Das Helfersyndrom

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Von Beziehungsproblemen über Kindererziehung bis zum Beruf machen sich damit Menschen selber fertig (weil sie aus dem Geben nicht herauskommen)
Auch das ist nicht unbedingt ein Helfersyndrom. Das Helfersyndrom bezieht sich schon deutlich auf Gebrauchtwerden durch jemand, der braucht.

Wenn die Frau sich verpflichtet fühlt, dem Mann den Knopf an die Hose zu nähen ist das kein Helfersyndrom.

Wenn sie ihrem z.B. gehbehinderten Mann jede Arbeit abnimmt, weil sie dadurch ihren Selbstwert nährt, sich wichtig fühlt, ihn aber manipulativ in Abhängigkeit hält (ich weiß besser, was Du brauchst), dann ist das Helfersyndrom.

Menschen mit Helfersyndrom nähren sich aus dem Helfen, sie leiden nicht daran, ganz im Gegenteil. Sie finden das richtig toll, auch wenn dabei gejammert wird, denn das Jammern soll ja nur die narzisstische Zufuhr erhöhen: seht, wie sehr ich mich abmühe, wie toll ich bin. Sie brauchen das Gebrauchtwerden an sich.
 
Auch das ist nicht unbedingt ein Helfersyndrom. Das Helfersyndrom bezieht sich schon deutlich auf Gebrauchtwerden durch jemand, der braucht.

Auf was bezieht sich altruistisches Verhalten, wenn nicht auf sich schlecht fühlen, wenn man sich anders verhält?

Menschen mit Helfersyndrom nähren sich aus dem Helfen,

Menschen mit altruistischem Verhalten auch :p
Man kann es drehen oder wenden wie man will und man kommt trotzdem nicht umhin: solange der Mensch sich selbst nicht kennt, wird alles - alles was er tut - nur dazu dienen, ihn zu dieser Erkenntnis zu führen. Hat er's endlich geschnallt, stellt sich die Frage nach Verhalten, Zielen und Motiven gar nicht mehr.
 
Menschen mit altruistischem Verhalten auch :p
Du versuchst es schon wieder. :rolleyes: :p

Altruismus erfordert kein Gebrauchtwerden als Beziehungsdynamik, in Form von Hilfloshalten und Manipulation. Und es gibt keinen Druck helfen zu müssen um das eigene Ego zu pimpen, indem Dankbarkeit (oder auch negative Reaktionen als narzisstische Zufuhr) abgefordert, erwirtschaftet wird.

Altrusimus bedeutet ja genau das: man stellt sich diese Fragen nicht.
 
Das Helfersyndrom ist immer die Variante mit Krankheitswert.

Eben nicht. Weil diese psychische Disposition ja - wie jede Disposition - graduell unterschiedlich sein kann. Und sie sich eben nicht nur im externen Helfen repräsentiert, sondern auch im inneren Verhältnis in der Famile, im Freundeskreis, im Beruf etc.

Psychologische Dispositionen sind ja kein Schwarz-Weiss malen. Sondern sie haben eine Bandbreite von 0 - 100%. Krankheitswertig davon sind etwa vielleicht die letzten 10%. Alles andere davon ist "normal" (im schulmedizinischen Sinn) - und trotzdem ein kontraproduktives Verhalten. Wobei das Helfersyndrom ja im schulmedizinischen Sinn überhaupt keinen Krankheitsstatus hat, sondern lediglich seine Auswirkungen wie z.B. Burnout.
 
Altruismus erfordert kein Gebrauchtwerden als Beziehungsdynamik, in Form von Hilfloshalten und Manipulation. Und es gibt keinen Druck helfen zu müssen um das eigene Ego zu pimpen, indem Dankbarkeit (oder auch negative Reaktionen als narzisstische Zufuhr) abgefordert, erwirtschaftet wird.

Eben. Wenn du einem Spatz aus der Not hilfst, ist es kein Altruismus. Stimmt's? Um es als "Altruismus" zu empfinden, müsstest du ein gehöriges Stück von dir selbst abbrechen, um die hungrigen zu füttern.. oder was auch immer.. und dann ein bißchen leiden noch dabei, damit es rund wird.. bloß nicht zuviel, sonst wird es halt zu dem Syndrom :D

Altrusimus bedeutet ja genau das: man stellt sich diese Fragen nicht.

Nee, völlig umgekehrt: dann IST es auch kein Altruismus.
Sonst sieht es eher so aus, als ob man in dem Zustand verweilen möchte, wo sich diese Fragen nicht stellen, gleichzeitig aber doch sich um die richtige Benennung Sorgen macht (wehe, einer schätzt es nicht ein!) Wenn man sich diese Fragen nicht stellt, kann es genauso gut auch Egoismus sein - es wird ja eh nicht nach den "anderen" ausgerichtet.
 

Doch, lies bei Schmidbauer nach, der hat diese Diagnose quasi entdeckt. Das ist klar abgrenzbar von gesunden Verhaltensweisen.

Das Annähen eines Knopfes an der Hose des Ehemannes und sich, weil das über Jahre Gewohnheit geworden ist, verpflichtet fühlen ist kein Helfersyndrom, ebensowenig mänliches Balz- und Revierverhalten.
 
Eben. Wenn du einem Spatz aus der Not hilfst, ist es kein Altruismus. Stimmt's? Um es als "Altruismus" zu empfinden, müsstest du ein gehöriges Stück von dir selbst abbrechen, um die hungrigen zu füttern.. oder was auch immer.. und ein bißchen leiden dabei, damit es rund wird.. bloß nicht zuviel, sonst wird es halt zu dem Syndrom :D

Einem Spatz zu helfen ist Altruismus. Man selbst hat ja nix davon, außer eben Mitgefühl gezeigt zu haben, wo der Spatz dir kaum danken wird. Gutes Beispiel für Altruismus btw. :D

Um daraus ein Helfersyndrom zu basteln, brauchste viel Publikum und Schulterklopfen als Ziel deines Handelns.
 
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