründe, kennen ihre Schattenseiten und haben keine Scheu davor, sich diesen Dingen zu stellen. Ich persönlich habe seit längerer Zeit Zugang zu meinem inneren Licht; es ist von selbst aufgebrochen, nachdem ich durch meine Dunkelheit gegangen bin. Ich bin weder Psychologin noch Theologin, sondern weiß aus eigener intensiver biographischer Arbeit, dass der Weg zum Licht durch die Dunkelheit führt, dann aber umso stabiler ist. Die Antwort von Beat erscheint mir sorry absolut unreflektiert und damit als Hilfestellung für andere gefährlich. Wofür hat uns Gott die Fähigkeit zum Denken, zur Selbstreflexion gegeben, wenn man sich denn eigentlich nur der Liebe zuwenden müsste? Das innerste Lichtdasein als Rechtfertigung oder scheinheilige Begründung dafür zu missbrauchen, sich nicht mit seinen persönlichen Abgründen auseinandersetzen zu wollen, wirkt feige und geht für mich an der Botschaft des Lichts absolut vorbei.
(Name ist der Redaktion bekannt.)
Antwort von Beat
Liebe Leserin!
Ich danke Ihnen für die Bereitschaft zum offenen Dialog und möchte gleich mit dem Wichtigsten beginnen: Es gibt nichts Lebensgefährliches.
Diese Aussage mag für unsere irdische Persönlichkeit eine Provokation darstellen, und ich bin mir dessen bewusst. Solange wir von Gefahr sprechen, betrachten wir das Leben durch die Augen der polarisierten, irdischen Persönlichkeit. Vergänglich oder zerstörbar ist nur die äußere Form des Lebens niemals jedoch das Leben selbst, das unsichtbare Bewusstsein hinter der Form.
Solange sich das Ego dieser Tatsache nicht bewusst ist, fürchtet es die vermeintlich lebensbedrohlichen Situationen und Erscheinungen der äußeren Welt. Aus dieser Furcht unterscheidet die irdische Persönlichkeit zwischen guten und schlechten Erfahrungen. Aus der Sicht der unpersönlichen Ursubstanz oder Seelenessenz gibt es jedoch keine wirkliche Bedrohung und deshalb auch keine positiven oder negativen Erfahrungen. Die Seele eines jeden Menschen weiß, dass jede Erfahrung letztlich unserem spirituellen Erwachen dient.
Damit unser Ego diese unpersönliche Sichtweise annehmen kann, müssen wir ganz grundsätzliche Zusammenhänge verstehen und dazu auch einiges, vielleicht schon bekanntes Wissen wiederholen. Was ist das, was wir als Leben bezeichnen, und worum geht es eigentlich, wenn wir von spiritueller Entwicklung oder Bewusstseinserweiterung sprechen?
Unsterblichkeit
Der erleuchtete oder voll bewusste Mensch hat keine Scheu oder Angst vor den so genannten Schattenseiten des Lebens; denn er hat sie kennen gelernt und festgestellt, dass auch sie Ausdruck seiner selbst sind und für sein wirkliches Selbst keine Gefahr darstellen. Das Leben selbst kann nicht zerstört werden. Alle Menschen, die durch das Erlebnis des so genannten Todes gehen, erfahren ihre eigene Unsterblichkeit als Tatsache.
Für jene, die sich spirituell entwickeln möchten, ist es wichtig, diese Tatsache schon vor dem vermeintlichen Tod zu erkennen; denn wir können nicht mit dem alten Paradigma in eine neue Dimension übertreten. Es ist also Zeit, das materielle Weltbild hinter uns zu lassen und ein neues Paradigma anzunehmen. Im neuen Weltbild verstehen wir uns selbst als unsterbliche Geistwesen und unsere greifbare, äußere Realität als virtuelle Erscheinung. Unser persönliches Bewusstsein und die verschiedenen virtuellen Realitäten sind Bestandteil des Gesamtbewusstseins Gottes, der Einheit von allem, was ist.
Individualität in der Einheit
Virtuelle Trennwände im Gesamtbewusstsein Gottes ermöglichen uns, über ein Stück privates oder individuelles Bewusstsein zu verfügen, das für alle Zeit im Gesamtbewusstsein Gottes eingebettet bleibt. Auf diese Weise können wir innerhalb der Gesamtheit eine individuelle Existenz erleben. Die Wände unserer privaten Zelle werden durch Programmierungen aufrechterhalten, die unsere persönliche Existenz definieren. Je nach Programmierung sind diese Zwischenwände dicker und undurchlässig oder dünner und transparent. Die Qualität unseres persönlichen Bewusstseins hängt also sehr direkt von der Dicke dieser virtuellen Zellwände beziehungsweise von den entsprechenden Programmierungen ab.
Mit unserem individuellen Bewusstsein können wir verschiedene, virtuelle Realitäten erleben. Wir können unzählige imaginäre Leben in verschiedenen Welten leben. Auf diese Weise dürfen wir unser Potenzial, das naturgemäß dem göttlichen Potenzial entspricht, erfahren. Wir können alle erdenklichen Situationen erleben, ohne dass unsere Existenz jemals tatsächlich in Gefahr wäre. Was wir als Leben bezeichnen, ist also mit einem Traumzustand vergleichbar.
Der irdische Traum
Durch den Vorgang der Inkarnation haben wir Programmierungen angenommen, welche die trennenden Zellwände sehr dick erscheinen lassen. Wir sind so zu sagen in die Vergessenheit oder in die Dunkelheit hinab gestiegen. Während einer irdischen Inkarnation verfügen wir über ein sehr limitiertes Bewusstsein, das uns ermöglicht, die Gedankenformen, denen wir in unserem irdischen Traum begegnen, als materielle, physische Welt zu erleben. Nur aufgrund der dicken Zellwände können wir Illusionen wie Materie, Raum und Zeit als verbindliche Faktoren erleben.
Die Phase des stark reduzierten Bewusstseins ist vergleichbar mit einem tiefen Schlaf oder dem Zustand unter Hypnose. Wir haben vergessen, wer oder was wir wirklich sind, ohne jedoch unsere wahre Geistnatur verloren zu haben.
Während des Traumes, den wir als irdisches Leben wahrnehmen, ist unsere Eigenschwingung vergleichsweise niedrig. Das ermöglicht uns, auch Gedankenformen von sehr geringer Schwingung als real zu erleben. Gedankenformen mit niedriger Schwingungsrate sind beispielsweise die Ideen der Krankheit, der Aggression und Zerstörung sowie das Phänomen der Vergänglichkeit und der Angst. Diese Aspekte unseres Potenzials könnten wir mit einem umfassenderen Bewusstsein und entsprechend höherer Eigenschwingung nicht als persönliche Realität erleben.
1.Teil
Einleitung
Die Schwingung der Liebe weckt das schlafende Sensorium unserer Gehirne und öffnet unser geistiges Auge.
Die Redaktion des Lichtfokus hat den folgenden, an sie gerichteten Leserbrief zur Stellungnahme direkt an Beat weitergeleitet. Er hat die Stimme aus der Leserschaft zum Anlass genommen, noch näher auf die Thematik der menschlichen Ängste sowie der Befreiung von Furcht durch die hohe Schwingung der Liebe einzugehen.
Frage einer Leserin:
Mein Leserbrief bezieht sich auf "Fragen an Beat" im Lichtfokus 7/2004, und zwar auf seine Antwort an Gloria. Ich habe Ihre Zeitung heute zum ersten Mal in den Händen und weiß nicht, wer dieser Beat ist, der dort antwortet. Seine Antwort an Gloria jedoch ist fatal und für Gloria unter Umständen (lebens)gefährlich. Ich kann ihm zustimmen, dass unser ureigenstes Selbst Licht und Liebe ist. Dennoch halte ich absolut nichts davon, als Lichtarbeiter sich immer nur dem Licht zuzuwenden und die dunklen Seiten wie Ängste, Verletzungen usw. außen vor zu lassen. Wie sollte ich jemandem helfen können, der gerade von Dunkelheit umgeben ist, aus dieser Dunkelheit zu entkommen, wenn ich gar nicht weiß, wie ich mich in der Dunkelheit zu bewegen habe? Wenn ich meine eigenen Abgründe nicht kenne? Wenn ich nicht weiß, wie es ist, von Dunkelheit umgeben zu sein? Diese Ratschläge, sich nur nach dem Licht zu wenden, kommen als esoterische Variante der gut gemeinten Ratschläge von Freunden daher, es alles mal nicht so schwer zu nehmen oder als Meinung, Heilung lasse sich über Verdrängen realisieren. Und was, wenn es Gloria auch mit diesen Ratschlägen immer schlechter gehen sollte, sie vielleicht suizidal wird? Hat sie dann versagt, weil sie sich eben nicht nur dem Licht zuwendet? Weil sie zu viele Energien an "Blockaden" bindet? Und warum eigentlich hat sich Gloria damals zu diesem Familienstellen begeben? Solche Schritte geht man nicht, wenn man das Gefühl hat, alles sei in Ordnung. Die Antwort von Beat beinhaltet eine völlig unangebrachte Schuldzuweisung an Gloria, ihr Zustand resultiere aus ihren Ängsten, die durch ihre Hinwendung zu diesen noch verstärkt werden. Was aber ist mit der Botschaft, die Ängste oder Schmerzen vermitteln? Sollte es nicht viel mehr darum gehen, den Ängsten wirklich auf den Grund zu gehen, ihre Botschaft zu verstehen, sie zu transformieren und darüber zu heilen? Natürlich könnte mir Beat jetzt entgegenhalten, dass das der von ihm zitierte Irrtum unserer westlichen Gesellschaft sei. Aber wir sind eben nicht nur Licht, sondern hier in unserem Leben sind wir auch endliche, duale Wesen, die trotz des Bewusstseins für Licht und Liebe genauso ihre Verletzungen mit sich tragen und damit leben bzw. sich damit auseinandersetzen müssen. Es ist richtig, dass in unserer Gesellschaft eine Unkultur der Selbstbespiegelung entstanden ist, die mit Heilung nichts zu tun hat. Es ist aber die gleiche Unkultur mit umgekehrtem Vorzeichen, Heilung über den Weg einer fehlenden Selbstreflexion und nur mit Hinwendung auf die Liebe zu propagieren, auch das kann nicht gelingen. Mystiker aller Zeiten und Kulturen haben immer wieder angemahnt, sich selbst auf den Grund zu gehen, sich schonungslos seinen Schattenseiten zu stellen und sich eben nicht nur dem Licht zuzuwenden. Jesus z. B. sagt: "Ich bin das Licht der Welt..." (Joh. 12,8), und weiter heißt es im Glaubensbekenntnis: "...hinab gestiegen in das Reich des Todes..." Jesus ist hinab gestiegen in die Dunkelheit, in die Abgründe; er hat gelitten, er hat in die Hölle geschaut und er ist auferstanden! Im 1. Korintherbrief heißt es: "Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib....Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch, der zweite Mensch ist vom Himmel." (1. Kor, 15, 44-47) Oder Bernhard von Clairvaux (1090-1153) schreibt: "Fange damit an, dass du über dich selbst nachdenkst, damit du dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst. Was nützt es dir, wenn du die ganze Welt gewinnst und einzig dich verlierst? Denn wärest du auch weise, so würde dir doch etwas zur Weisheit fehlen, solange du dich nicht selbst in der Hand hast. Wie viel dir fehlen würde? Meiner Ansicht nach alles." Eine ehrliche und reife Auseinandersetzung mit seinen Schattenseiten bewirkt eine heilende Reinigung, und durch diese Reinigung braucht es keine äußerliche Hinwendung zum Licht mehr, sondern der ureigenste Lichtkern kann zum Strahlen gelangen, das innere Wachsen, die Auferstehung zum "himmlischen Menschen", zum Lichtarbeiter kann schon in diesem Leben gelingen. Und wenn ich denn um mein Lichtsein weiß, um mein absolutes Geborgensein im Licht, in Gott aus welchen Gründen sollte ich mich meinen Schattenseiten denn nicht stellen wollen, gerade von dieser Basis aus? Wirkliche Lichtarbeiter wissen um ihre Abgründe, kennen ihre Schattenseiten und haben keine Scheu davor, sich diesen Dingen zu stellen. Ich persönlich habe seit längerer Zeit Zugang zu meinem inneren Licht; es ist von selbst aufgebrochen, nachdem ich durch meine Dunkelheit gegangen bin. Ich bin weder Psychologin noch Theologin, sondern weiß aus eigener intensiver biographischer Arbeit, dass der Weg zum Licht durch die Dunkelheit führt, dann aber umso stabiler ist. Die Antwort von Beat erscheint mir sorry absolut unreflektiert und damit als Hilfestellung für andere gefährlich. Wofür hat uns Gott die Fähigkeit zum Denken, zur Selbstreflexion gegeben, wenn man sich denn eigentlich nur der Liebe zuwenden müsste? Das innerste Lichtdasein als Rechtfertigung oder scheinheilige Begründung dafür zu missbrauchen, sich nicht mit seinen persönlichen Abgründen auseinandersetzen zu wollen, wirkt feige und geht für mich an der Botschaft des Lichts absolut vorbei.
(Name ist der Redaktion bekannt.)
Antwort von Beat
Liebe Leserin!
Ich danke Ihnen für die Bereitschaft zum offenen Dialog und möchte gleich mit dem Wichtigsten beginnen: Es gibt nichts Lebensgefährliches.
Diese Aussage mag für unsere irdische Persönlichkeit eine Provokation darstellen, und ich bin mir dessen bewusst. Solange wir von Gefahr sprechen, betrachten wir das Leben durch die Augen der polarisierten, irdischen Persönlichkeit. Vergänglich oder zerstörbar ist nur die äußere Form des Lebens niemals jedoch das Leben selbst, das unsichtbare Bewusstsein hinter der Form.
Solange sich das Ego dieser Tatsache nicht bewusst ist, fürchtet es die vermeintlich lebensbedrohlichen Situationen und Erscheinungen der äußeren Welt. Aus dieser Furcht unterscheidet die irdische Persönlichkeit zwischen guten und schlechten Erfahrungen. Aus der Sicht der unpersönlichen Ursubstanz oder Seelenessenz gibt es jedoch keine wirkliche Bedrohung und deshalb auch keine positiven oder negativen Erfahrungen. Die Seele eines jeden Menschen weiß, dass jede Erfahrung letztlich unserem spirituellen Erwachen dient.
Damit unser Ego diese unpersönliche Sichtweise annehmen kann, müssen wir ganz grundsätzliche Zusammenhänge verstehen und dazu auch einiges, vielleicht schon bekanntes Wissen wiederholen. Was ist das, was wir als Leben bezeichnen, und worum geht es eigentlich, wenn wir von spiritueller Entwicklung oder Bewusstseinserweiterung sprechen?
Unsterblichkeit
Der erleuchtete oder voll bewusste Mensch hat keine Scheu oder Angst vor den so genannten Schattenseiten des Lebens; denn er hat sie kennen gelernt und festgestellt, dass auch sie Ausdruck seiner selbst sind und für sein wirkliches Selbst keine Gefahr darstellen. Das Leben selbst kann nicht zerstört werden. Alle Menschen, die durch das Erlebnis des so genannten Todes gehen, erfahren ihre eigene Unsterblichkeit als Tatsache.
Für jene, die sich spirituell entwickeln möchten, ist es wichtig, diese Tatsache schon vor dem vermeintlichen Tod zu erkennen; denn wir können nicht mit dem alten Paradigma in eine neue Dimension übertreten. Es ist also Zeit, das materielle Weltbild hinter uns zu lassen und ein neues Paradigma anzunehmen. Im neuen Weltbild verstehen wir uns selbst als unsterbliche Geistwesen und unsere greifbare, äußere Realität als virtuelle Erscheinung. Unser persönliches Bewusstsein und die verschiedenen virtuellen Realitäten sind Bestandteil des Gesamtbewusstseins Gottes, der Einheit von allem, was ist.
Individualität in der Einheit
Virtuelle Trennwände im Gesamtbewusstsein Gottes ermöglichen uns, über ein Stück privates oder individuelles Bewusstsein zu verfügen, das für alle Zeit im Gesamtbewusstsein Gottes eingebettet bleibt. Auf diese Weise können wir innerhalb der Gesamtheit eine individuelle Existenz erleben. Die Wände unserer privaten Zelle werden durch Programmierungen aufrechterhalten, die unsere persönliche Existenz definieren. Je nach Programmierung sind diese Zwischenwände dicker und undurchlässig oder dünner und transparent. Die Qualität unseres persönlichen Bewusstseins hängt also sehr direkt von der Dicke dieser virtuellen Zellwände beziehungsweise von den entsprechenden Programmierungen ab.
Mit unserem individuellen Bewusstsein können wir verschiedene, virtuelle Realitäten erleben. Wir können unzählige imaginäre Leben in verschiedenen Welten leben. Auf diese Weise dürfen wir unser Potenzial, das naturgemäß dem göttlichen Potenzial entspricht, erfahren. Wir können alle erdenklichen Situationen erleben, ohne dass unsere Existenz jemals tatsächlich in Gefahr wäre. Was wir als Leben bezeichnen, ist also mit einem Traumzustand vergleichbar.
Der irdische Traum
Durch den Vorgang der Inkarnation haben wir Programmierungen angenommen, welche die trennenden Zellwände sehr dick erscheinen lassen. Wir sind so zu sagen in die Vergessenheit oder in die Dunkelheit hinab gestiegen. Während einer irdischen Inkarnation verfügen wir über ein sehr limitiertes Bewusstsein, das uns ermöglicht, die Gedankenformen, denen wir in unserem irdischen Traum begegnen, als materielle, physische Welt zu erleben. Nur aufgrund der dicken Zellwände können wir Illusionen wie Materie, Raum und Zeit als verbindliche Faktoren erleben.
Die Phase des stark reduzierten Bewusstseins ist vergleichbar mit einem tiefen Schlaf oder dem Zustand unter Hypnose. Wir haben vergessen, wer oder was wir wirklich sind, ohne jedoch unsere wahre Geistnatur verloren zu haben.
Während des Traumes, den wir als irdisches Leben wahrnehmen, ist unsere Eigenschwingung vergleichsweise niedrig. Das ermöglicht uns, auch Gedankenformen von sehr geringer Schwingung als real zu erleben. Gedankenformen mit niedriger Schwingungsrate sind beispielsweise die Ideen der Krankheit, der Aggression und Zerstörung sowie das Phänomen der Vergänglichkeit und der Angst. Diese Aspekte unseres Potenzials könnten wir mit einem umfassenderen Bewusstsein und entsprechend höherer Eigenschwingung nicht als persönliche Realität erleben.